| Everlight Elfen an die Macht (The Games Company) geschrieben von Uwe Schöler
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Der sympathische junge Melvin hat ein schweres Los: Mitschüler verspotten ihn, weil er Fantasien hat und sich ein Leben jenseits der Realität wünscht. Deshalb ist er eigentlich immer allein unterwegs, wie auch an diesem Tag, als ihn ein heftiger Regenschauer überrascht. Mit einer Zeitung über dem Kopf, die den Regen nur schwer abhalten kann, rettet er sich in einen Laden. Das Geschäft gehört Mr. Teeth und dieser verkauft Kerzen. Melvin wundert sich, dass man mit Kerzen Geld verdienen kann und der Besitzer erklärt ihm, dass es sich um magische Kerzen handelt. Mr. Teeth fragt Melvin, ob er sich auf eine magische Reise begeben will, um selbst Magier zu werden. Melvin, nicht ganz so überzeugt, willigt ein und schon stolpert er in ein Abenteuer, das sowohl ihn, als auch Sie verzaubern wird. So beginnt Mr. Teeth, Melvin ein Hütchenspiel zu zeigen - was an sich nicht weiter von Interesse wäre, wäre da nicht statt einer Nuss oder ähnlichem eine Kerzenflamme, die er soeben auf seinem Daumen entstehen hat lassen. Er stellt sie unter einen von mehreren Würfelbechern, die er anschließend so rasch hin und her schiebt, dass man den flinken Händen kaum folgen kann. Melvin versucht zu raten und hat wohl irgendwie Glück, denn unter dem Becher ist die Flamme. Das Spiel wiederholt sich, diesmal aber noch schneller, so dass es Melvin bald schwindelig wird. Aber auch dieses Mal hat Melvin wieder ein glückliches Händchen und zeigt auf den richtigen Würfelbecher. Sollte Melvin durch seine Fantasien Magie spüren? Mr. Teeth schickt ihn dazu auf eine magische Reise, bei der er sich seinen fünf Ängsten stellen muss. Ist er der Sache gewachsen? Der spirituelle Führer Sie schlüpfen nun in die Rolle des sechzehnjährigen Melvin und schauen im Kerzenladen von Mr. Teeth tief in die Flamme, als Sie sich auf einmal in der Stadt Tallen wiederfinden, die von Magiern bewohnt wird. Was ist passiert? Das ist nicht Ihre gewohnte Umgebung. Bevor Sie Herr der Lage werden, spricht Sie auch schon jemand an und bittet darum, dass Sie ihn freilassen. Aber wo ist das Wesen? Schließlich entdecken Sie es über Ihrem Kopf. Im Baum hängt ein Käfig und in ihm ist die Elfe Fenny gefangen, die Sie nun befreien sollen. Wie sich herausstellt, ist sie Ihre spirituelle Führerin, die Sie von nun an begleitet. Fenny verrät Ihnen, dass ein Fluch auf Tallen liegt, denn in der Nacht verwandeln sich die Bewohner in Ihren jeweils gegensätzlichen Charakter. Ein mürrischer alter Mann wird zum freundlichen, liebeskranken Tropf und ein schwachköpfiger Gastwirt wird zu einem gebildeten Mitbürger. Nun wird Ihnen die Herausforderung zuteil, herauszufinden, warum der Fluch auf der Stadt und ihren Bewohnern lastet. Ihr spiritueller Begleiter wird Ihnen natürlich helfen. So lautet die erste Angst: "Angst vor dem Versagen". Angst vor dem Versagen Sie befreien als erstes Fenny, und wenden sich dann der weiteren Erkundung der Umgebung zu. Kleine Hilfe: Sie können im Spiel jederzeit die Taste "H" drücken und bekommen so alle Gegenstände angezeigt, die Sie anwählen können. Fenny überträgt Ihnen die Aufgabe, die Stadt von dem Fluch zu befreien und mit der Karte, die Sie von ihr erhalten, ist es nun auch einfacher, sich in der Welt zurechtzufinden. So müssen Sie als erstes mit den Stadträten im Rathaus sprechen. So einfach sich das anhört, so schwierig wird es sein, denn Jorog, der am Eingang steht, lässt Sie nur passieren, wenn Sie eine Nummernkarte gezogen haben. An der Nummernanzeige steht die Nummer "013" und Sie haben die "9988" von Jorog bekommen; na toll. Ein Eilantrag hilft Ihnen auch nicht weiter, da den alle vor Ihnen bereits gestellt haben. Okay, so gehts