The Mummy - Tomb of the Dragon Emperor

The Mummy - Tomb of the Dragon Emperor (NDS)

(Sierra)

geschrieben von Alexander Eschner

 

 
Entwickler: A2M
Publisher: Sierra
Genre: Action-Adventure
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: The Mummy - Tomb of the Dragon Emperor
Preis: 29,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Passend zum Kinostart von "Die Mumie - Das Grabmal des Drachenkaisers" bringt Sierra das Spiel zum Film heraus. Der Spieler darf die Ereignisse des Films hautnah nachempfinden und die O'Connell-Familie auf ihrem neuen großen Abenteuer begleiten. Im Grabmal des Drachenkaisers muss man verschiedene Rätsel lösen, um ihn daran zu hindern, die Herrschaft erneut an sich zu reißen. Ob das Spiel wahres Kinoformat besitzt oder eher "B-Movie“-Qualitäten hat, erfahrt ihr hier.

Suchen und Zerstören

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Die Wiedererweckung eines alten und sehr mächtigen Drachenkaisers dürfte ein solches sein. Nun liegt es an der Familie O'Connell ihn aufzuhalten, bevor er, dank eines mystischen Rituals, zunächst Unsterblichkeit erlangen und sich dann die Welt unterwerfen kann.

Der Spieler schlüpft unter anderem in die Rollen von Rick und Alex O'Connell. Mit Hilfe von diversen Waffen, wie beispielsweise Schrotflinten oder Pistolen, sowie verschiedenen Nahkampftechniken stellt sich der Spieler der düsteren Bedrohung aus dem Fernen Osten. Der Drachenkaiser ist aber nicht die einzige Bedrohung, obwohl er dank seiner magischen Fähigkeiten Beachtliches leisten kann. Erschwerend kommt hinzu, dass der Kaiser eine komplette Terrakottaarmee befehligt und zusätzlich von den Handlangern des Generals Yang unterstützt wird.

Das Abenteuer führt den Spieler in die Unterwelt der chinesischen Hochkultur. Zu den Schauplätzen zählen alte Tempel und Katakomben sowie beispielsweise ein Museum. Diese Plätze sind meistens mit Fallen und Rätseln übersät und ermöglichen nur ein langsames Vorankommen. Das Fallenarsenal reicht von kleinen Flammenwerfern, die in der Wand versteckt sind, bis hin zu mächtigen Ballisten, die das Feuer auf den Spieler anhand von Druckplatten im Boden eröffnen. Wahres Kopfzerbrechen verursachen die Rätsel. Sie sind für das Vorankommen allerdings entscheidend, weil sie meistens verschlossene Zugänge und Türen öffnen. Die Spannweite reicht von versteckten Tafeln, auf denen Symbole stehen, bis hin zu Puzzles, die nach ihrer Komplettierung ein Symbol preisgeben.

Der Spielverlauf ist in Missionen unterteilt. Diese sind jeweils in mehrere Abschnitte gegliedert und verfügen teilweise über Nebenmissionen. Nach erfolgreichem Abschluss eines Abschnittes wird der nächste nach kurzer Ladezeit gestartet. Jede Mission wird statistisch erfasst und gibt Angaben über Spielzeit und benötigte Versuche. Ein Auftrag beinhaltet beispielsweise das Suchen verschiedener Glyphen, um dem jeweiligen Ziel näherzukommen. Die Glyphen müssen in einem Notizbuch verewigt werden, um sie anschließend verwenden zu können. Natürlich wird diese Suche dem Spieler schwer gemacht. Neben einer Hand voll Fallen stürzen sich Dutzende von Kontrahenten auf den Charakter. Das Umgehen der Fallen erfordert taktisches Vorgehen, das Ausschalten der Gegner ist jedoch eher im Stil eines "Hack 'n' Slay"-Spiels gehalten. Passend zu dem Stil lassen die Widersacher zwei nützliche Gegenstände fallen. Zum einen gibt es Gesundheitspakete und zum anderen kleine Ampullen mit Adrenalin. Das Adrenalin bewirkt, dass der Protagonist mehr Schlagkraft erhält und zusätzlich mehr einstecken kann. Im Gegensatz zu den Gesundheitspaketen kann die Adrenalinleiste auch durch Vernichten von Gegner aufgefüllt werden. Im Übrigen lassen sich die beiden Gegenstände ebenfalls in Kisten und anderen Behältern finden.

