Killzone 3

Killzone 3 (PS3)

(Sony)

geschrieben von Bernd Wolffgramm

 

 
Entwickler: Guerilla Games
Publisher: Sony
Genre: Ego-Shooter
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Killzone 3
Preis: 59,95 €
Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe gemäß §14 JuSchG

Wenn man bereits einige Monde als Ego-Shooter-Spieler auf dem Buckel hat und auf dem PC und den Konsolen alle First-Person-Shooter ausprobiert hat, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind, dann drückt man nicht mehr vielen Spielen die virtuellen Daumen. Im Grunde sind gerade auf der Playstation 3 viele Premium-Ego-Shooter so weit "ganz okay", man wird sie zwar in das BluRay-Laufwerk schieben und durchspielen, aber dass der Spieler von einem FPS beeindruckt war und große Hoffnungen in einen Nachfolger gesetzt hat, ist schon etwas her. Natürlich hat man zum Beispiel viel von "Call of Duty: Black Ops" erwartet und niemand hat sich so geäußert, dass der "Modern-Warfare-2"-Nachfolger ein Reinfall gewesen wäre. Aber immer hat man trotz hoher Benotungen herausgehört, dass irgendetwas fehlte, etwas, das einem den Atem verschlägt – in "Black Ops" gab es das trotz 90er-Ratings nicht. Auch der selbst ernannte "Call-of-Duty"-Konkurrent "Medal of Honor" konnte nichts von seinen vollmundigen Ankündigungen einlösen. Außerdem verfielen beide Shooter dem Trend, den Singleplayer-Modus auf fünf Stunden Spielzeit einzudampfen, was bei einem Preis von etwa 60 Euro eine Frechheit ist. Wenn man auch noch als Journalist in der Spielebranche tätig ist, hatte man 2010 daher das Gefühl, es gehe den Publishern der großen Ego-Shooter allgemein nur noch um Millionenumsätze im dreistelligen Bereich, zu deren Erzielung das Produkt-Design untergeordnet wurde: So kommen Spiele nun im Jahresrhythmus heraus, worunter die Ausgestaltung enorm leidet.

In diesem Jahr kommen nun einige "neue" Spiele auf den Markt, die wieder die Hoffnungen der FPS-Freunde anfachen: "Homefront" von THQ, "Duke Nukem Forever" von 2k Games und natürlich "Killzone 3" von Sony selbst. Der nun schon für alle drei Ausgaben als System-Seller für die PlayStation bezeichnete FPS macht nun dieses Jahr den Anfang. Er enthält alle neuen Features, auf die Sony jetzt viel Wert legt. "Killzone 3" unterstützt das Move-System und kann auch in 3D gespielt werden. Auch wenn man sich die Spielbeschreibung anschaut, könnte man auf die Idee kommen, dass sich der Entwickler Guerilla Games tatsächlich die Kritikpunkte und Wünsche der "Killzone-2"-Spieler zu Herzen genommen hat.

Willkommen auf Helghan

Man mag sich erinnern: In allen "Killzone"-Editionen gibt es zwei menschliche Fraktionen, die Gut und Böse im Spiel verkörpern. Da sind auf der einen Seite die Truppen der Interplanetary Strategic Alliance (ISA), die mit ihren humanen Gesichtern das Gute im Spiel verkörpern und deren Helden man durch das Spiel begleitet. Ihre Feinde sind die Bewohner des Planeten Helghan, Masken tragende Fieslinge, die nur auf die Beherrschung des Weltraums aus sind und deren Führer eine Invasion der Erde vorbereiten. Sie wirken wie eine moderne Ausgabe der Zylonen aus "Kampfstern Galactica": Die Führer sind ein Haufen alternder Politbüromitglieder mit starken Charakterzügen aus einer sehr dunklen Vergangenheit Deutschlands, worauf der martialische Umgangston sowie ihre Uniformierung schließen lassen.

