Mercenaries 2: World in Flames

Mercenaries 2: World in Flames (PS3)

(Electronic Arts)

geschrieben von Uwe Schöler

 

 
Entwickler: Pandemic
Publisher: Electronic Arts
Genre: Action
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Mercenaries 2
Preis: ca. 60,00 €
Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe gemäß §14 JuSchG

Geld ist Macht und Öl ist Geld

Viele Länder mit reichen Ölvorkommen haben Macht erlangt, weil die Welt das Öl braucht, um zu funktionieren. In Venezuela, dem Schauplatz von "Mercenaries 2: World in Flames", führte diese Macht zu Korruption, die wiederum einen Putsch nach sich zog. Ein machthungriger Tyrann benutzt Venezuelas Ölvorräte, um die Regierung zu stürzen, und verwandelt das Land in ein Kriegsgebiet.

Sie haben Glück, dass Ihnen die Politik egal sein kann. Denn für Söldner gilt: Je größer das Chaos, desto mehr Gelegenheiten bieten sich, Geld zu verdienen und reich zu werden. Venezuela strotzt vor potenziellen Kunden, die tief in die Tasche greifen und kein Problem damit haben, jemanden zu bezahlen, der die Drecksarbeit für sie erledigt. Konflikte gibt es hier ohne Ende, ebenso genügend Waffen und Munition, um eben diese auszutragen.

Das Söldner-ABC

Trauen Sie niemandem, auch nicht Ihrem Auftraggeber. Von ihm getäuscht zu werden ist lebensbedrohlich und gibt Grund genug, Rache an ihm zu nehmen. Vor allem, wenn er Ihnen eine Waffe an den Kopf hält und Sie sich nur mit einem beherzten Sprung aus dem Fenster retten können. Allerdings trifft noch eine Kugel Ihren Hintern, wobei völlig egal ist, welchen der drei spielbaren Charaktere Sie gewählt haben. Ob Sie nun Matthias, Chris oder Jennifer als Person wählen, ist für das Intro nicht weiter von Bedeutung, denn Sie werden hintergangen und bekommen die Kugel ab.

Die Entscheidung, welche der Hauptpersonen Sie gern sein wollen, liegt ganz bei Ihnen. Entweder, Sie entscheiden nach Aussehen oder nach den spielerischen Vorteilen, die jeder Charakter aufweist. Matthias Nielsson regeneriert sich schneller, Chris Jacobs kann mehr Munition tragen und Jennifer Mui läuft schneller. Sobald die Wahl erfolgt ist und das Intro endet, sitzen Sie auch schon in einem Motorboot und fahren an einen abgelegenen Strand an der venezolanischen Küste, die nur so von Gegnern wimmelt. Nachdem Sie gelandet sind, werden Sie Schritt für Schritt in die Steuerung des Spiels unterwiesen.

Bereits nach den ersten Minuten der Verteidigung stehen Sie vor einem scheinbar uneinnehmbaren Tor, das Sie nur durch den Einsatz eines Luftangriffes aus dem Weg räumen können. Schon ist Ihr PDA zur Stelle - eine Art Handcomputer, der Sie bei Ihren Aufträgen unterstützt - und Sie visieren das Ziel an und nach nochmaliger Bestätigung sollten Sie sich schnellstens in Sicherheit bringen. Der Angriff wird sofort ausgeführt und das Tor samt nebenstehenden Bäumen wird buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht. Bäume und Strauchwerk fackeln einfach ab. Warum Sie allerdings den Angriff nochmals mit einem kleinen Reaktionstest bestätigen müssen, obwohl Sie das Ziel bereits markiert haben, bleibt unklar.

Weiter geht es durch hügeliges Dschungelgebiet, damit Sie erlernen, wie Sie explosive Fässer zu Ihrem Vorteil nutzen können. Das Ziel dieser ersten Mission haben Sie damit dann fast erreicht, aber erst dürfen Sie noch einen Jeep und einen Panzer fahren, die extra für Sie eingeflogen werden. Sobald Sie sich Ihren Weg mit dem Panzer gebahnt und noch ein paar Gegner ausgeschaltet haben, können Sie den Gefangenen befreien und haben so Ihren ersten Auftrag erfüllt. Im Anschluss folgt eine Filmsequenz, bei der Sie, wie bereits zu Beginn geschildert, von Ihrem Auftraggeber aus dem Weg geräumt werden sollen. Der kurze Film endet mit der beschriebenen Kugel im Hintern. Nun beginnt der Rachefeldzug, in dessen Verlauf Sie sich der Villa Ihres ehemaligen Bosses Ramon Solano bemächtigen.

