Die Sims 3: Erstelle einen Sim (Electronic Arts) geschrieben von Daniela Salten
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Im Leben einer Spieletesterin gibt es manchmal Momente, in denen man sich fragt: "Warum?" So ging es mir mit dem Spiel "Die Sims 3: Erstelle einen Sim". Warum einen Sim erstellen, wenn dieses Feature im Grundspiel schon enthalten ist? Nach einem Blick auf dieses Spiel bin ich zwar mit der Antwort auf diese Frage noch nicht so richtig weitergekommen, möchte aber meine bisherigen Erkenntnisse dazu niemandem vorenthalten. Spiel oder Scherz? Zunächst einmal ist festzustellen, dass "Erstelle einen Sim" kein Add-on zu "Die Sims 3" ist, wie zum Beispiel das zeitgleich erscheinende "Luxusaccessoires". Es ist ein Ableger eigener Art, weder Fisch noch Fleisch, wenn man es mal so ausdrücken darf. Letztlich ist es nichts anderes als das aus dem Grundspiel sattsam bekannte Tool zum Erstellen einer Sim-Figur. Mit Hilfe dieses Tools kann man aus jedem beliebigen vom System erstellten Sim die Person machen, die man gern hätte. Fast alles ist veränderbar: Kopfform, Haare, Nase, Augen, Mund. Ob man selbst, ein Prominenter oder jemand ganz anderen, der Fantasie sind so gut wie keine Grenzen gesetzt. Auch die Kleidung ist variierbar; je nach Anlass stehen verschiedene Outfits zur Verfügung. Farben und Muster sind frei auswählbar, derjenige, der das will, kann auch eigene Sachen auf diese Weise erstellen. Schließlich muss man sich auch um das Gefühlsleben seines Sims kümmern. Man legt Lieblingsessen, -farbe und -musik fest und wählt fünf Persönlichkeitsmerkmale aus, die die Eigenschaften des Sims festlegen. Die selbst erstellten Sims können mit Hilfe eines abgespeckten Launchers auch ins Internet hochgeladen werden. Gleiches gilt für die eigenen entworfenen Modekreationen. So schön dies eigentlich auch ist, alles ist so auch in "Die Sims 3" enthalten, an wen richtet sich nun dieses Programm, das man kaum mehr Spiel nennen will? Zwei Antworten bieten sich an. Zum einen kann es als Teaser für diejenigen gedacht sein, die sich zwar für "Die Sims 3" interessieren, aber unsicher sind, ob es etwas für sie ist. Zum anderen dürfte es für diejenigen interessant sein, die gern Sims erstellen und hochladen, dafür aber nicht immer das Hauptspiel starten wollen, wobei man die Größe dieser Gruppe wahrlich nicht überschätzen sollte. Das wirkliche Ziel wird offenbar, wenn man das Spiel beendet und man darauf hingewiesen wird, dass man jederzeit "Die Sims 3" kaufen kann. Man könnte darüber hinwegsehen, dass "Die Sims 3: Erstelle einen Sim" nur ein Tool beinhaltet, mit dem man einen Sim anfertigen kann und nur dazu dient, die Verkaufszahlen des Hauptspiels noch weiter anzukurbeln. Die Voraussetzung dafür wäre aber, dass es, was eigentlich angemessen wäre, als frei verfügbarer Download im Internet zur Verfügung stände. Dass man für diese unnötige Werbemaßnahme aber auch noch knapp 9 € bezahlen soll, das grenzt schon an Unverschämtheit und riecht geradezu nach reiner Geldmacherei. (02.03.2010)
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