Command & Conquer 4: Tiberium Twilight (Electronic Arts) geschrieben von Uwe Schöler
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Tiberium der Schlüssel für grenzenlose Macht und Wohlstand. Dieses mächtige Mineral verwandelte die Oberfläche der Erde einst in einen tödlichen Lebensraum und viele, die dachten, dass Tiberium die Menschheit verändern wird, sollten Recht behalten. Diese enorm wertvolle Energiequelle löste viele Kriege zwischen der Globalen Defensivinitiative (GDI) und der Bruderschaft von NOD aus. Der neueste Teil dieser Echtzeitstrategieserie schürt in zahlreichen Fans rund um den Globus erneut die Hoffnung, dass dieses Mal besser wird und die Community erhört wurde. Der erste erbitterte Krieg hatte vor vielen Jahren das RTS-Genre mitbegründet und gefestigt, die zweite Auseinandersetzung führte die Serie auf einen Tiefpunkt. Der dritte Krieg brachte den Strategen wieder ein Highlight und nun ist der Krieg zwischen der GDI und der Bruderschaft von NOD nun endlich beigelegt. Kane kehrte zurück und bot der GDI einen Waffenstillstand an, der sogar nach nunmehr 15 Jahren noch intakt ist. Sie versuchten sich gemeinsam am Tiberium-Kontroll-Netzwerk-Projekt, kurz TKN, um die Auslöschung der Menschheit zu verhindern und den Planeten wieder zu einem intakten Ökosystem zu machen. Alles scheint nun in einer friedlichen Koexistenz beider Parteien zu enden, doch es gibt Zweifler auf beiden Seiten, die darauf warten, wann Kane erneut die GDI verrät. Leider beginnen diese nun, den Frieden zu torpedieren und so bricht der Krieg wieder aus. Kane ist überall Man sagt immer: Totgeglaubte leben länger. Genau das ist hier der Fall, denn Kane, verkörpert von Joe Kucan, ist lebendiger und vor allem aktiver denn je. Die Handlung versetzt Sie in das Jahr 2068. Durch das TKN ist die tödliche Bedrohung zwar unter Kontrolle und der Frieden ist seit gut 15 Jahren gewahrt, doch ist das nicht allein ein Zweck zur Selbsterhaltung. Die Bruderschaft hat sich in den letzten Jahren wiederholt ruhig verhalten, nur um dann doch wieder einen Krieg anzuzetteln. Viele trauen dem Frieden nicht. Da ist unter anderem Colonel Louise James, gespielt von Iona Morris, die sich Kugel um Kugel den steinigen Weg gegen die Bruderschaft nach oben gedient hat. Nachdem sie Angehörige im Kampf mit dem Volk der Scrin verloren hatte und in der Zwischenzeit mit Kane kooperieren musste, wartet sie nur darauf, ihn endlich unter die Erde zu bringen. Welche Seite werden Sie als Commander favorisieren? Sind es die fanatischen und terroristischen NOD-Truppen oder doch eher die friedlich gesonnenen GDI? Wie Sie sich am Ende entscheiden, liegt bei Ihnen. Sicher jedoch ist, dass beide Seiten genügend Potenzial mitbringen, den Kampf für sich zu gewinnen. In der ersten Mission, die Sie nach Ihrer Wiederherstellung begleiten, müssen Sie eine wichtige Person (VIP) durch feindliche Stellungen und Hinterhalte eskortieren. Dabei werden Ihnen die neuen Merkmale des Spiels erklärt. So müssen Sie anhand der Übersichtskarte zu Beginn diesen Konvoi auf dem Spielfeld aufsuchen und danach zum Spawnpunkt manövrieren, damit Sie Ihren Crawler absetzen können. Ein neues Merkmal ist, dass Sie einen multifunktionalen spinnenartigen Bauhof, den sogenannten Crawler haben, der wahlweise offensive, defensive oder unterstützende Einheiten produziert. Dieser Crawler baut