Medal of Honor: Airborne

Medal of Honor: Airborne

(Electronic Arts)

geschrieben von Tim-Oliver Siegwart und Carlos Carvalho

 

 
Entwickler: EA Los Angeles
Publisher: Electronic Arts
Genre: 3D Shooter
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Medal of Honor: Airborne
Preis: ca. 49 € für PC, ca. 63 € für Xbox 360
Altersfreigabe: Freigegeben ab 18 Jahre gemäß §14 JuSchG

EA schickt einen weiteren Teil der "Medal of Honor"-Reihe, einer der bekanntesten 3D Shooter im Gewand des Zweiten Weltkrieges, in die Schlacht. Die letzten Teile der Serie fanden allerdings nicht mehr den großen Zuspruch der Spieler, zu sehr ähnelten sie sich, ohne wesentliche Neuerungen zu bieten. "Airborne" soll wieder begeistern und den Fans die Neuerungen bieten, die sie in den letzten Teilen vermisst hatten. EA Los Angeles greift dazu auf die "Unreal Engine 3" zurück und verspricht großartige, offene Schlachtfelder und endlich wieder eine packende Story. "Helden springen – Feinde fallen" steht martialisch auf der Rückseite. Doch da Hochmut vor dem Fall kommt, haben wir uns "Medal of Honor: Airborne" auf PC und Xbox nicht nur aus der Luft näher angesehen.

Geschichtsstunde

Die Medal of Honor ist eine Ehrenmedaille und die höchste Auszeichnung der US-Streitkräfte. Sie wird für herausragenden Mut im Kampf verliehen. Also der perfekte Titel für ein Computerspiel aufseiten der amerikanischen Streitkräfte. Der erste Teil der "Medal of Honor"-Reihe erschien bereits 1999 für die Playstation. Das Spiel fand sofort eine riesige Fangemeinde - das geschah zum einen wegen der wirklich guten Story unter der Mitwirkung von Steven Spielberg und zum anderen wegen des damals noch relativ unverbrauchten Schauplatzes. Im Jahr 2000 erschien mit "Underground" bereits ein Nachfolger und konnte erneut überzeugen. Mit "Allied Assault" veröffentlichten die Entwickler, auch dank der ausgereiften Quake-Engine, den bisher bekanntesten und beliebtesten Teil der Reihe. Die Story hatte einige direkte Schnittstellen mit dem Blockbuster "Der Soldat James Ryan" und enthielt erstmals zahlreiche Zwischensequenzen.

"Allied Assault" wird selbst heute noch von vielen Clans weltweit gespielt. Danach mussten sich PC-Spieler bis 2004 gedulden, bis endlich "Pacific Assault" vorgestellt wurde. Auch dabei wurden wieder einige Hollywoodfilme als Vorlage genommen. Danach wurden vor allem die Konsolen mit Ablegern der Serie bedient, allerdings fanden die Spiele nicht mehr den großen Anklang bei der Fangemeinde. Als Grund wurden die zu großen Ähnlichkeiten mit den Vorgängern, die etwas abgeflachte Story und das Gameplay genannt. Mit "Airborne" erscheint nun also ein weiterer Versuch, den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen. EA hatte einige Änderungen am Gameplay angekündigt und setzt mit der "Unreal Engine 3" auf eine zeitgemäße Grafik. Die Story soll wieder Spannung verbreiten ...

Gleicher Krieg

Die Möglichkeiten für einen Shooter im Look des Zweiten Weltkrieges sind natürlich durch historische Fakten begrenzt, was es einer ganzen Serie mit Sicherheit schwer macht, stets neue Schauplätze zu finden. Obwohl einiges schon da war, hat EA noch den einen oder anderen Schauplatz ge- beziehungsweise erfunden. Die Rahmenbedingungen der Story dürften bekannt sein: Zweiter Weltkrieg, Kriegsschauplatz Europa. Dieses Mal schlüpft der Spieler in die Rolle eines Soldaten der Luftlandeeinheiten – Airborne. Ziel ist es, den Achsenmächten endgültig das Handwerk zu legen. Als Fallschirmspringer agiert man nicht nur an vorderster Front, sondern landet sogar schon, bevor es eine Front gibt. Dabei kämpft sich unser Held zusammen mit seinen Kameraden von Italien über Belgien, Frankreich und Holland bis ins Herz Deutschlands vor. Damit ist die Story von "Medal of Honor: Airborne" kurz und knapp schon erzählt.

