Picross DS

Picross DS (NDS)

(Nintendo)

geschrieben von Oliver Domke

 

 
Entwickler: Jupiter
Publisher: Nintendo
Genre: Puzzle
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Picross DS
Preis: 29,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Spannende Schlachten, riesige Welten, atemberaubende Grafik und ein unvergleichlicher Soundtrack – zumeist die Grundlagen der erfolgreichsten Videospiele. "Picross DS" verzichtet auf all diesen Schnickschnack. Unser Test verrät Ihnen, warum das Puzzlespiel aus dem Hause Nintendo mit seinem gut durchdachten Gameplay dennoch Spaß macht und auch auf längere Zeit hin motivieren kann.

Kreuz-Bilder-Rätsel

"Picross DS" ist der Nachfolger von "Mario’s Picross" aus dem Jahr 1995. Bereits damals fesselten über 200 Rätsel die Spieler an den guten, alten Gameboy. Die Version für den Nintendo DS verzichtet auf Nintendos Klempner, bietet dafür aber zahlreiche sinnvolle Neuerungen. Grundlage eines jeden Rätsels ist ein quadratisches Gitternetz. Zum Warmwerden gibt es Spielflächen aus fünf mal fünf Feldern, später wachsen die Bilder auf eine Größe von 20 mal 20 Feldern. Über und links neben dem Spielfeld weisen Zahlen darauf hin, wie viele Felder in Folge Sie in der entsprechenden Spalte oder Zeile ausfüllen müssen. Wo genau, das müssen Sie durch geschicktes Kombinieren selber herausfinden. Bei mehreren Zahlen pro Spalte und Zeile kommt erschwerend hinzu, dass Sie oft nicht exakt wissen, wie viele Felder zwischen den einzelnen Kolonnen frei bleiben. Sind Sie sich sicher, dass bestimmte Positionen nicht genutzt werden, dürfen Sie diese mit einem Kreuz markieren. So knobeln Sie sich durch das Puzzle, bis es letztendlich nach vollständiger Lösung ein kleines Bild ergibt.

Bis die grauen Zellen glühen

Raten müssen Sie in dem Spiel nur selten. Meist lassen sich die Aufgaben allein durch Logik und etwas Intuition lösen. Unüberlegtes Tippen ist ohnehin nicht sehr empfehlenswert, denn für jeden Fehler kassieren Sie eine empfindliche Zeitstrafe. Verbringen Sie länger als eine Stunde mit einem Rätsel, wird Ihre Lösung nicht mehr gewertet. Für Einsteiger gibt es beim Start eine sehr gute Einführung, die das Spielprinzip erklärt. Sollte das nicht ausreichen, dürfen Sie sich zudem bei jedem Bild vom Zufallsgenerator je eine Zeile und Spalte vorgeben lassen; bestraft werden Sie dafür nicht. Nicht selten bieten Ihnen die kleinen Hinweise einen einfacheren Einstieg in das Rätsel. Seien Sie jedoch gewarnt: Zwar ist die Lernkurve gerade zu Beginn optimal ausgelegt, dennoch steigt der Schwierigkeitsgrad sehr schnell stark an. Wem bereits bei "Sudoku" der Kopf raucht, sollte "Picross DS" nicht mal in die Nähe seines Handhelds lassen.

Als sehr hilfreich erweist sich bei einem Spiel dieser Art der Touchscreen des Nintendo DS. Mit dem Stylus tragen Sie Blöcke und Kreuze um ein Vielfaches komfortabler ein als noch beim Gameboy-Vorbild. Die klassische Pad-Steuerung steht Ihnen alternativ zur Verfügung. Trotz der zwei Bildschirme des Systems verliert das Spiel bei größeren Puzzles leider etwas an Übersichtlichkeit. So haben Sie ab einer Seitenlänge von 15 Feldern nicht mehr das ganze Rätsel, sondern nur noch einen vergrößerten, verschiebbaren Ausschnitt im Blick. Das sorgt anfangs für etwas Verwirrung; nach etwas Eingewöhnung sollten Sie damit aber keine größeren Probleme mehr haben.

Als hätten Sie mit den über 300 enthaltenen Rätseln nicht genug zu tun, bietet Ihnen "Picross DS" zahlreiche weitere Spielmodi an. Im "Tagestest" geht es beispielsweise darum, fünf kleine Rätsel so schnell wie möglich zu lösen. In einer Statistik können Sie Ihre Ergebnisse mit denen der Vortage vergleichen und kontrollieren, ob Sie sich verbessert haben oder vor dem nächsten Test noch einmal trainieren sollten. Schnell fordert das Spiel auch in diesem Modus mehr von Ihnen: Nach einigen Tagen dürfen Sie keine "X"-Markierungen mehr benutzen, müssen in einem bereits gelösten Bild Fehler finden oder Ihnen werden schlicht und einfach einige Hinweiszahlen vorenthalten. Kreative Köpfe dürfen zudem mit dem im Spiel enthaltenen und sehr einfach zu bedienenden Editor eigene Rätsel erstellen und an Freunde verschicken.

