Mobile Suit Gundam: Target in Sight

(Atari)

geschrieben von Uwe Schöler

Im Kampfanzug durch das Land

Die neue Generation der Kriegführung bricht über den Planeten herein: In einem Mobile Suit, einem roboterähnlichen Kampfanzug, kämpfen Sie Schulter an Schulter mit Ihrer Partei um die Vorherrschaft auf dem Planeten. Für welche der beiden Parteien - die "Earth Federation Forces“ oder die "Principality of Zeon" - Sie sich entscheiden, ist Ihre Sache, jedoch nehmen die umfangreichen Kampagnen abhängig von Ihrer Wahl einen völlig unterschiedlichen Verlauf.

"Mobile Suit Gundam: Target in Sight", in Japan unter dem Kurznamen "Crossfire" bekannt, basiert auf einer bekannten Anime-Reihe, die sich zumindest im Land der aufgehenden Sonne erfolgreich durchgesetzt hat. Im Spiel kontrollieren Sie als Befehlshaber die Mobile Suits, die mit effektreichen Waffen ausgestattet sind. So stehen Ihnen Laser, Plasmagun oder ein Lichtschwert zur Verfügung. Während der zahllosen Schlachten werden Sie gegnerische Basen und Schwachstellen ausspionieren, im Vordergrund aber stehen Action, Schießen und Zerschlagen der gegnerischen Partei. Schließen Sie sich den verbündeten Streitkräften an, um die Erde vor den Invasoren zu schützen, oder stellen Sie sich auf die andere Seite, um die Erde einzunehmen! Beherrschen Sie den mobilen Kampfanzug und werden Sie zur ultimativen Kriegswaffe!

Der Beginn allen Wahnsinns

Zu Anfang sollten Sie sich erst einmal für eine Partei entscheiden, nämlich entweder für die Fraktion, die den Planeten verteidigt oder deren Gegner, die Streitkräfte der Zeon. Der jeweilige Start der einzelnen Kampagnen verläuft dann völlig unterschiedlich. Sollten Sie sich für die "Earth Federation Forces" entschieden haben, befinden Sie sich am Rande einer zerstörten Stadt, auf deren Zentrum Sie sich langsam zubewegen sollten. Dabei können Sie natürlich auch Ihre Jetpacks nutzen, um eventuell einen besseren Überblick über die Kampfszene zu erhalten.

Nachdem Sie einige Schritte hinter sich gebracht haben, tauchen vor Ihnen drei gegnerische Mobile Suits auf, die Sie kurzerhand pulverisieren sollten. Dies können Sie mit Ihrer Plasmagun oder dem Lichtschwert erledigen. Ich persönlich stehe lieber auf Distanz zum Gegner und nutze das verfügbare Fernglas. Damit haben Sie das Auge direkt am Kontrahenten und können ihn mit dem eingebauten Fadenkreuz recht schnell anvisieren und zerstören. Natürlich stehen Ihre Gegner nicht regungslos da und warten auf ihr Ende. Sie werden wohl nicht umhinkommen, den einen oder anderen zu verfolgen. Die Zeon suchen mitunter Schutz zwischen den zerstörten Hochhäusern, um Sie hinterrücks anzugreifen. Sobald Sie die Mobile Suits vernichtet haben, müssen Sie sich schnell wieder an den Ausgangspunkt der Mission begeben, um einem erneuten Kampf zu entgehen. Jetzt ist die Grundmission erfolgreich gemeistert, und Sie haben nun die Möglichkeit, Ihre weiteren Einsätze zu planen, beziehungsweise Ihren Kampfanzug erst mal einer gründlichen Reparatur zu unterziehen, bevor Sie den nächsten Schritt wagen, denn die weiteren Missionen werden nicht einfacher.

Wie bedient man einen mobilen Kampfanzug?

Nach dem Einlegen und Starten der BluRay-Disc stehen Sie im Titelbildschirm des Spieles, und mit dem Drücken einer Taste gelangen Sie in das Modus-Auswahl-Menü. Hier können Sie "Neues Spiel", "Fortsetzen", "VS Modus", "Optionen" oder "Installieren" Ihren Wünschen entsprechend anwählen. Nachdem Sie ein neues Spiel begonnen haben, stellen Sie als nächstes die Schwierigkeitsstufe ein, die Sie in verschiedenen Abstufungen zwischen leicht und sehr schwer finden. Danach entscheiden Sie sich für die Seite, auf der Sie kämpfen wollen, und die Auseinandersetzung kann beginnen. Sie befinden sich im Jahre U.C.0079 gegen Ende des einjährigen Krieges, und das Gleichgewicht der Kräfte ändert sich je nach Ergebnis der erfüllten Missionen.

