Ace Combat Assault Horizon (PS3) (Namco Bandai) geschrieben von Christian Dabelstein
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Seit "Ace Combat" 1995 unter dem Titel "Air Combat" das erste Mal auf der Playstation erschien, ist der Name "Ace Combat" immer ein Garant für schnelle Flugzeug-Action auf dem heimischen Fernseher oder der tragbaren Spielekonsole gewesen. Nun startet Namco Bandai die Franchise unter dem Titel "Ace Combat Assault Horizon". Was neu an dem Spiel ist, hat sich DLH.Net genauer angesehen, also Pilotenhelm aufgesetzt, rein ins Cockpit, Turbinen an und los gehts. Es wird einmal sein, in naher Zukunft Im Jahre 2015 drohen ganze Länder im Chaos zu versinken, Rebellen und Piraten terrorisieren die Küstenregionen von Ostafrika. Deshalb fordern einige lokale Regierungen von den Vereinten Nationen Hilfe an. Da die UN ebenfalls überfordert scheinen, ruft sie die NATO zu Hilfe, welche dann auch Hilfe in Form eines militärischen Sondereinsatzkommandos leistet. In "Ace Combat Assault Horizon" wechseln sich actionreiche Flugsequenzen sowie spannende Zwischensequenzen ab. Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Rollen von des "Fliegerasses" Leutnant Colonel William Bishop, des Helikopterpiloten Captain Doug "D-Ray" Robinson, der Bomberpilotin Captain Janice Rehl und eines unbekannten Bordschützen an Bord eines Blackhawk-Helikopters um einer Geschichte aus Macht, Verrat, Rache und Liebe zu folgen. Auf ins Cockpit Vor Beginn eines Einsatzes darf der Spieler aus mehreren Flugzeugen seine Maschine für die Mission auswählen. Hier hat der Protagonist eine beachtliche Auswahl, denn insgesamt stehen im Hangar 22 Flugzeuge (für Vorbesteller und alle, die eine Sammler-Edition ihr Eigen nennen, 23 Flieger), ein Hubschrauber (ein zweiter Helikopter wird freigeschaltet, nachdem das Spiel einmal absolviert wurde), zwei Bomber und eine AC130U Spooky bereit. Jeder Kampfjet hat ein Maschinengewehr und Standard Raketen im Überfluss. Sobald sich für eine Maschine entschieden wurde, ist die Zweitbewaffnung an der Reihe, diese kann aus speziellen Raketen oder Bomben bestehen, die bei jedem Kampflieger und Helikopter anders ausfallen. Zu diesen Sonderwaffen zählen zum Beispiel vierfache Luft-Luft-Raketen, die in der Lage sind vier Ziele gleichzeitig zu erfassen oder alle vier Geschosse auf ein Ziel zu konzentrieren, vierfache Luft-Boden-Raketen, Bomben und viele mehr.
Das Spiel gibt am Anfang ein gemächliches Tempo vor, so dass der Spieler in den ersten Missionen die Steuerungen der verschiedenen Fluggeräte erklärt bekommt, wobei das Hauptaugenmerk definitiv in der Action liegt. "Assault Horizon" ist keine Simulation und will auch keine sein, das macht der Entwickler mit diesem Spiel eindeutig klar. Sobald ein gegnerischer Flieger, mit einem Druck auf das Dreieck, auserkoren wurde, muss dieser durch geschickte Flugmanöver vor das eigene Fadenkreuz geholt werden. Dies gestaltet sich manchmal etwas schwierig, denn die Piloten der Feindflieger scheinen Meister im Ausführen von Ausweichmanövern zu sein. Dem Spieler bleiben manchmal nur Sekunden, um L2 und R2 gleichzeitig zu drücken, um in den neuen "Dog-Fight-Modus" zu kommen, ist dies gelungen, setzt sich die eigene Maschine direkt hinter den feindlichen Flieger und der Autopilot übernimmt die Steuerung. Sobald es zu dem Nahkampf-Modus kommt, wird es hektisch, gut dass das Flugzeug nun nicht mehr selbst gesteuert, sondern, wie in einem Rail-Shooter, nur noch gezielt und geschossen wird, da der Jäger nun dem Feind wie von selbst folgt, kann sich der Pilot voll auf den vorausfliegenden Gegner konzentrieren, der jetzt ein leichtes Ziel bietet.
Handelt es sich bei dem Feind aber um ein Fliegerass sieht das ganze gleich anders aus. Es ist weitaus schwieriger für den Helden diesen vor das Fadenkreuz zu bekommen. Ist dies gelungen, geht es mit dem automatisch gesteuerten Flugzeug, durch vorprogrammierte Flugrouten, die je nach Level variieren. Ist der Kampf in einer Stadt, jagt der Protagonist mit seiner Kampfmaschine den Gegner durch Häuserschluchten und in haarsträubenden Flugmanövern zum Beispiel durch herabfallende Häusertrümmer. Fragwürdig ist, dass der Gegner erst nach vollendeter Verfolgung abgeschossen werden kann; es kommt schon Frust auf, wenn jede Rakete trifft, der feindliche Flieger aber erst zum Ende der Sequenz explodiert. Jeder abgeschossene Gegner im "Dog-Fight-Modus" explodiert übrigens in einer filmähnlichen Zeitlupen-Sequenz, welche immer unterschiedlich ausfällt. Ist ein Einsatz geschafft, wird eine Filmsequenz eingespielt, die die Story weitererzählt und den Spieler auf die nächste Mission einstimmt.