Überlebenskünstler

Die Steuerung in "The Mummy - Tomb of the Dragon Emperor" besteht aus vielen Interaktionen. Der Protagonist kann unter anderem klettern, Dinge schieben, sich im Nahkampf beweisen und mit seiner Flinte schießen. Im Spielverlauf wird man auf die verschiedenen Optionen hingewiesen. So lernt man mit der Zeit die unterschiedlichen Möglichkeiten der Steuerung kennen. Meist funktioniert alles sehr gut, jedoch kann es ab und an zu Komplikationen kommen. Gerade der Umgang mit der Flinte, die über den Touchscreen abgefeuert wird, ist nicht optimal gelöst. Man muss meist mehrmals schießen und den Charakter drehen und winden, um einen Treffer zu landen. Zum Glück besteht die Möglichkeit, unendlich oft nachzuladen, da die Munition sonst nicht ausreichen würde, um gegen seine Gegner zu bestehen. Die kniffligen Aufgaben machen sich auch in der Steuerung bemerkbar. Man muss beispielsweise einen Stein zwischen zwei feuerspuckende Statuen schieben, um an ihnen vorbeizukommen. Schiebt man ihn seitwärts, so wird man mit Sicherheit verletzt, schiebt man ihn vorwärts, so kann man anschließend hinaufklettern und umgeht den Feuertod. Nach kurzer Zeit lernt man die Steuerung zu beherrschen und bemerkt die Komplikationen kaum noch.

Von wegen angestaubt

Optisch kann das Spiel begeistern, da erstaunlich viele Details integriert wurden. Man sieht alles aus der Vogelperspektive und der Protagonist ist frei beweglich. Dadurch wird eine gute Sicht über das gesamte Spielfeld gewährleistet. Das Geschehen findet anfangs in den Gängen des Grabmals des Drachenkaisers statt. Die Umgebung wurde authentisch umgesetzt und hat eine geheimnisvolle Wirkung auf den Spieler. Die verschiedenen Töne der Farbe Braun wurden besonders intensiv eingesetzt, was dem ganzen Spielverlauf eine düstere Atmosphäre verleiht. Die verschiedenen Charaktere sind sehr detailliert dargestellt und bewegen sich absolut flüssig. Auch die Terrakotta-Statuen sind gut anzuschauen. Diese sind zerstörbar und verlieren manchmal Gegenstände, die einen Gesundheits- oder Adrenalinschub verleihen. Außergewöhnlich sind die Kämpfe gegen die lebendig gewordenen Statuen, da man ihnen zunächst den Kopf abschlagen kann, bevor diese endgültig in Splitter zerspringen.

Eine interessante Interaktion ist vor allem das Aufzeichnen von gefundenen Codes. So bewegt sich die Tinte je nachdem, wie man den Touchpen in dem Gefäß schwenkt. Zieht man eine Linie, so wird diese sichtbar. Sobald man mit einer Aufzeichnung fertig ist, sieht man die Abbildung eines chinesischen Zeichens, wie es tatsächlich aussieht. Diese werden in ihrer Optik immer schwieriger und auch das Zeichnen gestaltet sich nicht immer ganz einfach, da man genau auf die Linienführung achten muss. Hält man die Augen offen, so ist jede Aktion erkennbar und man hat kaum Schwierigkeiten, die unterschiedlichen Aufgaben zu bewältigen. Auch die Sequenzen zwischen den verschiedenen Missionen sind gut anzuschauen. Bildabläufe unterstützen das Gesagte und verdeutlichen so dem Spieler die Geschichte.

Wo ist das "R"?

"The Mummy - Tomb of the Dragon Emperor" besticht durch eine besondere Musikkulisse. Meist sind mystische Klänge zu vernehmen. Die geheimnisvolle Umgebung wird dadurch optimal untermalt. Wird der Protagonist angegriffen, so wird die Musik dynamischer und klingt wieder ab, sobald der Kampf vorbei ist. Die Geräusche rund um das Geschehen sind sehr gelungen. So klirren die zerbrechenden Statuen, so wie man es sich vorstellt, und Steinblöcke knirschen über den Boden, wenn man sie schiebt. Die Geräusche während eines Nahkampfs sind sehr authentisch umgesetzt. Da glaubt man sofort, dass der Protagonist einen Kampf zu bewältigen hat. Die Stimmen der Charaktere wirken nicht gerade authentisch. Versucht man eine Aktion auszuüben, die an dieser Stelle nicht funktioniert, so wird man von dem Charakter darauf hingewiesen, jedoch wirkt es nicht so, als würde dieser tatsächlich sprechen. Überzeugend ist nur die Stimme der Erzählerin. Diese berichtet von den jüngsten Ereignissen und gibt einen Einblick in das Geschehen. Die Stimme, ihr Ton sowie der typische chinesische Akzent lassen glauben, man höre einer alten, weisen, chinesischen Frau zu. Die Erzählungen dieser Frau sind bezaubernd sowie mitreißend, da sie typischer nicht sein können. Man hat zu jeder Zeit das Gefühl, dass die Erzählerin über die Geschehnisse genauestens Bescheid weiß und somit einen detaillierten Bericht wiedergeben kann.

Fazit

Action-Adventure-Fans kommen bei "The Mummy - Tomb of the Dragon Emperor" voll und ganz auf ihre Kosten. Die hohe Komplexität des Spiels bietet viel Spielfreude und dank der Statistik ebenfalls eine hohe Wiederspielbarkeit. Zudem bietet dieser Titel eine gute Geräuschkulisse und verfügt über eine sehr ansehnliche Grafik.

(27.08.2008)

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