nicht, versuchen wir einen anderen Weg. Der Rathausplatz und das Gasthaus bringen Sie auch nicht weiter, so dass Sie die Hauptstraße entlang schlendern, immer auf der Suche nach einem Hinweis oder einer Karte mit einer niedrigeren Nummer. Ob Ihnen hier die Bibliothek weiterhilft? Nachdem Sie Daphne mit ihrem Nachbarn um einen Möhrenbaum haben streiten sehen, wissen Sie sicher, wie Sie das Nummernkärtchen mit der "013" bekommen. Sie werden vorgelassen und bekommen die erste Prüfung: "Warum wird auf Walt geschossen?", die Sie nach ein paar kleineren Rätseln und guter Kombinationsgabe sicher schnell lösen werden. Der nächste Akt ist "Angst vor Einsamkeit", Ihre zweite Prüfung. Wie befreie ich eine Elfe? Das klassische Point-and-Click-Adventure wird mit der Maus gespielt. Ein paar Tasten sind zwar belegt, diese werden Sie aber wahrscheinlich bis auf "H" nicht allzu häufig brauchen. Die Hauptaufgabe im Spiel besteht darin, Gegenstände zu finden, sie bisweilen miteinander zu kombinieren, sie wiederum an der richtigen Stelle einzusetzen und natürlich das Rätsel um den Fluch zu lösen. So müssen Sie zum Beispiel erst einmal den Stock aufheben, damit er in Ihrem Inventar erscheint. Danach ergreifen Sie ihn und klicken auf den Baum, damit Melvin die Handlung im Endeffekt dreimal ausführt, um "Fenny" zu befreien. Mit der Taste "G" beziehungsweise der Taste "H", können Sie sich die Gegenstände oder die Gegenstände plus Personen in der jeweiligen Szene anzeigen lassen, damit Sie nichts vergessen. Mit der Taste "E" finden Sie alle Ausgänge, und mit der "ESC"-Taste gelangen Sie in das Spielmenü. Wichtig ist noch die Taste "F1", denn mit ihrer Hilfe finden Sie die Aufgaben, die Fenny fein säuberlich für Sie notiert. Das ist sozusagen Ihr roter Faden. Sie müssen mit den unterschiedlichen Personen reden und sie zum Teil überlisten. Nutzen Sie dazu die unterschiedlichen Charaktereigenschaften, die die Bewohner bei Tag und Nacht besitzen, um an Ihr Ziel zu kommen. Dazu können Sie ab einem bestimmten Zeitpunkt nämlich sobald Sie Ihr Hotelzimmer gebucht haben - beliebig über das Inventar in den entsprechenden Modus wechseln. Manche Aufgaben bedürfen bestimmter Antworten, um zum jeweiligen Ziel zu gelangen, aber das dürfte Ihnen nicht schwer fallen, denn sollten Sie falsche Antworten geben, fangen Sie einfach noch mal von vorn an oder fragen Ihre spirituelle Führerin. Fenny steht Ihnen jederzeit mit einem guten Ratschlag zur Seite und führt für Sie ein Notizbuch, in dem Sie sowohl die abgeschlossenen als auch die unerledigten Aufgaben nachlesen können. Dabei können Sie je nach dem zu Anfang gewählten Schwierigkeitsgrad, den Sie zwischen "Leicht", "Mittel" und "Schwer" wählen können, ein paar Zusatztipps einholen. Natürlich lässt sich der Schwierigkeitsgrad auch auf "unbegrenzte Hilfe" einstellen. Die dann verfügbaren zusätzlichen Hinweise erhalten Sie, wenn Sie in der Mitte auf die Kerzen klicken. Zu Beginn können Sie maximal 25 Kerzen als Hilfebonus einsetzen, im weiteren Spielverlauf haben Sie dann schon 50 solcher Kerzen. Der Bildschirm wirkt sehr aufgeräumt und der Mauszeiger verändert sich, sobald Sie über eine Person oder einen Hotspot fahren. So wird er zum Beispiel zu einem Mund, der ihnen signalisiert, dass Sie mit der Person reden können, oder der Zeiger wird zu einer Hand, wenn Sie einen Gegenstand aufnehmen können. Alle aufgenommenen Sachen werden in Ihrem Inventar verstaut, das Sie am unteren Bildschirm finden, wenn Sie den Mauszeiger dorthin schieben. Die einzelnen Cursorformen sind selbsterklärend, Sie finden aber genauere Informationen dazu im Handbuch. Wenn Sie mit einer Person reden, startet im Normalfall ein Dialog. Die aktuellen Textpassagen oder die Sprachausgabe können Sie mit Klick auf die linke Maustaste beschleunigen, es