Raus aus dem Flugzeug, runter auf den Boden und sich dann wie in den Vorgängern durch Bunkeranlagen, zerstörte Städte und andere Verteidigungseinrichtungen der Achsenmächte kämpfen. Spätestens, nachdem Italien verlassen wird, erinnert die Story an Klassiker wie "Die Brücke von Arnheim" und ähnliche Produktionen. Allerdings kann man die Rahmenbedingungen des Krieges auch schlecht ändern, die großen Änderungen sollten ja aber schließlich vor allem beim eingestaubten Gameplay erfolgen.

Von oben nur Gutes

Der Name "Airborne" verpflichtet natürlich. Damit man nicht vergisst, dass man zu den Fallschirmspringern gehört, wird jede Mission schön artig über den Wolken begonnen. Nach ein paar aufmunternden Worten springt die Spielfigur aus dem Flugzeug. Ab hier wird die Steuerung des Helden selbst übernommen. Während der Boden schnell näher kommt, erhält man die Möglichkeit, das komplette Missionsgebiet von oben einzusehen. Das ist aber noch nicht alles: Es gibt keine vorgeschriebene Landepositionen, das bedeutet, der Spieler kann in jedem beliebigen Bereich auf der Karte landen und von dort den Kampf aufnehmen. Es gibt einen Bereich, der von den eigenen Truppen mit grünem Signalfeuer markiert ist. Dieser Bereich stellt die sicherste Landemöglichkeit dar. Hier finden sich meistens auch Munition und der eine oder andere Kamerad.

Riskanter, aber taktisch klüger ist es, sich eine höher gelegene Stelle für die Landung zu suchen. Das bringt einige Vorteile im Kampf gegen den Feind. Da tatsächlich völlige Freiheit über den Wolken herrscht, kann zum Beispiel auf einem Dach, dem Kirchturm oder direkt hinter den feindlichen Linien gelandet werden. Besonders schwierig ist es, direkt durch Fenster in Häuser einzudringen, dafür benötigt man dann doch etwas Übung. Anfänger brauchen dabei nun nicht in Panik zu verfallen. Zum einen gibt es nette kleine Videos, die in das Kampfgeschehen und einige Taktiken einweisen, zum anderen wird, wenn die Landung total in den Sand gesetzt und man gleich getötet wurde, einfach erneut aus dem Flugzeug gesprungen. Dem Spieler stehen unbegrenzt neue Versuche zur Verfügung. Bereits erfolgreich abgeschlossene Aufgaben während der Mission bleiben selbstverständlich beendet; alles, was nach dem letzten Speicherpunkt geschehen ist, wird hingegen wieder zurückgesetzt.

Leider hören hier im Grunde die wesentlichen Neuerungen von "Medal of Honor: Airborne" auf, denn ab der Landung spielt sich auch dieser Teil exakt wie die Vorgänger. In diesem Punkt hat sich EA bei der Landung - symbolisch gesprochen - beide Beine gebrochen. Die KI der Gegner ist zudem erneut äußerst untauglich. Die deutschen Soldaten verfolgen meistens schlechte Taktiken, springen auf schlecht verteidigbare Positionen ihrer bereits gefallenen Kameraden oder laufen sogar selbstmörderisch in Richtung der Alliierten. Da wundert es nicht, dass die Achsenmächte den Krieg verloren haben. Die Gegner sind zwar teilweise überaus treffsicher, allerdings agieren sie nicht sonderlich clever und werden höchstens auf der schwierigsten Stufe oder wenn sie ab und zu in Horden auftreten, gefährlich. Nur: Bei den eigenen Kameraden sieht es leider nicht besser aus.

