FIFA 06

FIFA 06

(Electronic Arts)

geschrieben von Michael Jantzer

 

Auch diesen Herbst ist es wieder soweit: Electronic Arts startet einen weiteren Versuch, das einstige Monopol ihrer Traditionsreihe FIFA im Fußballsimulations-Genre zurückzuerobern. Doch seit 2004 gelingt es den Programmierern aus dem Hause Konami mit ihrem Aushängeschild, Pro Evolution Soccer, Jahr für Jahr weitere FIFA-Jünger in das PES-Lager zu locken. Mit FIFA 06 nehmen die Kanadier einen weiteren Rückeroberungsanlauf und rühren auch dieses Jahr wieder heftig die Werbetrommel.

Ballkontrolle

Das Wichtigste einer jeden Fußballsimulation ist natürlich das Gameplay und die KI. In einem Gespräch auf der diesjährigen Games Convention im August in Leipzig wurde uns von einem Entwickler versprochen, dass hier der Schwerpunkt gesetzt wurde. Dass dies nicht nur hohle Phrasen waren, zeigt sich tatsächlich auf den ersten Blick. Was letztes Jahr noch als Revolution angepriesen wurde, fällt dieses Jahr komplett weg: die Off-the-Ball-Steuerung. EA Sports behauptet zwar, dass diese nun nicht mehr nötig sei, da sich die Spieler nun selber freilaufen können, doch ist es ein offenes Geheimnis, dass dieser Modus im letzten Jahr ein absoluter Reinfall war. Mit OTB konnte man sichere, nicht vermeidbare Tore schießen, was natürlich den Spielbetrieb in den Online-Ligen empfindlich störte und sogar zum Verbot von OTB führte, aber dazu später mehr. Die Spieler laufen sich nun also selbstständig frei, was das Spiel jedoch bei weitem nicht so einfach macht, wie es klingen mag. Denn nicht nur die KI Ihrer Kicker, sondern auch die Ihres Gegners wurde aufpoliert. Sie verlagern das Spielgeschehen, machen die Räume eng und führen gefährliche und äußerst sehenswerte Angriffsspielzüge durch. Dies hebt den Realitätsgrad endlich um ein gutes Stück gegenüber dem Vorgänger. Der Abstand zum Konkurrenten Pro Evolution bleibt aber weiterhin deutlich. Vor allem das Abwehrverhalten erinnert recht stark an den Kinderriegel der deutschen Nationalmannschaft. So klären Ihre Kicker zum Beispiel gerne nahezu völlig unbedrängt zur Ecke, obwohl Sie doch nur in Ruhe zum Abwehrkollegen passen wollten. Auch dieses Jahr sind Ihre KI-Gegner gegen gewisse Spielzüge machtlos und verstehen auch nach dem vierten Flankentor nicht, wie ihnen das passieren konnte. Immerhin scheinen die sicheren Tore beim Eckball und Freistoß nun der Vergangenheit anzugehören. Beim Freistoß müssen Sie nun komplett ohne Zielkreuz auskommen und werden daher zu Beginn eher die Tribüne oder die Mauer treffen, anstatt über einen Treffer zu jubeln. Mit genügend Training können Sie hier jedoch auch hin und wieder erfolgreich sein. Beim Eckballsystem ist EA zu der alten Variante zurückgekehrt und bietet jetzt nur noch einen Zielpfeil an, mit dem sie nur noch grob in den Strafraum flanken können. Hier gilt es nun als Stürmer oder Abwehrspieler abzuschätzen, wo der Ball landet, um dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Ein weiterer Schritt in Richtung Realität.

