Mahjong - Ancient Mayas

Mahjong - Ancient Mayas (NDS)

(Ubisoft)

geschrieben von Bernd Wolffgramm

 

 
Entwickler: Cerasus Media
Publisher: rondomedia
Genre: Denkspiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: keine
Preis: 29,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Innerhalb kurzer Zeit ist nun das zweite Mahjong-Spiel für den Nintendo DS erschienen. DTP Young hatte erst letzten Monat mit "Mahjong - Eine Reise um die Welt" eine Handheld-Version des alten chinesischen Spiels herausgebracht und diese wusste zu gefallen, wie im DLH.Net-Review nachzulesen ist. Das Programmiererstudio Cerasus Media hat bereits 2007 das Spiel "Mahjong - Ancient Mayas" für den PC entwickelt und in seiner "freundin"-Reihe - ja, das ist die Frauenzeitschrift - veröffentlicht. rondomedia bringt nun das Spiel für den DS heraus und muss sich als zweites Spiel im Genre in kurzer Abfolge den Vergleich mit dem DTP Young-Game gefallen lassen. Ob die Inka-Variante des Spiels hier bestehen kann, wird sich zeigen.

Das Spiel

Wie schon in "Mahjong - Eine Reise um die Welt" wird das ursprünglich für vier Personen ausgelegte Spiel in einer abgewandelten Version auf den Handheld übertragen, es wird in "Mahjong - Ancient Mayas" Solitär-Mahjong gespielt. Hierbei wird vom DS ein Spielbrett mit Steinen zugelegt, die teilweise auch übereinander liegen. Diese Steine - auch Ziegel genannt - sind mit Symbolen bemalt, die zum Beispiel Spielkarten ganz ähnlich sind. Ziel des Spiels ist es, alle Steine durch Antippen mit dem Touchpen paarweise vom Feld zu entfernen, ganz ähnlich wie bei dem berühmten Memory-Kartenspiel. Es dürfen aber immer nur zwei Ziegel mit gleichen Bemalungen angeklickt werden, die frei auf dem Feld liegen, das heißt, sie haben immer eine unbelegte Längsseite und es darf kein anderer Stein auf dem ausgewählten Ziegel liegen. Sind diese Bedingungen erfüllt, verschwindet das Ziegelpaar animiert vom Feld. Zusätzlich gibt es Steinfamilien, die alle miteinander zu Paaren kombiniert werden.

"Mahjong - Ancient Mayas" erweitert diese klassische Spielweise durch einige Bonussteine. Anders als bei "Mahjong - Eine Reise um die Welt", wo es zufällige Events wie einen Wirbelsturm oder eine Detonation gibt, werden in dem Spiel von rondomedia Sonderaktionen durch das Anklicken von Bonusziegeln, die in das Spielfeld integriert sind, ausgelöst. So gibt es zum Beispiel einen Joker, der mit allen Steinen kombiniert werden kann, es gibt einen Magneten, der den nächsten ausgewählten Stein regelrecht zu sich zieht oder den Hinweisziegel, der 25 Sekunden lang alle möglichen Paare auf dem Spielfeld anzeigt. Insgesamt gibt es sieben Bonussteine, die das Spiel ganz schön durcheinanderwirbeln, aber so auch stark vereinfachen.

Die Modi

Im Grunde genommen hat "Mahjong - Ancient Mayas" zwei Spielarten: einen Karriere- und einen Einzelspielmodus. Ersterer nennt sich hier Adventure-Modus und spielt sich, wie wohl von allen vermutet: Man beginnt mit nur einem Steineset und muss vom DS vorgegebene Spielfelder leerräumen. Dazu hat man zunächst 20 Minuten pro Durchgang zur Verfügung, der erlaubte Zeitrahmen nimmt aber bei erfolgreicher Karriere ab. Zunächst erreicht man die Ziele sehr schnell, im Fortlauf wird aber der Schwierigkeitsgrad erhöht: weniger Bonussteine, kürzerer Zeitrahmen, komplexere Spielfelder. Eingerahmt wird der Adventure-Modus durch eine Geschichte, die der Karriere einen äußeren Rahmen gibt, aber vermutlich niemanden interessiert. Wie bei allen DS-Spielen ist der "Weiter"-Button der am häufigsten benutzte.