also Fußvolk, Panzer und Gebäude und je nach Ausprägung stehen Ihnen unterschiedliche Upgrades zur Verfügung. Dem Missionsziel entsprechend stehen Ihnen somit viele Möglichkeiten offen, die Kämpfe für sich zu entscheiden. Hier lohnt definitiv ein Blick in das beiliegende Handbuch, um die einzelnen Vor- und Nachteile der Einheiten sehr genau zu kennen und sie so geschickt zu Ihrem Vorteil einzusetzen. Neben den beiden Hauptfraktionen der Bruderschaft von NOD und der GDI gibt es noch die Vergessenen, die in diesem Titel allerdings nur eine kleine Nebenrolle einnehmen. Sie können als Verbündete Ihrer Armee fungieren und Sie unterstützen. Die drei möglichen Einheiten sind Visceroids, Ironback und der Kampfbus. Die ersten waren ursprünglich Menschen, die sich durch den ständigen Kontakt mit dem Tiberium zu aufgedunsenen, explosiven Mutanten entwickelten. Der Ironback ist stark und kann durch einen Stampfangriff Fahrzeuge und Einheiten schädigen. Der Kampfbus ist ein ausgedienter Bus, der zum Mienenräumen dient und als Angriffsfahrzeug eingesetzt wird. Die Fraktionen NOD und GDI operieren weiter mit vielen der altbekannten Einheiten. So stehen Ihnen bei der Bruderschaft wieder Venom, Vertigo, Marauder, Tempel von NOD oder Avatar zur Verfügung und bei der GDI ist Orca, Zone Trooper, Shockwave oder Juggernaut im Arsenal zu finden. Natürlich ist das nur eine kleine Auswahl an Truppen, insgesamt gibt es in beiden Parteien zwölf Einheiten für die Offensive, 21 für die Defensive und elf für den Modus Support beziehungsweise Unterstützung. Alles in allem sind die Fraktionen sehr ausgeglichen und so sollten Sie bei Ihrer Strategie schon genau überlegen, welche Armeen Sie in den Kampf schicken. Nachdem nun in "Tiberium Twilight" der klassische Basenbau ein Ende gefunden hat, hat sich auch das Sammeln von Rohstoffen erledigt. Gebäude gibt es nur noch, falls Sie defensiv spielen und da auch nur noch den Bunker und Geschütztürme. Durch diese neu geschaffene Mobilität ändert sich auch die Art der Kämpfe und Verteidigungen, denn schnell ist der Crawler auf allen Vieren beziehungsweise in der Luft und an einen anderen Standort verlegt. Da liegt es auf der Hand, dass sich die Strategie bei einigen eingefleischten C&C-Commandern ändern wird. Manch altem Hasen könnte diese Änderung allerdings missfallen. Neue Strategen werden sich hingegen schon allein durch das anfängliche Tutorial schnell zurechtfinden. Ist Ihnen eine Mission zu schwer, können Sie den Schwierigkeitsgrad ändern. Hier stehen Leicht, Mittel und Schwer zur Auswahl. Eine weitere Besonderheit ist die streng limitierte Anzahl an Einheiten, die Sie sich aufbauen können. Somit funktionieren die sogenannten Rushs nur noch begrenzt, da Sie schließlich von Ihren Kommandeurspunkten abhängen. Ebenfalls neu sind Gebäude, die Sie den Missionen einnehmen können. Dabei brauchen Sie sich nur eine Weile in der Nähe aufhalten. Oberhalb des Gebäudes sehen Sie einen Farbbalken mit insgesamt drei unterschiedlichen Wertigkeiten. Links ist er Blau für die GDI, in der Mitte grau das Gebäude ist somit neutral und rechts ist er Rot für die Seite der NOD. Somit ist es mit dem Einnehmen allein nicht getan, denn Ihre Gegner können ohne Weiteres den Besitz wieder übernehmen. Ihre Befehle, Commander Der Bauhof wurde durch den Crawler ersetzt und Kaserne und Waffenfabrik gibt es nicht mehr. Dieser