In FIFA 2005 war die meistgenutzte Taste wohl eindeutig "Pass in den Lauf". Was zu Beginn als sehr praktische Funktion galt, wurde mit der Zeit fast schon zu einfach. Mit zwei, drei Pässen war das komplette Mittelfeld überbrückt und der Ball kam sogar fast immer an die richtige Adresse. Dies hat EA nun deutlich verbessert, zwar ist der Pass in den Lauf nach wie vor vorhanden und immer noch brandgefährlich, doch ist nun ein deutlich besseres Timing und auch ein wenig Glück nötig, damit der Ball nicht in den Abwehrreihen hängen bleibt. Führen Sie kurz vor Ende des Spiels nur mit einem Tor Vorsprung, so können Sie dieses Jahr den Ball geschickt durch die neue Ballabschirmen-Funktion am Fuß behalten und so ein wenig auf Zeit spielen. Diese Funktion ist jedoch nicht nur in der Abwehr praktisch, sondern zeigt sich auch im Angriff als lobenswerte Bereicherung. So stürmen Sie zum Beispiel mit Ihrem Spielmacher nach vorne, halten kurz inne, schirmen den Ball ab, lassen Ihren Stürmer freilaufen, flanken dann exakt in den Lauf und überlupfen den herausstürmenden Torhüter mit einem hübschen Heber. Je nach Schwierigkeitsgrad stehen Ihre Gegenspieler bei solchen Spielzügen anerkennend daneben oder grätschen dazwischen und leiten einen ähnlichen Spielzug auf Ihr Tor ein. Hier hat EA auch wieder ganze Arbeit geleistet. Auf "Amateur" sollten selbst Neulinge problemlos Erfolge feiern, Fortgeschrittene sind bei "Halb-Profi" am besten aufgehoben und echte FIFA-Freaks finden Ihre Herausforderung auf "Profi" oder gar "Weltklasse". Wer sich auf "Weltklasse" immer noch unterfordert fühlt, kann in FIFA 06 nun sogar einen weiteren Schwierigkeitsgrad namens "Legenden" erspielen.

Neuerdings werden im Spiel am linken oberen Rand nicht nur die Anzahl der Treffer, sondern auch bis zu drei Punkte neben den Vereinsnamen angezeigt. Damit wird Ihnen symbolisiert, wie es um die momentane Moral Ihrer Mannschaft steht. Kommen Sie zum Beispiel einfach nicht über ein 0:0 hinaus, aber Ihnen gelingt ein schöner Spielzug nach dem anderem, steigt Ihre Moral, während die gegnerischen Spieler dem Gegentor entgegen zittern. Scheitern Sie allerdings ein ums andere Mal am Torhüter und Ihr Gegner schießt Sie mit ein, zwei Chancen regelrecht ab, sinkt die Moral Ihrer Kicker ins Bodenlose. Sie lassen dann automatisch den Kopf hängen, laufen langsamer und kämpfen nicht mehr um jeden Ball. Erst, wenn Ihnen der Anschlusstreffer gelingt, wachsen sie über sich hinaus und rennen so schnell es geht, um das Spiel noch umzubiegen. Natürlich hat das Ganze nicht allzu starke Auswirkungen auf Ihre Spielweise, aber es sorgt sicherlich für das ein oder andere Debakel für Ihre Gegner, denn auch in der Realität bricht eine Mannschaft nach einem 0:4 oft regelrecht auseinander.

Ebenfalls überarbeitet wurden die Taktikeinstellungen: Mit den Pfeiltasten auf dem Ziffernblock oder dem Kreuz auf dem Pad können Sie bei FIFA 06 problemlos während dem Spiel die Taktik ändern. Für die Offensivstrategie stehen die Möglichkeiten Konter, Freilaufen und Ballübergabe, Überzahl im Strafraum und Flügelspiel zur Verfügung. Defensiv können Sie mit Pressing, Viererkette, Raumdeckung und Abseitsfalle agieren. Hier hat EA ganze Arbeit geleistet, denn die Einstellungen sind stark spürbar und werden so oft zum spielentscheidenden Faktor.