Das Spiel schließt in seiner Geschichte an die Vorkommnisse aus "Killzone 2" an. Damals war der Held der ISA mit dem Namen Sev auf den Planeten Helghan geschickt worden, um dem amtierenden Herrscher über diesen trostlosen Planeten, dem Visari, Einhalt zu gebieten. Denn auch dieser hatte den Plan, sich die Erde untertan zu machen. Mittlerweile haben sich die Machtstrukturen auf Helghan neu sortiert, doch auch der neue Throninhaber hat die gleichen imperialistischen Bestrebungen wie sein Vorgänger. Weil sich Sev schon gut auf dem Planeten der Mieslinge auskennt, ist er wieder Teil eines Eingreif-Teams, das wieder eine Invasion auf der Erde – oder noch schlimmer, deren Zerstörung – verhindern soll. An seiner Seite kämpft der ISA-Soldat Rico, auf den sich Sev in jeder Situation verlassen kann. Während er für Rico jederzeit seine Hand ins Feuer legen kann, ist er sich bei seinem Kommandeur nicht so sicher. Dieser scheint nicht in der Lage zu sein, eine Situation militärisch angemessen zu beurteilen, und so kommt es häufiger über das richtige Verhalten im Kampf zu Konflikten. Vor allem Rico gerät alle Nase lang mit seinem Kommandanten aneinander.

Trotz ihrer Bedenken folgen Sev und Rico den Befehlen des Vorgesetzten und finden heraus, dass es wohl im Zentrum der Helghast einen Machtkampf zwischen verschiedenen Gruppen gibt, die sich darüber streiten, wie sie am besten ihren Einfluss auf die Erde ausweiten können. Auf der einen Seite steht der narbengesichtige, dicke Führer des Komitees, auf der anderen Seite der verschlagene, weit jüngere Widersacher, der vor allem an seinen Wohlstand denkt, da er der größte Waffenproduzent des Planeten ist. Diese beiden gilt es nun für die ISA-Soldaten zu stoppen, damit die lieben Daheimgebliebenen auf der Erde weiter in Freiheit leben können.

Die Geschichte des Spiels ist – wie bei den meisten Ego-Shootern – nicht so entscheidend. In "Killzone 3" wird aber sehr viel Zeit darauf verwendet, sie zu erzählen. Der seit Generationen schwelende Konflikt der beiden Fraktionen wird in aller Länge erzählt, ebenso die Schwierigkeiten, die die ISA-Leute miteinander haben, werden in epischer Breite dargestellt. Das Spiel verwendet viel Zeit darauf, in Videosequenzen die Handlung sinnvoll voranzutreiben. Natürlich dienen sie so auch als Bindeglied zwischen den verschiedenen Umgebungen, in denen die Hatz auf die Führer der Helghast stattfindet; so können sich Sev und Rico in vielen unterschiedlichen Umgebungen um die Erfüllung ihres Auftrags kümmern. Natürlich wirkt dadurch vieles wie ein Schlauch, durch den man in großer Geschwindigkeit hindurchgescheucht wird. Die Tendenz zum Hetzen haben leider viele der letzten Premium-Ego-Shooter übernommen. Da es sich immer um Teams handelt, die im Verlauf der Geschichte Aufgaben erfüllen müssen, gibt es immer einen Kameraden, der den Helden zur Eile anhält.

Wie also die Helghast stoppen?

"Killzone 3" ist ein Ego-Shooter und lebt also von der Waffengewalt. Der Held kann drei verschiedenen Waffen mitnehmen und sich mit ihnen durch Legionen von Bösewichten pflügen. Zunächst ist er auf eine Pistole und ein Sturmgewehr angewiesen, mit Fortschreiten des Spielgeschehens kann er auch schwere Wummen benutzen. So kann er Minikanonen aus festen Geschützen herausnehmen und dann in Terminator-Manier gegen die heranstürmenden Feinde einsetzen. In "Killzone 2" war die Waffensteuerung einer der Kritikpunkte: Bei der Ausrichtung der Waffen auf die Feinde gab es eine leichte Verzögerung und so war das Geballere irgendwie unnatürlich. Auch der Rückstoß der Gewehre war so hoch, dass genaues Zielen sehr erschwert wurde. Diese Probleme gibt es in "Killzone 3" nicht: Die Balance der Waffeneigenschaften ist perfekt, der Rückstoß der Wummen wirkt realistisch. So hat man auch gegen größere Feindeshorden eine Chance. Das noch aus dem Vorgänger bekannte "Hinterherhängen" des Fadenkreuzes hinter schnell laufenden Feinden gibt es nicht mehr. Das wird vor allem die Freunde des Multiplayer-Spiels freuen, die vor zwei Jahren am meisten geschimpft hatten.

