Iridium Runners

Iridium Runners (PS2)

(SouthPeak Games)

geschrieben von Jan-Erik Steinkrüger

 

 
Entwickler: Playstos Entertainment
Publisher: SouthPeak Games
Genre: Rennspiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Iridium Runners
Preis: 29,85 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß §14 JuSchG

Iridium ist ein Metall mit besonderer Härte aber auch besonderer Sprödigkeit, weshalb es sich nur schwer bearbeiten lässt. Ähnlich gestaltet sich auch das danach benannte Spiel "Iridium Runners" des Entwicklers Playstos Entertainment. Das Spiel ist besonders hart, aber auch besonders (spr)öde und war für die Entwickler anscheinend zu schwer zu bearbeiten. Es ähnelt darin vielen neueren Produktionen für die Playstation 2. Ursprünglich eine Konsole mit qualitativ hochwertigeren Spielen, werden mittlerweile leider Billigproduktionen mit einer netten, aber unausgegorenen Idee und grafisch mittelmäßiger Umsetzung immer häufiger. Schade, dass eine so stabile und weitverbreitete Konsole von einigen Entwicklern für tot gehalten wird.

Laufen für den Hyperkapitalismus

Im Jahr 2050 werden Individualextremsportarten immer populärer. Der "Iridium Championship" - ein extremer Marathonlauf der besonderen Art, in dem neben Geschwindigkeit und Ausdauer auch Angriffs- und Schutzfähigkeiten zählen - fesselt Millionen von Zuschauern auf der ganzen Welt. Die mächtigsten Weltkonzerne nutzen die "Iridium Runners" als Werbefläche.

"Es ist immer einer besser, ganz egal, was du tust.“

Bei "Iridium Runners" handelt es sich um ein Rennspiel für einen bis vier Spieler. Dabei ist "Rennen" im strengsten Wortsinn zu verstehen. Man läuft und springt nämlich auf einem von sechs verschiedenen, kurvenreichen Parcours gegen fünf weitere Kontrahenten. Neben der Geschwindigkeit des jeweiligen Läufers entscheidet die Ausdauer über den Ausgang des Rennens. Sinkt die von der Ausdauer abhängige Laufenergie auf Null, so hat man verloren. Doch das ist noch nicht alles: Ähnlich wie bei manchen Autorennspielen kann der Spieler durch Beschleunigungsfelder das Lauftempo und durch sogenannte "Iridium Kristalle" seine benötigte Laufenergie erhöhen. Zusätzliche "X-Objekte" ermöglichen es, eine von neun verschiedenen Angriffswaffen zu verwenden, sich mit einem Schild gegen eine gegnerische Attacke zu schützen oder noch mehr zu beschleunigen.

Klingt doch eigentlich ganz nett, könnte man denken, wären die Computergegner nicht zu stark, die Strecken nicht zu monoton und - wenn man nicht bereits deshalb aufgibt - der Spielanreiz insgesamt zu gering. Aber der Reihe nach: Traditionell steigert sich in Computerspielen der Schwierigkeitsgrad von Level zu Level, damit ein unerfahrener Spieler nicht bereits zu Beginn aus Überforderung aufgibt. Stattdessen soll er durch kleine Siege seine Leistungsfähigkeit und seine Motivation steigern. Die Rennen bei "Iridium Runners" beginnen bereits so schwer, dass ein eventueller Sieg geradezu utopisch und das Freispielen weiterer Charaktere unerreichbar wirkt. Selbst unter der Voraussetzung, dass man es gegen Mitte eines Wettkampfes tatsächlich an die Spitze des Feldes geschafft hat, entwickeln die gegnerischen Läufer aus dem Nichts heraus eine solche Geschwindigkeit und Ausdauer, dass man von ihnen vor dem Ziel doch noch überholt wird.

Die Strecken haben verschiedene Namen, Farben sowie Streckenführungen und variieren in der Tageszeit. Leider existieren keine Dekorationen am Rande des Parcours, die zumindest ein Gefühl von tiefer gehender Abwechslung böten. Dadurch, dass selbst in den beiden angebotenen Turniermodi "Pokal" und "Meisterschaft" auf Zwischensequenzen oder ähnliches verzichtet wurde, bleibt das Spiel vollends monoton und die Freude über mögliche neue Rennstrecken oder Charaktere sehr gering.

Unten Boden, oben, rechts und links nichts

Wer sich zu Beginn des Spieles das Introvideo ansieht, glaubt, dass die Entwickler versehentlich eine Vorprogrammierung statt des fertigen Filmes auf die DVD gebrannt hätten. Im Laufe des Spieles fällt jedoch auf, dass die stark stilisierte Grafik kein Fehler, sondern Vorsatz ist. Wen verwundert es dann noch, dass die Rennen selbst an minimale Verbesserungen von Renn- und Flugspielklassikern der 90er Jahre erinnern. Außerhalb der Strecke wird auf Hintergrund weitestgehend verzichtet. Die grafischen Fähigkeiten der Playstation 2 sind zwar mittlerweile überholt, aber so veraltet, wie die Grafik von "Iridium Runners" vermuten lässt, auch wieder nicht.

Spielhölle

Die Hintergrundmusik stammt vermutlich ebenfalls aus den 90ern und ähnelt den musikalischen Glanzleistungen der frühen Teile der "Tekken"-Serie, wie man sie heute nur noch in alten Spielsalons hören kann beziehungsweise muss. Auf eine genauere Beschreibung der restlichen Sounds des Spieles sei an dieser Stelle verzichtet, da sie dem alten Amiga zu entstammen scheinen, darüber hinaus aber kaum erwähnenswert sind.

Fazit]

Budgetspiele wie "Iridium Runners" sind billig in Produktion und Verkauf. Hohe Qualität und langer Spielspaß sind bei solchen Billigproduktionen zwar selten, aber möglich. Dieser Spagat zwischen Qualität und Preis ist den Entwicklern von Playstos Entertainment allerdings nicht gelungen. Es ist weder grafisch noch klanglich schön gestaltet. Auch spielerisch kann es - abgesehen von der prinzipiellen Spielidee - kaum überzeugen. Statt dieses Spiel zu kaufen, sollte man die Zeit besser anders investieren und vielleicht einen lieb gewonnen Konsolenklassiker noch mal spielen. Da ist dann der lange Spielspaß garantiert und man erwartet eine veraltete Grafik- und Soundqualität.

(17.03.2008)


Fazit

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