Renegade Ops

(SEGA)

geschrieben von Christian Dabelstein

Arcade-Titel gibt es wie Sand am Meer, und jeden Tag kommen weitere auf den Markt - so hat nun auch SEGA ein neues Arcade-Spiel, mit dem Titel "Renegade Ops", in den PlayStationStore gebracht. DLH.Net hat sich an den Test gemacht und wir möchten Euch dieses Kleinod nicht vorenthalten.

Einmal Weltherrschaft, bitte!

Wieder einmal bedroht ein Bösewicht den Frieden in der Welt. Ein finsterer Tyrann, der sich selbst Inferno nennt, droht damit, ganze Städte zu zerstören, wenn seiner Forderung, die Weltherrschaft, nicht nachgegeben wird. Nachdem sich die Politiker dazu entschieden haben, nicht militärisch gegen Inferno vorzugehen, sondern zu versuchen, mit dem Bösewicht zu verhandeln, quittiert der hochrangige General Byrant seinen Dienst. Dieser hat die Politiker gewarnt, dass jemand, der sich selbst Inferno nennt, nicht mit sich verhandeln ließe. Kurzerhand stellt der ehemalige General ein Team aus vier Spezialisten zusammen, die hinter den feindlichen Linien Infernos Weltherrschaftspläne durchkreuzen sollen.

Einsteigen, anschnallen, feuern!

Bevor es losgeht, wird der Schwierigkeitsgrad gewählt. Es gibt drei Skill-Level: Einfach, Normal, Schwer. Bei "Einfach" wird das ganze Spiel als ein ganz simples Arcade-Spiel gespielt, indem Power-Ups nur während des Spielens eingesammelt werden können. Dabei erhält der gespielte Charakter keine Punkte, um seinen Talent-Baum zu verbessern. Der eigentliche Spielspaß geht auf der Stufe "Normal" los: Hier bekommen die gespielten Charaktere Erfahrungspunkte, die für Waffen-Verbesserungen eingesetzt werden können. In "Schwer" bekommt der Spieler das Doppelte an Punkten für seinen Protagonisten und die Gegner sind am härtesten zu besiegen. Hat man sich für einen Schwierigkeitsgrad entschieden, folgt der Auswahlbildschirm für die vier Charaktere, die alle unterschiedliche Fähigkeiten und Fahrzeuge besitzen. Zur Auswahl stehen ein Panzer mit Schutzschild, ein Van mit einem EMP-Angriff, ein Buggy der Luftschläge anfordern kann und der vierte im Bunde ein Jeep mit einer extraschweren Kanone auf dem Dach.

Nun wird einem durch ein stimmungsvolles Intro im Comic-Stil die Geschichte nahegebracht. Nach dem gut gelungenen, und voll lokalisierten, Vorspann wird der Spieler auch gleich an einem abgelegenen Strand abgesetzt. Ist man erst einmal angekommen, geht das eigentliche Spiel auch gleich los. Der ausgesuchte Held darf sich in seinem Fahrzeug frei auf der Insel bewegen, die Missionsziele werden dem Spieler durch kleine Comic-Einblendungen mit deutscher Sprachausgabe und deutschen Untertiteln unter den Bildern erklärt. Feinde gibt es mehr als genug und die Missionsziele ändern sich dynamisch im Spielverlauf, womit auch für Abwechslung gesorgt ist. Sollte einmal ein Ziel nicht schnell genug erreicht worden sein, wird ein Timer eingeblendet, der dann den Spieler unter Zeitdruck setzt. Sollte das Ziel nicht in der vorgeschriebenen Zeit erreicht worden sein, wie zum Beispiel "Zerstöre diesen Panzer in drei Minuten", dann erscheint ein "Game Over" und ein Neustart des Levels ist die Folge.

Wie wäre es mit ein bisschen Hilfe?

Im Mehrspieler-Modus macht das Spiel richtig viel Spaß. Dabei ist die Frage ob zu zweit an einer Konsole über geteiltem Bildschirm, oder mit bis zu drei anderen Spielern übers Internet gespielt werden möchte. Im Split-Screen kann das Spiel manchmal schnell wuselig werden, da immer viel los ist in einem Level. Sollte sich auf ein Online-Spiel geeinigt werden, dann hat jeder Spieler seinen eigenen Bildschirm. Alle Aufgaben sowie die Feindtruppen werden schwerer und der Spieleranzahl angeglichen, was den Spielspaß steigert. Im Mehrspieler-Modus stehen alle Charaktere wie in der Story zu Verfügung. Auch hier gelten die drei verschiedenen Schwierigkeitsgrade mit ihren jeweiligen Bedingungen. Sehr schön ist, dass wer seinen Lieblingshelden, aus der Einzelspielerkampagne, weiterspielen möchte, dies auch gerne tun kann, denn auch im kooperativen Zusammenspiel werden Erfahrungspunkte gesammelt, um den jeweiligen Charakter aufsteigen zu lassen.

Links rum ... Nein! Das andere Links!

Die Steuerung ist am Anfang vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. Das Fahrzeug wird ausschließlich mit dem linken Analog-Stick, das Standard-Geschütz mit dem rechten Analog-Stick gesteuert. Das Gefährt hat nur einen Vorwärtsgang, somit fährt das Fahrzeug immer in die Richtung, in die der linke Steuer-Hebel gedrückt wird. Einen Rückwärtsgang gibt es nicht, was ab und zu schon schade ist, sollte der Wagen sich in eine Sackgasse verirrt haben. Da wird dann mit dem linken Stick solange probiert, bis der Wagen frei ist, sollte das nicht funktionieren wird das Fahrzeug automatisch zurückgesetzt. Die jeweiligen Extras und Bonuswaffen liegen auf den Schultertasten und alle anderen Tasten sind gut angeordnet und für ein flüssiges Spiel gut erreichbar.

Ups, da war ein Haus!

Grafisch hebt sich "Renegade Ops" von der Masse durchweg ab. Für einen Arcade-Titel ist die Grafik wirklich atemberaubend, sehr schöne Licht- und Landschaftseffekte, die man in einem solchen Spiel nicht erwartet hätte, sorgen ab und zu doch für ein leichtes Staunen. Staub wird genau da aufgewirbelt, wo er sein soll, und sollte mal ein Gebäude getroffen werden, sei es durch das eigene Geschützfeuer oder Gefährt, zerfällt dieses fachgerecht oder Trümmer werden von dem Boliden mitgerissen. Alles ist sehr detailliert und liebevoll animiert, von dem Gelände hin bis zu jedem Fahrzeug oder den Truppen, die versuchen, sich dem Spieler zu Fuß entgegen zu stellen.

Rattata zong, rattata zong ...

Die Sounduntermalung ist einwandfrei. Jeder Sound passt gut zu der jeweiligen Aktion, beziehungsweise Waffe und auch die Musik ist gut eingebunden. Positiv hervorzuheben sind die guten Synchronsprecher, hier wird ein klares und deutliches Deutsch gesprochen. Der böse Inferno klingt "böse", der guten Byrant hat eine glaubwürdig raue Stimme verliehen bekommen und alle anderen Synchronsprecher passen einfach von den Stimmen in das Spielgeschehen.

Fazit

"Renegade Ops" ist ein klasse Arcade-Titel aus dem Hause SEGA und macht einfach nur Spaß. Durch das Level-System ist auch der Wiederspielwert hoch. Die 14,99 € sind gut investiert und auch der kooperative Online-Modus verspricht lange viel Spaß.

(17.10.2011)