Populous DS

Populous DS (NDS)

(XSeed Games)

geschrieben von Daniela Salten

 

 
Entwickler: Rising Star Game
Publisher: XSeed Games
Genre: Aufbau-Strategie
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Populous DS
Preis: 29,95 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß §14 JuSchG

Wer würde nicht gerne mal für einige Zeit Gott spielen und Menschen wie Elemente nach seiner Pfeife tanzen lassen? Besitzer des Nintendo DS haben jetzt mit "Populous DS" die Gelegenheit, diesen Traum wahr werden zu lassen. Das erste Spiel der bekannten "Populous"-Reihe erschien für den PC bereits im Jahre 1989. Wie so oft bei älteren Spielen, die jetzt als Remake für den Nintendo DS herauskommen, stellt sich auch hier die Frage, wie eng man sich heute noch an das ursprüngliche Konzept gehalten hat.

Gameplay

Wie es sich für eine Göttersimulation gehört, nimmt man im Spiel die Rolle eines solchen ein. Insgesamt stehen fünf Schöpfer zur Verfügung, die nach und nach freigespielt werden können, nämlich die Herren der Erde, des Feuers, des Wassers, des Windes und der Ernte. Als Gegenspieler fungieren die Dämonen, die dieselben Zuständigkeitsbereiche wie die Götter haben. Das Spielprinzip ist einfach: Auf einer flachen Welt leben Gläubige, die entweder den Gott des Spielers anbeten oder einen Dämonen. Die Aufgabe ist nun, für die Vermehrung der eigenen Gläubigen zu sorgen, um durch ihre Gebete mediale Energie zu bekommen. Im oberen Bildschirm des Nintendo DS ist dabei die reale Lebenswelt der Anbetenden zu sehen. Alle Einstellungen und Steuerungen nimmt man hingegen im unteren Bildschirm vor, der die schematische Darstellung des oberen Bildes sowie eine Übersichtskarte enthält. Als wichtigstes Mittel steht dem Spieler die Fähigkeit zum Landaufbau zur Verfügung. Je mehr Land man den eigenen Anhängern zur Verfügung stellt, desto mehr Häuser können diese bauen und desto besser können sie sich vermehren. Wandern sie nämlich nur umher, versiegt ihre Energie irgendwann und sie sterben. Dabei ist die Größe der Häuser von Bedeutung, denn dies bedeutet, dass sie den Gläubigen mehr Platz bieten. Man sollte also immer darauf achten, genügend ebenes Land zu kreieren. Dieses funktioniert sowohl mit Hilfe des Touchpens, obwohl die Steuerung hierbei etwas gewöhnungsbedürftig ist, als auch über die Steuertasten.

Neben dem Bauen von Häusern kann man seinen Gläubigen noch drei weitere Befehle geben. Über die Anweisung, sich zu vereinen, ist es möglich, die eigenen Anhänger stärker werden zu lassen. Dieses hat unter anderem den Vorteil, dass sie nicht so leicht sterben. Befiehlt man ihnen zu kämpfen, greifen sie den nächsten gegnerischen Gläubigen oder das nächste fremde Haus an. Sagt man, dass sie sich versammeln sollen, scharen sie sich um das Zeichen des Gottes. Der erste, der das Zeichen, das im Übrigen beliebig versetzbar ist, berührt, wird automatisch zum Anführer.

Mit Hilfe der Energie ist es außerdem möglich, Wunder wirken zu lassen. Jedem Gott beziehungsweise Dämon steht dabei ein eigenes Repertoire an Wundern zur Verfügung. Mit diesen kann er sowohl eigene Gläubige unterstützen, aber vor allem den Anhängern des Gegners Schaden zufügen. Zusätzlich kann man über das Wunder-Menü aus dem Anführer seiner Anhänger einen Krieger machen. Dieser Krieger ist bei den Auseinandersetzungen mit den Anbetern der Dämonen äußerst effektiv. Seine besonderen Fähigkeiten hängen dabei von dem Gott ab, an den er glaubt. Sieht man sich schließlich gegenüber den gegnerischen Dämonen im Vorteil, kann man den Endkampf auslösen. In dieser apokalyptischen Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse kämpfen alle Gläubigen der jeweiligen Seite gegen die anderen. Wer in diesem Krieg den Sieg davon trägt, hat das Spiel gewonnen. Wie gut die Chancen stehen, zu gewinnen, kann man anhand einer Anzeige ablesen, auf der die mediale Energie von Gott und Dämon gegenübergestellt wird.