TV-reife Präsentation

In Sachen Grafik und Präsentation kann nach wie vor niemand EA das Wasser reichen. Zwar hat sich auch dieses Jahr grafisch nicht allzu viel getan, aber die Liebe zum Detail ist deutlich erkennbar. Die Spieler sind jetzt noch zweifelsfreier zu erkennen, die Frisuren und Gesichtszüge passen einwandfrei und die Spielergesten wurden noch ein Stück aufpoliert. Nicht nur beim Torjubel, Auswechseln oder Reklamieren zeigen sich die Stärken der Engine, auch die gesamte Animation ist deutlich stimmiger geworden. So wirken das Gangbild der Kicker, die Ballannahme, die Schusstechnik und die gesamten Bewegungsabläufe äußerst realistisch. Die Zwischensequenzen sind auch dieses Jahr wieder perfekt gelungen. Die Spieler beschweren sich bei Abseitsstellungen, verlangen beim Einwurf vehement den Ball und ärgern sich äußerst glaubwürdig über eine vergebene Chance. Dank Rudelbildung und dem seit diesem Jahr neuen Handspiel hat das schön animierte Schiedsrichtergespann alle Hände voll zu tun. Obwohl die Kanadier mit den Spieleranimationen in der Champions-League spielen, kommen sie bei den Fans nicht über die Regionalliga hinaus. Die Fans springen zwar auf und jubeln, aber nach mehr als umherspringenden Pappkameraden sehen sie leider nicht aus. Hier sollte sich die FIFA-Crew endlich mal eine Scheibe von ihren NHL- und NBA-Kollegen abschneiden, denen es seit Jahren gelingt, ein realistisches Publikum zu kreieren.

Die Gestaltung der Stadien ist nach wie vor vorbildlich. Auch dieses Jahr wurden wieder einige Stadien detailliert hinzugefügt, sodass Fußballfans erneut jede Arena auf Anhieb erkennen. Leider gelang es EA wohl aus Lizenzgründen nicht, das neue Prunkstück Allianz-Arena ins Spiel zu integrieren, spätestens zum geplanten WM-Ableger sollte dies aber geschehen. Die ohnehin schon TV-reife Spielpräsentation wurde dieses Jahr endlich noch ein gutes Stück verbessert. Verletzungen und Auswechslungen werden wieder angezeigt, Kameraschwenks zeigen den Einlauf der Spieler, die Mannschaftsaufstellungen werden detailliert dargestellt und Ihre Kicker stellen sich brav zur Nationalhymne auf. An Statistiken wie Ballbesitz, Torschütze und Strafen fehlt es natürlich nicht und wenn sich erneut Hobby-Grafiker unter der Community finden, können Sie sich auf diversen Fanpages sogar die Original-Designs der TV-Sender herunterladen.

"The same procedure as every year, James"

Besonders die Sound-Abteilung von EA-Sports bleibt ihrem Motto treu: Während der Soundtrack einen Ohrwurm nach dem anderen liefert und kaum besser sein könnte, wird der Spielkommentar von Jahr zu Jahr schlechter. Gern erinnert man sich an die Zeit von Poschmann & Hansch zurück, die meistens passend oder wenigstens lustig kommentierten. Letztes Jahr folgte der Abstieg mit Bartels & König und dieses Jahr setzt EA mit Thomas Herrmann und Patrick Wasserziehr noch einen drauf. Nicht, dass die Kommentatoren schlecht wären, sie beweisen immerhin jedes Wochenende im TV ihr Können, aber die Aufnahmen sind dermaßen abgehackt und unmotiviert aufgezeichnet und werden zu allem Übel auch noch selten passend abgespielt, dass sicher jeder den Kommentar nach kurzer Zeit deaktiviert. Immerhin kann EA auch dieses Jahr mit dem Stadionsound glänzen, vor Länderspielen ertönt die Nationalhymne und die Fangesänge sind noch zahlreicher und stimmiger als zuvor. Wem das noch nicht genug ist, findet im Internet wieder jede Menge Sound-Patches mit Originalaufnahmen aus seinem Lieblingsstadion.

