Robots

Robots

(Vivendi Universal Games)

Geschrieben von Jan-Tobias "Erdendonner" Kitzel

 

Im Jahre 2005 war es mal wieder Zeit für einen großen Animationstrickfilm und wer wäre besser dazu geeignet, einen weiteren Hit zu produzieren, als die Macher von Ice Age? Und so erblickte vor kurzer Zeit Robots das Licht der Leinwand und zog mit seinem Charme nicht nur Jung, sondern auch Alt schnell in seinen Bann.

Story oder "Rodney Copperbottom – Herr des Blechs“

Wenn man jung ist, hat man noch Träume. Im Falle des jugendlichen Roboters Rodney Copperbottom gilt dies umso mehr, denn er träumt davon, weltberühmter Erfinder zu werden und den Robotern das Leben zu erleichtern. In einer von Robotern bevölkerten Welt ist Rodney als Sohn eines Geschirrspülbots groß gebaut worden und schnell ist er das Leben in der Kleinstadt seiner Eltern leid. Daher macht er sich auf den Weg nach Robot City und auf zu seinem großem Vorbild, dem Erfinder und Vorstandsvorsitzenden von Bigweld Industries, Mr. Bigweld persönlich. Er verehrt den opahaften Erfinderbot bereits seit seiner Kindheit, als er als kleiner Kindbot die wöchentliche Erfinder-Fernsehshow des liebevollen Vorbilds gebannt verfolgt hat.

Doch in Robot City erschlägt Rodney die harte Wirklichkeit der Großstadt, in der junge Erfinder nicht viel gelten. Außerdem muss er feststellen, dass Mr. Bigweld seit einiger Zeit vermisst wird, womit der Traum von Rodney zu zerbrechen droht. Aber mit einer Schar neuer Freunde von Auslaufmodellen, den Rusties, macht sich Rodney auf den Weg, Mr. Bigweld zu finden und die Geheimnisse rund um sein Verschwinden aufzuklären.

Gameplay oder "Hüpf, Hüpf, Rutsch"

Robots ist ein klassisches 3D-Jump´N Run, sodass ihr Rodney hüpfend, gleitend, fahrend und den Schraubenschlüssel schwingend durch die Geschichte steuert. Das Game orientiert sich dabei sehr eng an der Filmvorlage, sodass Kenner des Films viele liebevolle Dejavu-Effekte haben werden. Aber auch einige neue Level sind hinzugekommen und in die Story eingebettet worden. Robots nutzt die klassischen Möglichkeiten eines Jump´N Run und so besteht ein Großteil der Anforderungen darin, verschiedene Gegenstände in den Levels einzusammeln, sich hüpfend über diverse Plattformen zu schlagen und die unterschiedlichsten Robotergegner in die ewigen Blechgründe zu schicken. Dabei bleibt Robots allerdings stets kindgerecht, die Gegner werden beispielsweise mit Schraubenschlüssel und Schrottpistole so lange malträtiert, bis sie in einer süßen Sternchenanimation den Weg allen Metalls gehen.

Auch ansonsten merkt man Robots an, dass die Zielgruppe im Bereich der 6-12-Jährigen liegt: Ein gut gemachtes Tutorial (der erste Level) führt sanft in das Spiel ein, bei auftauchenden Schwierigkeiten hilft das Spiel mit diversen Tipps weiter, es darf häufig an diversen Speicherpunkten abgespeichert werden und Rodney verfügt über eine unendliche Anzahl Leben. Auch der Schwierigkeitsgrad ist zielgruppenadäquat, sodass erwachsene Spieler eher unterfordert sind. Für die Kleinen allerdings ist der Schwierigkeitsgrad angemessen und bei einigen – ebenfalls vorhandenen - kniffligen Stellen darf der stolze Gamer-Papa bestimmt helfen. Leider verfügt Robots nur über einen einzigen, unabänderlichen Schwierigkeitsgrad, sodass sich die Anforderungen an erwachsene Spieler – trotz ein paar fordernden Stellen – in Grenzen halten und das Spielende bei Jump´N Run-Profis folgerichtig schnell über den Bildschirm flimmert. Durch das liebevoll-abwechslungsreiche Leveldesign weiß Robots bis dahin allerdings Spieler aller Altersklassen an den Bildschirm zu fesseln. So stehen nicht nur klassische Hüpfeinlagen auf dem Programm, sondern auch Kugelrennen oder kleinere Rätsel mit Zeitfaktor sind mit von der Partie. Einziger (kleiner) Wermutstropfen: Die Gegenstände in den Levels sind bis auf wenige Ausnahmen statisch, sodass sie weder bewegt, noch zerstört werden können. Dies tut dem Spielspaß allerdings keinen Abbruch, da die großen 3D-Levels Rodney ordentlich auf Trab halten.

