The Book of Unwritten Tales (Preview)

The Book of Unwritten Tales (Preview)

(Petergames)

geschrieben von Jana Voth

 

"The Book of Unwritten Tales" sieht so aus, wie man sich ein klassisches Point & Click-Adventure vorstellt - inklusive aller Klischees, die man sich denken kann. Gleichzeitig wird aber schon auf den ersten Blick klar, dass hier keine halben Sachen gemacht wurden. Wer eine Impression von dem Detailreichtum bekommen möchte, der im Spiel zu erwarten ist, sollte sich die gute gemachte Homepage unbedingt anschauen. Im folgenden Text ist nachzulesen, warum sich dieser gute Eindruck nicht nur auf die Grafik beschränkt.

Ein Gnom als "Mädchen für alles" und Freizeitabenteurer ... zumindest in seinen Träumen

Wilbur Wetterquarz ist der erste Charakter, mit dem man sich in der Preview auseinandersetzen darf, und entspricht nicht unbedingt dem Klischee eines Gnoms - er kann mit Technik nämlich reichlich wenig anfangen -, dafür aber dem eines Abenteurers: Immer war er das schwarze Schaf der Familie, weil er nicht den Erwartungen an einen Gnom entsprach. Seine beiden Schwestern waren von Anfang an technisch begabt, wie es sich gehört, nur er träumte von einem Leben als Abenteurer, wozu ihm aber nach eigener Aussage bisher der Mut fehlte. Dann fällt ihm aus heiterem Himmel die eine Gelegenheit vor die Füße, um doch noch in die weite Welt zu ziehen. Nach all seinen Träumereien glaubt ihm nun natürlich keiner, dass ausgerechnet er einen Ring bekommen haben soll, der zwischen Sieg und Niederlage im großen Krieg des Landes entscheiden kann.

Spätestens den mächtigen goldenen Ring mit Gravur innen, den der Gnom ein Mal durchs Land tragen muss, hat man schon einmal gesehen. Die Ideen sind oft also nicht neu, aber durchaus gut umgesetzt. In den Dialogen und sonstigen Hinweisen werden bald so viele Filme und andere Geschichten aufs Korn genommen, dass man bald schon nicht mehr weiß, was satirisch gemeint ist. Überhaupt sind die Dialoge, im Gegensatz zur restlichen traditionellen Märchenwelt, herrlich verrückt und frisch. Hier hat man etwas erreicht, was Adventures immer wieder sein wollen.

Weshalb ich dieses Spiel liebe

"The Book of Unwritten Tales" ist logisch! Ein Adventure, dessen Rätsel tatsächlich Sinn machen! Zumindest in der Preview-Version war nicht ein Rätsel dabei, bei dem man obskure Gegenstände ohne jeden Hinweis hätte kombinieren müssen. Es machte, soweit spielbar, sogar den Eindruck, dass jedes Objekt, dass man vorfinden und mitnehmen kann, irgendwo einen Zweck erfüllen wird. Ein Spiel so aufzubauen, ist unglaublich aufwendig. Aber anstatt weniger Mühe in den Aufbau der Aufgaben zu stecken und sie damit durch ihren Mangel an Logik schwierig werden zu lassen, hat man den geringen Schwierigkeitsgrad hier hingenommen und augenscheinlich mehr Wert darauf gelegt, dass man die moderaten Rätsel gerne macht.

Grafik

Die Elfe Ivo, der zweite Charakter, den man in der Preview-Variante tatsächlich schon kennenlernt, ist ja ganz nett anzusehen, aber sicherlich nicht "atemberaubend attraktiv", wie auf der Homepage proklamiert. Wirklich fesselnd ist aber so mancher 2D-Hintergrund samt kleiner Animationen, die ihn lebendig machen, in denen sich die 3D-Figuren bewegen. Sei es die unordentliche und muffige Zwergenküche, in die aber so ein paar vereinzelte Schneeflocken durchs offene Fenster herein geweht werden und ihr so etwas Märchenhaftes verleihen. Oder das Haus eines Magiers, das inmitten einiger Laubbäume durch eine wunderbare Lichtstimmung so idyllisch und zugleich spielerisch-geheimnisvoll wirkt.

Sound

Positiv hervorzuheben ist auf jeden Fall, dass die Dialoge nicht nur vom Sinn her lustig und interessant sind, sondern es dank sehr guter Synchronstimmen auch angenehm ist, ihnen zuzuhören. Mit der Hintergrundmusik sieht es ähnlich aus, also unangenehm zu hören ist sie nicht, nur hat man sie so oder so ähnlich leider schon oft gehört. Man hat hier auf Titel zurückgegriffen, die extrem klischeehaft und altbacken für Adventures sind. Durchaus denkbar allerdings, dass selbst das Absicht war und es sind auch nicht ausschließlich bekannte Titel.

 

Minimale Systemanforderungen

- Windows XP/Vista

- Pentium mit 1,5 GHz

- 512 MB RAM

- 2,5 GB freier Festplattenspeicher

- DirectX 9c-kompatible Grafikkarte mit 128 MB RAM, PixelShader 2.0


Fazit

   Mit einem gehörigen Schuss Selbstironie scheint hier ein traditionelles Adventure zu entstehen, bei dem der frische Humor und die nachvollziehbaren, logischen Rätsel hoffentlich bis zur letzten Spielminute vorherrschen werden. Der Schwierigkeitsgrad dürfte ruhig im weiteren Verlauf noch angezogen werden, aber an sich darf man mit "The Book of Unwritten Tales" auf ein sehr gut gelungenes Spiel hoffen. (27.03.2009)


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