Avatar - Der Pfad des Feuers (Wii) (THQ) geschrieben von Oliver Domke
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Luft, Wasser, Erde und Feuer - diese vier Elemente sind die Grundpfeiler der Welt und nur eine Person hat die Fähigkeit, sie im Gleichgewicht zu halten, da nur ihm es bestimmt ist, alle vier Elemente zu bändigen: der "Avatar". In der gleichnamigen Trickserie des US-Senders Nickelodeon ist es der zwölfjährige Aang, dem diese Ehre zuteilwurde. "Avatar - Der Pfad des Feuers" ist das dritte Spiel der Reihe und erscheint neben der von uns getesteten Wii-Version auch für die Playstation 2 und den DS. Der Tag der schwarzen Sonne "Der Pfad des Feuers" erzählt die Geschehnisse aus der dritten Staffel der TV-Serie. Der als Luftbändiger geborene Aang beherrscht bereits drei der vier Elemente und muss nur noch die Macht über das Feuer erlangen. Das ist auch bitter nötig, denn nur als vollwertiger Avatar kann er sich Ozai, dem Herrscher der Feuernation, der den anderen Völkern den Krieg erklärte, entgegenstellen, um ihn ein für alle Mal zu besiegen. Doch viel Zeit bleibt nicht mehr: Nur am "Tag der schwarzen Sonne", einer Sonnenfinsternis, die das kriegerische Volk der Feuerbändiger schwächt, können Aang und seine Freunde Katara, Sokka, Zuko und Toph (die ebenfalls jeweils ein Element kontrollieren können) in das feindliche Gebiet eindringen und den Feuerlord herausfordern. Sie begleiten das Team auf seiner Reise und steuern dabei stets einen von zwei vorgegebenen Charakteren durch die abwechslungsreichen Levels. Ähnlich wie in "Lego Star Wars" oder zuletzt "Lego Batman" können Sie durch Knopfdruck zwischen den Figuren wechseln. Wahlweise kann auch ein zweiter menschlicher Spieler den alternativen Elementarkämpfer übernehmen und Ihnen im kooperativen Spiel zur Seite stehen. Die Steuerung ist sehr simpel ausgefallen: Mit dem Nunchuk lenken Sie Ihren Charakter durch die Welten und mit "A" greifen Sie Ihre zahlreichen Widersacher mit Standardangriffen an. Die Kamera dürfen Sie nicht manuell nachjustieren, jedoch bietet Ihnen das Spiel in den meisten Fällen ausreichend Übersicht. Nur in einigen wenigen Situationen hätten wir uns eine etwas vorteilhaftere Perspektive gewünscht. Alles unter Kontrolle
Das wichtigste Bedienelement ist jedoch die Wiimote selbst: Wenn Sie auf den Bildschirm zeigen, erscheint ein Cursor, mit dessen Hilfe Sie Kontrolle über die Elemente erlangen. Richten Sie den Pointer beispielsweise auf eine Pfütze oder einen gefüllten Eimer, können Sie das darin befindliche Wasser zu einer Kugel formen, die Ihrem Zeiger folgt. Das Bändigen der Elemente spielt eine zentrale Rolle in "Avatar", denn viele Rätsel lassen sich nur auf diesem Wege lösen. Im Laufe des Spiels müssen Sie unter anderem mit Hilfe von Wasser das Gewicht von Behältern beeinflussen, mit einem Feuerball, den Sie aus der Flamme einer Kerze oder Fackel bilden können, verschlossene Holztüren in Brand setzen oder mit einer Luftkugel durch flötenähnliche Gebilde Töne erzeugen. Für erfahrene Spieler stellen die kleinen Puzzles zwar keine große Herausforderung dar, jüngere Spieler werden aber schon etwas knobeln müssen, um ihren Weg fortsetzen zu können. Auch abseits der Rätsel haben die Entwickler dafür gesorgt, dass "Avatar" nicht zu einem x-beliebigen JumpnRun verkommt. Kleine Spielereien wie das Zusammensetzen eines Katapults, mit dem Sie sich eines Angriffs erwehren müssen, sorgen immer wieder für Abwechslung. Hin und wieder müssen Sie sogar starke und ausdauernde Bossgegner bezwingen; der Sieg gelingt Ihnen hier meist nur durch den Einsatz einer speziellen Taktik. So können Sie Ihren Feind zum Beispiel einfrieren, wenn er Ihre Attacken durchweg blockt. Um sich selbst zu verteidigen, können Sie mit Leichtigkeit einen Erdwall errichten, indem Sie mit der Wiimote auf lockeren Boden zeigen und sie rasch nach oben ziehen. Leider sind die übrigen Kämpfe im Spiel recht trist ausgefallen: Zwar können Sie hier auf ähnliche Taktiken zurückgreifen, oftmals ist es aber wesentlich einfacher, permanent auf den Angriffsknopf zu drücken. Shopping-Paradies Nach jedem abgeschlossenen Level kehren Sie zurück auf die Weltkarte. Von dort aus haben Sie Zugang zur Insel Ember. Hier dürfen Sie Ihr Geld verprassen, das Sie zuvor in der gesamten Welt durch das Besiegen von Gegnern oder Zerbrechen von Vasen, Krügen und Kisten gesammelt haben. Das Angebot ist mit Artwork-Galerien und einigen wenigen neuen Fähigkeiten zwar recht begrenzt, zumindest letztere sind jedoch ganz nützlich, wenn Sie sich an einer Mission wider Erwarten mal die Zähne ausbeißen sollten und dringend eine höhere Angriffskraft oder sogar Unverwundbarkeit benötigen. In den Levels selbst sind weitere Bilder versteckt, die Sie aufspüren und freischalten können. Das erhöht den Dauerspaß von "Der Pfad des Feuers" aber nur geringfügig - das Spiel ist mit seinen knapp sechs Stunden Spielzeit ohnehin recht mager ausgefallen. Aus technischer Sicht gibt es nur wenig zu bemängeln. Der Cartoon-Look erinnert an die Fernsehvorlage und wird häufig durch hübsch animierte Zwischensequenzen aufgewertet. Der Sound ist ebenfalls gelungen; die Dialoge werden zudem von den amerikanischen Originalsprechern vertont und deutsch untertitelt. Gespeichert werden darf nach jeder erfolgreich abgeschlossenen Mission, regelmäßige Checkpoints halten den Frust beim vorzeitigen Ableben der Helden jedoch in Grenzen.
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