Allerdings ist das leichter gesagt als getan. Sie müssen sich erst einmal Waffen und Munition besorgen und sich schon mit ersten Gegnern auseinandersetzen. Natürlich können Sie - wie im Stil von "GTA" - jedes verfügbare Vehikel für Ihre Zwecke nutzen. Am besten äschern Sie das Tor von Solanos Villa ein und säubern seinen Vorgarten von unliebsamen Kontrahenten. Dabei lässt sich so gut wie alles dem Erdboden gleichmachen. Haben Sie die für den Auftrag wichtigen Ziele erreicht und sind in das Innere der Villa vorgedrungen, müssen Sie nur noch den Panzer beseitigen, der Ihrer neuen Herrschaft in diesem Haus im Wege steht. Ist dies geschafft, gehört die Villa Ihnen und Sie können von nun an von dort aus weitere Einsätze planen.

Dafür steht Ihnen schon eine Mitarbeiterin zur Verfügung, die das Funkgerät bedient, und während des Spielverlaufs schließen sich Ihnen weitere Charaktere an, die ihre eigenen Qualitäten mit in die Missionen einbringen. So können Sie nur dann Paletten mit Geld oder Raketen und Treibstoff abtransportieren, wenn sich ein Helikopterpilot in Ihren Reihen befindet oder nur dann Bombenabwürfe anfordern, wenn Sie einen Kampfjet besitzen. Treibstoff spielt bei Ihren Missionen eine wesentliche Rolle und Sie sollten immer genügend auf Vorrat haben, denn sobald Sie einen Helikopter oder Jet starten lassen, kostet Sie das eine bestimmte Menge an Kerosin. Nachschub gibt es entweder durch Kauf oder durch Diebstahl. Letzteres kann allerdings Ihre Beziehungen zu einer der fünf im Spiel befindlichen Fraktionen gefährden, denn viele Missionen beinhalten Aufträge der rivalisierenden Banden, um an Ihr Ziel, Ramon Solano, zu gelangen.

In cash we trust

Die Bedienung von "Mercenaries 2: World in Flames" ist recht einfach und schnell zu erlernen, da die erste Mission bereits darauf ausgerichtet ist, Sie in die grundlegende Steuerung einzuweisen. Dabei können Sie sich zwar in dieser Welt komplett frei bewegen, müssen allerdings bestimmte Wegpunkte erreichen. Wie Sie das anstellen, ist Ihre Sache - ob nun zu Fuß oder mittels fahrbarem Untersatz. Ein wichtiges Instrument ist Ihr PDA - ein Personal Digital Assistant. Dieser kleine tragbare Computer beinhaltet die Karte, Ihr Arsenal und Informationen zu den Gruppierungen, Ihrem Log und den Biografien einiger wichtiger Personen.

Über die "Select"-Taste erreichen Sie den PDA und haben sofort die Miniatur-Übersichtskarte zur Hand, die Sie scrollen und mit der Sie zu bestimmten Punkten detailliertere Informationen abrufen können. Mit der "Dreieck"-Taste stehen auch Ihre derzeitigen Aufträge auf dem Display. Mittels der Tasten "L1" oder "R1" lassen sich die drei Modi "Karte", "Arsenal" und "Info" jeweils durchblättern. Ein wichtiges und auch teures Spielzeug für Sie als Söldner ist die Unterstützung, die Sie anfordern können. So stehen Luftangriffe, der Fahrzeug- und Versorgungsabwurf sowie der Transit zur Wahl, die Sie ganz nach Belieben und verfügbarem Treibstoff einsetzen können.

