| Bet on Soldier: Black-out Saigon (Frogster Interactive) geschrieben von Sebastian Schäfer
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Vietnam ist (wieder mal) ein heißes Pflaster Die WRF, eine Art Freiheits- und Friedensorganisation, hat den Funkkontakt zum Außenposten in Vietnam verloren. Hang Shaming, der Protagonist von B.o.S., ist Offizier der WRF und wird nach Vietnam ins Krisengebiet geschickt, um die dortigen Truppen zu verstärken und herauszufinden, warum der Kontakt abgebrochen ist. Kurz nach der Ankunft per Fallschirm gehen bereits die ersten Gefechte los. Unser Held erkennt schnell, dass die VAN (Vereinte Asiatische Nationen) hinter den Angriffen steckt. Die richtige Gelegenheit für Shaming, in der "B.o.S"-Liga aufzusteigen. In dieser Zukunft finanzieren sich die Kriege der Weltmächte über im Fernsehen ausgestrahlte Gefechte zwischen den Champions der einzelnen Parteien. Wer überlebt, steigt auf, wer stirbt, verliert. Der Krieg ist nicht mehr so, wie er einmal war ... Nach dem Start der Kampagne und der Auswahl des Schwierigkeitsgrades kann man für sein ziemlich üppiges Startkapital Waffen kaufen und bis zu zwei Soldaten anheuern, die beim Beseitigen der "Bösewichter" hilfreich zur Seite stehen. Waffen kaufen? Richtig, "B.o.S".-üblich kann man während des Spiels durch Beseitigen von Soldaten und Maschinen oder den endgegnerähnlichen B.o.S. der Gegenseite Geld verdienen, das man sogleich in martialisches Gerät oder Gefolgsleute umsetzen kann. Da "B.o.S.: Black-out Saigon" in einer nicht allzu angenehmen Zukunft spielt, findet man natürlich auch raue Mengen an futuristischen Waffen - vom Uzi-Akimbo über Scharfschützengewehre bis hin zu Raketen- und Gaswerfern. Viele der zwölf verfügbaren Waffen können mit bis zu zwei Upgrades ausgestattet werden. So lässt sich das Scharfschützengewehr zum Beispiel mit halluzinogenen Geschossen ausrüsten, die den Gegner bei einem Treffer außer Gefecht setzen oder das eigene Gewehr mit einer blitzlichtartigen Leuchte versehen, mit der man durch einen Rechtsklick einen ganzen Raum blenden kann, um so einen Vorteil gegenüber der riesigen Übermacht an Feinden zu erhalten. Der Spieler übernimmt kurz nach dem Fallschirmsprung die Kontrolle über den Helden von "B.o.S.: Black-out Saigon". Nachdem man einige Zeit im Lager der WRF herumgelaufen ist und sich mit Munition und Waffen eingedeckt hat, meldet ein Soldat die Sichtung der Truppen der Gegenseite, und die hat schweres Geschütz aufgefahren: Neben den üblichen Fußtruppen kämpft man zu Beginn des "Bet on Soldier"-Addons gegen die mächtigen Exoskelette: haushohe, Mech-ähnliche Kampfmaschinen, die viele Kugeln respektive Raketen einstecken können, bevor sie ihr virtuelles Pixelleben aushauchen. Nachdem man die ersten Horden von Gegnern aus dem Weg geräumt hat und zwischendurch immer mal wieder zum Munitions- und Reparaturterminal gelaufen ist und die Rüstung dort gegen Bares hat reparieren lassen, gelingt es der VAN, das Haupttor der Feste zu sprengen. Nun ist schnelles Handeln gefragt. Fix an einem der vielen Speicherterminals für läppische 700 Credits abgespeichert und weiter. Der Kommandant der Basis befiehlt, das Tor zu versperren. Wie zufällig steht hier ein Transportexo, der Gabelstapler der Zukunft, in der Nähe. Behände schwingt sich Hang Shaiming an Bord dieses Ungetüms, während feindliche Truppen per Fallschirm im Lager landen. Er schnappt sich mit den Greifarmen des Exos einen alten Lastwagen, rennt den einen oder anderen Feind mit dem Exo um und "repariert" das gesprengte Tor, indem er den Zugang mit dem LKW blockiert. Nach erledigter Arbeit erhält Hang den Befehl, sich am Flughafen zu melden, wo er weitere Anweisungen erhalten soll. Sobald er zum auf der Minimap angezeigten Zielpunkt gelangt, ist die Mission erfolgreich abgeschlossen und das Spiel wechselt wieder zur Missionskarte zurück. Hier kann man nun erneut Waffen kaufen, Söldner anheuern und Aufträge auswählen. Dieser Mechanismus zieht sich durch das gesamte Spiel. Steige in der Liga auf Bevor man aber eine weitere Mission startet, muss man noch die "B.o.S".-Champions auswählen, gegen die man im Verlauf des Abschnitts antreten möchte. "Ohne Wetten kein Krieg", so lautet die Devise der Zukunft. Je schneller man den Champion der anderen Seite im Spiel erledigt, desto mehr Geld bekommt man von der Liga auf sein Konto gezahlt und umso bessere Waffen und Söldner kann man sich dementsprechend an den Terminals kaufen. Zusätzlich steigt man mit jedem besiegten Helden der anderen Seite auch in der "B.o.S."-Liga auf. Dümpelt man am Anfang noch auf Platz 200 der ersten Liga rum, so kann man sich schnell an die Spitze kämpfen, wobei man an immer schwieriger werdenden Kämpfen siegreich teilnehmen muss. Verliert man einen Kampf, so ist auch der Auftrag gescheitert. Es lebe die Physik Grafisch wirkt "B.o.S.: Black-out Saigon" eher etwas altbacken und für Spieler, die bereits "B.o.S." oder das Add-On "Blood of Sahara" besitzen, altbekannt. Neu ist allerdings, dass Besitzer eines "HD-Ready"-Screens entsprechende Auflösungen einstellen und das Spiel am heimischen Riesen-Plasmafernseher genießen dürfen. Besitzer einer Ageia PhysX-Karte dürfen sich über realistische Physikeffekte und dreidimensional dargestellte Flammen, Gas und Säure freuen. Der Sound von "B.o.S.: Black-out Saigon" ist stimmungsvoll und das Rattern der Minigun sowie das Explodieren der Raketen dröhnt angenehm aus den Lautsprechern. Die fetzige Musik lässt die actiongeladene Ballerei noch packender und mitreißender werden. "B.o.S.: Black-out Saigon" ist eine brutale Ballerei erster Güteklasse. Nicht nur, dass man für den lächerlich geringen Preis von 15 einen vollwertigen und nicht zu kurz geratenen Egoshooter mit zwar etwas angestaubter, aber dennoch ansprechender Grafik erhält, sondern das extrem actiongeladene Spiel macht auch richtig Spaß und sorgt beim Warten auf die derzeitigen Weihnachtsknaller für Abwechselung und kurzweilige Ablenkung. Bei dem Preis und angesichts der Tatsache, dass es sich um ein Standalone-Spiel handelt, kann man mit dem Kauf von "Bet on Soldier: Black-out Saigon" eigentlich nicht viel falsch machen. (1.12.2006)
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