| Another World: 15th Anniversary Edition (Frogster Interactive) geschrieben von Carlos Carvalho
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Nur noch wenige aktuelle Spiele können von sich behaupten, dass ihr Ursprung noch in den Zeiten des Commodore Amiga lag. Unter diesen seltenen Ausnahmen findet man "Worms", "Lemmings", "Die Siedler" oder "SimCity". Doch die Amiga-Epoche Ende der 80er bzw. Anfang der 90er Jahre war das goldene Zeitalter für Videospiele. Allein oder nur mit einem kleinen Team von Programmierern konnte man Spiele entwickeln, die Hunderttausende von Menschen verzauberten. Es war auch die schönste Zeit für Adventures wie "Monkey Island" oder Plattformspiele wie "Prince of Persia". Im Jahre 1991 erschien aus Frankreich ein solches Jump 'n' Run, das alle Gamer mit offenem Mund stehen ließ: "Another World". Seither sind 15 Jahre vergangen, doch das Spiel bleibt den "alten Hasen" immer noch als Perle der damaligen Zeit in Erinnerung. Um aber auch die neueste Generation zu inspirieren, entschied sich Eric Chahi, die Grafik von "Another World" zu verbessern und somit ein Remake dieses wichtigen Klassikers herauszubringen. Eine Geschichte knapp aber klar erklären Das kinematografische Jump 'n' Run erzählt mit nur wenigen Worten, in welche Welt der Spieler hineinversetzt wird. In "Another World" findet man sich in der Rolle des jungen Professors Lester Knight Chavlin wieder, der an einem stürmischen Abend zum Labor fährt, um an einem Teilchenbeschleuniger ein Experiment durchzuführen. Doch ein Blitz trifft genau zu dieser Zeit das Labor und führt zu einer unerwarteten Reaktion: Lester wird in eine andere Dimension teleportiert. Der fremde Planet ist ihm jedoch feindlich gesinnt, und sowohl die Tiere als auch die intelligenten Bewohner dieser Welt wollen an seine Haut. Bereits unmittelbar nach seiner Ankunft wollen ihn eine enorme schwarze Raubkatze zerfleischen, größere Würmer vergiften und menschenähnliche Aliens ins Gefängnis einsperren. Man benötigt eine gute Kombination aus logischem Denken und Geschickt, um die zahlreichen tödlichen Herausforderungen während des Spiels zu überwinden. Schade ist, dass keine weiteren Levels in diese Fassung eingebaut worden sind, sodass diejenigen, die "Another World" schon kennen, diese Version in wenigen Stunden durchgespielt haben. Alle diejenigen, die es jedoch noch nicht kennen, werden schnell feststellen, warum "Another World" immer noch auf Platz 1 der DOS-Spiele bei Mobygames ist. Zusätzlich auf der CD findet man ein Making-Of-Video sowie ausführliche Dokumentationen zur Spielentwicklung. Eine immer noch einfache Steuerung Bedient wird "Another World" mit der klassischen Steuerung für Jump and Run Spiele, also den Cursor-Tasten, um nach links oder rechts zu laufen, zu springen oder sich zu ducken. Als Schusstasten werden die "STRG"- und die "SHIFT"-Tasten benutzt. Was geschieht, wenn man sie betätigt, ist situationsabhängig: Drückt man zum Beispiel die "STRG"-Taste, während man geht, so fängt der Charakter an zu laufen; drückt man sie dagegen, wenn man steht, so zieht Lester seine Waffe. Eine derartige Steuerung ließ sich problemlos auf die damaligen Zwei-Tasten-Joysticks umsetzen und ist auch heute immer noch leicht zu beherrschen. In den wenigsten Situationen muss man sich die Finger verknoten, denn die meisten Aufgaben haben eine einfache logische Lösung. Eine für damals revolutionäre Grafik Inspiriert durch die Amiga-Version von "Dragons Lair", die 1989 erschienen ist, versuchte der französische Programmierer Eric Chahi ein Spiel zu schreiben, das durch Nutzen von Polygonen und Vektoren im Gegensatz zu den damals üblichen Sprites eine immer noch ausreichend gute Grafik aufwies, aber dafür viel weniger Speicherplatz in Anspruch nahm. Das Ergebnis war eine durch Skizzen und Konturen dargestellte Welt, deren Details durch die Fantasie des Spielers in sie hineinprojiziert wurden. Die Farbauswahl war für die Zeit ebenso ungewöhnlich, in "Another World" überwiegen blasse oder dunkle Farben, die dem Sci-Fi-Spiel eine melancholische Atmosphäre verliehen. Die Tatsache, dass die Engine des Spiels mit Vektorgrafiken arbeitet, erlaubte eine mühelose Verbesserung der Detailstufe bei dieser Spezialedition. "Another World", das in der originalen Amiga-Fassung nur 320x200 Pixel darstellen konnte, kann in diesem Remake mit bis zu 2048x1536 Pixel in voller 32 Bit Farbtiefe aufwarten. Die Hintergründe sind sehr deutlich verbessert worden, und der Kontrast zwischen gezeichneten bzw. gemalten Hintergründen sowie den polygonalen Figuren geben dem Spiel einen sehr angenehmen Retro-Charme. Ein sehr passender Soundtrack Der Soundtrack, komponiert von Jean-François Freitas, ist eher geprägt von dem Sci-Fi-Teil des Spiels und rundet mit Synthesizermusik die Atmosphäre ab. Der Einsatz von Trommeln erhöht die Spannung an verschiedenen Stellen, ohne jedoch zu viel Aufmerksam auf sich zu ziehen. Die Musik komplementiert deshalb bestens die Grafik von "Another World". In diesem Remake wird der neu abgemischte Soundtrack für Fans in der Box als Musik-CD angeboten. Auf der musikalischen Ebene macht "Another World" weiterhin Cross-Promotion mit Markus Grimm, Sänger der früher bekannten Band "Nu Pagadi". Auf seiner Seite findet man ein Gewinnspiel zu "Another World" und ein passendes kostenloses Lied dazu.
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