Der Classic-Modus ist für Leute gedacht, die nur kurz einmal ein oder zwei (bei Gefallen natürlich auch mehr) Einzelspiele machen möchten. Hier liegt eindeutig die Stärke von "Mahjong - Ancient Mayas". Der Spieler kann aus Hunderten von Spielfeldern auswählen, was ihm ermöglicht, einen Aufbau zu wählen, der seiner Spielstärke entspricht: zum Beispiel mit einer gezielt ausgewählten Anzahl von verdeckten Ziegeln oder nur wenigen möglichen Paaren. Mit der Standardeinstellung spielt sich der Classic- sehr ähnlich dem Adventure- Modus. Das Spiel wartet aber noch mit verschärfenden "Katastrophen" auf; so kann man zum Beispiel einstellen, dass alle fünf Sekunden einige Spielsteine vertauscht werden oder aber dass man nur 20 Sekunden Zeit hat, ein Paar zu finden, ansonsten wird das Spielfeld komplett gemischt. Weitere mögliche Variationen erzwingen zum Beispiel Punktabzüge bei nicht erfolgreicher Paarsuche. Insgesamt kann man sagen, dass der Classic-Modus wirklich eine Herausforderung ist, die den Spieler längere Zeit an den Nintendo DS fesseln wird.

Zur Darstellung

Wie man sich sicher vorstellen kann, ist es wichtig, das Spielfeld optisch gut darzustellen, da der Spieler oder die Spielerin sehr lange und konzentriert auf den Touchscreen schauen wird. Der Konkurrent "Mahjong - Eine Reise um die Welt" hat das gut gelöst: Der Kontrast zwischen einzelnen Ziegeln und auf dem Spielfeld war ausreichend, eine Zoom-Funktion erhöhte die Spielbarkeit. Schaut man nun aber auf das Maya-Spielfeld, stechen bei der Anfangs- und Standardeinstellung sofort zwei Probleme ins Auge. Da wäre zunächst der Kontrast der Ziegel untereinander und zum Spielfeld. "Mahjong - Ancient Mayas" ist da in der Darstellung sehr nüchtern, Brauntöne herrschen vor, was zu einem nicht sehr scharfen Kontrast zwischen allen Spielelementen führt. Man muss sich sehr viel mehr konzentrieren, um einzelne Ziegel identifizieren zu können. Das Zweite ist die Bemalung der Steine selbst. Das Spiel orientiert sich leider nicht an den klassischen bekannten chinesischen Symbolen, sondern versucht - passend zum Thema - südamerikanisch angehauchte Zeichen zu verwenden. Alteingesessene Mahjong-Spieler wird das sehr verwundern und die Einarbeitungszeit wird dadurch verlängert. Irgendwie fühlt man sich mit der ganzen Farb- und Symbolgebung unwohl.

Jetzt könnte man noch über die äußere Handlung von "Mahjong - Ancient Mayas" sprechen, die im Game in Form eines nicht-animierten Comics dargestellt wird. Im Adventure-Modus wird in Bildern dargestellt, wie eine Geschichte um die Heilige Schale von Tikal gesponnen wird. Der Held ist Dr. Deanfeld, der zusammen mit der wohlproportionierten Wissenschaftlerin Dr. Prestwick versucht, hinter das Geheimnis der Schale zu kommen. Aber wen interessiert das schon? Weiter - Weiter - Weiter - Spielen.

 

  

Fazit

Die Stärke von "Mahjong - Ancient Mayas" ist eindeutig der Classic-Modus, in dem fast alles freigesetzt werden kann. Aber auch hier schlägt der große Nachteil des Games zu: die Steine- und Farbdarstellung. Es ist sehr schwer, sich auf die nüchternen Farben und exotischen Ziegelbemalungen einzustellen. Außerdem ist die Abgrenzung der Steine untereinander schwer zu erkennen und viele Symbole sind zu ähnlich. Wer sich durch diese Behinderungen nicht aufhalten lässt, der bekommt einen eher langweiligen Adventure-Modus, aber einen knackigen Classic-Modus mit über 300 Spielfeldern.

(26.09.2008)


Fazit

   Die Stärke von "Mahjong - Ancient Mayas" ist eindeutig der Classic-Modus, in dem fast alles freigesetzt werden kann. Aber auch hier schlägt der große Nachteil des Games zu: die Steine- und Farbdarstellung. Es ist sehr schwer, sich auf die nüchternen Farben und exotischen Ziegelbemalungen einzustellen. Außerdem ist die Abgrenzung der Steine untereinander schwer zu erkennen und viele Symbole sind zu ähnlich. Wer sich durch diese Behinderungen nicht aufhalten lässt, der bekommt einen eher langweiligen Adventure-Modus, aber einen knackigen Classic-Modus mit über 300 Spielfeldern. (26.09.2008)


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