Reading the Dead (Astragon) geschrieben von Daniella Boyd
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Mit "Reading the Dead" bescheren uns DECK13 und Astragon nach "Black Sails" diesmal ein Grusel-Wimmelbild-Adventure. Dem Spieler wird "eine epische Mystery-Geschichte mit dramatischen Wendungen" versprochen. Ob dieses Versprechen auch gehalten wird, oder ob man die Toten lieber ruhen lassen sollte, erfahrt ihr bei uns im Test. Tote lügen nicht Seit Sarah Carter ihre Mutter mit 15 Jahren bei einem mysteriösen Raubüberfall verloren hat, verfolgt die junge Profilerin nur noch ein Ziel: den Mörder zur Strecke zu bringen. Aufgrund ihrer Verbissenheit hat Sarah bereits ihre Stelle beim FBI verloren und steht nun bei der Polizei erneut kurz vor der Suspendierung. Das Spiel beginnt, als Sarah sich auf den Weg zu einem Routineeinsatz macht, doch am Tatort erlebt sie eine böse Überraschung: Sobald Sarah die dort entdeckte Leiche berührt, um sie näher zu untersuchen, bekommt sie plötzlich eine Vision. Sie kann durch die Augen des Opfers dessen letzte Momente vor der Ermordung miterleben. Helft Sarah dabei, ihre neue Gabe zu nutzen, um den Fall, der sich zu einer Reihe von mysteriösen Ritualmorden entwickelt, aufzuklären. Was hat es mit ihren Visionen auf sich und was hat die unheimliche Mordserie mit dem Tod ihrer Mutter zu tun? Die Rätsel "Reading the Dead" ist in erster Linie ein Wimmelbild-Adventure, in dem es darum geht, an einem bestimmten Schauplatz alle vorgegebenen Gegenstände zu finden. Dieser Grundsatz wird allerdings immer wieder abgewandelt, so dass das Spiel nicht zu einseitig wird. Mal müsst ihr an einem Tatort die Spuren sichern oder Fotos von Hinweisen machen, mal den Schauplatz eurer Vision mit dem aktuellen Tatort in einer Fehlersuche vergleichen. Verschiedene Aufgaben, wie unter anderem das Ausdrucken von Beweisfotos, das Sichern von Fingerabdrücken und das Untersuchen von Leichen, vertiefen das Spielerlebnis und verschaffen das Gefühl von echter investigativer Arbeit. Viele gut aufgebaute Multiple-Choice-Dialoge helfen dem Spieler, sich in Sarah hineinzuversetzen und sich mit ihr zu identifizieren. Die Dialogmöglichkeiten wirken nicht aufgesetzt, sondern authentisch. Auch Nebenaufgaben, wie die Besuche bei einer Psychiaterin, die Sarah wegen ihrer Visionen behandeln soll, geben dem Spiel zusätzliche Tiefe. Die Stimmung "Reading the Dead" schafft es mit wenigen Mitteln, eine düstere und mysteriöse Atmosphäre zu schaffen. Realistisch dargestellte Schauplätze verbinden sich mit detailliert dargestellten Charakteren, die zwar ein kleines Repertoire an verschiedenen Gesichtsausdrücken mitbringen, ansonsten aber eher statisch bleiben. Die Musik, die fast hauptsächlich aus einem nämlich dem Titellied besteht, wird genau wie die Hintergrundgeräusche sparsam und gezielt eingesetzt. All das fällt keineswegs negativ auf sondern hilft eher, die mitreißende Geschichte in den Vordergrund zu rücken und gibt dem Spieler die Möglichkeit, sich auf die Rätsel zu konzentrieren. Das atmosphärische Titellied und grafische Spielereien treten am stärksten in den Visionen hervor, was diese würdig unterstreicht. Es gibt eigentlich nur zwei Kritikpunkte: Eine Sprachausgabe gibt es leider nicht und manchmal ist es schwierig, einige der Gegenstände als das zu erkennen, was sie darstellen sollen.
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