Skate it (NDS) (Electronic Arts) geschrieben von Anna Okel
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Die Skater sieht man meist im Sommer, auf ebenen Flächen und ganz in ihrem Element. Viele junge Menschen probieren die Fahrt auf dem Brett aus und versuchen sich an den verschiedenen Tricks. Gerade am Anfang nicht immer ohne Folgen: Prellungen und Brüche gehören wie selbstverständlich dazu. Auf dem Nintendo DS ist der spezielle Sport ganz harmlos und Fans können mit "Skate It" auch in der unfreiwilligen Winterpause ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Ob das Spiel wirklich als Alternative herhalten kann, erfahrt ihr im Folgenden. Die Basis ist das Brett In "Skate It" geht es darum, als junger Skater verschiedene Herausforderungen zu meistern, und sich einen Namen zu machen. Man beginnt als Amateur und muss zunächst die üblichen Sprünge erlernen, ehe man zu den komplizierten übergehen kann. Änderungen bezüglich des Aussehens und der Ausrüstung werden in "Mein Skate" festgelegt. Zwar kann man auch das Geschlecht bestimmen, jedoch merkt man keinerlei Unterschied zwischen dem männlichen und weiblichen Kandidaten. Da man seinen Charakter die meiste Zeit nur von hinten sieht, während er die Hindernisse meistert, braucht man sich anfangs nicht allzu lang mit der Anpassung zu beschäftigen. Viele Kleiderstücke und Designs für das Board werden erst im späteren Spielverlauf freigeschaltet, so dass es sich lohnt, zu einem anderen Zeitpunkt auf die Optionen zurückzugreifen. Zu Beginn werden dem Spieler in einem ausführlichen Tutorial die wichtigsten Handgriffe gezeigt. Nach einer Erklärung darf man sich selbst an den verschiedenen Sprüngen versuchen und merkt bald, dass Timing beim Skaten groß geschrieben wird. Erst, wenn man das Geforderte erreicht hat, darf man mit der nächsten Stufe fortfahren. Da nicht alles auf Anhieb gelingt oder die Forderungen nicht eindeutig gestellt sind, kann das Tutorial leicht zur Frustration führen und es wirkt langwierig. Nachdem man jedoch alles Nötige erprobt hat, beginnt die Karriere und die Herausforderungen werden schwieriger. In der Stadt gibt es verschiedene Stationen mit "Spots", wie einem Schulhof oder dem Gemeindezentrum. Herausforderungen sind grün markiert. Berührt man das Symbol, werden Informationen eingeblendet und man erfährt, was zu tun ist. Manchmal werden Spielinhalte freigeschaltet oder man hat die Chance, einen Sponsor für sich zu gewinnen. Außerdem steht ein eigener Spot zur Verfügung und kann nach Belieben eingerichtet werde, so dass er zu einem speziellen Spielplatz wird, an dem man ganz neue und individuelle Sprünge austesten darf. Inhalte muss man auch hierfür freispielen, indem man sich gegen die Großen der Skater-Welt behauptet und ihnen die Stirn bietet. Während man anfangs noch einfache Stunts bewältigen muss, wird das Geschehen immer komplexer und man muss vor allem Kombinationen aus verschiedensten Tricks zusammenstellen, um möglichst viele Punkte zu erzielen und die Herausforderung zu meistern. Es ist wichtig, in Bewegung zu bleiben, damit die Kombination länger wird, denn einzelne Tricks sind gerade bei komplexeren Events kaum erwünscht. Stürzt man, ist der Lauf zu Ende und man muss erneut Punkte sammeln. Das Timing ist ein weiteres wichtiges Attribut. Springt man zu einem falschen Zeitpunkt ab und schafft es nicht auf einer Barriere zu landen, ist das Fallen unausweichlich. Ein temporärer Multiplikator hilft dabei, den Punktestand zu verbessern. Man erhält ihn bei einer erfolgreichen Trickfolge und er schellt in die Höhe, wenn man mehrere Trickfolgen zu einer "Line" kombiniert. Skatet man einen Hügel hinauf, bleibt der Multiplikator länger bestehen. Je höher man gelangt, desto komplexer wirkt die Line. Hat man einen Hügel bereits gemeistert und möchte es