F.E.A.R. Mission Perseus (Vivendi) geschrieben von Jason Schmidtchen
| ||||||||||||||||||
Vor rund zwei Jahren erschien der Horror-Shooter "F.E.A.R." (First Encounter Assault Recon), der die Spieler das Fürchten lehren sollte. Mit Worten wie "brillant" und "großartig" wurde der Titel hoch gelobt. Damals noch von Monolith Games produziert, versuchen sich nun die TimeGate Studios am Spiel. Mit "F.E.A.R. Mission Perseus" (in anderen Ländern unter dem Namen "F.E.A.R. Perseus Mandate" vertrieben) kommt nun das zweite Add-on der Texaner daher und versucht, an den Erfolg des Hauptprogramms anzuknüpfen. Ob es gelingt? Story: "Das Projekt 'Perseus'" Im ersten Add-on "F.E.A.R. Files" spielte die Geschichte noch zu einem späteren Zeitpunkt als im Hauptspiel. In "F.E.A.R. Mission Perseus" befindet ihr euch wieder am Ausgangspunkt, um genau zu sein, zur gleichen Zeit an einem anderen Ort. Ihr seid Mitglied eines zweiten F.E.A.R.-Teams, das an einer anderen Stelle der Stadt ausgesetzt wird und den Auftrag erhält, das Geheimnis des Projekts Perseus zu lüften. Auf dem Weg zum Ziel stolpert ihr dabei über Verschwörungen staatlicher Behörden und finstere Gestalten, die euch daran hindern wollen, das geheimnisvolle Projekt Perseus aufzudecken. Und auch Gruselgöre Alma ist wieder mit von der Partie. Gameplay: "Was ist, Neo? - Ach nichts. Ich hatte nur gerade ein Déjà-vu." Kennt ihr das auch? Ihr kauft euch etwas Neues und stellt fest, dass es alt ist. "F.E.A.R. Mission Perseus" ist da keine Ausnahme. Wie schon im Hauptspiel, das vor rund zwei Jahren von Monolith Games entwickelt wurde, seid ihr Mitglied eines F.E.A.R.-Einsatzkommandos. Dabei führt euer Weg durch dunkle Kanalisationen, abgesperrte Straßen, Bürokomplexe und Lagerräume. Zu Beginn herrscht allerdings gähnende Langeweile; ihr schießt euch durch Horden von Gegnern, deren KI zwar nach wie vor eine gute Figur macht, die hin und wieder jedoch einfach dumm in der Gegend rumstehen. Hinzu kommt, dass ihr durch sich ständig wiederholende Levelabschnitte rennt, ohne Spektakuläres zu erfahren. Erst im späteren Verlauf zeigt sich die wahre Stärke des Spiels, wenn ihr düstere Visionen bekommt und auf das Geistermädchen Alma stoßt, die in bekannter Manier eine Schneise des Todes hinter sich herzieht. Ganz schlecht reden wollen wir das Spiel natürlich nicht. So werdet ihr auf zwei neue Gegnertypen stoßen: schwerfällige Zombies, die euch in Abgründe ziehen, und akrobatische Söldner, die sich mit waghalsigen Sprüngen und Verrenkungen vor euren Kugeln zu retten versuchen. Daneben finden sich noch neben den Standardknarren zwei neue Spielzeuge wie beispielsweise die P4-Lichtbogenwaffe. "Die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden ist sehr gering ..." - solange ihr nicht am Abzug steht. Denn dann seid ihr in der Lage, gleich mehrere Gegner mit einem Schuss auszuknipsen. Nebenbei fliegt auch noch eine Menge in die Luft, sofern zerstörbare Gegenstände in der Nähe sind. Zerstörerisch ist auch das VES-Gewehr, das zweite Tötungswerkzeug im Arsenal. Damit lässt sich direkt der halbe Level in Schutt und Asche legen. Allerdings findet sich für beide Waffen seltener Munition wie für die bereits bekannten Wummen. Bedienung: "Never change a running system" "Ändere niemals ein funktionierendes System, heißt es immer. TimeGate nutzt den gleichen Leitsatz wie viele andere Entwickler von Ego-Shootern und hat die Steuerung aus dem Hauptspiel nicht verändert. Nach wie vor lässt sich der Herr Protagonist mit der typischen "WASD"-Kombination bewegen, während ihr mittels "Strg" den schön anzusehenden Zeitlupenmodus aktivieren könnt. Wie immer lässt sich die Bedienung an die eigenen Wünsche anpassen. Die Maus reagiert in der Standardeinstellung einen Tick zu schnell und sollte nachträglich entsprechend konfiguriert werden. Grafik: "Nichts Neues im Staate Dänemark" Es mag ja sein, dass die Grafikengine von "F.E.A.R." vor zwei Jahren gut aussah, doch im Vergleich zur aktuellen Konkurrenz wie "Crysis" oder "Unreal Tournament 3" streicht das Aussehen keine Punkte mehr ein. Hinzu kommt das gewohnte Bild der sich wiederholenden Leveldesigns, denn zu Anfang des Spiels lauft ihr durch triste Kanalisationen mit matschigen Texturen. Auch im weiteren Verlauf gibt es kaum Abwechslung, lediglich die zerstörbaren Gegenstände in den sich gleichenden Bürokomplexen sorgen für etwas Freude. Sound: "Hä?" Wie die Überschrift schon andeutet, werdet ihr des Öfteren die Lautstärke hochdrehen müssen, um etwas zu verstehen. Gemeint ist damit die extrem leise Stimmenausgabe der Teammitglieder und eures Vorgesetzten. Musikalisch bietet das Spiel hingegen passende Tracks, die je nach Situation erklingen und euch zumeist einen kleinen Schauer über den Rücken jagen werden. Na, was wohl hinter der Ecke dort drüben lauert? Die Musik jedenfalls verheißt nichts Gutes. Die Soundkulisse ist gewohnt brachial ausgefallen, wenn es zu Gefechten mit größeren Gegnermassen kommt. Mit etwas Glück befinden sich auch noch zerstörbare Gegenstände in der Nähe, die mit einem lauten Knall die umstehenden Kontrahenten ins Jenseits befördern. Aber um es direkt klarzustellen: Wirklich beeindruckend ist das ganze Theater auch nicht.
|