Aber nicht nur die schiere Anzahl der Feinde macht dem Spieler Sorgen, sondern auch die einzelnen Helghast selbst. Die KI der Feinde ist perfekt für ein Computerspiel. Die Widersacher gehen in Deckung, agieren im Team und schießen sehr gut. Dabei kommt es aber nicht zu Längen im Spiel: Die Fieslinge suchen zwar Deckungen auf, aber sie verbringen dort nicht länger als nötig, werden also nicht zu Campern. Dadurch wird im Singleplayer-Modus gewährleistet, dass das Spiel nicht an Tempo verliert, aber auch nicht im Spaziergang durchlaufen werden kann. Zum geschickten Verhalten der Helghast kommen noch ihre hohen Nehmerqualitäten, einfache Treffer bringen die Invasoren nicht in allzu große gesundheitliche Probleme. Wie in fast allen Ego-Shootern gibt es verschiedene Feindesklassen, zu deren Ableben man mit unterschiedlichem Aufwand beitragen muss. Der normale Fußsoldat kann mit einem Magazin aus dem Sturmgewehr an der Umsetzung seiner wie auch immer gearteten Vorhaben gehindert werden, allerdings sollte dann schnell nachgeladen werden, weil die Kumpel des dann Ex-Feindes schnell auf den Plan kommen und näher rücken. Vor allem die Elitesoldaten sind sehr flink und gut gepanzert, fast immer gelingt es ihnen, zu Sev durchzudringen. Dann muss der Held im Nahkampf beweisen, dass er auch mit seinem Messer und den Fäusten umgehen kann. Weiterhin verfügen einige Feinde über eine Scharfschützenausbildung, dann muss der Spieler besonders aufmerksam sein, da ein Treffer bereits das Ende sein kann. Dies ist aber nicht extrem dramatisch, denn die Rücksetzpunkte sind sehr fair im Spiel gesetzt; mehr als eine Minute Spielzeit muss man niemals wiederholen.

Die Künstliche Intelligenz der Squad-Mitglieder von Sev ist ebenfalls gelungen. Sie räumen selbstständig Angreifer aus dem Weg, allerdings ist es meistens dem Erfolg des Helden geschuldet, wenn das Spiel vorangetrieben werden kann. Die NPCs, die wichtig für die Handlung sind, sterben demnach auch dann nicht, selbst wenn sie in normalerweise tödliches Kreuzfeuer geraten. Sie bleiben dann am Boden liegen und warten auf Sev, der sie heilen kann. Anders herum ist das auch möglich, falls der Held mal schwer verwundet wird, versuchen seine Kameraden, ihn wiederherzustellen. Oft gelingt das auch, ab und zu aber können Sie ihn nicht erreichen, weil sie auch beschossen werden. Ab und zu liegt man also auf dem Schlachtfeld und hört die Kameraden rufen, dass sie versuchen, zum Verwundeten zu gelangen, dann aber abbrechen müssen, weil sie sonst auch sterben würden. Im Grunde wirkt die KI sehr gelungen, perfekt wäre es gewesen, wenn der Held seine Team-Mitglieder hätte kommandieren können. Das war zum Beispiel in "Tom Clancy’s Rainbow Six Vegas 2" sehr gelungen und dadurch hätte man das koordinierte Vorgehen der CPU-Schergen noch ausbauen können, weil auch das Spieler-gelenkte Team nach Absprache hätte vorgehen können. Aber hier soll nicht über ungelegte Eier gesprochen werden, dies ist lediglich ein Tipp für weitere Ableger des Spiels.

