SimAnimals Afrika (NDS) (Electronic Arts) geschrieben von Daniela Salten
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Anfang 2009 erschien "SimAnimals", ein Spiel, dass das Prinzip der bekannten und beliebten "Sims" auf die Tierwelt übertrug. Jetzt konnten nicht nur die Bedürfnisse des Stadtmenschen befriedigt werden, sondern auch die der Tiere der Wildnis. Mit "SimAnimals Afrika" ist nun ein Ableger herausgekommen, der als Schauplatz nun nicht mehr die heimischen Gefilde, sondern Dschungel, Savanne und Wüste anbietet. Auf nach Afrika Zu Beginn des Spiels stellt sich der ständige Begleiter und Helfer bei Problemen vor, der Papagei Mahiri. Er erklärt dem Spieler in einem Tutorial zunächst einmal die Steuerung und die Vorgehensweise. Zwar werden darin die wesentlichen Tätigkeiten, die im Spiel anfallen, erklärt, andere Dinge, wie etwa die einzelnen Menüpunkte, die die Stimmung der Tiere verdeutlichen, bleiben offen. Zwar wird im Spiel dann auch noch das eine oder andere näher vorgestellt, gerade die komplizierten Anzeigen und vielen Symbole bleiben jedoch dem Spieler selbst überlassen, der sich die Anleitung dafür aus dem Booklet holen muss. Das Spiel selbst besteht aus sechs Levels, die nacheinander freigespielt werden müssen. Zu Beginn steigt man auf der "Erdmännchen-Weide" ein, dem einfachsten Spielfeld. Danach kommen dann "Savanne", "Flussrand", "Schlammseen", "Nilruinen" und am Schluss die "Dschungelruinen". Die Schwierigkeit steigt dabei kontinuierlich an. Geht es zunächst hauptsächlich darum, den Tieren durch das Verbreiten und Bewässern von Pflanzen einen guten Lebensraum zu bieten, kommen später noch Fressfeinde hinzu und auch die klimatischen Bedingungen werden immer schwieriger. Ziel ist es, dass jede Landschaft einen möglichst hohen Zufriedenheitsgrad bei den Tieren auslöst. Je wohler sie sich dort fühlen, desto mehr Möglichkeiten hat man dort auch, was etwa das Erzeugen von Wind oder Gewitterwolken angeht, um Samen zu verbreiten oder durch Blitze unerwünschte Objekte zu zerstören. Fressen und gefressen werden So interessant das auch klingt, von der Umsetzung her hält "SimAnimals Afrika" leider nicht das, was man sich davon versprechen könnte. Das liegt vor allem an der sehr eintönigen Spielweise. Im Prinzip läuft es nämlich immer gleich ab. Man verbreitet Pflanzen, um damit Tiere anzulocken. Taucht eines auf, sollte man sich bemühen, es sich zum Freund zu machen. Dieses schafft man dadurch, dass man es füttert und mit Streicheleinheiten versorgt. Ist man der Liebling des Tieres, kann man auch auf die spezielle Fähigkeit zurückgreifen, die mal mehr, mal weniger nützlich ist. Nächstes Ziel ist es, dem Tier einen Partner zu suchen, damit sie Kinder bekommen und dieses in Sicherheit großziehen können. Dieses ist vor allem dann von Bedeutung, wenn Löwen und andere Fleischfresser in der Nähe sind. Hier sollte der Spieler auf der Hut sein und ihnen möglichst oft Fisch anbieten, damit sie nicht auf die Idee kommen, sich an den anderen Tieren zu vergreifen. Umgebungsgestaltung, Paaren und Füttern sind somit die hauptsächlichen Aufgaben des Spielers, ein Grundmuster, von dem es nur wenig Abwechslung gibt. Besonders nervenaufreibend ist das Füttern der Raubtiere. Zwar hat man einen Rucksack zur Verfügung, in dem man jede Menge Fisch verstauen kann, da aber gerade bei einer großen Löwenpopulation immer jemand Hunger hat, ist es kaum zu vermeiden, dass einmal ein Zebra verputzt wird. Um die Tiere besser auseinanderhalten zu können, ist es möglich, sie zu markieren. So ist es einfacher, die Bedürfnisse des richtigen Tieres zu befriedigen, die sich vor allem ums Fressen, Gesellschaft oder Schlafen drehen. Allerdings gibt es auch hier wenig Abwechslung. Diese Eintönigkeit des Spielgeschehens wird auch nicht dadurch abgemildert, dass man sämtliche Großtiere, Pflanzen, Fische und Insekten in jedem Level suchen sollte, um zusätzliche Belohnungen zu erhalten, etwa ein Regenidol, das dafür sorgt, dass die Pflanzen besser mit Regen versorgt werden. Da gerade die verschiedenen Insekten nicht immer leicht zu finden sind, muss man länger in den einzelnen Levels verweilen, als es eigentlich notwendig wäre. Auch diese mühselige Sucherei trägt nicht gerade zur größeren Abwechslung bei, die dieses Spiel eigentlich notwendig hätte. Ein Multiplayermodus wurde eingearbeitet. Hier kann man gemeinsam als Team ein Spiel durchführen und währenddessen auch Pflanzen und Tiere tauschen. Sound und Grafik In den Level selbst gibt es keine Hintergrundmusik. Stattdessen wurde voll auf eine atmosphärische Geräuschkulisse gesetzt. Wiegendes Gras im Wind, Tiergeräusche und Vogelgezwitscher verbinden sich zu einer Gesamtkomposition, die zwar zum Thema passt, aber mit der Zeit auch etwas nervig wirkt. Besonders störend ist eine Tonabfolge, die den Regen ankündigt. Das Hauptmenü wurde mit afrikanisch klingender Musik unterlegt. Die Grafik lässt einiges zu wünschen übrig. Auf dem recht zweidimensional wirkenden Hintergrund scheinen Tiere und Bäume wie aufgesetzt. Die Schattenwürfe sind nur schwarz gemusterte Raster, die wenig zu einem dreidimensionalen Eindruck beitragen. Dass man zum Teil den Eindruck hat, dass die Tiere an See- und Flussufern über das Wasser laufen können, ist wohl Grafikfehlern geschuldet. Die Landschaften erscheinen sehr einfach gehalten und dürften kaum den Eindruck einer echten afrikanischen Savanne oder eines Urwalds bieten. Fazit Vieles an "SimAnimals Afrika" wirkt enttäuschend. Die schwache und grobe Grafik fällt als erstes in Auge. Hinzu kommen das langweilige und variationsarme Spielgeschehen sowie das Tutorial, das leider viel zu wenig auf die eigentlich komplizierten Aspekte eingeht. Positiv zu vermerken sind lediglich der Verzicht auf eine nervige Hintergrundmusik und der Multiplayermodus. Eines ist gewiss: Tierischen Spaß wird man mit diesem Spiel nicht haben. (24.11.2009) |