vermeiden, erneut hinauf zu rollen, besteht die Möglichkeit eine Markierung darauf zu setzen, die außerdem dazu dient, jederzeit zu diesem Punkt zurückkehren zu können. Tricks und Sprünge Die Steuerung erfolgt grundsätzlich über den Touchpen. Auf dem Touchscreen befindet sich das virtuelle Skateboard. Will man Tricks ausführen, muss man den Pen darüber ziehen. Es gibt verschiedene Linien, die man ausführen kann. Einige befinden sich genau auf dem Board, während andere daneben gezogen werden müssen. Um zu fahren, muss man auf den Asphalt tippen und so an Geschwindigkeit gewinnen, um zum Beispiel hohe Sprünge auszuführen. Mit dem Steuerkreuz kann man wie gewohnt lenken. Die "L"- und "R"-Tasten müssen betätigt werden, wenn der Charakter an das Board fassen soll. So kann man einen "Grab" im Flug ausführen, während man nach rechts lenkt und eine Drehung hinzufügt. Solche Aktionen führen zu einer hohen Punktzahl, vor allem, wenn man anständig landet und eventuell mit einem "Manual" abschließt, indem man entweder die vordere oder hintere Seite des Skateboards antippt. Die Steuerung ist insgesamt leider nicht ganz einfach und man braucht einige Zeit, um sich an sie zu gewöhnen alle Funktionen zu erproben und vor allem, um sie zu verinnerlichen. Besonders in den Anfängen kommt es leicht zu Frustrationen, da man das Geforderte nicht umsetzen kann. In solchen Fällen sollte man zu der nächsten Herausforderung skaten und noch einmal wiederkehren, wenn die Motivation stimmt. Grafik und Sound Die Grafik ist an sich gelungen. Den Charakter sieht man meist von hinten, so dass nicht viele Details zu erkennen sind. Die Umgebung ist deutlich und man kann Hindernissen mit etwas Konzentration meist rechtzeitig ausweichen und einen schmerzhaften Sturz vermeiden. Alles ist typgerecht einem Skatepark angepasst. Die Pipes sind mit Graffiti verziert und die Umgebung dient insgesamt nur dem eigenen Vergnügen, so dass auch niedrige Mauern für einen "Grind" genutzt werden. Die Animationen während des Tutorials und anderer Erklärungen laufen problemlos und flüssig ab. Die Bewegungen sind authentisch und ebenso einwandfrei. Lediglich die Stürze sind nicht ganz realistisch, obwohl sich die Figuren vor Schmerzen winden, wenn man aus Versehen gegen eine Wand fährt oder über eine Stange stolpert. Negativ fällt vor allem auf, dass man beispielsweise keinen Unterschied zwischen einem weiblichen und einem männlichen Charakter feststellen kann. Das gesamte Aussehen wirkt im Detail sehr abgehackt. Frisuren sitzen nicht, wie sie sollten und auch die Kleidung gleicht mehr Holzbrettern als Stoffstücken. Die Musik ist passend zu dem Geschehen aus dem Bereich Punk und Rock gewählt. Die Stücke wechseln sich ab und wirken auch in ihrer Zusammenstellung harmonisch, allerdings sind es insgesamt nur wenige, so dass die Musik bereits nach kurzer Zeit eintönig werden kann. Die Rollen des Skateboards hört man ziemlich deutlich auf dem Asphalt und deren Geräusche wechseln je nachdem, auf welchem Untergrund man sich bewegt, was besonders authentisch wirkt. Auch sonstige Hintergrundgeräusche sind angepasst. Das Rollen hört auf, wenn man stürzt und man vernimmt das Stöhnen des Charakters. Fazit "Skate It" ist absolute Geschmackssache und wahrscheinlich finden nur Liebhaber wirklichen Spaß an diesem Titel. Die Steuerung ist schwerfällig gestaltet und auch die Grafik lässt zu wünschen übrig. Bis man alle Tricks fachgerecht umsetzen kann, dauert es eine ganze Weile und man ist schnell frustriert, wenn sich nach dem zehnten Versuch immer noch nicht der gewünschte Erfolg einstellt. Alle, die gut mit dem Touchpen sowie den Tasten des Nintendo DS umgehen können und sich für die Thematik um das Skateboard interessieren, können einen Blick riskieren und vielleicht zu einem Star in der Pipe aufsteigen. (30.01.2009) |