Nach erfolgreichem erstem Kampf stehen Sie nun im eigentlichen Missionsmenü und haben Zugriff auf die Auswahl des nächsten Szenarios, dem "Hangar", in dem Sie Ihren mobilen Kampfanzug modifizieren, und dem "Supply", wo Sie Ihre erhaltenen Missionspunkte für neue Suits eintauschen. Über "System" können Sie Ihren Spielfortschritt abspeichern, und "Data" verschafft Ihnen einen Überblick auf die Daten Ihrer Kampfanzüge und Piloten. Mit "Next Turn" folgt das nächste Szenario.

Der Bildschirm ist aufgeräumt, und Sie haben freie Sicht auf das doch recht eintönige Schlachtfeld. Die für Sie wichtigen Informationen sind in kleinen Leisten am Rand der Anzeige untergebracht. In der linken oberen Ecke finden Sie die Schadensanzeige für Ihren Anzug, denn die einzelnen Teile wechseln bei Beschädigung Ihre Farbe. Links unten sehen Sie die Boost-Anzeige, die Sie für das Jetpack benötigen. Rechts in der unteren Ecke befindet sich ihre Munitionsanzeige und in der oberen das Radar mit dem Spielfeld. Hier sehen Sie schnell, wo ihre Gegner lauern.

Gespielt wird mit dem Wireless Controller SIXAXIS, denn er ist der Einzige, den das Spiel unterstützt. Mit dem linken Stick wird der Kampfanzug bewegt, indem man ihn in die entsprechende Richtung drückt. Mit dem rechten Stick bewegen Sie das Bild um sich herum. So können Sie die Umgebung leicht nach Gegnern absuchen. Mit der "X"-Taste lösen Sie den Boost aus, und mit dem Viereck attackieren Sie Ihre Kontrahenten. Passen Sie aber auf, denn Ihre Munition ist begrenzt. Die "L2"-Taste schützt Sie vor feindlichen Angriffen, und mit der "L1"-Taste können Sie das Fadenkreuz nutzen, um Ihren Gegner aus der Distanz heraus anzugreifen. Sollten Sie eher auf Nahkampf stehen, hilft Ihnen die Dreieckstaste weiter, denn sie schaltet dann zum Beispiel auf das Lichtschwert um.

Sollten Sie nicht allein kämpfen wollen und lieber den "VS Mode" ausprobieren, werden die Kampfszenen in einem Split-Screen-Modus ausgetragen. Hier sind heiße Multiplayergefechte vorgezeichnet. Einen Online-Modus für dieses Spiel gibt es aber nicht.

Grafischer Leckerbissen oder öder Grabenkrieg?

Die Grafik der Kampfanzüge ist zwar auf einem FullHD- oder HDReady-Fernseher im Detail sicher sehr schön anzusehen, jedoch liegt sie im Allgemeinen weit hinter den Erwartungen. So wirkt das Wasser eher unrealistisch, wenn sich der Mobile Suit durch das Nass bewegt, und die Landschaft zeichnet sich entweder durch Einöde aus, in der nur Bäume eines bestimmten Typs stehen oder Städte mit zerfallenen Gebäuden, die wohl nach einem einförmigen Muster zerstört wurden. Zu Beginn des Spiels gibt es eine sehr gute Dia-Show, die aber anscheinend das einzige ist, was wirklich beeindruckt, denn Zwischensequenzen fehlen völlig.

Die Karten sind nicht zu groß geraten, und verlaufen kann man sich garantiert nicht, denn sollten Sie an den Rand des Szenarios geraten, hindert Sie eine unsichtbare Wand am Weiterkommen. Etwas besser ist das Handling mit dem "Mech" geworden, denn Sie können dem Gegner schon einmal den Arm abschlagen oder mit der Gun abtrennen, was dann doch realistisch aussieht. Auf einen Soundtrack wurde im gesamten Spiel verzichtet. Da das Spiel auf Englisch mit deutschem Handbuch kommt, wird zu Beginn in der Diashow noch gesprochen, aber von anderen Soundeinlagen werden Sie definitiv nicht abgelenkt.

Am Ende erfolgreich?

"Mobile Suit Gundam: Target in Sight" konnte mich nicht überzeugen. Zwar sehen die Roboter aus der Nähe sehr beeindruckend aus, und dank der Trefferzonen wirkt das Spiel realistisch, aber die Grafik ist einfach gestrickt und öde, was man zum Beispiel an der Darstellung des Wassers sieht. Einfallslose Aufträge, fehlender Sound und eine Story, die auch ohne Kampf in der Zeit fortschreitet, lassen das Spiel nur im negativen Bereich punkten. Ebenso ist die räumliche Einschränkung durch die unsichtbaren Barrieren ein weiterer Minuspunkt.

(27.04.2007)