Geometry Wars: Galaxies

Geometry Wars: Galaxies (Wii)

(Sierra)

geschrieben von Oliver Domke

 

 
Entwickler: Kuju Entertainment
Publisher: Sierra Entertainment
Genre: Shoot ’em Up
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Geometry Wars: Galaxies
Preis: 39,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß §14 JuSchG

Auch wenn es in Form eines Minispiels in "Project Gotham Racing 2" schon länger existiert, richtig bekannt wurde "Geometry Wars" erst mit der Veröffentlichung auf "Xbox Live Arcade" gegen Ende des Jahres 2005. Der knallbunte Arcade-Shooter wurde schnell zum am häufigsten heruntergeladenen Spiel in Microsofts Onlineshop. Jetzt endlich erscheint mit "Geometry Wars: Galaxies" eine Neuauflage für die Wii und den DS. Wir haben uns die Wiimote geschnappt und verraten Ihnen, wie sich der Kampf der zweidimensionalen Figuren spielen lässt.

Krieg der Polygone

Eines ist in "Geometry Wars: Galaxies" sicher: Sie werden den Kampf früher oder später verlieren. Daraus resultiert das ebenso banale Ziel des Spiels: Überleben Sie stets so lange wie möglich! Im brandneuen Kampagnenmodus bereisen Sie die insgesamt 60 Planeten verschiedener Galaxien; jeder von ihnen stellt ein "Kampfgebiet" dar. In einem solchen bewegen Sie Ihr Raumschiff innerhalb eines begrenzten, zweidimensionalen Areals, in dem Sie durchweg von genauso ebenen Feinden angegriffen werden. Wenn das Schiff einen Widersacher berührt, verlieren Sie ein Leben; nach spätestens drei Treffern ist die Mission beendet. Damit Sie nicht nur ausweichen müssen, haben Sie selbstverständlich auch eine Waffe an Bord. Mit jedem abgeschossenen Gegner verdienen Sie, abgesehen von Punkten, auch sogenannte Geoms. Die Geoms stellen nicht nur die Währung im Spiel dar, mit der Sie sich neue Planeten kaufen können, sondern besitzen auch die Eigenschaft eines Multiplikators innerhalb eines Levels. Das Prinzip ist einfach: Je mehr Geoms Sie sammeln, ohne selbst abgeschossen zu werden, desto mehr Punkte erhalten Sie auch durch das Erledigen von Gegnern.

Das Anhäufen von Punkten ist besonders wichtig, stellt das Erreichen besonders hoher Einträge im Highscore doch die Hauptmotivation des Spiels dar. Eine tiefere Handlung gibt es nicht; das nötige Kleingeld vorausgesetzt, dürfen Sie die Planeten sogar in beliebiger Reihenfolge besuchen. Davon raten wir jedoch ab, schließlich wird es für Neulinge bereits recht früh sehr schwer. Grund dafür ist die Steuerung. Die ist weder schlecht noch kompliziert, sondern schlicht gewöhnungsbedürftig, da Sie das Schiff und die Schussrichtung Ihrer Waffe unabhängig voneinander kontrollieren. Das geschieht entweder über den Controlstick des Nunchuks in Verbindung mit der Pointerfunktion der Wii-Fernbedienung oder aber, wenn Sie die klassische, von der Xbox 360 bekannte Steuerung bevorzugen, über die beiden Sticks des Classic Controllers. Wir bevorzugen die zweite Möglichkeit; mit etwas Übung gehen aber beide Varianten locker von der Hand.

Von aggressiven Kreisen und kampflustigen Rauten

Im Laufe des Spiels werden Sie es mit rund zwei Dutzend unterschiedlichen Gegnertypen zu tun bekommen. Jede Art weist dabei ein anderes Verhaltensmuster auf. Während sich die propellerförmigen "Wanderer" ziellos durch den Raum bewegen, fliegen die hellblauen Rauten ("Soldaten") schnurstracks auf Ihr Schiff zu. Die grünen "Weber" attackieren grundsätzlich nur von hinten und fliehen sofort, wenn Sie ihnen entgegenkommen. Die "Schlange" hat es nicht direkt auf Sie abgesehen, sondern bewegt sich in bogenförmigen Bahnen durch das All und zieht einen für Sie tödlichen, aus Dreiecken geformten, Schweif hinter sich her. Gefährlich sind auch Objekte wie der runde "Generator", aus dem ständig unzählige kleine Gegner heraussprudeln. Auch wenn Sie wegen der Vielzahl gleichzeitig auftauchender Feinde schnell die Übersicht verlieren: Behalten Sie einen kühlen Kopf! Nur, wenn Sie die Verhaltensmuster Ihrer Gegner kennen, haben Sie eine Chance gegen diese Übermacht.

Mein Freund, die Drohne

Damit Sie sich in den verschiedenen Sonnensystemen nicht ganz allein fühlen, spendieren Ihnen die Entwickler in "Galaxies" einen kleinen Begleiter. Zugegeben, das hilft Ihnen auch nicht aus der zahlenmäßigen Unterlegenheit, dennoch sind die kleinen Tricks der Drohne nicht zu verachten. Vor jedem Kampf wählen Sie aus maximal acht Möglichkeiten, auf welche Art und Weise Sie unterstützt werden wollen. Das Funktionsrepertoire der Drohne ist vielfältig: Entscheiden Sie sich beispielsweise für "Angriff", feuert sie aus allen Rohren in die gleiche Richtung wie Sie selbst; im "Verteidigungsmodus" hält sie Ihnen hingegen den Rücken frei. Sie können Ihren Helfer auch zum "Feger" ernennen. In diesem Fall flitzt das kleine Schiff in Kreisen um Ihr eigenes Fluggerät und zerstört dabei jeden Widersacher, den es auf seinem Weg erwischt.