Neben den Hauptmissionen haben Sie die Möglichkeit, Ihr Können unter Beweis zu stellen. Nachdem in Ihre neue Villa so langsam weitere Mitmenschen Einzug halten, haben diese auch verschiedene Herausforderungen für Sie parat: Ihre Koordinatorin Fiona fordert zum Beispiel Ihr Geschick an der Waffe heraus, Eva, die Mechanikerin, testet Ihren Bleifuß und der Pilot Ewan Ihre Eignung als Helikopterpilot. Dazu können Sie mit den Leuten jeweils Wetten abschließen und verdienen so auf leichte Art viel Geld beziehungsweise gelangen an neue Waffen, Fahrzeuge oder Kleidung.

Schon während Ihrer Hauptmissionen kann ein Freund in Ihr Spiel einsteigen und Sie bei der Verfolgung Ihres Ziels unterstützen, oder Ihnen einfach den Rücken frei halten. Das nennt sich Koop-Modus und ist durchaus sehr hilfreich und witzig. Allerdings geht das nicht als Splitscreen oder lokal, sondern nur, wenn Sie online sind. Wenn Sie Besuch beziehungsweise Hilfe bekommen, kann der neu Hinzugekommene erspieltes Geld und Benzin behalten; starten Sie hingegen ein neues Spiel, kann es sehr hilfreich sein, unverzüglich mit einem Gleichgesinnten in die Schlacht zu ziehen. Allerdings sei angemerkt, dass regionsübergreifendes Spielen nicht unterstützt wird. Sobald Sie "Mercenaries 2: World in Flames" angefangen haben, wird automatisch ein Server gestartet, der den kooperativen Modus bereithält. In Abhängigkeit Ihrer Einstellungen kann nun ein Freund oder ein beliebiger Spieler dieses Titels dazukommen. Leider funktioniert das im Multiplayer-Menü nicht immer hervorragend, denn manchmal ist weder das schnelle, noch ein von Ihnen angepasstes Spiel verfügbar.

Dschungelcamp

Optisch ist "Mercenaries 2" kein Überflieger und eher zweckmäßig, wenn man von den gigantischen Explosionen einmal absieht. Detailarme Szenarien und manchmal auftretende Clipping-Fehler werden Sie nicht unbedingt an das Spiel fesseln. Gegnerische Schüsse sehen Sie anhand weißer Striche, denen Sie mit schnellen Bewegungen ausweichen können. Langweilige Charaktere mit in Stein gemeißelten Gesichtszügen und Gegner, die lieber in Ihr Feuer hineinlaufen, als sich zu verstecken, sind auch nicht kurzweilig. Ebenfalls sonderbar ist es, dass ein Panzer explodiert, wenn er durch Wasser fährt oder ein Helikopter durch einfaches Dagegenlaufen durch eine Wand geschoben wird. Diese Bugs hätten durch mehr Entwicklungszeit ausgemerzt werden können.

Auch wenn das Spiel optisch nur halbherzig und mit Titeln wie "GTA" nicht vergleichbar ist, hat es akustisch durchaus etwas zu bieten. Die Musik ist abwechslungsreich und reicht von entspannten Gitarrenklängen bis hin zu Orchesterexplosionen, die mächtig aus den Boxen dröhnen. Auch die Sprachausgabe ist gut, nur die Standardfloskeln wiederholen sich nach kurzer Zeit und werden nervig.

 

  

Fazit

Wer den Vorgänger kennt, wird auch hier mit vielen Explosionen und Missionen belohnt. Allerdings sind die Gegner eher schwach und die vielen nervigen Kleinigkeiten tragen nicht zur Kurzweiligkeit bei. Clipping-Fehler und der wackelige Online-Modus tun ihr übriges. Fans, die aber an offenem Missionsdesign Gefallen finden und die mächtige Explosionen sehen wollen, werden hier definitiv mit einem passenden Spiel entschädigt.

(30.09.2008)


Fazit

   Wer den Vorgänger kennt, wird auch hier mit vielen Explosionen und Missionen belohnt. Allerdings sind die Gegner eher schwach und die vielen nervigen Kleinigkeiten tragen nicht zur Kurzweiligkeit bei. Clipping-Fehler und der wackelige Online-Modus tun ihr übriges. Fans, die aber an offenem Missionsdesign Gefallen finden und die mächtige Explosionen sehen wollen, werden hier definitiv mit einem passenden Spiel entschädigt. (30.09.2008)


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