Da wir aber nach unserem Ableben munter wieder aus dem Flugzeug springen und auch diesen Absprung ohne gegnerisches Feuer unbeschadet überstehen, treiben wir die Feinde weiter und weiter zurück und erfüllen währenddessen unsere Aufgaben. Respawn, also das erneute Erscheinen gefallener Soldaten, konnte nur an wenigen Stellen des Spiels beobachtet werden, in den meisten Fällen bleiben Tote auch liegen. Den Weg zu den Zielen weist uns der Kompass, auf ihm werden auch Gegner in Sichtweite und eigene Truppen angezeigt. Bei den Aufträgen kann es sich um vielerlei handeln: Artilleriestellungen unschädlich machen, Funkanlagen sabotieren, Panzer zerstören und was das Schlachtfeld noch so alles hergibt. Sollte einmal die Munition ausgehen, darf man sich die Waffe aus den toten, kalten Fingern des Gegners nehmen und damit weiterkämpfen.

Somit steht ein ordentliches Arsenal an Waffen beider Seiten über die Missionen hinweg zur Verfügung. Je besser und zielgenauer der Spieler mit ihnen umgeht, desto mehr und desto schneller bekommt er Upgrades, also Verbesserungen für sie. Diese können sich so auswirken, dass das Magazin schneller zu wechseln ist oder der Rückstoß abnimmt, was die Zielgenauigkeit verbessert. Für jede Waffenart stehen drei solcher Upgrades zur Verfügung. Tragen kann der Spieler immer eine Pistole sowie zwei weitere Waffen. Während der Kampagne findet man Maschinengewehre, Panzerfäuste, Scharfschützengewehre, Sturmgewehre, Granaten und Schrotflinten. Natürlich können diese, wie bereits angesprochen, während der Mission durch andere ersetzt werden. Für das körperliche Wohlbefinden, das mitunter durch feindlichen Beschuss in Mitleidenschaft gerät, sorgen verstreute Verbandstaschen, die den Gesundheitsstatus wieder anheben.

Von Zeit zu Zeit findet man solche Taschen auch bei getöteten Gegnern. Bei feindlichem Beschuss wird angezeigt, aus welcher Richtung er erfolgt. Die gleiche Anzeige warnt auch vor Granaten, so dass man schnell in Deckung sprinten kann. Das Thema Deckung wird auch in den Videos, die unter "Extras" zu finden sind, genauer aufgearbeitet, da es einen wichtigen Punkt im Spiel darstellt. Befindet man sich in Deckung, kann man über sie oder an ihr vorbei den Gegner unter Feuer nehmen. Auf allzu große Hilfe von Seiten der eigenen Kameraden sollte man sich nie verlassen. Man sollte sie eher als Unterstützung der Atmosphäre ansehen. Zu ihr tragen sie einen guten Teil bei, aber Kriege gewinnt man mit einer solchen KI, wie bereits erwähnt, nicht. Zu guter Letzt gibt es in jeder Mission spezielle Landepunkte zu finden, sogenannte "Skill Drops".

Schafft es der Spieler, auf ihnen zu landen, winken weitere Auszeichnungen. Einen Einfluss auf den Verlauf der Schlacht hat das natürlich nicht. In "Medal of Honor: Airborne" gibt es sechs große Operationen - das klingt nicht nach viel, angesichts der Einfachheit der Missionen ist es leider auch nicht viel. Von dieser Seite hat das Spiel eher den Charakter eines Add-ons oder eines Multiplayerspiels mit einem Singleplayer-Tutorial. Folgende heroische Operationen durchläuft man im Laufe der Story:

Die glorreichen Sechs

Operation Husky, der erste Einsatz für die 82. Luftlandedivision. Hier springt der Spieler über dem sizilianischen Städtchen Adanti ab, um die italienische Flugabwehr zu sabotieren. Nachdem die Sprengsätze an den Flaks angebracht wurden, muss man einigen Fallschirmspringern am Ortsrand helfen. Die Kameraden starten einen groß angelegten Gegenangriff auf die verschanzten Truppen der Achsenmächte.