Auf dem Weg zum Ruhm

Abgesehen von den üblichen Spielmodi wie Training und Sofortspiel ist natürlich auch bei FIFA 06 der Karrieremodus das Herzstück des Spiels. In einem Zeitraum von maximal 15 Jahren können Sie Ihrem Lieblingsclub zum Weltruhm verhelfen. Gehört Ihr Liebling jedoch bereits zur Top-Garde der Vereine, müssen Sie sich noch einige Spielzeiten mit einem schlechteren Club begnügen und dort möglichst erfolgreich sein. Wenn Sie somit für genügend Aufsehen gesorgt haben, schenken Ihnen auch Spitzenclubs wie Arsenal London, Bayern München oder Schalke 04 ihr Vertrauen. Die meisten ambitionierten Erstligisten sind aber von Beginn an spielbar. Außer dem Absolvieren Ihrer Pflichtspiele können Sie eine Fülle von Einstellungen vornehmen: Startaufstellung, Kapitän benennen und zum Beispiel auch Eintrittspreise anpassen. Haben Sie zu Beginn der Saison einen Vertrag mit einem lukrativen Sponsor abgeschlossen, so lässt jedes Spiel die Kassen klingeln. Das erworbene Geld können Sie entweder auf dem Transfermarkt für Spieler verjubeln oder einen Ihrer zahlreichen Mitarbeiter aufwerten. Investieren Sie zum Beispiel eine gewisse Summe für den Angriffstrainer, so steigt wöchentlich die Spielstärke Ihrer Stürmer. Wollen Sie jedoch lieber Ihr Stadion ausbauen, um danach mehr Zuschauereinnahmen zu kassieren, so müssen Sie in den Stadionmanager investieren. Natürlich ist das nur ein Bruchteil dessen, was eine Manager-Simulation bietet, es reicht jedoch zur deutlichen Steigerung der Langzeitmotivation.

Die Verantwortlichen von Real Madrid stehen bekanntlich schon seit Jahren vor der Frage, warum sie trotz Superstars kaum Erfolg einheimsen. FIFA 06 hat die Antwort: Team-Chemie. Es reicht dieses Jahr nicht mehr einfach nur die stärksten Spieler aufzustellen, sondern Sie müssen darauf achten, dass diese möglichst auf ihrer Lieblingsposition spielen und miteinander harmonieren. Wenn Sie nun also jedes Spiel Ihre Abwehr durcheinander würfeln oder manche Spieler niemals einsetzen, senkt das die Team-Moral und somit auch das Miteinander im Team. Dieser Schritt in Richtung Realismus ist EA gut gelungen, aber natürlich können Sie mit genügend Können am Pad auch mit der niedrigsten Team-Chemie erfolgreich sein. Die Stärke Ihrer Kicker hängt allerdings genauso von ihrer Moral ab. Und ferner: Reiht sich eine Niederlage an die andere, müssen Sie Ihren Schreibtisch räumen und bei einem anderen Club anheuern.

Lizenz zum Kicken

Das Lizenzaufgebot von FIFA 06 ist nach wie vor unschlagbar: 21 Ligen und mehr als 10.000 größtenteils originalgetreu nachgebildete Spieler lassen die Konkurrenz wenigstens ein bisschen zittern. Im Hauptmenü ist nicht nur ein Interview mit Lukas Podolski, sondern auch eine Sammlung der schönsten Tore der vergangenen Jahre zu finden. Haben Sie durch den Karrieremodus genügend Punkte gesammelt, können Sie im so genannten Fan-Shop sogar noch einige Überraschungen wie zum Beispiel historische Mannschaften oder Videos freischalten.

FIFA online

An dem umfangreichen Matchup-Maker hat EA dieses Jahr fast gar nichts geändert. Angeblich wurden lediglich einige Fehler entfernt. Schaut man aber in die zahlreichen FIFA-Foren, so sieht es eher aus, als hätten sich doch wieder einige Bugs eingeschlichen. Der Matchup-Maker bleibt aber immerhin kostenlos, wenn man bereit ist, Werbe-Mails zu empfangen, ansonsten werden einmalig zwei Dollar berechnet.

Wo bleibt der Kammerjäger?