Insgesamt leidet das Spiel ein wenig an der geringen Vielseitigkeit. Im Wesentlichen besteht es aus zwei Handlungen: Aufbau von Land und Ausübung von Wundern. Das ist zu Anfang zwar ganz nett, wird aber recht bald langweilig. Dennoch hat "Populous DS" nach wie vor seinen Reiz, da es auf einem Klassiker der Göttersimulation beruht und eine große Anzahl von Karten existiert, von denen jede ihre Besonderheiten hat. So unterscheiden sich die Spiele immer etwas, trotz der Eintönigkeit bei der Steuerung.

Die Spielmodi

Die oben beschriebene Spielweise gilt zunächst einmal für den Herausforderungsmodus. Nach einem Tutorial muss man in insgesamt acht Levels, aufgeteilt in fünf Stufen, mit dem Gott seiner Wahl sein Geschick gegen unterschiedliche Dämonen beweisen. Der Endkampf wird dabei nach einer bestimmten Zeit von selbst ausgelöst. Der Schwierigkeitsgrad, gerade in den höheren Ebenen, ist aber nicht zu unterschätzen. Hat man alle Levels abgeschlossen, kann man auf einen Extramodus zugreifen, der noch schwieriger zu meistern ist. Weiterhin existiert noch ein Freispielmodus. Er funktioniert im Wesentlichen genauso wie der Herausforderungsmodus, jedoch können alle Bedingungen und spezifischen Regeln im Voraus festgelegt werden. In diesem Bereich gibt es zusätzlich noch das Minispiel "Kriegerjagd". Hier müssen innerhalb einer bestimmten Zeit gewisse Figuren auf einer Karte gesucht und angetippt werden. Indem man Medaillen erringt, lassen sich auch hier weitere Levels freischalten.

Über die drahtlose DS-Übertragung können sich zwei bis vier Mitspieler miteinander messen. So kann man sich in einem freien Spiel als Gott betätigen oder eine Partie "Kriegerjagd" spielen. Es besteht also eine große Auswahl an unterschiedlichen Spielmodi, so dass für jeden etwas dabei sein dürfte.

Sound und Grafik

Die Hintergrundmusik ist zwar einfach, aber recht vielfältig. Jede Karte hat ihre eigene Musik, so ist Abwechslung durchaus gegeben. Allerdings klingt sie recht altbacken. Soundeffekte sind leider nur wenige auszumachen. Sie treten im Grunde nur beim Ausführen von Wundern und bei den Kämpfen der Gläubigen untereinander auf. Hier hätte man gerne etwas mehr daraus machen können.

Die Grafik ist sicherlich der größte Schwachpunkt des Spiels. Hier wurde im Vergleich zum Original kaum etwas verändert, abgesehen von einigen Zwischensequenzen, die neu hinzugekommen sind. Die Darstellungen von Personen und der Umgebung wirken leider sehr veraltet und schematisch. Immerhin ist die Menüführung insgesamt übersichtlich gestaltet.

Fazit

Wer die "Populous"-Reihe noch nicht kennt, aber Nostalgie mag, dem sei "Populous DS" wärmstens empfohlen. Nach wie vor hat das Spiel seinen Reiz und schon bald weiß man, warum es seinerzeit so erfolgreich war. Leider fehlen die Elemente, die das Spiel hätten auffrischen können. So wirken Grafik, Sound und Spielweise recht altmodisch. Dafür bürgen die vielen Karten und die große Anzahl der Spielmodi für eine gewisse Abwechslung. Insgesamt wäre eine Auffrischungskur jedoch angebracht gewesen.

(16.06.2009)

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