Tiger Woods PGA Tour 08 (PS3) (EA) geschrieben von Uwe Schöler
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Golfkurse gibt es überall auf der Welt und viele spielen den weißen Sport - jeder mit seinem eigenen "Handicap". Golfspiele ziehen sich durch die Ära der Computer seit der Zeit des C64 und seiner Umsetzung von "Leaderboard Eins" und "Leaderboard Zwei". Die PGA-Tour gibt es für den PC schon lange und dank der "Next-Generation"-Konsolen endlich auch für die Wii. So ist es nicht verwunderlich, dass EA Sports den Golfsport auch für die PS3 umgesetzt hat. Schauen wir uns nun an, wie gut das Spiel gelungen ist. Training inside Normalerweise drückt jeder den Startknopf, wenn die Zeile "Press Start Button" am Bildschirm auftaucht. In diesem Fall sollten Sie aber ruhig einmal warten, denn dann werden Sie mit einem Demo-Mode entschädigt, der Ihnen Tiger Woods zeigt, wie er einen langen Ball schlägt. Dabei wird der Kurs schön von oben überflogen, damit Sie sich ein Bild von seiner Ausdehnung machen können. Anschließend schlägt Tiger den Ball ab aber sehen Sie doch lieber selbst. Sobald Sie "Tiger Woods" gestartet haben, erscheint nach einem kleinen Einführungsvideo das Hauptmenü, über das Sie auf viele unterschiedliche Spielmodi zugreifen können. Sollten Sie bis jetzt noch kein Golf auf dem PC oder einer Konsole ausprobiert haben, steht für Sie ein Tutorial zur Verfügung, in dem Sie sich verschiedene Strecken aussuchen und dann die diversen Schläger benutzen können. So können Sie die vielen Tasten am Controller ausprobieren, denn Golf ist ein anspruchsvoller Sport. Dabei gibt es einiges zu beachten und für den richtigen Schlag in Betracht zu ziehen. Dazu gehören Wind, unterschiedlich hohes Gras, Wasser und Sandlöcher. Gerade sie gilt es zu vermeiden, denn ansonsten benötigen Sie viele Schläge, bis Ihr Ball im Loch verschwindet. Wenn Sie möchten, dass der Spieler so aussieht wie Sie, gibt es die Möglichkeit, ein Bild als Frontpartie und eines als Seitenpartie hochzuladen, um damit Ihren ganz persönlichen Golfer zu erstellen. Sie können als "Rookie" beginnen und unterschiedliche Schlagtechniken üben. Ihren Gegner können Sie dabei entweder mit dem weitesten Schlag übertreffen, oder Sie spielen vielleicht lieber, wer am nächsten an das Loch schlägt. Wenn Sie als erster sieben Punkte erreicht haben, gewinnen Sie das Match und erlangen dabei Erfahrungspunkte, die Ihr persönliches Handicap verbessern. Da Sie bei Null anfangen, wird nicht jeder Schlag auf Anhieb sitzen. Aller Anfang ist schwer, aber auch ein Tiger Woods ist nicht als Golfer auf die Welt gekommen. Wenn Sie bereits Vorgängerversionen des Golfspiels Ihr Eigen nennen, wird Sie "Tiger Woods PGA Tour 08" mit vielen Neuerungen überraschen. So gibt es nun das "EA Sports GamerNet", bei dem Sie Onlineherausforderungen starten, Ihre aufgenommenen Clips mit anderen teilen oder die Rangliste einsehen können. Sie können natürlich auch online gegen andere Golfer antreten und verfügen dabei über die Spielmodi "Session Match", "Match erstellen" und "Tägliches Tournament". Des Weiteren gibt es ein "Shot Confidence", das jeden Ihrer Schläge während Ihrer Karriere aufzeichnet und die Daten bereits im Folgespiel umsetzt. Das heißt, wenn Sie gut abschlagen und treffen, verringert sich der Zielkreis, den Sie sich bei jedem Ihrer Schläge anzeigen lassen