Während die Spielverpackung verkündet, Robots sei mit der Tastatur spielbar, sei an dieser Stelle angemerkt: Nur mit einem Gamepad macht sich Spielspaß breit, die Tastatursteuerung ist leider zu träge und ungenau ausgefallen. Wer allerdings über ein handelsübliches Gamepad mit Analog-Controllern (z. B. Logitech Dual Action oder Logitech Rumblepad 2) verfügt, findet eine angenehm saubere Steuerung vor, die den Spielspaß punktgenau unterstützt. Leichte Abzüge in der B-Note muss sich Robots allerdings für die Kameraführung gefallen lassen. Das virtuelle Auge des Betrachters folgt unserem lieb gewonnen Rodney ein gutes Stück zu langsam und so muss der Spieler des Öfteren die Kamera per Hand justieren, um innerhalb der großen 3D-Level den Überblick zu behalten. Dafür allerdings ist Robots angenehm bugfrei, in heutigen Zeiten eine angenehme Überraschung im Game-Business, sodass es, im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, auch ohne jegliche Patches einwandfrei läuft. Auch die Ladezeiten der Levels sind so kurz, dass sie kaum bemerkt werden und daher auch bei einem Levelneustart nach einem virtuellen Ableben kein Verdruss aufkommt.

Grafik oder "Die Bleche, die die Welt bedeuten."

Robots präsentiert sich ordentlich, ohne im Bereich der 3D-Jump´N Runs neue Maßstäbe zu setzen, sprich: gutes Mittelmaß. Die Charaktere sind ebenso wie die Levels liebevoll designt, aber ab und an hätten es ein paar Kanten weniger sein dürfen. Dafür trumpft das Spiel mit Original-Filmszenen auf, die für den einen oder anderen Schmunzler ob der gelungenen Filmvorlage sorgen. Die Grafikdetails sind im Optionsmenü ebenso veränderbar wie die Bildschirm-Auflösung, sodass eine Anpassung an den heimischen Rechenknecht reibungslos vonstatten geht.

Sound oder "Ein Lied, ein gutes Lied, das ist das Schönste, ..."

Robots gelingt es auch mit dem Sound, die Atmosphäre des Films einzufangen. So geben sich diverse Original-Synchronsprecher ein Stelldichein und auch die Musik folgt dem Grundthema des Films. Leider klingt sie in fast jedem Level gleich, sodass nach einiger Zeit der Eindruck aufkommt, für ein zweites – mal abwechslungsreicheres Lied – hätte es dann doch nicht mehr gereicht. Da die sonstigen Soundeffekte aber dem guten Jump´N Run-Standard entsprechen, ist dies zu verzeihen (und im Notfall über das Optionsmenü einfach die Musik ausschalten und den Sound weiterlaufen lassen).

Robots weiß in seinen Bann zu ziehen. Mit liebevoll-abwechslungsreich designten Levels, einer - wenn ein Gamepad vorhanden ist - angenehmen Steuerung und spielbaren Original-Filmschauplätzen ist Robots ein spannend-kurzweiliges Jump´N Run mit einwandfreier Filmlizenz geworden. Um das Spiel vollständig zu genießen, sollte der Spieler den zugrunde liegenden Film allerdings kennen, da sonst auch die hübschen Original-Filmszenen die schöne Story nicht in Gänze vermitteln können. Da der Film allerdings ebenso wie das Spiel überzeugt, ist dies sicherlich kein Übel. Die kleineren Schwächen im Bereich Kameraführung und musikalischem Abwechslungsreichtum schmälern den Spielspaß kaum, so dass mit Robots einer der besseren Vertreter des Genres seinen Weg zu uns gefunden hat. Und selbst wenn erfahrene Spieler Robots schnell erfolgreich beendet haben dürften, so wird die angepeilte (deutlich jüngere) Zielgruppe eine beachtliche Zeitspanne lang ihren Spaß an diesem gelungenen Jump´N Run haben.

(31.03.2005)

Entwickler: Sierra
Publisher: Vivendi Universal Games
Genre: Jump´N Run
Releasedate: bereits veröffentlicht
Homepage: Robots
Altersfreigabe:  Freigegeben ab 6 Jahren gemäß §14 JuSchG

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Fazit

oder "In die Kinderherzen gehüpft"


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