kann auch nur Einheiten bereitstellen, wenn er auf dem Boden verankert ist. Das ist eine Neuerung, die die Strategie vieler verändert. Allerdings lassen sich Einheiten schon bauen, während der Crawler noch in Bewegung ist. Sie werden dann bereitgestellt, wenn dieser stationiert wurde. Gegenüber dem letzten Teil gibt es wieder Verbesserungen bei den Upgrades und Spezialfähigkeiten, so kann man verschiedene Einheiten mit einem Klippensprung verbessern, andere können sich eingraben und somit unbemerkt in feindliches Gebiet vordringen. Ihre Einheiten bewegen Sie mit der linken Maustaste, eine Funktionalität, die aus dem vorherigen Teil übernommen wurde. Allerdings können Sie diese Einstellung in den Optionen auf die klassische rechte Maustaste umschalten. Ein paar Befehlstasten haben sich geändert beziehungsweise sind hinzugekommen. So können Sie nun unterscheiden, ob Sie alle Einheiten auf der Karte exklusive der bewachenden auswählen wollen oder wirklich Alle. Dazu drücken Sie entweder einmal die "Q"-Taste oder zweimal, um auch diese einzuschließen. Da es kein Gebäudemenü mehr gibt, hat sich die Taste "E" auch verändert. Mit ihr lassen sich nun alle Nicht-Kampfeinheiten auswählen. Auch hier lässt sich zwischen bewachenden und nicht bewachenden, wie schon bei der Taste "Q", unterscheiden. Während Sie noch im letzten Teil mit der Taste "H" zu Ihrer Primärbasis springen konnten, ist es nun die Taste "R", um auf Ihre Crawler zuzugreifen. Das alles mag zu Beginn etwas verwirrend sein, aber Sie gewöhnen sich sicher schnell an die neuen Befehle. Der Spieleverpackung liegt diesmal eine Seite mit der Übersicht aller Befehle bei, da können Sie auch während einer Partie schnell mal schauen, welche nun die richtige Taste ist. Erfolgreiche Aussichten Wie immer sind die einzelnen Missionen und der Spielverlauf absolut linear aufgebaut und die Story wird durch kinoreife Videosequenzen stetig vorangetrieben. Sehr oft sehen Sie diese Videos dabei aus der Ich-Perspektive. Der Zoom hin zu den Einheiten wurde aus dem vorherigen Teil übernommen und so können Sie sich Ihr Arsenal auch in diesem Titel sehr detailliert anschauen. Allerdings wurde auch diesmal nur eine begrenzte Sicht auf das Schlachtfeld gewährt. Hier wünschen sich sicherlich viele eine größere Ansicht auf das Schlachtfeld, wie es zum Beispiel bei "Supreme Commander" der Fall ist. Die Grafik wurde wieder über die RNA-Engine umgesetzt, die bereits im vorherigen Teil zum Einsatz kam. Das erinnert zudem auch an den Titel "Generäle", denn diese Engine gibt es schon geraume Zeit. Vielen RTS-Veteranen wird das nichts weiter ausmachen, stehen doch hier Taktik und Spieltiefe im Vordergrund. Gelegenheits-Commander werden die Optik wohl eher als angestaubt betrachten. Dennoch hat EA Los Angeles gute Arbeit geleistet und die Animationen und Videos zeitgemäß in Szene gesetzt. Vor allem, wenn man eine aktuelle Hardwareausstattung sein Eigen nennen und so das Spiel mit maximaler Grafikeinstellung genießen kann. Denn dann sieht man Schatten, detaillierte Einheiten und Gebäude. Auch die Umgebung wurde gut umgesetzt. Die Videosequenzen, die es vor den eigentlichen Missionen zu sehen gibt, sind erstklassig und nur wenige andere Spiele kommen an diese Qualität heran. Die Schauspieler machen eine hervorragende Arbeit und vermitteln die vorherrschende Atmosphäre authentisch. Die