können. So landet jeder Ball präziser. Weiterhin gibt es nun die "Tiger Challenge", die aus vielen verschiedenen Herausforderungen gebildet und an einem zentralen Event gegen einen Profi gespielt wird. Dabei besteht das Ziel darin, jeden PGA-Tour-Golfer zu besiegen. EA hat es sich nicht nehmen lassen, ein paar neue Steuerungssysteme einzubauen. So gibt es zusätzlich den "3-Click-Swing" (eine visuelle Alternative, den Schläger zu schwingen), ein "Draw/Fade Meter"(eine intuitive neue Möglichkeit, bessere Schüsse zu setzen) und eine "Putt Preview Line" (eine geländeabhängig berechnete visuelle Linie, die Ihnen die Richtung des möglichen Schlages anzeigt). Diese Linie können Sie aber nur einmal pro Loch einblenden. Sie sollten Ihre Einstellung also vornehmen, bevor Sie sich das anzeigen lassen. Natürlich gibt es bei jeder der neuen Steuerungen die Möglichkeit, sie zunächst auszuprobieren. Wenn Sie kein versierter Golfspieler sind, werden Ihnen die vielen verschiedenen Spielmodi auf den ersten Blick verwirrend erscheinen. Gibt es doch "Stroke Play", "Match Play", "Skins", "Stableford", "Best Ball" und viele weitere. Nachdem Sie sich für einen passenden Modus entschieden haben, kommen Sie zur Auswahl des Golfers, den Sie während dieses Loches darstellen wollen. Natürlich können Sie auf einen zuvor erschaffenen Charakter zurückgreifen, sollten ihm aber erst einmal ein paar Fähigkeiten antrainieren. Sie haben die Auswahl aus über zehn Golfern, die alle unterschiedliche Skills besitzen. Sie können hier auch einen zweiten, dritten oder vierten Spieler hinzufügen, mit dem Sie sich einen Controller teilen. Dabei steht es Ihnen frei, den Computer als Gegenspieler einzustellen. Nun geht es darum, den entsprechenden Golfkurs, die Anzahl der zu spielenden Löcher oder die Stärke des Windes einzustellen. Manche Kurse sind noch gesperrt. Diese können Sie erst auswählen, wenn Sie in anderen Matches gegen bestimmte Golfer angetreten sind und gewonnen haben. So ist zu Beginn beispielsweise "Harbour Town Golf Links" gesperrt, das Sie erst spielen können, wenn Sie gegen "Camilo Villegas" in der "Tiger Challenge" gewonnen haben. Sind die Wahl des Kurses und die anderen Einstellungen abgeschlossen, gehts auch schon zum Abschlag am ersten Tee. Zielen und Schlagen Bevor Sie mit dem Spielen beginnen, sollten Sie einen Blick in das Handbuch werfen, denn Sie benötigen fast alle Tasten und Sticks Ihres Controllers. Mit der "Kreis"-Taste zum Beispiel können Sie vor dem Schlag das Zielgebiet einstellen, in dem der Ball vermutlich landen wird. Natürlich ist das von verschiedenen Faktoren abhängig, allen voran vom Wind. Spielen Sie mit viel Wind, weicht der Schlag manchmal schon erheblich ab - eben Realität. Vor allem werden Sie den linken Stick immer benötigen, weil Sie mit ihm ausholen und abschlagen. Dabei können Sie dem Ball gleich eine entsprechende Richtung mitgeben, indem Sie den Stick nicht gerade bewegen, sondern etwas schräg in die eine oder andere Richtung drücken. Ist der Ball in der Luft, haben Sie die Möglichkeit, ihm noch einen Drall mitzugeben, damit er eventuell beim Berühren des Bodens in die entgegengesetzte Richtung rollt. Mit der "R3"-Taste können Sie vom klassischen Analogschwung in den 3-Klick-Schwung wechseln. Er bietet Ihnen eine visuelle Darstellung des Schwungs, damit Sie seine Kraft und Präzision besser