DWK 5 - Hinter dem Horizont (The Games Company) geschrieben von Anna Okel
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Die Filmreihe "Die wilden Kerle" erobert viele Kinderherzen. Vor allem Jungs sind begeistert, da sich alles um das Thema Fußball dreht und sie sich mit den Protagonisten identifizieren können. Da aber auch ein Mädchen mit von der Partie ist, kommen auch weibliche Fans nicht zu kurz. Passend zu dem neuesten Teil, erschien nun das Spiel zum Film. Viele Rätsel erwarten den Spieler und man kann sich in ein wildes Abenteuer stürzen. Wild sein Nach einem wilden Fußballspiel wollen die Freunde Vanessa, Leon, Raban und Maxi im Wald zelten. Am nächsten Morgen ist Leon verschwunden und zunächst gibt es keine Spur von ihm. Alle sind sehr erstaunt und vor allem Vanessa will ihn unbedingt wiederfinden, da sie starke Gefühle für ihn hegt und sie sich noch am Abend zuvor geschworen haben, für immer zusammenzubleiben. Besonders besorgt ist sie, weil Raban im Besitz eines Gürtels ist, der aufleuchtet, wenn Vampire in der Nähe sind. Dieser hat am Abend zuvor ein starkes Signal von sich gegeben, jedoch haben alle gedacht, es habe nichts zu bedeuten und sei lediglich ein Spielzeug. Die Freunde verteilen sich im Wald, um möglichst effizient nach Leon zu suchen. Der Spieler schlüpft zunächst in die Rolle von Vanessa und muss versuchen, eine Spur zu finden, die über den Verbleib ihres Freundes informiert. Sie findet allerlei nützliche Gegenstände, die bei der Suche helfen können. Sie werden im Inventar abgelegt und können jederzeit verwendet werden. Man kann auch versuchen, sie zu kombinieren, wenn es die Situation verlangt. Außerdem hat man die Möglichkeit, zwischen dem Tag- und Nacht-Modus zu wechseln, um Spuren noch besser zu erkennen. Ein Tagebuch hilft dabei, die Aufgaben zu verfolgen und eventuell einen Hinweis zu erlangen. Hier kann man die bereits erledigten sowie die bevorstehenden Aufgaben aufrufen. Es wird genau festgehalten, was man bereits entdeckt hat und welchen Schritt man als nächstes machen muss. Bei ihrer Suche entdeckt sie ein Amulett auf dem Ast eines Baumes, das sie noch nie gesehen hat und versucht, es herunterzuholen. In diesem Augenblick kommt eine Elster angeflogen und schnappt es sich. Nun liegt es am Spieler, das Nest in den vielen Bäumen zu finden und es von der Baumkrone zu befördern, um das Amulett weiter untersuchen zu können. Es stellt sich heraus, dass es als Detektor dient und nun haben die Freunde endlich eine Spur und wissen, wo sie hin müssen. Sie schwingen sich auf das Motorrad und folgen dem stärker werdenden Signal, das sie monatelang durch die Gegend führt, ehe sie in der Steinwüste ankommen. Eine Sequenz informiert den Spieler darüber, wie viel Zeit vergangen ist und er gelangt an den nächsten Schauplatz. Dort begegnen sie weiteren merkwürdigen Hinweisen. Nachdem das geschafft ist, treffen sie auf den Kapuzenmann, einen Jungen, der ziemlich einsam und verwirrt scheint. Er warnt sie davor, die Steinwüste zu durchqueren und damit hinter den Horizont und in die Schattenwelt zu gelangen. Sie lassen sich nicht aufhalten und gelangen auf ein verlassenes Fabrikgelände. Die drei Freunde finden Dinge vor, die sie nie erwartet hätten. Nach einem Ereignis übernimmt der Spieler die Rolle von Raban und muss mit diesem weiter interagieren. Das Spiel bietet genug Abwechslung, da man mit zwei verschiedenen Charakteren spielen kann. Alle Optionen sind frei verfügbar. Es ist nicht immer einfach, an die richtige Lösung eines Problems zu gelangen, deshalb sollte man versuchen, alle Gegenstände, die man irgendwie nutzen kann, mitzunehmen und gegebenenfalls anzuwenden. Man kann auch verschiedene Dinge betrachten, was unter Umständen helfen kann, da man weiß, wo man das entsprechende Utensil findet, wenn man es benötigt. Schließlich kann man manche Gegenstände erst dann mitnehmen, wenn sie gebraucht