Freibier - Der Kneipen Tycoon East Entertainment Media geschrieben von Tim-Oliver Siegwart
| |||||||||||||||
Freibier Der Titel sagt schon alles, was man wissen muss. In "Freibier" übernimmt der Spieler eine heruntergekommene, geschlossene Kneipe an der Ecke. Bescheidenes Ziel ist es, die angesagteste Lokalität der Stadt zu werden. In Gedanken drängen sich schon Gästekolonnen ins Lokal, die Musik spielt und das gute Bier wandert über die Theke, doch bis dahin ist es langer Weg, der stets knapp am Bankrott vorüberführt. Dabei muss der Spieler sich vom Einkauf der Waren über Getränkekarten und Personal bis hin zu Nachbarn und Ordnungshüter um alles und jeden kümmern. So gilt also, in typischer Tycoonmanier das richtige Personal zum richtigen Zeitpunkt einzustellen, auf die Bedürfnisse der Gäste zu reagieren und dabei möglichst nicht zu viel des knappen Geldes zu verschwenden. Bier her oder wir fallen um! Tatsächlich gibt es im Spiel die Möglichkeit, sich selbst hinter die Theke zu stellen und Bier gegen die Zeit zu zapfen. Dabei werden per Drag und Drop die Gläser unter die Zapfhähne gestellt. Per Klick auf den Hahn startet und stoppt der Spieler das Bier. Dabei kommt es darauf an, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Je mehr Gläser man schafft, bevor die Zeit abgelaufen ist, desto motivierter wird der angestellte Zapfer ans Werk gehen. Dieses kleine Minispiel muss man natürlich nicht machen und eine wirklich offensichtliche Auswirkung aufs Geschehen ist auch nicht vorhanden. Es eignet sich aber auf alle Fälle als Lückenfüller und als Spieler kann man es auch gegen Freunde spielen, einfach zählen, wer mehr "Freibier" rausgehauen hat. Als erstes, nachdem der Spieler die Spielwelt betritt, sollte Putzpersonal eingestellt werden, um die verdreckte Kneipe wieder auf ein vertretbares Niveau zu bekommen. Für Personal steht im Büro eine Akte zur Verfügung, wo aus verschiedenen Personen gewählt werden kann. Je besser die Angestellten sind, desto höher ist auch der Lohn, der von diesen verlangt wird. Auf keinen Fall sollte vergessen werden, einen Zapfer einzustellen. Ansonsten kann die Kneipe voll sein und doch ist kein Umsatz möglich. Bevor die Kneipe ihre Tore öffnet, sollte sich der Spieler um eine Getränkekarte und die nötigen Getränke im Lager gekümmert haben. Nach und nach werden die Gäste nach immer ausgefalleneren Getränken fragen, die der Spieler, je nach Häufigkeit des Begehrens, schnell in die Karte übernehmen sollte. Per Post kommen regelmäßig Angebote von Lieferanten ins Büro, hier kann der schlaue Manager einen Haufen Geld sparen, wenn er zum richtigen Zeitpunkt die Getränke in großen Zahlen kauft, bevor die Preise steigen. Alsbald sollte der Spieler die Toiletten auf einen hygienischen Standard bringen und für Musik in der Kneipe sorgen. Dabei stehen ihm stufenweise Upgrades für die Einrichtung zur Verfügung. Genauso verläuft es mit der Theke, den Spielautomaten und der Musik. Spätestens, wenn ein DJ eingestellt wird, bekommt man Ärger mit den Nachbarn und dem Staat. Während der Nachbar noch mit Geschenken bei Laune gehalten werden kann, werden früher oder später einmal, sollte man seine Gäste nicht im Griff haben und Betrunkene, die Radau machen, vor die Tür setzen, die Polizei vorbeischauen und die Musikanlage konfiszieren. Ist die Theke auf dem neuesten Stand, das WC eine Oase des Komforts, ein DJ an den Reglern und der neueste Spielautomat in der Ecke, sollte der Spieler sich über Werbemaßnahmen Gedanken machen. Hierbei stehen euch von den Flyern bis zur Fernsehwerbung alle Möglichkeiten offen, solange das nötige Kleingeld in den Taschen ist. Bei dieser Gelegenheit kann es auch nicht verkehrt sein, die Getränkepreise noch mal zu ändern. Reagiert der Spieler nun immer artig auf krankheitsbedingte Ausfälle und kauft immer rechtzeitig die benötigten Waren ein, dann sollte ihm nichts mehr im Wege stehen, der angesagteste Club der Stadt zu werden. Wie hält man das Bier richtig? Das ganze Spiel wird ausschließlich mit der Maus gesteuert. Per Mausklick auf die Icons und Bereiche werden alle Aufgaben ausgeführt. Braucht der Spieler zum Beispiel das Infofeld Gäste nicht, in dem angezeigt wird, wie die Stimmung ist und was die Gäste derzeit bestellen, wird es einfach weggeklickt und bei Bedarf zurückgeholt. Wie sieht ein "Freibier" aus? Sowohl das Intro als auch die Sequenzen im Spiel sind nett anzuschauen. Das Spiel selbst präsentiert sich in einer Comic-Grafik. Positiv an der Sache ist, dass "Freibier" durch die recht schlichte und unkomplizierte Grafik auf sehr alten Systemen läuft. Die virtuellen Gäste sind nicht wirklich aufwendig programmiert und machen die ganze Zeit das Gleiche. Sound Am Anfang kommt "Freibier" recht rockig aus den Boxen. Aber schon nach kurzer Zeit nervt die Musik, was dazu führt, dass sie mangels Alternativen abgeschaltet wird. Die Kneipe produziert bei Betrieb immer die gleichen Geräusche, die sich nur sehr grob an der Auslastung orientieren. "Freibier" ist ein nettes Spielchen für zwischendurch. Für Tycoon-Freunde dürften sowohl der Schwierigkeitsgrad als auch die eingeschränkten Spielmöglichkeiten keine Herausforderung darstellen und somit wird "Freibier" für sie kein lohnenswerter Kauf sein. Man findet sich intuitiv im Spiel zurecht und die ersten Erfolge lassen nicht lange auf sich warten. Allerdings kehrt recht schnell Langeweile ein, da der Spieler nur warten muss, bis endlich genug Kohle für das nächste Upgrade zur Verfügung steht. Außergewöhnliche Ereignisse fehlen leider vollkommen, sieht man von der Polizei ab. Recht witzig sind die Einlagen hinter der Theke, wenn man als Spieler selbst das Bier zapft. Wer also eine anspruchsvolle Wirtschaftssimulation sucht, ist bei "Freibier" vollkommen fehl am Platz. "Freibier" richtet sich eher an Gelegenheitsspieler und Kneipenfreunde. (20.04.2006)
|