Operation Avalanche: Diese Mission führt unsere 82. an die italienische Amalfi-Küste. Dort wird die 5. amerikanische Armee bei der Abwehr einer feindlichen Gegenoffensive unterstützt. Nach dem Absprung aus dem Transportflugzeug landen die Fallschirmspringer in den griechischen Ruinen von Paestum, um die Kommunikation und die Versorgungslinien des Feindes zu stören. Sobald der Auftrag erfolgreich abgeschlossen wurde, unterstützen sie die alliierten Truppen in der Nähe.

Operation Neptun: Keine Zweiter-Weltkrieg-Simulation oder Shooter ohne den D-Day. Das ist fast schon ein ungeschriebenes Gesetz der Softwareentwickler. Natürlich wird dem Spieler klargemacht, dass diese Mission eine der wichtigsten und gefährlichsten Operationen im Rahmen der Invasion darstellt. Der Befehl lautet, hinter den feindlichen Linien abzuspringen und den Landungstruppen am Utah-Beach den Weg ins Landesinnere zu ebnen.

Operation Market Garden: Der Auftrag ist relativ simpel, allerdings schwieriger in der Umsetzung. Im Zuge des alliierten Vormarsches rückt ein endloser Konvoi aus LKWs, Nachschubfahrzeugen und Panzern von Eindhoven über Nimwegen bis nach Arnheim vor. Die Division des Spielers erhält den Auftrag, über Nimwegen abzuspringen und die Stadt zu sichern, damit der Konvoi den so genannten Hell´s Highway sicher passieren kann. Diese Gegend wird man übrigens im diesjährigen Konkurrenzspiel "Brothers in Arms" vom Publisher Ubisoft detaillierter kennenlernen.

Operation Varsity: Bei dieser Mission handelt es sich um die größte Luftlandemission aller Zeiten. Das Ziel lautet, Truppen im Zentrum Deutschlands abzusetzen. Der Absprung erfolgt über dem Ruhrgebiet mit dem Befehl, die bereits geschwächte deutsche Kriegsmaschinerie zu sabotieren. Widerstand aller Art ist zu brechen.

Der Flakturm, die letzte Operation im Spiel: Es handelt sich hierbei um das letzte Bollwerk der deutschen Luftabwehr. Die Maschine der 82. ist eines der wenigen Flugzeuge, das in den Luftraum eindringen konnte. Der Auftrag ist folglich, den Turm und seine Systeme auszuschalten.

Nur ein Schwein springt allein

Die Missionen sind also relativ schnell durchgespielt. Auch Anfänger dürften mit dem moderaten Schwierigkeitsgrad wie berichtet keine Probleme haben. Somit gerät der Multiplayermodus nun in unser Visier. Die "Medal of Honor"-Reihe war schon immer für ihre ausgewogenen Multiplayergefechte bekannt. "Medal of Honor: Airborne" scheint hingegen allerdings etwas zu früh abgesprungen zu sein und hat sein Zielgebiet hier ein wenig verfehlt. Einen LAN-Modus sucht man nämlich leider vergeblich. Es stehen lediglich Onlineschlachten zur Verfügung. Warum man die LAN-Spieler quasi ohne Fallschirm aus dem Flugzeug wirft, ist etwas verwunderlich. Nun gut, betrachten wir die verschiedenen Modi. Es stehen derer drei zur Auswahl: Im Team-Deathmatch wird ein Team, sprich Achsenmächte oder Alliierte, ausgewählt und das Team mit der höchsten Punktzahl gewinnt am Ende.

