Meine Tierpension (Wii) (dtp young) geschrieben von Oliver Domke
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Wer ein Spiel rund um Tiere sucht, wird schnell fündig. Für nahezu jedes aktuelle System ist inzwischen eine ganze Reihe von Simulationen von A wie Arzt bis Z wie Züchter erhältlich. Nun versucht "Meine Tierpension", angehende Tierpfleger an die Wii zu locken. Wir sind zum alten Gutshof der Familie "von und zu Knuddlingen", der zur Herberge umgebaut werden soll, aufgebrochen, um festzustellen, ob wir der Aufgabe gewachsen sind. Die ersten Schritte Wenn Sie ein neues Spiel beginnen, führt Sie ein ausführliches Tutorial in die Grundlagen der virtuellen Tierpflege ein. Da Sie noch ganz am Anfang Ihrer Karriere stehen, ist neben Ihrem Wohnhaus nur das Nagergehege begehbar. Dementsprechend kümmern Sie sich zunächst ausschließlich um Hamster und Kaninchen. Jedes Tier verfügt über fünf Werte, an denen sich ihre Zufriedenheit ablesen lässt. Fällt zum Beispiel der Wert "Nahrung" nach einiger Zeit in einen kritischen Bereich, sollten Sie Ihren Schützling möglichst schnell füttern. An der "Hygiene" und der "Geselligkeit" erkennen Sie, ob das Tier gereinigt oder gestreichelt werden möchte. In beiden Fällen nutzen Sie den Pointer der Wiimote, um den Vierbeinern mit beziehungsweise ohne Bürste durch das Fell zu streichen. Damit die Tiere nicht eingehen und zu echten Pflegefällen werden, können Sie sie in kleine Spiele mit einbeziehen, die sich je nach Tierart unterscheiden. Warum aber beispielsweise ein simples Hütchenspiel das wir wohlgemerkt mit uns selbst spielen die Laune der Nager steigert, hat sich uns nicht erschlossen. Dennoch sollten Sie sich mächtig ins Zeug legen nicht nur um einen Besuch des örtlichen Veterinärs zu verhindern, der die Tiere im schlimmsten Fall an den Tierschutzbund übergibt. Denn ist der Besitzer des Tieres bei der Abholung nach einigen Tagen (ein Tag dauert etwa zwölf Minuten in Echtzeit) zufrieden, erhalten Sie neben Ihrem üblichen Gehalt vielleicht noch einen zusätzlichen Obolus. Und das Geld benötigen Sie gerade in der Anfangszeit dringend, um Ihre animalischen Kunden versorgen zu können. Shoppingtour in der Stadt Sollten die Vorräte einmal knapp werden, können Sie in der Ortschaft Lieblichdorf den erforderlichen Nachschub organisieren. Mit Ihren mehr oder weniger hart verdienten Talern dürfen Sie im einzigen Geschäft der Stadt neues Fertigfutter oder einzelne Zutaten, mit denen Sie Ihre eigene Mischung zusammenstellen können, kaufen. Darüber hinaus sind auch noch neben einer ganzen Menge Schmuck, Kleidung und Einrichtungsgegenständen einige Spielzeuge erhältlich, mit denen Sie neue Minispiele zur Unterhaltung der Tiere freischalten können. Um Ihre Pension zu vergrößern, benötigen Sie die Hilfe der Bürgermeisterin. Nur sie kann die entsprechenden Ausbauten genehmigen, damit Sie im späteren Verlauf zusätzlich Vögel, Katzen, Hunde und zuletzt auch Pferde aufnehmen können. Allerdings müssen Sie ihr erst einmal beweisen, dass Sie Ihren neuen Job professionell ausführen. Dazu werden Ihnen nach und nach immer mehr Aufgaben gestellt, die es zu lösen gilt. Aber keine Sorge: Die recht einfachen und etwas ideenlosen Missionen wie "Streichle zwei Nager" erledigen sich meist nach einiger Zeit ohnehin von selbst. Zusätzlich zu den Baugenehmigungen überreicht die Bürgermeisterin Ihnen hin und wieder auch Preise, Geschenke der Stadt oder sogenannte Sternchen, mit denen Sie wiederum neue Dekorationselemente für das Wohnhaus erwerben können. Aller Anfang ist schwer So abwechslungsreich das alles klingen mag, so langsam kommt "Meine Tierpension" tatsächlich in Fahrt. Da Sie Ihr Unternehmen praktisch bei Null anfangen und in der ersten Zeit nur zwei Tiere aufnehmen können, haben Sie vor allem zu Beginn nur sehr wenig zu tun. Sie füttern, pflegen und streicheln die beiden Nager einmal täglich auf ihre Maximalwerte und warten dann darauf, dass der Tag zu Ende geht. Das zieht sich nach dem gleichen Muster durch die gesamte erste Spielstunde, bis die Herrchen ihre "Lieblinge" wieder abgeholt und Sie ausreichend Geld für einen Ausbau auf dem Konto haben. Sobald Sie Platz für verschiedene Tierarten zur Verfügung stellen können, erhöhen sich auch der Arbeitsaufwand und die Abwechslung die Pferde dürfen Sie beispielsweise zum Rennreiten auf verschiedenen Parcours ausführen. Allerdings nimmt ein weiterer Faktor viel Tempo aus dem ohnehin sehr gemächlichen Spielablauf: die Ladezeiten. Immer wenn Sie ein Gebäude betreten oder verlassen, lädt "Meine Tierpension" die Inhalte langwierig nach. Dazu gesellen sich die ständig gleich bleibenden Animationen der Tiere, die symbolisieren, ob sie sich gerade wohlfühlen oder nicht - schade eigentlich, denn etwas mehr Dynamik hätte dem Spiel sicherlich nicht geschadet. Pension im Comiclook Dass sich "Meine Tierpension" eindeutig an jüngere Spieler richtet, macht nicht nur der Hinweis "Ab acht Jahren" auf der Verpackung, sondern auch die Optik deutlich: Alles ist in einer farbenfrohen Comic-Grafik gehalten, die aber gut zum Stil des Spiels passt. Die ruhigen Musikstücke wiederholen sich zwar bereits nach kurzer Zeit, fallen aber nicht negativ auf. Ebenfalls sehr löblich im Hinblick auf die junge Zielgruppe ist die deutsche Sprachausgabe eines Großteils der relevanten Texte wie beispielsweise den Aufgaben der Bürgermeisterin. Die Synchronisation ist qualitativ zwar nur im Mittelfeld anzusiedeln, das dürfte Kinder aber kaum stören. Ein nettes Extra stellen übrigens die Lexika in den einzelnen Gehegen dar: In ihnen finden sich viele Informationen zu den einzelnen Tierarten.
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