lohnt sich aber, auf jedes einzelne Wort zu achten, damit Sie die ganze Geschichte verstehen. Im Optionsmenü können Sie einstellen, ob Sie nur Text, Text und Sprache oder nur Sprache haben wollen. Im Hauptmenü haben Sie zudem die Möglichkeit, einen Spielstand zu speichern oder zu laden. Das Spiel setzt aber von Zeit zu Zeit selbsttätig Speicherpunkte, so dass Sie sich darüber nicht weiter den Kopf zerbrechen müssen. Ein letzter Satz zur Bedienung des Spiels sei noch der Übersichtskarte gewidmet, denn sie erweist sich als sehr nützlich, wenn Sie schnell an die verschiedenen Orte gelangen möchten und sich sonst lange durch die einzelnen Szenen klicken müssten. Ein Doppelklick lädt dann sofort den neuen Schauplatz. Liebevolles Tallen Grafisch wurde die Story von Melvin wunderschön umgesetzt. Zahlreiche unterschiedliche Schauplätze müssen untersucht werden, und das nicht nur bei Tage. Viele Charaktere werden Sie bei Tag und bei Nacht befragen müssen, um an das jeweilige Ziel zu kommen. Dabei werden Sie mehr oder weniger gut unterstützt. Das gesamte Spiel zeichnet sich durch eine Überfülle von Details aus. Nirgendwo wurde gespart - alle Locations sind detailliert in Szene gesetzt und jede Kleinigkeit wurde beachtet. Selbst Wolkenbewegung und Schatten, die das Spiel abrunden, wurden berücksichtigt. Blätter, Blumen, Mauern oder sogar Mäuse sind deutlich zu sehen und auch in den Zimmern sind Einzelheiten zu finden, die es entweder behaglich aussehen oder düster wirken lassen, wie beispielsweise den Kerker. Die einzelnen Personen sind grafisch an ihren Spielcharakter angepasst. So ist zum Beispiel Jorog ein immer nörgelnder Hausmeister, den die Unzufriedenheit bald zu zerfressen droht. Vor allem der Wechsel der Tages- und Nachtzeit ist gekonnt umgesetzt, denn alles verwandelt sich in sein Gegenteil. So wird aus dem redlichen Simon ein spielsüchtiger Trinker oder der sonst so auf Althergebrachtes stehende Jonas des Nachts zum Technikfreak. Die sehr gut gelungene grafische Gestaltung der einzelnen Personen lässt deren Charakter bereits erahnen. Zwar findet man auch kleine Ungereimtheiten, denn bei Adamus im Rathaus ist ein Schatten, der gar nicht vorhanden sein dürfte, das trübt aber den Spielspaß in keiner Weise. Musikalisches Highlight Das Spiel wartet bereits nach dem Start mit wunderschöner Musik auf. So klingt das erste Musikstück ähnlich dem aus dem Film "Die fabelhafte Welt der Amelie" von Yann Tiersen. Auch während der einzelnen Szenen werden Sie mit angenehmer Musik eingestimmt. Die Sprachausgabe ist auf Deutsch und die einzelnen Stimmen der Charaktere sind unterschiedlich, das heißt, an die jeweilige Person angelehnt. Im Spiel gibt es dann noch die passenden Umgebungsgeräusche, die Sie sicher an das Elfenspiel fesseln werden. Vielleicht fällt es Ihnen selbst auf: Melvin spricht mit der Stimme Harry Potters. Über das Optionsmenü können Sie die Lautstärke in vier verschiedenen Bereichen separat einstellen, nämlich "Hintergrundmusik", "Sprache", "Ambiente" und "Soundeffekte". Gekonnt wurde auch hier der Wechsel zwischen den Zeiten umgesetzt, denn die Personen reden dann auch anders, wenn sich ihr Charakter ins Gegenteil verkehrt. Die vielen Kleinigkeiten wirken sich sehr positiv auf den Spielspaß aus, allen voran die mitunter kernigen Sprüche, die manche Bewohner Tallens so von sich geben. Als Beispiel sei hier der Streit zwischen Daphne und Hironimus genannt, denn die beiden führen sich auf wie alte Streithähne.
Minimale - Windows XP/Vista - Pentium IV 2,0 GHz oder höher (oder vergleichbarer AMD) - mind. 512 MB RAM - Grafikkarte mit mind. 64 MB (DirectX 9.0c-kompatibel) - 2-fach DVD-ROM - ca. 4 GB freier Festplattenspeicher - Soundkarte (DirectX 9-kompatibel)
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