Dieser Modus ist sehr ausgeglichen im Vergleich zu Team-Deathmatch Airborne. Hier wählt der Spieler ebenfalls seine Seite aus. Entscheidet er sich für "Alliierte" , springt der Soldat aus dem Flugzeug wie im Einzelspielermodus. Dadurch erhält die Seite den Bonus, auf Dächern etc. landen und die Gegner am Boden von besseren Standpunkten aus unter Feuer nehmen zu können. Gerät man dabei auf einen Server, auf dem erfahrene Spieler kämpfen, hat mal als Deutscher nur sehr schlechte Chancen; zwar kann man sich recht gut verschanzen, jedoch ist man für Granaten ein leichtes Ziel. Zu guter Letzt gibt es noch den Operation-Airborne-Modus. Hier müssen drei Flaggen gegen den Feind verteidigt werden. Das Team, das alle drei Flaggen gleichzeitig hält, siegt. Der Multiplayermodus von "Medal of Honor: Airborne" ist nicht schlecht, birgt allerdings die eine oder andere Schwäche in sich.

Umgang mit der Waffe

Dem Spieler ist es natürlich, wie üblich, frei gestattet, die Steuerung den eigenen Vorlieben anzupassen. Voreingestellt ist die WASD-Belegung für die Bewegungen, beziehungsweise während des Fallschirmsprungs für das Trimmen. Mit der Maus wird gezielt und gefeuert. Die restlichen Funktionen finden sich auf der Tastatur. Neu ist der True-Trigger-Modus für Scharfschützen: Dazu wird das Zielfernrohr aktiviert, anschließend hält der Spieler die linke Maustaste gedrückt und nach kurzer Zeit färbt sich die dann erschienene True-Trigger-Anzeige langsam rot und zeigt optimale Kontrolle über den Schuss an. Ansonsten spielt sich "Medal of Honor: Airborne" auf dem PC wie jeder andere 3D-Shooter.

Selbstverständlich darf man auch einen Controller benutzen, sofern ein solcher vorhanden ist. "Medal of Honor: Airborne" gehört zu den seltenen Shootern, dessen Steuerung über das Xbox-Gamepad sinnvoller gestaltet ist als über die üblichere Maus-und-Tastatur-Eingabe. Man kann sich mit Hilfe der Maus schneller bewegen, doch die analoge Steuerung des Gamepads wird vollständig ausgenutzt, um mehr Kontrolle über den Soldaten zu haben. Der rechte Joystick kontrolliert im Normalfall die Bewegungen des Spielers, während der linke die Sicht steuert. Visiert man gerade ein Ziel an, kann man mit dem rechten Joystick einstellen, wie weit der Charakter seitlich "um die Ecke" schauen soll, bzw. ob er tiefer auf die Knie gehen oder sich kurz erheben sollte. Man hat also nicht nur ein einfaches "im Stehen", "auf die Knie" oder "um die Ecke schauen", sondern stufenlos alle Möglichkeiten dazwischen.

Beim Scharfschießen kontrolliert man mit der Feuertaste sehr simpel auch die Atmung des Helden. Man muss die rechte Trigger-Taste viel weiter eindrücken, um tatsächlich zu schießen, davor hält man die Atmung des Soldaten kurz an. Somit schwenkt das Gewehr nicht hin und her, sondern das Visieren wird viel genauer. "Squeeze, don’t pull" (auf deutsch "Drücken, nicht ziehen") sagt ein befreundeter Soldat während der ersten Mission. Dieses Gefühl wird durch die Steuerung von "Medal of Honor: Airborne" zum ersten Mal perfekt auf ein Videospiel übertragen. Die Steuerung gestaltet sich also sehr einsteigerfreundlich und sinnvoll, womit auch Anfänger schnell ins Spiel finden. Im Handbuch wird die Grundsteuerung zudem noch einmal erläutert.

Schöne Gegend

EA Los Angeles hat sich keine Blöße gegeben und liefert mit "Medal of Honor: Airborne" ein ordentliches grafisches Erscheinungsbild ab. Dafür sorgt die "Unreal Engine 3". Allerdings wird sie nicht völlig ausgereizt, so dass noch einiges an Luft nach oben gewesen wäre. Die Landschaften und Gebäude sehen zwar sehr gut aus, verschlingen aber auch ordentlich Rechenpower, was am Ende unseres Berichtes im Zusammenhang mit den minimalen Systemanforderungen noch einmal deutlich wird. Die Gegner und Kameraden sind sehr gut modelliert und machen einen recht authentischen Eindruck. Dies setzt sich auch in den Bewegungen fort – wenn sie sich jetzt nur noch etwas intelligenter bewegen würden! Was Effekte wie Granateneinschläge, Explosionen und dergleichen angeht, gibt es bei einem EA-Titel natürlich nichts zu meckern.

