Crazy Machines (NDS) (dtp entertainment) geschrieben von Daniela Salten
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Physik ist ein Schulfach, das nur den Wenigsten Spaß gemacht haben dürfte. Langweilige Experimente und das Lernen von Formeln sind eben nicht jedermanns Sache. Zum Glück kam bereits 2004 mit "Crazy Machines" ein Spiel für den PC heraus, das mit diesen Vorurteilen aufräumte und vielen die Physik auf ganz neue Art und Weise zeigte. Jetzt ist eine Umsetzung dieses Spiels für den Nintendo DS erschienen und das Knobeln kann weitergehen. Gamepla In "Crazy Machines" geht es, wie der Name schon sagt, um verrückte Maschinen, die man so vervollständigen muss, dass mittels einer Kettenreaktion eine bestimmte Aufgabe erfüllt werden kann. Diese Aufgaben klingen dabei relativ simpel: Bringe einen Ball in einen Basketballkorb, zünde eine Kerze an, lass eine Blume blühen und vieles mehr. Um das allerdings zu erreichen, müssen verschiedene Ursachen und Wirkungen so aufeinander abgestimmt werden, dass das gewünschte Ergebnis auch erzielt wird. Jede Maschine ist dabei in ihren Grundzügen im unteren Bildschirm aufgebaut. Die Teile, die dazu fehlen, sind in einem speziellen Bauteilevorrat aufgelistet. Man muss sie nun so in das Experiment einsetzen, dass alles so abläuft, wie es zur Erfüllung der im oberen Bildschirm angegebenen Aufgabe nötig ist. Die Bauteile können dabei sehr unterschiedlich sein: Bretter, Mauern, Bälle und Kugeln in verschiedener Größe, Antriebsbänder, Dampfmaschinen, Schwerkraftmaschinen, Trafos und mehr. Die Bauteile werden aus einem Vorratsmenü in das Experiment gezogen. Durch Antippen erscheint dann ein Menü, durch das man die einzelnen Teile in ihrer Lage und Ausrichtung verändern kann. Je weiter man im Spiel fortschreitet, desto komplexer werden die Maschinen und desto schwieriger wird es, die fehlenden Bauteile an der richtigen Stelle zu platzieren. Schön ist dabei, dass es bei mehreren Experimenten auch verschiedene Lösungen gibt, man also auch einen eigenen Weg finden kann, der nicht mit dem "Idealweg" übereinstimmen muss. Leider ist die Steuerung manchmal etwas umständlich. So sind etwa Kabel und Antriebsbänder nicht immer einfach zu bewegen - gerade, wenn sie an Steckdosen oder Zahnrädern befestigt sind. Oft kann man sie nur durch mehrmaliges Antippen lösen, ansonsten bewegt sich das Element, an dem sie befestigt sind, mit. Insgesamt besteht das Spiel aus 150 unterschiedlichen Experimenten. 100 dieser Versuchsaufbauten fallen dabei unter die "Rätsel"-Kategorie. Hierbei müssen die Bauteile einfach so in die Maschine eingesetzt werden, dass die Kettenreaktion einsetzen kann und die gestellte Aufgabe erfüllt wird. Die restlichen 50 Versuche sind Teil der "Action"-Kategorie. Dabei soll das Experiment nicht nur mit den entsprechenden Bauteilen vervollständigt werden, es muss auch beeinflusst werden. Dieses geschieht, indem man Teile bewegt. Das kann mittels des Touchpens oder durch gezieltes Pusten in das Mikrofon des Nintendo DS erfolgen. Für die Experimente gibt es keine Zeitvorgabe. Je schneller man sie aber bewältigt, desto mehr Punkte erhält man. Alle Punkte werden zusammengezählt und ergeben eine Gesamtpunktzahl, die man durch nochmaliges Absolvieren weiter verbessern kann. Der Baukasten Neben den vorgegebenen Experimenten im "Rätsel-" und im "Action"-Menü gibt es auch den Baukasten. Dabei kann der Spieler selbst aktiv werden und eigene Experimente erstellen, von denen bis zu vier abgespeichert werden können. Ihm steht dabei ein Grundstock an Bauteilen zur Verfügung. Weitere Bauteile kommen während des Spiels hinzu. Je weiter man nämlich in den vorgegebenen Aufgaben voranschreitet, desto mehr Bauteile werden freigeschaltet. Die selbst angefertigten Experimente können auch mittels drahtloser Übertragung an andere Spieler verschickt werden. Sound und Grafik Über den Sound lässt sich nur wenig sagen. Die Experimente sind jeweils mit dem Sound unterlegt, den die dabei eingesetzten Bauteile machen. Dies ist gut gelungen und lässt alles noch ein wenig realistischer erscheinen. Die Grafik ist ebenfalls recht solide gemacht. Die Experimente sind in einer 2D-Ansicht dargestellt, was aber für die Übersicht recht förderlich ist. Die Bewegungen sind insgesamt realistisch gestaltet. Zwar ist "Crazy Machines" somit sicher kein Höhepunkt der grafischen Darstellungsmöglichkeiten des Nintendo DS, das ist bei einem solchen Spiel aber auch nicht zu erwarten. Fazit "Crazy Machines" ist ein insgesamt solide gestaltetes Spiel, das zeigt, wie viel Spaß Physik machen kann. Die Experimente sind sehr vielseitig und regen zum Nachdenken und Tüfteln an. Dass man dabei im "Action"-Modus auch selbst aktiv werden kann, erhöht den Reiz des Spiels noch. Besonders gelungen ist der Baukasten, der den Spielspaß auch über das Lösen der vorgegebenen Experimente hinaus garantiert. Wer gerne knobelt und seine Physikkenntnisse aufpolieren will, ist bei "Crazy Machines" genau richtig. (21.11.2008) |