Frag doch mal ...

Frag doch mal ...

(Emme)

geschrieben von Witali Blum

 

 
Entwickler: EMME Deutschland
Publisher: EMME Deutschland / Avanquest
Genre: Wissensspiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Frag doch mal ...
Preis: 28,45 € (inkl. inkl. Fun-4-4 Controller) / 21,45 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Frag doch mal ...

Wenn man eine Fernsehsendung nennen müsste, die sowohl Kindern als auch Erwachsenen Wissen in leicht verständlicher Form vermittelt, dann wäre es ohne Zweifel "Die Sendung mit der Maus". "Frag doch mal ..." stellt dagegen eine Weiterentwicklung dar, denn in einer bislang einzigartigen Aktion wählte das Team der berühmten Sendung unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler über einen großen Aufruf aus insgesamt 75.955 Fragen eintausend Fragen von Kindern aus, die nun interaktiv gelöst werden können. Auf spielerische Weise wird der Wissensdurst gestillt.

Hier kommt die Maus

Im Grunde ist "Frag doch mal ..." nichts anderes als ein virtuelles Brettspiel, das aus verschiedenen Feldern besteht, auf denen bis zu vier Teilnehmer ihre Züge machen. Man muss vom Start zum Ziel gelangen und dabei am Ende eine möglichst hohe Punktzahl besitzen. Das Auswürfeln der Wegstrecke, die man zurücklegen darf, erfolgt dabei durch einen Zufallsgenerator, den der Spieler über einen Knopfdruck stoppt. Interessanterweise gewinnt nicht derjenige, der zuerst das letzte Spielfeld erreicht, sondern der Anführer der Punktetabelle. So ergibt es oft Sinn kleinere Schritte zu gehen, um unterwegs möglichst viele Punkte zu verdienen.

Auf dem Weg zum Ende des Spielplans überschreitet der Spieler sechs verschiedene Arten von Feldern. Die braunen Basisfelder besitzen keine Funktion; die Spielfigur, die darauf landet, wartet einfach auf den nächsten Spielzug. Blaue Ereignisfelder lösen Aktionen wie "nochmaliges Würfeln", "Runde aussetzen" oder "Felder vor- beziehungsweise zurücklaufen" aus. Die gelben "Frag doch mal!"-Felder versetzen alle Spielteilnehmer in den Quizmodus, in dem sie Sach- oder Schätzfragen möglichst schnell beantworten müssen. Dafür haben sie 60 Sekunden Zeit und erhalten je nach abgelaufenem Countdown 0 bis 60 Punkte für eine richtige Antwort.

Hinter den roten "Spiel doch mal!"-Feldern verbirgt sich die Möglichkeit, viele Punkte durch spannende Minispiele zu ergattern. Man kann mit dem "Paternoster" sein Gedächtnis auf die Probe stellen, indem man in richtiger Reihenfolge Gegenstände einsortiert, die vorher auf einem Laufband vorbeigefahren sind. Beim "verrückten Erdbeerrennen" sammelt man fleißig Früchte und lockt den Gegner in Öllachen, die wiederum sein Vorankommen behindern. "Über den Wolken" versetzt den Spieler in einen Heißluftballon, in dem man Wolkenpunkte sammelt und dabei Vögeln ausweicht. Es empfiehlt sich dabei, Luftströmungen auszunutzen, um den Ballon in die gewünschte Richtung zu navigieren.

"Angeln erlaubt – Fischen verboten!" lässt das Punktekonto durch herausfischen von Gegenständen aller Art anwachsen, wobei man allerdings von lebendigen Wasserbewohnern die Finger lassen sollte, wenn man sich keine Punktestrafe einhandeln will. Schließlich darf sich der Spieler in "Bitte lächeln!" als Fotograf versuchen und die Maus, den Elefanten oder die Ente aus der berühmten Fernsehsendung für Groß und Klein möglichst gut ins Bild setzen. Entscheidend ist vor allem, wie viel vom Modell über den Sucher eingefangen wurde. Dementsprechend bringen Ganzkörperfotos die meisten Punkte.

Sehr wichtig sind die grauen Aktionsfelder, auf denen man im Vorbeilaufen bis zu drei Aktionskarten einsammelt, die zum späteren Zeitpunkt eingesetzt werden können. Mit "Richtungswechsel" darf man seine Bewegungsrichtung umdrehen und so das Spiel verlängern, um noch mehr Gelegenheiten zum Punkten zu erhalten. Als "Hindernis" ist die Spielfigur für andere Spieler unpassierbar. Die "Chance-Risiko"-Karte erlaubt es, beim Quiz für die doppelte Punktezahl zu zocken, jedoch bleibt ein Fehler nicht folgenlos wie bei der falschen Antwort ohne Risiko, denn die einfache Punktezahl wird vom Punktekonto abgezogen. Zuletzt ist noch der "Joker" zu erwähnen, bei dessen Einsatz man jede Frage richtig beantwortet. Sowohl erfreulich als auch unfair kann die Tatsache sein, dass er mit "Chance-Risiko" kombinierbar ist.