Explosionen sind pompös und die Detailtiefe lässt Einheiten noch dreckiger und interessanter aussehen als in "Tiberium Wars" und so liegt "Tiberium Twilight" optisch auch weit über dem Durchschnitt im Vergleich zu anderen Spielen. The Sound of Tiberium Akustisch gibt es wie bei den früheren Teilen nichts zu beanstanden. Die Hintergrundmusik ist hervorragend und passend zum Spielgeschehen, ebenso die Soundeffekte und die Sprachausgabe der Einheiten und Commander. Auch die Schauspieler in den Videosequenzen geben ihr Bestes. Explosionen und Schusswechsel sind im typischen C&C-Flair, das zwar nicht zwingend realistisch ist darauf kommt es bei diesem Spiel aber nun wirklich nicht an. Gerade wenn Sie ein 5.1 Soundsystem oder besser besitzen, klingt alles richtig gut und lässt Ihre Umgebung komplett ins Spielgeschehen eintauchen. Der rockige Sound hat sich inzwischen gewandelt und so hören Sie nun Orchestersound, wenn Sie die Seite der GDI spielen und teilweise religiöse Chormusik und futuristischen Techno, wenn Sie sich für die Bruderschaft von NOD entscheiden. Alles in allem passen die Effekte und der Sound bestens in dieses Komplett-Szenario. Die unerlässliche Verbindung Es ist offensichtlich, dass das Spielen als einzelner Commander nicht jedem Spaß macht, doch eine ständige Verbindung ins Internet ist sicher vielen ein Dorn im Auge, vor allem, wenn man in einer Proxyumgebung sitzt und nicht eben mal alle Ports freigeschaltet hat. Schon bei der Installation ist eine Verbindung erforderlich, denn es wird das EA-Konto abgefragt und am Ende der Installation auch die Registrierung durchgeführt. Dadurch ergibt sich aber sich ein Vorteil: Jede niedergestreckte Einheit, jeder Sieg, den Sie davontragen, jede Mission, die Sie erfüllen, wird akribisch aufgezeichnet und Ihr Erfolg mit bestimmten Punkten honoriert. Somit werden auch Ihre Einzelmissionen entsprechend belohnt und Ihr Account entwickelt sich stetig weiter. Dadurch können Sie Ihren Rang in den Missionen verbessern, damit Sie in Onlinekämpfen auf bessere Truppen zurückgreifen können. Jeder Rang benötigt eine gewisse Anzahl an Erfolgspunkten, bis Sie eine Stufe aufsteigen können. Somit stehen Ihnen sofort Upgrades zur Verfügung, die Sie in der nächsten Mission gleich einsetzen können. Der Online-Mehrspielermodus hat sich einen weiteren Schritt verbessert, denn nun können bis zu zehn Strategen gleichzeitig gegeneinander antreten und zum Beispiel 5-vs-5-Matches bestreiten. Ebenso steht der Koop-Modus zur Verfügung, den sicherlich viele schon aus dem vorherigen Teil kennen. Verbindungen zu Spielern lassen sich durch eine Freundesliste nun noch leichter pflegen. Aber auch hier besteht das bereits angesprochene Einheitenlimit, sodass Sie sich mit Ihrem Clan gut absprechen sollten, wer welche Einheiten in die Schlacht schickt. Allerdings ist es jederzeit möglich, Einheiten stillzulegen und dann andere je nach Spielvariante offensiv, defensiv oder unterstützend bereitzustellen.
Minimale - Windows XP/Vista/Windows 7 - Dual Core (oder vergleichbarer AMD) - mind. 1 GB RAM für XP und 1,5 GB RAM für Vista/Windows7 - Grafikkarte mit mind. 256 MB (DirectX 9.0c-kompatibel) - 8-fach DVD-ROM - mind. 10 GB freier Festplattenspeicher - Soundkarte (DirectX 9-kompatibel) - Internetverbindung für Installation und Spiel
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