Rauch und Flakfeuer in der Ferne sehen nicht nur sehr gelungen aus, sondern fügen sich gut in das Bild "Ich bin mitten drin im Kampfgeschehen!" ein. Man kann oft schlecht zwischen Feind oder Freund unterscheiden; Rauchwolken versperren gelegentlich die Sicht und der Tinnitus nach einer nahen Explosion übertönt alle anderen Geräusche. Im Hintergrund segeln weitere Fallschirmspringer Richtung Boden oder man erkennt die Schüsse von Flaks in den abendlichen Himmel. Feindliche Scharfschützen werden durch die Spiegelung ihres Zielfernrohres immer verraten - leider auch, wenn es dunkel ist und es keinen Grund für solche Reflexionen gibt. Zusammenfassend kann man sagen, dass "Medal of Honor: Airborne" keine grafischen Highlights bietet, aber in einem durchaus akzeptablen und zeitgemäßen Gewand daherkommt, an dem es nichts auszusetzen gibt, wenn auch etwas mehr möglich gewesen wäre.

Kriegsdonner

Wirklich gut gelungen ist die Soundkulisse. Der Spieler fühlt sich jederzeit mitten im Krieg. Überall MG-Feuer, Granaten und Schlachtenlärm. Gepaart mit der tollen Grafik entsteht so durchaus ein richtig schönes "Mitten drin statt nur dabei"-Gefühl. Selbst in Aktion besitzen die benutzten Waffen einen sehr authentischen Klang. Dabei kann der Spieler die verwendeten Waffen tatsächlich auch am Klang erkennen. Gerät man unter feindlichen Beschuss, so hört man die Kugeln nur so umherzischen und einschlagen. Sind Kameraden in der Nähe, so vernimmt man, wie sie Anweisungen und Warnungen brüllen, was die jeweilige Situation sehr real erscheinen lässt. Rückt schweres Gerät wie etwa ein feindlicher deutscher Tiger-Panzer an, so hört man die Unheil verkündenden Ketten schon aus weiter Ferne. Explosionen sehen nicht nur schön aus, sondern klingen auch sehr einschüchternd. Die Musik orientiert sich deutlich am Stil der Vorgänger und wirkt schon aus diesem Grund für Veteranen der Reihe sehr passend. In den Zwischensequenzen wurde die Synchronisation gut umgesetzt - eben gewohnte EA-Qualität.

 


Fazit

   Keine Frage, EA hat ein ordentliches Spiel abgeliefert. Die Idee, mit dem Fallschirm in jedem Bereich des Levels landen zu können, finde ich immer noch richtig gut. Aber das war es dann leider auch schon an Geistesblitzen der Entwickler. Am Boden angekommen, spielt sich "Airborne" genauso wie seine Vorgänger. Dieselben Missionstypen, die gleichen Einsatzgebiete und Waffen. Es war eben alles schon einmal da. Zudem ist die schlechte KI wirklich ärgerlich. Das Fehlen eines LAN-Modus' ist ein weiter Minuspunkt. Das Spiel kommt mit einer ordentlichen Grafik und klasse gestalteten Missionen daher, aber das Tausendjährige Reich hält maximal sechs bis zehn Stunden, dann ist die Story durch. Der Sound wiederum ist wie gewohnt klasse und fesselnd. Anhand unserer Auflistung der Operationen kann jeder nun selbst entscheiden, ob sich die Anschaffung für ihn lohnt. Mit anderen Worten: Es ist zwar kein missglückter Absprung geworden, aber eine Punktlandung sieht anders aus. (01.10.2007)


Kommentare:
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2020-12-15 20:37:32... - lordon456

si


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