Silent Hill: Origins

Silent Hill: Origins (PS2)

(Konami)

geschrieben von Jan-Erik Steinkrüger

 

 
Entwickler: Climax
Publisher: Konami
Genre: Action-Adventure
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Silent Hill Origins
Preis: 29,85 €
Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe gemäß §14 JuSchG

Bereits im letzten Jahr erschien "Silent Hill: Origins" für die PSP. Jetzt, ein halbes Jahr später, ist auch die PS2-Ausgabe erhältlich. Dabei merkt man dem fünften Teil der "Silent Hill"-Reihe an, dass es sich um eine Adaption der PSP-Ausgabe handelt, die nicht die zusätzlichen Möglichkeiten der PS2 gegenüber der PSP auszunutzen vermag.

Wie alles begann

Die Frage nach der Herkunft und dem Ursprung des Grauens in der Kleinstadt Silent Hill ließ die "Silent Hill"-Reihe bisher offen. "Silent Hill: Origins" als Vorgeschichte der bisherigen Teile versucht nun eine Antwort darauf zu geben, wie alles anfing.

Die Geschichte beginnt in einer nebligen Nacht auf einem verlassenen Highway wenige Meilen außerhalb der Stadt Brahms, als der Trucker Travis Grady, durch den Funkverkehr mit einem Kollegen abgelenkt, beinahe einen auf der Straße liegenden Körper überrollt. Nach einer Vollbremsung aus seiner Fahrerkabine aussteigend, bemerkt Travis ein Mädchen auf der Mitte der Straße, das im Nebel verschwindet und macht sich auf den Weg ihr zu folgen. Damit beginnt eine Suche, die in der verlassen wirkenden Kleinstadt Silent Hill endet. Bald stellt sich heraus, dass Silent Hill nicht ganz so verschlafen ist, wie es zunächst den Anschein hat, sondern über einen Spiegel mit einer höllenartigen Parallelwelt verbunden ist.

Und wenn man glaubt, es geht nichts mehr, kommt irgendwo ein Zombie her.

Bei "Silent Hill: Origins" handelt es sich um ein Action-Adventure, das genretypisch - eingebettet in eine Geschichte - kleinere Rätsel mit Actionsequenzen verbindet. Es gilt also einerseits, Hinweise für den Ursprung des Grauens und Wege hinter verschlossene Türen zu finden und andererseits, sich mit allen möglichen umherlaufenden Monstern zu prügeln oder vor ihnen zu fliehen. Gespielt wird wie in fast allen Horror-Action-Adventures üblich aus Sicht der dritten Person.

Die Steuerung ist relativ intuitiv mit "x" zum Benutzen und Betrachten von Gegenständen, "Kreis" zum Ein- und Ausschalten einer mitgeführten Taschenlampe, "Quadrat" zum Sprinten und "Dreieck" zum Betrachten mitgenommener Orientierungskarten belegt. Trotzdem lohnt sich ein Blick ins Handbuch oder in die im Startmenü befindlichen Tipps. Dort wird dem Spieler etwa nahegelegt, dass zum Kämpfen "R1" und "x" gedrückt werden müssen, der Todesstoß für einen zu Boden gegangenen Gegner jedoch nur mit der Taste "x" erfolgt. Eine weitere wichtige Taste ist "select" für das mitgetragene Inventar, in dem sich gefundene Notizen lesen und im Notfall zu verwendende Gesundheits- und Energiedrinks abrufen lassen.

Zusätzlich kann man im Inventar mitgeführte Waffen auswählen. Als Waffe ist übrigens fast alles, was man findet, verwendbar: Fernseher, Vorschlaghammer, Schnapsflaschen. Bei kleineren Gegnern sollte man allerdings lieber mit den Fäusten kämpfen und sich die Gegenstände für Gruppen oder größere Monster aufheben.

Blut und Nebel

So verschieden, wie die beiden parallel liegenden Welten sind, so verschieden sind sie auch gestaltet. Das "normale" Silent Hill orientiert sich farblich an Grüntönen und stellt eine verlassene Kleinstadt im dichten Frühnebel dar. Das Spiegel-Silent Hill hingegen ist finster und wird von blutigen Rottönen dominiert. Gerade im blutigen Silent Hill fällt die Orientierung oftmals sehr schwer, was einerseits an der absichtlich düsteren Atmosphäre, zum Teil jedoch auch an einer unübersichtlichen Kameraperspektive liegt.

Zu Beginn wundert man sich über die leicht verschwommene, verkriselte Grafik, bis man versteht, dass es sich um ein Stilelement handelt, das ähnlich wie in den Horrorfilmen "The Ring" oder "Saw" an das Bild einer schlechten Videokamera erinnern soll - eine stilistisch und atmosphärisch passende, aber in letzter Zeit zu häufig verwendete Idee. Etwas albern wirkt der genannte Effekt in Actionsequenzen, bei denen zusätzlich eingebaute Kamerafehler beinahe wie das kaputte Filmmaterial einer Stummfilmkomödie aussehen, wenn man sich die Hintergrundgeräusche wegdenkt.

Es ist den Entwicklern von Climax eindrucksvoll gelungen, die für ein Horrorspiel erforderliche düstere und spannungsvolle Atmosphäre zu schaffen. Trotzdem schöpft im Gegensatz zur PSP-Version die Grafik der PS2-Ausgabe die Möglichkeiten nicht aus. Gerade bei der grafischen Umsetzung fällt auf, dass sich die Programmier bei der Übertragung von PSP zur PS2 keine große zusätzliche Mühe gegeben haben.

Das schlagende Herz

Ob die raue Stimme des amerikanischen Truckers, die Titelmelodie der Anfangssequenz, das Schreien eines Monsters oder auch die "Stille" einer menschenleeren Stadt - der Sound von "Silent Hill: Origins" ist ein Genuss. Auch in Szenen, in denen eigentlich nichts Aufregendes geschieht, hält die Geräuschkulisse den Spannungsbogen. Besonders beeindruckend ist sicherlich das Zusammenspiel von Geräuschen mit der Vibrationsfunktion des Controllers, wenn etwa nach einem Kampf das angeschlagene Herz des Helden anfängt wie wild zu pochen und es sich anfühlt, als sei es das eigene.

Fazit

Die Story sowie die Actionsequenzen von "Silent Hill: Origins" konnten mich persönlich nicht überzeugen; der geringe Tiefgang der Geschichte und die mangelnde grafische Qualität haben den Spielspaß merklich eingeschränkt. Was jedoch die Atmosphäre des Spieles anbelangt, so ist es Climax gelungen, einen glaubwürdigen Spannungsbogen zu schaffen. Etwas enttäuschend war, dass die PS2-Version sich kaum von der vorangegangenen PSP-Ausgabe unterscheidet, denn während das PSP-Spiel noch State-of-the-Art war, ist es auf der PS2 nur als mittelmäßig zu bezeichnen.

(28.05.2008)

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