werden, beziehungsweise, wenn der Wechsel der Charaktere erfolgt ist. Außerdem kann man mit den umstehenden Personen kommunizieren, was oft weiterhilft. Sobald man auf sie deutet, erscheint ein Mund-Symbol und man kann es auswählen. Anschließend erscheint ein Menü am unteren Bildschirmrand und man kann verschiedene Themen auswählen, über die man sprechen möchte. So erfährt man die Meinung der anderen Charaktere zu allen relevanten Geschehnissen. Es gibt Situationen, in denen man absolut nicht weiter weiß, was frustrierend sein kann. Hier empfiehlt es sich, eine Pause einzulegen und etwas später weiter zu machen, um dann weitere Ansätze zu finden. Die Steuerung funktioniert komplett über die Maus und gestaltet sich deshalb besonders einfach. Man muss sie nur bewegen und ab und an die Tasten klicken. Zwischendurch gibt es auch andere Rätsel zu bewältigen und man muss beispielsweise ein Puzzle lösen, in dem man Teile eines Bildes hin und her schieben muss, um das komplette Gebilde zu erhalten. Grafik Das Spiel ist sehr schön gestaltet. Man kann eine Ähnlichkeit zwischen den Charakteren des Filmes zu denen des Spiels erkennen, da vor allem die Kleidung fast identisch ist und man den typischen Stil der "Wilden Kerle" erkennen kann. Die Figuren sind individuell gestaltet und man kann Unterschiede in ihrem Aussehen erkennen. Alle Optionen sind mit deutlichen sowie auch nachvollziehbaren Symbolen markiert. Animationen und Bewegungen laufen meist sehr flüssig. Nur selten kommt es zu Rucklern oder kurzen Pausen. Vor allem nach Ladezeiten muss man fast immer zunächst einen Augenblick abwarten, ehe man das Abenteuer fortsetzen kann. Allerdings sind die Ladezeiten sehr kurz gehalten, sodass selbst dann keine Langeweile aufkommen kann. Man kann leider nicht wirklich sehen, wie die Figuren etwas einstecken oder Gegenstände kombinieren. Lediglich eine Handbewegung lässt darauf schließen. Die Umgebung ist detailliert und man kann sehen, welche Gegenstände verwendbar sind. Man muss aber auch auf jede Kleinigkeit achten, damit dem Spieler nichts entgeht und man auf dem Laufenden bleibt. Schwierigkeiten gibt es nur bei sehr kleinen Dingen, die sich an anderen befinden, mit denen man ebenfalls interagieren kann; so beispielsweise der auswechselbare Benzinschlauch an Leons Motorrad, das man betrachten kann. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt, was man sich bei diesem Spiel schnell aneignet, da es von Beginn an gefordert wird. Sound Das Spiel ist komplett synchronisiert. Jedoch muss man hier einige Abstriche machen, da die Dialoge nicht immer authentisch sind und eher monoton wirken. Jedoch hat jeder Charakter eine eigene Stimme, sodass man auch beim Zuhören erkennt, wer gerade spricht. Die Musik ist sehr dezent und mystisch. Sie passt sehr gut zum Geschehen und man kann sich in die Situationen hineinversetzen. Sie unterstreicht das geheimnisvolle Thema rund um die Vampire. Manchmal bekommt man sogar eine leichte Gänsehaut, da man nicht weiß, was als nächstes geschieht und nur den leisen Klängen im Hintergrund lauscht. Die Geräuschkulisse ist meist realistisch und ein Tritt gegen den Fußball beispielsweise hört sich so an, wie er sollte. "DWK 5 - Hinter dem Horizont" ist sehr liebevoll gestaltet und sollte jedem Fan den größten Spaß bereiten. Die Rätsel sind zwar manchmal etwas schwierig, mit ein bisschen Geschick lassen sie sich jedoch lösen. Da man viel nachdenken und ausprobieren muss, fördert es sicherlich nicht nur die Fantasie, sondern auch Kreativität und logisches Denken. Auch Neulinge, die die Filme bisher nicht kennen, können mit dem Titel sicher etwas anfangen, da er nicht an Vorgeschichten anknüpft und der Inhalt jedem zugänglich ist. Abschließend sorgen die Vampire für eine Portion Gruselfaktor, sodass das Spiel von Beginn an bis zum Schluss fesselnd ist und Spaß bereitet. (24.11.2008)
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