Neben den Waffen setzen der Held und seine Kumpel auch diverse Fahrzeuge und Raumgleiter ein. Manchmal greift Sev auf ein Jetpack zurück, um zum Beispiel in einer klirrend kalten Landschaft von Eisscholle zu Eisscholle zu springen. Der gleichen Gerätschaft bedienen sich allerdings auch die Feinde und so entwickeln sich bodennahe Luftgefechte. Hier ist dann etwas Übung nötig, aber wenn man den Umgang mit den Knöpfen auf dem Gamepad verinnerlicht hat, macht das Herumhüpfen schnell Spaß. Es kommen noch weitere Fahrzeuge zum Einsatz, meistens sitzt der Held aber an der Bordkanone und einer seiner Kollegen am Steuer. Dabei gilt es dann, die im Cockpit eingeblendeten Ziele zu treffen. Das ist gar nicht so einfach, weil sich das Vehikel entweder mit Hochgeschwindigkeit bewegt und die Wummen mit Kraft gegen die Luftströmung justiert werden müssen, oder weil sich die Gejagten sehr geschickt verhalten und natürlich auch zurückballern. Diese Szenen nennt man Railshoter-Einlagen, der Held hat keinen Einfluss auf die Richtung oder Geschwindigkeit des Fahrzeugs, alles, was er machen kann, ist ballern.

Urlaubsfotos vom Planeten Helghan

Um es gleich vorwegzunehmen: "Killzone 3" sieht großartig aus. In der Tat gibt es wohl kein anderes Spiel, dessen Grafik gleich brillant aussieht. Es gibt im normalen Modus (also ohne 3D-Präsentation) keine matschigen Texturen, wie das sich leider bei den Genre-Kollegen eingeschlichen hat. Die Grafik trägt die Geschichte und die Stimmung in jeder Szene des Spiels in beispielloser Art und Weise. Wie schon oben beschrieben, findet die Handlung in verschiedenen Umgebungen statt: Es gibt Höhlen, zerstörte Städte, Dschungelgegenden, Eiswüsten und jede Menge Raumschiffe. Die einzelnen Szenen werden durch Videosequenzen verbunden. So konnten die Entwickler bei der Ausgestaltung der einzelnen Gegenden viel Fantasie walten lassen. Sieht man das kritischer, dann könnte man auf die Idee kommen, dass es nur die Cutscenes (also die Videoeinspieler) sind, die die Handlung zusammenhalten – das machen sie allerdings sehr geschickt.

Grafisch viel interessanter als die ISA-Soldaten sind die Führer der Helghast. Sev und seine Kollegen wirken die ganze Zeit über nur wie Kanonenfutter im Kampf gegen die Feinde. Ihre Uniform ist praktisch, aber bei allen im Spiel vorkommenden Soldaten gleich. Hier haben die Designer nicht soviel Detailreichtum wie bei den Helghast einfließen lassen. Die Anführer der Invasionstruppen sind gezeichnete ältere Herren mit extrem düsteren Mienen. Eingezwängt in ihre Uniformen, überhangen mit Orden, leiden sie alle unter ihrem Alter. Sie können nur noch existieren, wenn sie ständig mit einem Sauerstoffgerät verbunden sind oder im Rollstuhl sitzen. Diejenigen, die sich noch bewegen können, führen "das große Wort" und kämpfen untereinander um die Entscheidungsgewalt. Den älteren Herrschaften gegenüber steht der junge Johann Stahl, der die Macht an sich reißen will. Die Mimik der Kontrahenten wurde großartig animiert, so dass sich der Spieler hervorragend in die Gemütslage der Helghast einfinden kann. Erwähnt werden sollte noch, dass das Spiel ziemlich blutig ist. Beim Ableben der Feinde wird trotz der Ganzkörperpanzerung so mancher Tropfen des Lebenssafts vergossen, schließlich sind sie trotz ihre Maske eine menschliche Rasse; das Spiel ist aber doch weit vom Begriff "Splatter" entfernt.

