Rita Brentrups Fetch! Ein Hund zum Liebhaben (Frogster Interactive) geschrieben von Sebastian E.R. Hör und Katharina Nuss
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Der Hund wird im Volksmund gerne als der "beste Freund des Menschen" bezeichnet. Wer aber keine Zeit oder nicht die finanziellen Möglichkeiten hat, sich einen echten Wauwau zu leisten, musste sich bisher mit "Nintendogs" für den Nintendo DS begnügen. Mit "Rita Brentrups Fetch! Ein Hund zum Liebhaben" können sich jetzt endlich auch PC-Spieler über ihren eigenen virtuellen Vierbeiner freuen, mit ihm Spaß haben und spielen. "Sitz!", "Platz!" und "Hols!" Zu Beginn steht man vor sechs Zwingern, in denen jeweils ein Hund jeder im Spiel verfügbaren Rasse darauf wartet, von Ihnen adoptiert zu werden. Zur Auswahl stehen Labrador, Deutscher Schäferhund, Boxer, Beagle, Chihuahua und Dackel. Mit einem Linksklick auf den Vierbeiner Ihrer Wahl können Sie sich über dessen Merkmale, also Rasse (sowie einige Erläuterungen zur Rasse selbst, ob sie beispielsweise eher als Familien- oder als Wachhund geeignet sind), Geschlecht, Größe und Gewicht informieren. Dabei fällt auf, dass das Geschlecht der Tiere vorgegeben ist; es gibt zwar insgesamt drei Zwingerkomplexe, in denen sowohl männliche als auch weibliche Tiere einer Rasse verfügbar sind, aber die verschiedenen Farbschattierungen sind untrennbar mit einem bestimmten Geschlecht verbunden. Hat man sich für einen der Hunde entschieden, kann man ihm einen Namen geben und ihn mit einem Klick auf "Ok" mit nach Hause nehmen. Dort angekommen tollt Ihr Liebling erst einmal in der Küche herum und beachtet Sie nicht weiter zumindest, bis man ihn ruft. Dies geschieht, ebenso wie die anderen Befehle, über ein Menü, das Sie mit Klick auf die rechte Maustaste aufrufen. In diesem Menü stehen Ihnen neben "Rufen" auch die Möglichkeiten "Ort", "Gegenstände" und "Optionen" zur Verfügung. Über den Menüpunkt "Ort" können Sie Ihren Vierbeiner zu verschiedenen Lokalitäten dirigieren. Zur Auswahl stehen zwei verschiedene Parkanlagen, in denen sich der Hund austoben kann, die Gehorsamkeitshalle, in denen Sie, wie der Name schon sagt, die Gehorsamkeit Ihres Schützlings trainieren können, die Wendigkeitsarena (auch diese Bezeichnung sollte selbsterklärend sein), die Zwinger (wo Sie zwischen Ihren Hunden wechseln können, sofern Sie mehr als einen gleichzeitig betreuen) sowie der Garten. Unter "Gegenstände" finden Sie Futter, Zubehör und Spielzeug. Diese drei Kategorien enthalten nochmals verschiedene Gegenstände, bei "Futter" stehen Ihnen mehrere Sorten sowie Wasser und Leckereien zur Verfügung. Sie haben in "Fetch" zudem die Möglichkeit, Ihren Hund im Paris-Hilton-Stil zu trimmen im Untermenü "Zubehör" gibt es die dazu nötigen Utensilien: Halsbänder, Hüte und Brillen. Zu "Spielzeug" zählt alles, was Ihrem Liebling Spaß macht, das heißt Bälle, Taue, Kauspielzeug und noch einiges anderes. Im Menü "Optionen" finden Sie schließlich allgemeine Informationen über Ihren Hund, also Name, Rasse, Geschlecht, Gemütszustand sowie Ihren Kontostand, der für den Erwerb von Futter, Spielzeug und für die Teilnahme an Turnieren wichtig ist (Geld bekommen Sie in regelmäßigen Abständen auf Ihr Konto eingezahlt). Des Weiteren enthält das Menü noch eine Statistik, die anzeigt, ob der Vierbeiner Hunger oder Durst hat, ob er müde ist sowie die Werte für Gehorsam, Fitness, Zutraulichkeit und Verspieltheit. Im Untermenü "Gesten" sehen Sie, welche Kommandos der Hund schon gelernt hat und wie er bisher in Wettbewerben abgeschnitten hat. Ein bisschen "Black & White" Damit Ihr Hund auch ein braver und treuer Gefährte wird, müssen Sie ihn natürlich ein wenig erziehen. Das beginnt damit, dass Sie ihn rufen, um ihn ein wenig zu