steuern können. Zusammengenommen kann man sagen, dass es eine sehr präzise und intuitive Steuerung ist. Sobald es an das Putten geht, wird die Oberflächenbeschaffenheit des Geländes mit einer Art Netz überzogen, damit Sie erkennen können, ob es eher abfallend oder ansteigend ist. Bevor Sie zum Schlag ausholen, drücken Sie die "L1"-Taste, um die genaue Linie zu sehen, die der Ball nehmen wird. Wenn sie gerade zum Loch verläuft, stehen Ihre Chancen, den Putt zu versenken, ziemlich gut. Nun können Sie noch die Flugbahn des Balls bestimmen, indem Sie den rechten Stick benutzen. Wollen Sie das Schlägerblatt öffnen, um einen höheren Ball mit mehr Backspin zu schlagen, drücken Sie ihn nach hinten. Möchten Sie hingegen das Schlägerblatt schließen, um einen flachen Ball mit mehr Topspin zu schlagen, bewegen Sie den Stick nach vorn. Die Einstellung wird am Bildschirm entsprechend angezeigt. Der Bildschirm ist sehr übersichtlich und lässt viel Sicht auf den Golfkurs frei. Oben rechts finden Sie die Anzeige für die Windrichtung und -geschwindigkeit und unten in der linken Ecke die nötigen Informationen über Ihren derzeitigen Schläger, die Entfernung zum Loch und wie weit der Schläger vermutlich den Ball treiben wird. Sollten Sie bereits Weitenkorrekturen vorgenommen haben, so stehen dann Prozentzahlen da. Am Ende jeden Loches präsentiert sich Ihnen eine Tabelle mit der Anzahl der Schläge und ob Sie unter Par, über Par oder noch weiter entfernt sind. Saftiges Grün "Tiger Woods PGA Tour 08" ist grafisch sehr eindrucksvoll. Die einzelnen Kurse werden, bevor es losgeht, von oben überflogen, damit Sie Wasser oder Sandlöcher noch vor dem Match ausmachen können. Die Umgebung ist darüber hinaus sehr gut animiert, sieht man doch sich bewegendes Astwerk in den Bäumen oder manchmal Jogger, die ihre Runden drehen. Die Kleidung der Spieler ist detailliert und man erkennt sogar die Falten in der Hose, wenn Sie zum Schlag ausholen. Vor allem die Mimik der Golfer ist einzigartig und gibt beispielsweise ihre aktuelle Stimmung bei einem guten oder schlechten Schlag wieder. Zwischendrin bemerkt man immer wieder kleine Ereignisse, die an reale Spieler erinnern. Tiger Woods wischt seinen Schläger ab oder schmeißt ihn einfach mal weg, wenn er mehrere Male schlecht geschlagen hat. Nahaufnahmen der Spieler sind wunderschön detailliert und fesseln Sie zugleich noch intensiver an das Spiel. Bitte Ruhe! Das Spiel ist vollständig auf Englisch, was Sie sicher schon oben an den einzelnen Begriffen gesehen haben. Lediglich das Handbuch ist auf Deutsch und beschreibt die einzelnen Tasten und Bewegungen sehr detailliert. Jeder Kurs wird vor Spielbeginn kurz erläutert und bevor Sie den ersten Schlag setzen, bekommen Sie nochmals kleine Hinweise eingeblendet, die mitunter sehr hilfreich sind. Nach einer Weile wiederholen sie sich allerdings. EA hat für das Spiel ein paar ordentliche Tracks parat, die Sie in den Menüs und der Auswahl der Kurse musikalisch bei Laune halten. Die Sprachausgabe ist ebenfalls auf Englisch, und der Sprecher hat zwischendurch immer mal einen kleinen Witz parat oder kommentiert schlechte Schläge besonders interessant. Ist Ihnen hingegen ein Schlag gut gelungen und rollt er in Richtung Fahne, werden Sie von den vielen Zuschauern mit Jubelrufen und Applaus belohnt.
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