Zu Beginn stehen Ihnen nicht alle Funktionen zur Verfügung, diese müssen Sie erst durch den Einsatz der oben erwähnten Geoms freischalten. Und das war noch längst nicht alles; Sie können Ihre Drohne sogar noch aufwerten. Wenn Sie Ihren Begleiter häufig im gleichen Modus verwenden, erhält er Erfahrungspunkte und kann so seine Fähigkeiten verbessern. Das bedeutet unter anderem eine höhere Feuerrate oder schnellere Fluggeschwindigkeit. Wenn Sie lange genug spielen, bilden Sie Ihre Drohne damit zu einer mächtigen Kampfmaschine aus. Übrigens: Sollte es mal hart auf hart kommen, haben Sie in den meisten Missionen eine Notbremse im Gepäck. Bis zu dreimal pro Level dürfen Sie eine "Smart-Bombe" zünden, die alle Gegner auf dem Bildschirm zerstört und Ihnen eine kurze Verschnaufpause gewährt.

Die Extras

Um die Jagd nach den Highscores noch spannender zu machen, verfügt "Geometry Wars: Galaxies" über ein Onlineranking. Wenn Ihre Konsole mit dem Internet verbunden ist, dürfen Sie sich auch online in die Bestenliste eintragen und nachsehen, wie erfolgreich Sie im Vergleich zu anderen Spielern waren. Leider stellt sich das Abrufen der Informationen als etwas umständlich dar: Sie müssen sich zum Herunterladen der Highscores für jeden Level einzeln mit dem Server verbinden. Wenn Sie zu einem anderen Planeten wechseln wollen, müssen Sie die Verbindung unterbrechen. Der simultane Download aller Listen würde zwar etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, wäre aber weniger nervig als die vorliegende Lösung. Ansonsten werden die WiFi-Funktionen nicht weiter genutzt; einen Mehrspielermodus über das Internet gibt es nicht.

Dennoch haben Sie mit einem zweiten Satz Controller die Möglichkeit, zu zweit das Weltall zu verteidigen. Die Zählung der Ergebnisse kann dabei entweder separat oder kooperativ erfolgen. Für alle, die wissen wollen, wie der Vorgänger von "Galaxies" aussah, befindet sich zudem noch das Original "Geometry Wars: Retro Evolved" auf der Spieledisc. Sehr lobenswert: Den Klassiker dürfen Sie sogar auf Ihren Nintendo DS übertragen und überall mit hinnehmen. Apropos DS: Wenn Sie im Einzelspielermodus die finale zehnte Galaxie sehen wollen, benötigen Sie zum Freischalten zwingend die Handheldversion von "Galaxies". Dreist, da beide Spiele weitestgehend inhaltsgleich sind und Sie andernfalls volle sieben Levels verpassen.

Retro rockt

Wenn man sich die Bildschirmfotos ansieht, mag man es kaum glauben, aber die Technik des Spiels ist fantastisch. Die Grafik ist zwar äußerst simpel gehalten, dennoch sieht man bei einem vergleichbaren Arcadespiel selten ein ähnlich farbenfrohes Design. Wenn Sie "Geometry Wars" zum ersten Mal spielen, werden Sie von dem knallbunten Effektfeuerwerk förmlich erschlagen. Sobald Sie die anfängliche Unübersichtlichkeit durch die Schar von Gegnern überwunden haben, erwartet Sie ein optisch faszinierend stimmiges Shoot ’em Up. Ähnlich gelungen ist auch die Akustik. Untermalt wird das Spiel von unterschiedlichen, treibenden Rhythmen; das Besondere sind jedoch die Soundeffekte. Jeder Gegnertyp gibt bei seinem Erscheinen einen spezifischen Klang von sich. Vor allem in späteren Levels kann es von großer Hilfe sein, allein durch das Spitzen der Ohren auf den nächsten Angriff vorbereitet zu sein.

 

  

Fazit: Auf in den Kampf!

Anfangs war ich ein wenig skeptisch. Schaffen es die Entwickler, den doch recht simplen Shooter so aufzuwerten, dass ein Verkauf als Vollpreistitel gerechtfertigt ist? Meine Sorge war unbegründet: Kuju Entertainment hat sich Gedanken gemacht und den Klassiker um zahlreiche sinnvolle Neuerungen ergänzt. Fans wilder, knallbunter Shoot ’em Ups und Highscorejäger auf der Wii bekommen mit "Geometry Wars: Galaxies" ein fesselndes Spiel mit ordentlichem Umfang und einigen frischen Ideen präsentiert. Einzig der Zwang zum Kauf der DS-Version, um die letzte Welt betreten zu können, stößt sauer auf.

(28.01.2008)


Fazit

   : Auf in den Kampf! Anfangs war ich ein wenig skeptisch. Schaffen es die Entwickler, den doch recht simplen Shooter so aufzuwerten, dass ein Verkauf als Vollpreistitel gerechtfertigt ist? Meine Sorge war unbegründet: Kuju Entertainment hat sich Gedanken gemacht und den Klassiker um zahlreiche sinnvolle Neuerungen ergänzt. Fans wilder, knallbunter Shoot ’em Ups und Highscorejäger auf der Wii bekommen mit "Geometry Wars: Galaxies" ein fesselndes Spiel mit ordentlichem Umfang und einigen frischen Ideen präsentiert. Einzig der Zwang zum Kauf der DS-Version, um die letzte Welt betreten zu können, stößt sauer auf. (28.01.2008)


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