Ist die Kampagne absolviert, werden zur Belohnung zwei weitere High-Tech-Maschinen im Hangar freigeschaltet. Jede geschaffte Mission kann im Modus "Freie Mission" wiederholt werden, hier kann nun der Pilot aus allen verfügbaren Fliegern auswählen, mit welcher Maschine er eine Mission wiederholen möchte. Auf lange Sicht bleibt dadurch der Spaß am Spiel erhalten, denn durch das erneute Spielen eines Levels bekommt der Spieler Freischaltungspunkte, mit denen Fähigkeiten gekauft werden, können, diese können dann in so genannten Fertigkeiten-Sets eingesetzt werden. Multiplayer Der Multiplayer-Modus bietet vier verschiedene Spiel-Modi: In "Eroberung" ist das Ziel der Spieler in einem Team das Hauptquartier des gegnerischen Teams auszuschalten, dafür hat man Zugang zu allen Kampffliegern und den Helikoptern. Hektischer wird es bei "Vorherrschaft"; hier müssen die Spieler versuchen, so viele Basen des Gegners wie möglich zu erobern. Bei "Deathmatch" geht es klassisch alle gegen alle: Es macht verteufelt viel Spaß mit einem Kampfhubschrauber hinter einem Haus zu warten und den vorbeifliegenden Jagdmaschinen Raketen hinterher zu schicken. Die letzte Spieloption ist "Mission Co-op", ein kooperativer Spielmodus, in dem gemeinsam verschiedene Story Missionen nachgespielt werden.
Auch durch das Absolvieren der verschiedenen Multiplayer-Modi bekommt der Spieler Punkte, die er für Verbesserungen einsetzen kann, wie zum Beispiel "schnelleres Aufschalten für Raketen". Damit kann der Pilot dann sogenannte Fertigkeiten-Sets erstellen, in denen er sechs Eigenschaften zu einem Set verbinden kann. Ein solches Set darf sich der Spieler anschließend zusammenstellen und als Verbesserung im Multiplayer-Modus benutzen. Steuerknüppel festhalten "Ace Combat" ist ein Action Shooter, das merkt man sofort an der einfachen Steuerung. Denn diese ist schnell erlernt und erinnert im "Dog-Fight-Modus" sogar an einen "Rail-Shooter". Das Flugzeug wird mit dem linken Analog-Stick gesteuert. Der rechte Analog-Stick dient lediglich dazu, sich umzusehen. Einzig die Tatsache, dass für den "Dog-Fight-Modus" L2 und R2 gleichzeitig gedrückt werden müssen, ist in hektischen Luftschlachten umständlich. Keine Zeit, um aus dem Fenster zu gucken! Optisch ist "Ace Combat Assault Horizon" ein Leckerbissen. Alle Maschinen sind sehr detailgetreu umgesetzt worden und sehen nahezu genauso aus wie ihr reales Vorbild. Auch den Vergleich zu anderen Spielen wie zum Beispiel "Tom Clancys H.A.W.X." muss das Spiel von Namco Bandai nicht zu scheuen: In der Realität baugleiche Flugzeuge wie die "F16C" unterscheiden sich vortrefflich im Design zur "F16F" in Form der extra Treibstofftanks am Rumpf des Fliegers. Allerdings sind hier die Möglichkeiten der GeoEye-Technik, die die Landschaften durch Satellitenbilder detailliert darstellt, in den Luftschlachten nicht gut ausgereizt worden. Trotz der gut modellierten und authentisch wirkenden Gebäude, an denen selbst im Tiefflug vorbeigeflogen werden kann, erscheint die Welt dann doch recht flach. In den Helikoptermissionen hingegen strotzen die Level nur so vor authentischen und detaillierten Gebäuden. Fox-Two Rakete los! Ein fulminanter Soundtrack, laute Turbinen, verständliche Sprachausgabe und eine sehr gute Synchronisation. Alle diese Aussagen stimmen bei diesem Spiel und treffen genau ins Schwarze. Die Musik wirkt nie langweilig und passt sich dynamisch an das Spielgeschehen an. Die Sounds der verschiedenen Waffentypen sind glaubwürdig und gut ausgeglichen.
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Fazit
"Ace Combat Assault Horizon" spielt sich schnell und rasant. Die detaillierten Darstellungen der Flugzeuge überzeugen und die Geschichte wird spannend erzählt. Durch die Spiel-Modi "Freie Mission" und den "Online-Multiplayer" ist auch für Langzeitmotivation gesorgt. Simulationsfreaks sollten lieber die Finger von diesem Spiel lassen, da das Spiel vor allem ein erstklassiger Action-Shooter ist. Action-Fans kann man dieses prächtige Spektakel wärmstens empfehlen. (21.10.2011)