Sterngucker 3D

Sterngucker 3D

(Open Source Factory)

geschrieben von Anke Morbitzer

 

 
Entwickler: Fabienne Chèreau, Rob Spearman
Publisher: Open Source Factory
Genre: Astronomie, Planetariumsoftware
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Sterngucker 3D
Preis: 9,90 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Einleitung

Wer am Himmel nur den Großen Wagen kennt und glaubt, dass die Sonne im Osten aufgeht, der sollte vielleicht mal einen Blick auf diese Software werfen. Je nach Wunsch in Echtzeit oder mit Zeitraffer kann man hier bestaunen, welche Veränderungen am Himmel im Laufe einer Nacht oder im Wandel der Jahreszeiten stattfinden. So fällt es leicht, zu verstehen, warum der gestirnte Himmel unseren Vorfahren nicht nur als Uhr, sondern auch als Kalender und zur Navigation gedient hat.

Installation

"Sterngucker 3D" kommt auf CD mit einem kleinen Handbuch. Wer das aufmerksam liest, erfährt, dass es sich bei der Software um das bekannte quelloffene und kostenlose Programm "Stellarium" handelt, das vielen Sternfreunden bereits ein Begriff ist. Auf der CD sind allerdings einige Add-ons enthalten, die man sich sonst mühsam selbst zusammensuchen muss. Die Installation geht schnell und problemlos vonstatten und die kurze Anleitung ist erstmal völlig ausreichend. Nur wer die zum Teil sehr speziellen Fähigkeiten des Programms richtig ausnutzen will, vermisst eine ausführliche Dokumentation.

Steuerung

Die Steuerung ist kinderleicht und intuitiv: Mit der Maus wählt man Objekte aus oder ändert die Blickrichtung, während man mit der Leertaste das gewählte Objekt zentriert. Oben links im Programmfenster werden Daten wie Name, Helligkeit, Koordinaten und Beschreibung eingeblendet. Per Tastendruck oder Scrollrad vergrößert man das gewünschte Objekt. In der Nahansicht wechselt man dann von der schematischen Zeichnung zum Detailfoto des Nebels oder der Galaxie. Eine kleine Leiste ermöglicht die Änderung des Zeitraffers per Mausklick, und unten am Bildrand sind alle weiteren Funktionen in einer Bedienleiste zusammengefasst.

Inhalt

"Sterngucker 3D" ist das ideale Astronomie-Programm für Einsteiger. Mit wenigen Klicks orientiert man sich problemlos am Himmel. Je nach Wunsch werden Sternbilder, Verbindungslinien und die Position von Nebeln und Galaxien eindrucksvoll dargestellt. Wer schon immer wissen wollte, wie die Sternbilder zu ihren Namen gekommen sind, kann sich eine gut gemachte künstlerische Darstellung der Tiere und mythologischen Figuren zusätzlich einblenden lassen.

Der Funktionsumfang des Programms ist nicht so groß wie etwa der von "Cartes du Ciel"; man kann sich zum Beispiel keine aktuellen Bahndaten von Kometen oder Satelliten laden, auch eine Kalenderfunktion mit Daten für Sonne, Mond und Planeten fehlt, aber "Sterngucker 3D" punktet auf ganz anderem Gebiet. Hier geht es darum, den Himmel in seiner ganzen Schönheit so realistisch wie möglich darzustellen. Der Einfluss der dunstigen Atmosphäre auf die Sichtbedingungen wird ebenso berücksichtigt wie die Luftunruhe, die helle Sterne deutlich funkeln lässt. Sogar Sternschnuppen zischen über den Himmel; anders als im wirklichen Leben kann man hier die Zahl der Meteore selbst einstellen, um so beispielsweise einen beeindruckenden Leoniden-Schauer "herabregnen" zu lassen.

Das Programm eignet sich daher besonders gut für Kinder, um sie mit den wichtigen Sternbildern vertraut zu machen, die durch hell erleuchtete Großstädte so oft verborgen bleiben. Wer hat denn heute noch die Möglichkeit, regelmäßig das helle, glitzernde Band der Milchstraße zu bewundern? Dieses Programm kann jedenfalls vorführen, was man verpasst, und wird sicher den einen oder anderen ermutigen, den Blick öfter zum Himmel zu richten oder vielleicht sogar mit einem Fernglas oder Teleskop über den Himmel zu wandern. Schnell wird sich dann nämlich der Wunsch einstellen, zu wissen, was man da sieht oder wo sich ein Blick besonders lohnt. Für die Planung einer Beobachtung kann man den eigenen Standort eingeben und auf Wunsch sogar die Ansicht der Umgebung verändern und eigene Bilddateien verwenden.

Für bestimmte Teleskope kann das Programm sogar die Steuerung übernehmen, allerdings wird die Funktion im Handbuch nicht beschrieben und ist im Netz nur für Linux-Betriebssysteme zu finden. Die Software ist skriptfähig; darüber hinaus ist es möglich, Einstellungen, die nicht über die Steuerleiste erreichbar sind, durch das Editieren der Konfigurationsdatei vorzunehmen. Dazu gehört zum Beispiel der genaue geografische Standort. Wer das Programm richtig ausreizen möchte, besorgt sich eine Kuppel, einen Projektor und einen Kugelspiegel und macht sein eigenes Planetarium auf.

Grafik

Die Grafik ist eindeutig die "Schokoladenseite" des Programms. Wenn man sich anschaut, wie die Sonne untergeht, die Dämmerung heraufzieht und langsam Sterne am Himmel erscheinen, vermittelt "Sterngucker 3D" ganz eindeutig den unwiderstehlichen Zauber der Astronomie. Der Einfluss der Atmosphäre auf die Sichtbedingungen, die Einbindung der Umgebung und die Darstellung insgesamt sind sehr gelungen und realistisch, und die eingebetteten Grafiken von Planeten, Nebeln und Galaxien lassen auch einen genaueren Blick zu.

"Sterngucker 3D" oder dessen kostenlose Variante "Stellarium" eignen sich wunderbar für Einsteiger, die sich zum ersten Mal mit dem Nachthimmel vertraut machen wollen. Man muss sich nur entscheiden, ob man den Kaufpreis spart und sich einige Ergänzungen selbst im Internet zusammensucht oder mit der Kaufsoftware ein "Rundum sorglos"-Paket erwirbt. Immerhin erreicht diese Version möglicherweise auch Interessenten, die nicht permanent diverse Astronomie-Seiten besuchen. Traumhafte Grafik und intuitive Bedienung machen das Programm zu einer echten Empfehlung, die auch für Experten noch etwas zu bieten hat.

(08.05.2007)

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