Zuletzt sollte man noch das grüne "Mach doch mal!"-Spielfeld erwähnen, das allerdings im Spiel keine lohnenswerte Funktion hat. Wenn eine Spielfigur auf diesem Feld landet, erscheint eine Aufforderung auf dem Bildschirm, wie zum Beispiel "Sagt euren Namen rückwärts!" oder "Faltet einen Papierflieger und lasst diesen fliegen!". Obwohl alle Aktionen für jüngere Spieler interessant sind, belohnt man sie leider nicht mit Punkten, sodass diese Felder nach längerem Spielen einfach ignoriert werden. Dem Autor dieses Berichtes gefiel der Gedanke von einem "Spam-Mail"-Feld, denn genau diese Funktion scheint der grüne Wegpunkt zu besitzen.

Wie funktioniert das?

Hat man sich beim Kauf für die rund sieben Euro teurere Variante von "Frag doch mal ..." entschieden, so erhält man zusätzlich zu der ausgiebigen Sammlung von Lach- und Sachgeschichten, Kinderfragen und Minispielen einen Buzzer-Controller (hier Fun-4-4 Controller genannt), der den Spielspaß und vor allem die Bewegungsfreiheit stark erhöht. Man muss nicht mehr in der Ortsumgebung der Tastatur sitzen, um die Herausforderungen von "Frag doch mal ..." zu meistern.

Dementsprechend ist das ganze Spiel so ausgelegt, dass man alle Funktionen über einen Knopfdruck erreichen kann. Selbst die für jeden Spieler individuellen Schwierigkeitsgrade oder die Wegstrecke bis zum Ziel lassen sich leicht einstellen. Es gibt lediglich die Unterscheidung zwischen einem kurzen und langen Drücken des Knopfes, die mit Auswählen und Bestätigen gleichgesetzt werden. Alternativ ist natürlich die Steuerung mit Tastatur sowie Computermaus möglich, wobei man den einzelnen Spielern die Tasten "Q", "X", "M" und "P" zuteilt. Eine freie Tastenbelegung ist nicht möglich.

Schau mal

Da es sich bei "Frag doch mal ..." überwiegend um ein Wissensspiel für Kinder handelt, fällt es nicht weiter ins Gewicht, dass die Grafik sehr einfach und zweidimensional gehalten ist. Man kann sogar sagen, dass es dem Spiel zugutekommt, weil man jüngere und technisch unbedarfte Spieler nicht mit Komplexität verschreckt. Auffällig ist die Tatsache, dass sich die Entwickler stets bemühten, Elemente aus den Kurztrickfilmen der "Sendung mit der Maus" in die Animationen einzubauen, um vor allem Fans aus dem jüngeren Publikum zu begeistern.

Den größten Höhepunkt stellt ohne Zweifel die Sammlung der Lach- und Sachgeschichten dar, die aus kindgerechten Filmen besteht und naturwissenschaftliche Zusammenhänge einfach erläutert. Zwar erhält man nicht bei jeder Frage eine multimediale Antwort, denn einfache Sachverhalte beantwortet das Spiel oft nur mit Text und wörtlicher Rede. Trotzdem ist die Zahl der Lehrfilme beachtlich. Zusätzlich schaltet man beim Spielen die Videos frei, sodass sie später im "schlauen Buch" zur wiederholten Betrachtung zur Verfügung stehen.

Hör mal!

Die Hintergrundmusik des Wissensspiels ist eher zurückhaltend, da sie keine besondere Funktion - wie zum Beispiel die Erhöhung der Spannung - erfüllen muss. Der Spieler soll sich beim Erweitern seines Allgemeinwissens wohl fühlen und nicht etwa durch dynamische Rhythmen angetrieben werden. Hervorzuheben ist allerdings die Tatsache, dass die Sprecher der "Sendung mit der Maus", Andrea Naurath und Armin Maiwald, auch in "Frag doch mal ..." mitgewirkt haben. So hören Fans in allen Erläuterungen und Videos bekannte Stimmen, die auch in der geliebten Fernsehsendung vorkommen. Schließlich enthalten die Animationen der Maus und ihrer Freunde die für sie typischen Geräusche aus den Kurztrickfilmen.

"Frag doch mal ..." ist eine gut gelungene, interaktive Umsetzung der "Sendung mit der Maus", die sowohl kleine als auch große Fans begeistern kann. Durch die geschickte Abwechslung von Spiel und Wissensquiz vermittelt man vor allem jüngeren Spielern, dass Lernen auch Spaß machen kann. Für knapp 30 Euro erhält man ein technisch und inhaltlich einwandfreies Produkt, das sein Geld wert ist. Man sollte sich jedoch nicht auf die unbegrenzte Altersbeschränkung verlassen, wenn man das Spiel seinen Kindern kaufen möchte, da zumindest ein ausgeprägtes Wort- und Sachverständnis vorliegen muss, das man erst im Alter von fünf Jahren entwickelt.

(22.02.2008)

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