Helghast in 3D und mit Move

Sony setzt im Augenblick besonders auf das 3D-Gaming und die Steuerung mit Move. Auf der gamescom war "Killzone 3" zum ersten Mal in 3D zu sehen und war damals noch ambitioniert. Im Gegensatz zu anderen Vertretern der Gattung 3D-Spiel treten bei Killzone 3 die räumlich dargestellten Objekte nicht vor die Bildschirmebene, sondern dahinter, was das 3D-Erlebnis deutlich augenfreundlicher gestaltet. Insgesamt ist der 3D-Modus sehr gelungen: Man sieht ganz neue Elemente des Spiels, wie das leuchtende Mündungsfeuer oder umherfliegende Partikel. Die Grafikqualität verschlechtert sich im 3D-Spiel leicht, allerdings spielt sich "Killzone 3" in beiden Grafikmodi sehr flüssig, Ruckler gibt es kaum.

Ego-Shooter auf der Konsole spielen sich immer viel schlechter als auf dem PC: Mit einem Mauszeiger kann man viel besser als mit dem Gamepad zielen. Mit Move bekommt die PlayStation 3 nun aber ein Steuerungselement, das dazu beiträgt, dass sich ein FPS authentischer spielen lässt. Wie man aber schon aus anderen Spielen weiß, ist die Steuerung von Autos mit dem Move-Controller eher schwierig. In "Killzone 3" ist das auch so, die Fahrzeuge reagieren auf kleinste Bewegungen sehr nervös, gerade das Jetpack. Die Spieler sind nun seit Jahren an das Gamepad gewöhnt, wenn man einen Move-Controller hat, sollte man ihn aber definitiv mal ausprobieren.

Zusammen nach Helghan

Über den Multiplayer-Modus kann man noch nicht viel sagen, die ersten Matches in den verschiedenen Online-Kategorien liefen aber flüssig, die Server waren gut zu erreichen. Die Karten in den verschiedenen Modi sind sehr verwinkelt und kein bisschen linear. Es ist immer möglich sich einen Weg in die generische Basis zu schlagen, denn die Anzahl der Wege dorthin erscheint auf den ersten Blick unendlich und unverteidigbar.

In den Online-Teilen von "Killzone 3" gibt es so etwas wie eine Charakterentwicklung, für Abschüsse oder Treffer, die dann später zum Ableben eines Feindes führen, gibt es Punkte, die den Rang des Spielers beschreiben. Steigt er im Rang auf, bekommt er noch Freischaltpunkte, mit denen der seinen Charakter weiter ausrüsten kann. Das bezieht sich zum einen auf Panzerung und Waffen, zum anderen aber auch auf die Ausbildung von Sekundärfähigkeiten, die im Onlinespiel zu Vorteilen führen.

Der Charakter kann zu Beginn auf Basis von mehreren Karrieren entwickelt werden, interessanterweise gibt es den Universalsoldaten nicht. Ihm am nächsten kommt noch der Infiltrator, der teilweise unsichtbar wird oder das Aussehen eines Feindes annehmen kann. Nur das kurze Aufflackern seiner echten Identität verrät ihn, aber durch dieses Feature gilt eine der ältesten Multiplayer-Regeln nicht mehr: Erscheint der Kampfname grün, ist es ein Freund, leuchtet er rot, ist es in Feind. Hier gilt es also, auch "grüne" Nicknames im Auge zu behalten. Neben dem Infiltrator gibt es den Ingenieur, der für das Aufstellen und Reparieren von Geschützen zuständig ist, zusätzlich betreut er die Munitionsvorräte. Die Karriere des Scharfschützen kann man auch einschlagen, aufgrund des verwinkelten Layouts der Karten und der Tatsache, dass das Spiel keine Zielhilfe bereithält, erscheint seine Laufbahn sehr schwierig. Natürlich gibt es dann auch noch den Sanitäter, auf seine Hilfe hoffte man aber jetzt kurz nach Erscheinen des Spiels oft vergeblich. Allen Laufbahnen sind Waffen- und Fähigkeiten-Upgrades vorgeschrieben, die Fortschrittspunkte können nur für vorgegebene Features ausgegeben werden. So kann ein Sanitäter nicht plötzlich mit einem Scharfschützengewehr herumlaufen oder ein Infiltrator mit einer Bolzenkanone. Dies sichert natürlich die Reinrassigkeit der Klassen. Zum Glück gibt es auch keine Belohnungen oder Fähigkeiten, die einen Spieler zum Überkämpfer machen, Luftschläge oder Helikoptereinsätze wie in "Call of Duty – Modern Warfare 2" bleiben aus.

