Pathologic

Pathologic (Preview)

(Frogster Interactive)

geschrieben von Jason Carves

Grundlage für dieses Preview: Presse-Version vom 09.12.05

 

Horror ist im Spielebereich immer mehr gefragt. Während in "Doom 3" plötzlich durch die Wand brechende Monster für Schockeinlagen sorgen, beschert uns ein mysteriöses Mädchen in "F.E.A.R." Gänsehaut pur. Das sind alles Egoshooter, in denen es auf schnelle Reflexe und gutes Zielen ankommt. Der russische Entwickler "Ice Pick Lodge" hingegen versucht es jetzt mit einer Mischung aus "Gothic" und vielen Rätseln, um dem Spieler die Angst beizubringen.

Story: Drei Fremde und mysteriöse Morde

Eines Tages kommen drei Fremde in eine dem Untergang geweihte Stadt. Der Erste, ein sehr gebildeter und rücksichtsloser Junggeselle, ist auf der Suche nach einem Heilmittel gegen den Tod. Der Zweite ist ein genialer Chirurg, verrückt nach anatomischen Experimenten und bereit, das schreckliche Erbe seines Vaters anzutreten. Die Dritte ist eine junge Frau, die sich in ihrer geistigen Umnachtung für den Messias hält und offensichtlich mystische Heilkräfte besitzt. Jeder von ihnen muss in dieser Hölle überleben und die entscheidende Rolle in dem Schicksal der verseuchten Stadt spielen. In "Pathologic" leben Spieler in einer ständigen Gefahr. Sie werden Zeuge des unablässigen Todes einer verseuchten Welt und der Tragödien der verdammten Menschen ...

Gameplay: Rambo oder Gentleman?

Beginnend mit der Auswahl des Charakters stehen dem Spieler drei Protagonisten zur Verfügung. Zum einen wäre da der Mediziner Daniel Dankovskiy, der Chirurg Artemiy Burakh und ein übersinnlich begabtes Mädchen (in der vorliegenden Preview-Version noch nicht integriert). Nach dieser Qual der Wahl wird der Spieler dann an unterschiedlichen Ausgangspunkten ausgesetzt und beginnt seine Reise durch "Pathologic". Das Ziel des Spiels ist es, das mysteriöse Rätsel um die kleine Stadt zu lösen und dabei sein eigenes Schicksal zu suchen. Gesteuert wird das Alter Ego aus der First-Person-Perspektive, also wie in einem Egoshooter. So bewegt sich der Spieler durch das gesamte Spiel, löst Rätsel, agiert mit NPCs (Non-Player-Characters) und meistert seine Kämpfe. Wie man sich letztendlich durch das Spiel schlägt, bleibt dabei Sache des eigenen Geschmackes. Entweder rennt man mit seinem Charakter schießwütig durch die Stadt und fällt in die Missgunst der meisten NPCs oder man verhält sich den anderen freundlich gegenüber, womit das Ansehen bei der Bevölkerung steigt. Hierbei sollte jedoch erwähnt werden, dass der diplomatische Weg oftmals eher zum Ziel führt. Denn die Kämpfe sind alles andere als leicht, zum Teil schon fast zu schwer, um dort mit heiler Haut davon zu kommen. Lässt sich eine Kampfhandlung jedoch nicht vermeiden und man übersteht diesen Kräfteakt, ist es an der Zeit, seine Wunden zu heilen. Denn anders als beispielsweise in den meisten Egoshootern, verliert das Alter Ego nach und nach an Lebensenergie. Auch muss man gelegentlich Nahrung zu sich nehmen und schlafen, damit man nicht schlapp macht. Notwendige Utensilien dafür findet man in den Geschäften in der Stadt oder beim Durchsuchen von Schränken, Leichen und anderen Behältnissen. Neben den gefährlichen NPCs, die sich hier und da in der Stadt bewegen, sollte man erwähnen, dass die anderen zwei Protagonisten im Spiel auch weiterhin vorhanden sind und unabhängig voneinander in der Stadt agieren. Schnell verschwören sich diese auch gegen das virtuelle Ich, so dass der Spieler neben dem Rätsel um das eigene Schicksal und das der Stadt nun auch diese Verschwörung aufdecken muss.

Bedienung: Egoshooter? Adventure?

Gesteuert wird "Pathologic" wie ein Egoshooter. Dabei kommt die altbekannte Tastenkombination "WASD" zum Einsatz, um sich vor, zurück und seitwärts zu bewegen. Mithilfe der Maus wird sich - wie immer - umgesehen und Angriffe gestartet. Vergessen sollte man allerdings nicht die Tabulator-Taste, um die Fäuste mit der gegebenenfalls vorhandenen Waffe zum Vorschein zu bringen. Diese lässt sich durch einen Tastendruck auf "I" im Inventar an- und abwählen. Im Inventar selbst navigiert man mit der Maus, um verschiedene Gegenstände auszuwählen und zu benutzen.

Grafik: Wo lang?

Grafisch präsentiert sich "Pathologic" mit einer tristen Atmosphäre, passend zum aktuellen Wetter und der mysteriösen Stadt im Spiel. Jedoch wirken viele Texturen noch recht verwaschen und auch die Charaktere sehen etwas skurril aus. Aufgrund der großen Spielumgebung und dem fehlenden Kompass oder anderen helfenden Utensilien, verliert man schnell die Orientierung und muss auf die große, klobige Karte im Spiel zurückgreifen, um herauszufinden, wo man sich gerade befindet.

Sound: Hallo?

Musikalisch ertönen im Hauptmenü schaurig-gruselige Kompositionen, die im Spiel selbst allerdings fehlen. Auch sonst sparten die Russen bisher mit Sound, so waren beispielsweise nur einige Windgeräusche, knarrende Türen, schwingende Fäuste und Laufschritte zu hören. Insgesamt also noch sehr ausbaufähig.

Ich mag ja ein alter Horrorspiel-Hase sein, wobei ich selbst in "Doom 3" den Horror vergeblich suchte. Möglicherweise ist das der Grund, weshalb mir "Pathologic" nicht so gruselig vorkommt, wie zuerst erwartet. Allerdings dürfte es anderen Spielern, die in Sachen Horror weniger betucht sind, recht viel Spaß und Gänsehaut bereiten. Grafisch spricht das Spiel zwar an, hält mit aktuellen Spielen jedoch nicht mit, da die Texturen, wie bereits erwähnt, noch etwas verwaschen sind und das Spiel im Allgemeinen recht trist daherkommt. Was den Sound und die musikalische Untermalung angeht, hatte ich meine eigene Musik nebenbei laufen, um überhaupt etwas zu hören. Da es sich hierbei allerdings um eine Vorabversion des Spiels handelt, bin ich recht zuversichtlich, dass "Ice Pick Lodge" diese Problemzonen im Spiel noch ausbessern wird. Es bleibt also abzuwarten, was uns Ende März erwartet und ob es - wie angegeben - auch wirklich mit Gothic vergleichbar ist.

(02.03.2006)

Entwickler: Ice Pick Lodge
Publisher: Frogster Interactive
Genre: Horror-Adventure
Releasedate: 30.03.06
Homepage: Pathologic
Preis: 39,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß §14 JuSchG

Kommentare zu diesem Artikel


Fazit

: Naja ... abwarten


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