streicheln. Das tun Sie, indem Sie die linke Maustaste gedrückt halten und dann auf dem Hund auf und ab bewegen. Ob das Ihrem Liebling gefällt, erkennen Sie daran, ob er den Kopf streckt oder sich auf den Rücken dreht bzw. hechelt, wenn er es nicht mag. Haben Sie ihn dann lange genug verwöhnt, wird er zutraulicher und lässt sich die ersten Kunststückchen beibringen. Das erkennen Sie daran, dass sich ein transparenter blauer Kreis über den Bildschirm legt, an dessen oberem Ende das Kommando angezeigt wird; den Namen des Befehls sehen Sie am linken unteren Bildschirmrand. Um dem Hund nun besagtes Kunststück beizubringen, halten Sie die Leertaste gedrückt und malen das Symbol mit der Maus nach. Das erinnert ein wenig an "Black & White", allerdings hapert es bei "Fetch" ein wenig an der Befehlserkennung. Dies können Sie allerdings dadurch verbessern, dass Sie die Symbole möglichst groß malen. Hat Ihr Hund (beziehungsweise das Spiel) das Kommando richtig erkannt, färbt sich der Kreis grün, was bedeutet, dass der Vierbeiner diese Übung nun beherrscht. Sie sollten diese Kommandos allerdings öfters einmal mit Ihrem Liebling üben, da er sie ansonsten verlernt dazu gehen Sie am besten mit ihm in den Garten oder in einen der Parks. Hat Ihr Hund eine bestimmte Anzahl an Kunststückchen gelernt, können Sie mit ihm an Turnieren teilnehmen, von denen es zwei Arten gibt: Gehorsamkeits- und Wendigkeitswettbewerbe. Bei ersterem sind die Kommandos gefragt, die Ihr Hund vorführen muss, bei letzterem geht es darum, einen Parcours so schnell wie möglich zu absolvieren. Der sieht übrigens ein wenig aus wie beim Springreiten (na gut: Ein Pferd kriecht in den seltensten Fällen durch einen Tunnel oder balanciert über eine Wippe, aber eine gewisse Ähnlichkeit besteht). Schafft es Ihr Hund in diesen Wettbewerben aufs Treppchen, erhalten Sie außerdem ein Preisgeld, das Sie wiederum in Spielzeug oder Futter investieren können. Die Wettkampferfolge sind jedoch zu einem nicht unerheblichen Teil von der Laune und der Gehorsamkeit des Hundes abhängig selbst wenn Ihr Liebling der wendigste Hund der Welt ist: Hat er keine Lust, kann es passieren, dass Sie trotzdem letzter werden. Überhaupt ist anhaltende Lustlosigkeit bei Ihren Hunden ein Problem: Ist Ihr Hund lustlos, will er nicht lernen und ist nur schwer wieder zu motivieren. Um seine Motivation wieder zu erhöhen, können Sie ihn in den Park oder Garten schicken oder mit ihm spielen das Herumtollen erhöht seine Motivation, während letzteres nur möglich ist, wenn der Hund den Befehl "Hols!" schon beherrscht. Hundstage Grafisch reißt "Fetch" keine Bäume aus. Die Umgebung wird zwar realitätsgetreu, aber ein wenig trist dargestellt; die Landschaft wirkt ebenso kantig wie die Gegenstände. Liebevoll hingegen ist der Jahreszeitenwechsel gemacht: Im Frühling grünen die Bäume, im Herbst fallen Blätter zu Boden und im Winter rieseln Schneeflocken und der Hund hinterlässt Spuren im Schnee. Die Vierbeiner sind sehr detailverliebt animiert und verfügen über realistische Bewegungsabläufe, während die Turniere sehr eintönig daherkommen; die Zuschauer sind flach wie Pfannkuchen und der Parcours selbst ist auch keine Augenweide. "Hasso, Hasso, Hasso!" Der Sound ist, wie in vielen Spielen der heutigen Zeit, ein zweischneidiges Schwert so auch in "Fetch": Die Hintergrundmusik ist eintönig, hängt gelegentlich und nervt spätestens nach fünf Minuten, während die Laute, die Ihre Hunde von sich geben, realitätsgetreu sind. In den Außengebieten hört man die Vögel zwitschern und die Bäume rascheln, bei Turnieren klatscht das Publikum laut und frenetisch mit was bei einem nur teilweise besetzten Stadion ein wenig unrealistisch anmutet.
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