Auch bei den Modi hat sich etwas getan. Es ist ja immer interessant, welche Namen sich die Entwickler für altbekannte Szenarien ausdenken. In "Killzone 3" nennt sich das klassische Team-Deathmatch "Guerillakrieg", es müssen so viele Gegner wie möglich auf bis jetzt fünf Karten in einer bestimmten Zeit getötet werden. Bereits aus "Killzone 2" kennt man auch den Modus "Kriegszone", der nun etwas erweitert wurde. Auf sechs verschiedenen Karten, die sich mit den Worten Stadt, Ödland und Eis beschreiben lassen, bekommen die Teams aufgaben, die sie innerhalb einer bestimmten Zeit erfüllen müssen. Haben sie das geschafft oder ist die Uhr heruntergelaufen, bekommen sie eine neue Order. Die Ziele sind Hetzjagden auf bestimme Feinde, Gebietsverteidigungen oder das Legen von Sprengladungen. Der dritte Modus nennt sich Einsatz, „Unreal-Tournament-2004“-Vetetranen, werden sich an den Assault-Modus erinnern. Es werden feste Aufgaben für Angreifer und Verteidiger festgelegt. Kleine Videoeinspieler zeigen zu Beginn der Operation, worum es geht, was sehr hilft, danach gilt es, auf drei Karten komplexe Ziele zu erfüllen.

Eine Neuerung gegenüber dem Vorgänger ist der Koop-Modus, zu zweit lässt sich hier die Story nochmals durchspielen. Dabei muss die ganze Karriere separat angegangen werden, auch wenn der Solomodus schon erledigt wurde. Es werden dabei zwei nahezu quadratische Fenster auf dem Bildschirm angeordnet, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Für das Fortkommen im Koop-Modus ist nur Spieler eins (Sev) entscheidend, sein Kumpel (ein Typ namens Natko) ist nur Beiwerk. Enteilt der Hauptcharakter zu weit, wird Natko einfach hinterhergebeamt, das ist für den Spieler eine echte Überraschung, wenn das das erste Mal passiert. Die CPU-Feinde werden gegenüber der Solomission vermehrt in den Kampf geschickt, das Spiel wird also nicht zu einfach. Im Grunde ist der Koop-Modus wirklich eine nette Sache, die Brillanz der Präsentation ist aber nur im Solomodus zu erleben.

 

  

Fazit

Insgesamt ist "Killzone 3" bis jetzt das beste Spiel des Jahres, es ist zwar erst Februar, aber die für 2011 angekündigten Ego-Shooter für die Playstation 3 werden es schwer haben, "Killzone 3" vom Thron zu stoßen. An "Killzone 3" können sich die Platzhirsche des letzten Jahres ein Beispiel nehmen, wie KI, Grafik, Spiellänge und Story hätten aussehen müssen. Die neuen Features Move und 3D-Modus machen das Spiel noch interessanter, das gelungene Online-Spiel macht viel Spaß und der neue Koop-Modus ist sehr interessant.

(04.03.2011)


Fazit

   Insgesamt ist "Killzone 3" bis jetzt das beste Spiel des Jahres, es ist zwar erst Februar, aber die für 2011 angekündigten Ego-Shooter für die Playstation 3 werden es schwer haben, "Killzone 3" vom Thron zu stoßen. An "Killzone 3" können sich die Platzhirsche des letzten Jahres ein Beispiel nehmen, wie KI, Grafik, Spiellänge und Story hätten aussehen müssen. Die neuen Features Move und 3D-Modus machen das Spiel noch interessanter, das gelungene Online-Spiel macht viel Spaß und der neue Koop-Modus ist sehr interessant. (04.03.2011)


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