Zoom - Paparazzi im Einsatz (RTL Enterprises) geschrieben von Philipp Wacker
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Haben Sie sich auch schon immer gefragt, wie so ein Paparazzo eigentlich arbeitet? Wie er an seine brisanten Bilder kommt? Dann ist das Spiel "Zoom - Paparazzi im Einsatz" genau das Richtige für Sie. Hier erleben Sie die abwechselungsreiche Arbeit der Profifotografen und schmeißen sich auch selbst mit ins Getümmel. Zu sehen gibt es so einiges. Peinliche Auftritte von Stars und Sternchen, neue Liebschaften, Intrigen und noch vieles mehr. Aber entdecken Sie selbst, wie harmonisch aber auch hinterlistig es privat bei der Prominenz zugehen kann. Gameplay Jede Ihrer Missionen beginnt in der Bar eines Paparazzo im Ruhestand, der Ihnen jetzt als Lehrmeister unter die Arme greift und auch während eines jeden Einsatzes immer wieder mit Rat und Tat zur Seite steht. Bei dem Briefing erfahren Sie nicht nur, wie viel Geld beziehungsweise Credits Sie mit Ihren Fotos verdienen müssen, sondern auch, wie viele Auftragsfotos Sie für den erfolgreichen Abschluss der Mission zu knipsen haben. Diese sogenannten Auftragsfotos sind jene Motive, die Ihnen Ihr Lehrmeister per Message ins Spiel überträgt und die Sie dann unbedingt ablichten müssen. Zudem gehört zu jedem erfolgreichen Auftrag schließlich, das "Bild des Abends" zu schießen. Dabei handelt es sich in der Regel um ganz besondere Auftritte oder Enthüllungen der Stars. Am jeweiligen Ort des Geschehens angekommen, stürzen Sie sich sofort mit Ihrer Kamera ins Getümmel und warten auf die ersten sehenswerten Motive. Diese sind immer daran zu erkennen, dass über dem Star oder den Stars ein grüner Pfeil erscheint. Nun heißt es schnell sein, die Kamera zücken und sofort den Auslöser betätigen. Für jedes geschossene Foto erhalten Sie eine bestimmte Anzahl an Credits, die für den erfolgreichen Abschluss einer jeden Mission unerlässlich sind. Aber natürlich schläft auch die Konkurrenz nicht und versucht, Ihnen bei den Bildern zuvorzukommen. Das gelingt ihr aber nur sehr selten, da die anderen Paparazzi entweder nur in der Gegend herumstehen oder zwischen irgendwelchen Hecken herum schleichen, wo es allerdings so gut wie nie etwas zu sehen gibt. Somit stellt es nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kein Problem mehr dar, die insgesamt 15 Missionen erfolgreich zu beenden. Nachdem Sie nun in jeder Mission etwa zehn bis fünfzehn Minuten Zeit hatten, um die Stars und Sternchen abzulichten, kommt es am Ende immer zum sogenannten Bild des Abends. Dabei handelt es sich um ganze besondere Motive, wie etwa den Sprung in eine übergroße Cremedose, die Enthüllung einer Statue oder ein Beweisfoto des Kochs, der das Essen auf einer Party absichtlich verdorben hat. Diese und auch alle anderen Bilder, die Sie in Ihrer Karriere geknipst haben, können Sie sich anschließend noch in Ihrem Explorer anschauen. Dabei fällt auf, dass diese Fotos alle etwa so brisant sind wie ein Schwarm Mücken. Jedes Bild wirkt äußerst steril und sagt in den meisten Fällen einfach gar nichts aus. Das liegt daran, dass es im Spiel völlig gleichgültig ist, aus welcher Position Sie das Motiv ablichten. Gibt beispielsweise eine Opernsängerin gerade ein kleines Ständchen, so reicht es dem Programm völlig, wenn Sie die Gute von hinten knipsen. Hauptsache die markierte Person ist irgendwo auf dem Bild auszumachen. Somit geht der Reiz der ersten Missionen schnell verloren, in denen Sie immer versucht haben, das Foto aus der bestmöglichen Position zu schießen. Bedienung Um Ihren Paparazzo zu bewegen, bedienen Sie sich der herkömmlichen Shooter-Steuerung. Mit der Tastatur geben Sie vor, ob Ihr Charakter nun vorwärts oder rückwärts laufen soll, und mit der Maus lenken Sie ihn in die verschiedenen Himmelsrichtungen. Bei Betätigung der rechten Maustaste schaltet das Spiel in den Kameramodus, in dem Sie mit der linken Maustaste den Auslöser betätigen und mit dem Mausrad näher an das Geschehen heranzoomen können. Eine Funktion wie etwa Springen suchen Sie leider vergebens - obwohl sie hin und wieder wirklich helfen würde, um kleinere Hindernisse wie etwa Mauern oder Büsche zu überwinden. Natürlich können Sie sich aber, wie es sich für einen guten Paparazzo gehört, an Schauplätze heranschleichen oder sich hinter Bäumen oder sonstigen Gegenständen in der Landschaft verstecken. Grafik Wirklich spektakulär ist hier nichts. Die Figuren wirken sehr polygonarm und jedes Szenario versprüht den lebendigen Charme einer Betonmauer. Alles wirkt starr und Sie haben keine Möglichkeit auch nur im Entferntesten mit der Kulisse zu interagieren. Da aber jeder Schauplatz recht nett gestaltet ist und es immer einige Bereiche gibt, die mit kleinen optischen Gimmicks versehen sind, ist es für Sie anfänglich recht interessant, alles zu erkunden. Nur leider hält die Neugier nicht über die gesamten 15 Missionen an. Schauplätze wiederholen sich, neue vor allem innovative Texturen suchen Sie vergeblich und somit geht bald jeglicher Reiz verloren. Sound Hier bekleckert sich "Zoom - Paparazzi im Einsatz" nicht gerade mit Ruhm. Zwar gibt es eine Sprachausgabe, doch kommen wirklich sinnvolle oder auch nur vernünftige Dialoge lediglich mit sehr viel Glück zustande. Stehen sich etwa zwei Charaktere im Spiel gegenüber und unterhalten sich, hört man solch aufschlussreiche Dialoge wie "Irgendwie mag ich diese Paparazzi!" - "Ja, das ist wie ein gutes Glas Rotwein!". Ansonsten gibt es da noch die eher unspektakuläre Hintergrundmusik, die pausenlos, wenn auch unaufdringlich, die Szenerie begleitet. Schade, - als ich erstmals von dem Spiel hörte, dachte ich: "Hm, mal wieder ne nette Idee. Mal schauen, wie es ist." - Auch nach den ersten drei Levels hatte ich immer noch das Gefühl, dass es sich bei "Zoom - Paparazzi im Einsatz" um ein wirklich interessantes Spiel handelt. Doch je weiter man im Spiel voran kommt, desto langweiliger und eintöniger wird es. Level wiederholen sich, die prominenten Charaktere sind immer gleich und das Spielprinzip leidet darunter schwer. Aus dem Spiel hätte man sehr viel machen können. Ein wenig mehr Taktik, etwas anspruchsvollere Missionsaufgaben und eine Spur von Lebendigkeit bei der grafischen Gestaltung hätten ausgereicht, um aus dem Titel sehr viel mehr zu machen. (18.01.2007)
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