Der größte Minuspunkt der FIFA-Reihe in den letzten Jahren war eindeutig die große Anzahl der Bugs. Die als Revolution angekündigte OTB-Steuerung sorgte Anfang des Jahres in der FIFA-Online-Szene für gewaltigen Trubel. Die ProGamer beherrschten das Spiel mittlerweile dermaßen gut, dass mit Off-The-Ball 100%ige Tore möglich waren. Viele spezialisierten sich darauf und waren kaum noch zu schlagen. Entweder ließ man sich also abschießen, stieg aus oder lernte OTB selbst, was nicht wirklich den Spielspaß förderte. Nach heftigen Diskussionen wurde OTB in fast allen Online-Ligen verboten. Äußerst peinlich für EA, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um einen der großen Kaufgründe von FIFA 2005 handeln sollte. Als wäre das nicht genug, schlichen sich in der Entwicklung noch weitere gravierende Bugs ein, die den Online-Betrieb vehement störten. So konnte man verhindern, dass der Gegner eine gewisse Eckballvariante anwandte, indem man die Auswahl selbst wegdrückte. Zum Abbrechen von Wiederholungen genügte nicht der Start-Knopf, sondern unerklärlicherweise nur "F4". Schlampereien dieser Art sollten dieses Jahr endgültig ein Ende haben und so wurde uns auf der GC versprochen, dass bei der Entwicklung auch besonders viel Wert auf die Fehlersuche gelegt wurde. Schaut man nun allerdings in eines der vielen FIFA-Foren, scheint dies gehörig daneben gegangen zu sein. Was EA dieses Jahr an Bugs übersehen hat, kann man getrost als Desaster bezeichnen. Zuerst einmal konnten einige erst gar nicht spielen, da FIFA 06 eine Inkompatibilität mit vielen USB-Tastaturen aufwies und die Menüsteuerung somit völlig verrückt spielte. Dies wurde nun vor wenigen Tagen mit einem Patch bereinigt. Da dieser Fehler jedoch auch schon in der Demo auftrat, ist es unverständlich, dass EA bis zur Fehlerbereinigung solange auf sich warten lies. Als wäre das nicht schon schlimm genug, haben sich auch einige Bugs ins Spielgeschehen eingeschlichen: So kommt es in seltenen Fällen dazu, dass der Torhüter mit dem Ball ins Tor fällt, es aber dennoch kein Tor gibt. So kurios es klingt: Es kann sogar vorkommen, dass man einen Meter neben das Tor schießt, und das Ganze als Tor gewertet wird. Hin und wieder schaltet das Spiel auch für wenige Sekunden in eine Art Slowmotion, besonders gerne geschieht dies bei Standardsituationen. Da diese Fehler jedoch recht selten geschehen, könnte man noch darüber hinwegsehen, wenn die Probleme im Online-Modus nicht noch katastrophaler wären. Sehr viele FIFA-Fans berichten über große Verbindungsprobleme, ständige Abbrüche oder unerträgliche Ruckler. Besonders gravierend für die Online-Szene gestaltet sich der Direct-IP-Bug. In den Ligen hat es sich eingebürgert, dass die Torhüter auf Weltklasse spielen, sechs Minuten pro Halbzeit eingestellt sind und Verletzungen aus Fairnessgründen deaktiviert werden. Egal, welche Einstellungen man nun jedoch vornimmt, FIFA 06 läuft im Direct-IP-Modus immer mit sechs Minuten, aktivierten Verletzungen und Torhütern auf Halbprofi. Dieses Desaster sorgt im Moment dafür, dass kaum ein Ligabetrieb möglich ist, immer mehr FIFA-Fans ins Pro Evo-Lager überwandern und die FIFA-Foren geradezu in Beschwerden-Postings untergehen. Die Leute von EA Sports muss Ihre Patchpolitik eindeutig überdenken und dringend einen Patch veröffentlichen, der diese gravierende Mängel beseitigt, damit die FIFA-Community sich nicht in Luft auflöst.

FIFA 06 ist nach wie vor eine der besten Fußball-Simulationen unserer Zeit. Obwohl sich grafisch kaum etwas getan hat, sieht das Spiel nach wie vor vorbildlich aus, die Präsentation ist TV-reif und das Gameplay hat einen großen Schritt nach vorn gemacht. Dies alles würde zum bisher besten FIFA-Spiel führen, wenn EA Sports das Spiel in den November verschoben und einer intensivere Fehlersuche unterzogen hätte. Denn sollte EA Sports die Mängel vor allem im Online-Modus nicht bald mit einem Patch beheben, dann geht die Pilgerfahrt zu Konami weiter. Durch den gelungenen Karrieremodus, der deutlich zur Langzeitmotivation beiträgt und das verbesserte Gameplay ist auch in diesem Jahr der Spielspaß zumindest offline ungebrochen.

(19.10.2005)

Entwickler: Electronic Arts
Publisher: EA Sports
Genre: Fußball-Simulation
Erscheinungstermin:   Bereits erhältlich
Homepage: FIFA 06
Preis: 44,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

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