Knobeln als Wettkampf

Wenn Sie schon einmal mit den DS-Systemen Ihrer Freunde im WLAN verbunden sind, können Sie diese auch direkt zu einer "Picross Party" (dem Mehrspielermodus) einladen. Löblicherweise benötigen Ihre bis zu vier Mitspieler dazu kein eigenes Exemplar des Spiels, sondern laden sich die nötigen Daten von Ihrem Gerät herunter. Der Gastgeber darf nun entweder selbst kleine Rätsel erstellen oder aber ein Match starten: Wer zuerst zwei Aufgaben in Folge lösen kann, gewinnt. Die letztere Variante funktioniert übrigens auch online gegen Kontrahenten aus aller Welt. Der schnelle Mehrspielermodus ist recht unterhaltsam und eine gelungene Abwechslung zum normalen, eher ruhigen Spielablauf. Den Zugang per Wi-Fi-Connection zu den Servern von Nintendo sollten Sie auch dazu nutzen, bei der "Community" vorbeizuschauen. Dort bekommen Sie regelmäßig per kostenlosem Download "neue" Rätsel aus "Mario’s Picross". Zum Testzeitpunkt standen bereits zwei Pakete mit insgesamt 15 Klassikern zur Verfügung.

Simples Spielprinzip, simple Technik

Grafisch hat "Picross DS" erwartungsgemäß nicht besonders viel zu bieten – wozu auch? Das Spiel wird schlicht und unaufdringlich präsentiert und verzichtet auf überflüssige Einblendungen und Bedienelemente. Um dennoch etwas Abwechslung zu bieten, haben die Entwickler jedem einzelnen Level (ein Level besteht immer aus 15 Rätseln) ein eigenes, prägnantes Design verpasst. Im Wüsten-Level graben Sie Ihre Knobeleien in Sand, während Sie in der Arktis Eisschollen zerbrechen. Blumenwiesen, Wolkenhimmel und zahlreiche andere Überraschungen werten das Spiel optisch enorm auf.

Ein vergleichbarer Ideenreichtum hätte aber auch dem Sound gut getan. Die Spielmusik wiederholt sich ständig, ist dafür aber immerhin so eintönig, dass man sie nach kurzer Zeit kaum noch wahrnimmt. Denken Sie an die Klänge, mit denen uns das im vergangenen Jahr erschienene DS-Game "42 Spieleklassiker" "beglückt" hat, und Sie erhalten einen ungefähren Eindruck von der Musikuntermalung. Allgemein ist "Picross DS" im Vergleich zum Vorgänger auf eine breitere Zielgruppe ausgelegt: Das Zeitlimit wurde deutlich entschärft; die typischen Nintendo-Maskottchen fehlen gänzlich, mit Ausnahme einer kleinen Überraschung, die Sie aber erst bei weit fortgeschrittenem Spielstand zu sehen bekommen. Gerade wegen seiner simplen Präsentation sollten auch Rätselknacker, die Videospiele sonst nur mit einer Kneifzange anfassen, einen vorsichtigen Blick auf das Spiel wagen – ältere Semester nicht ausgeschlossen.

 

  

Fazit: Puzzlespaß für alle

"Picross DS" reiht sich erfolgreich in die DS-Spiele des "Touch! Generations"-Labels ein, das für Casual-Games und Edutainment-Software für jedermann steht und bereits Hits wie "Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging" hervorgebracht hat. Puzzle-Profis und solche, die es mal werden wollen, bekommen hier ein sehr umfangreiches Spiel mit zahlreichen Aufgaben geboten, das mit seinem einfach anmutenden, aber dennoch schwierig zu meisternden Gameplay auch längere Zeit unterhalten kann. Zusammen mit einem netten Mehrspielermodus und dem Rätseleditor lohnt sich die Investition von knapp 30 Euro für Genre-Fans allemal.

(15.06.2007)


Fazit

   : Puzzlespaß für alle "Picross DS" reiht sich erfolgreich in die DS-Spiele des "Touch! Generations"-Labels ein, das für Casual-Games und Edutainment-Software für jedermann steht und bereits Hits wie "Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging" hervorgebracht hat. Puzzle-Profis und solche, die es mal werden wollen, bekommen hier ein sehr umfangreiches Spiel mit zahlreichen Aufgaben geboten, das mit seinem einfach anmutenden, aber dennoch schwierig zu meisternden Gameplay auch längere Zeit unterhalten kann. Zusammen mit einem netten Mehrspielermodus und dem Rätseleditor lohnt sich die Investition von knapp 30 Euro für Genre-Fans allemal. (15.06.2007)


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