Star Wolves Geschrieben von Carsten Werner
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Star Wolves aus dem Haus des russischen Entwicklerstudios 1C versetzt den Spieler in das 22. Jahrhundert. Ein riesiges Imperium beherrscht die bekannten Welten der Galaxie, doch es herrscht Unruhe: Drei Megafirmen kämpfen mit allen Mitteln um die Vormachtstellung, Piraten greifen wahllos Raumschiffe und Planeten an und eine geheimnisvolle Alienrasse beginnt, einen offenen Krieg gegen das Imperium zu führen. In dieser Zeit leitet der Spieler die Star Wolves – eine maximal sechs Personen starke Söldnertruppe, welche, sollte die Bezahlung stimmen, jeden Auftrag übernimmt. Mit diesem Hintergrund startet Star Wolves, ein Spiel, das man am besten als galaktisches Rollenspiel mit Strategieanlagen bezeichnen könnte. Doch vor der Action steht die Charakterauswahl: Hier kann der Spieler den Charakter seinen Vorlieben anpassen, er kann bestimmen, ob er ein Experte im Nah- oder Fernkampf, beim Fliegen oder in der elektronischen Kriegsführung sein möchte. Dass diese Wahl ernsthafte Auswirkungen hat, zeigt sich in dem daraus resultierenden Fähigkeitenbaum, welcher für jede der vier Fachrichtungen einzigartig ist und mehrere Spezialfähigkeiten erlernbar macht. So ist es erfahrenden Elektronikern möglich, feindliche Schiffe lahm zu legen, während Meisterschützen im Dogfight wesentlich erfolgreicher agieren und feindliche Schiffe schnell eliminieren können. Nachdem man seinen Charakter ausgewählt hat, startet man an Bord seines persönlichen Raumkreuzers, welcher gleichzeitig als Lager, Schlafplatz und Nachrichtenzentrale dient. Hier hat man auch Zugang zu allen wichtigen Bereichen des Spieles: Dem Charakterbildschirm, dem Ausrüstungs- und Handelsbildschirm sowie dem Nachrichtenbildschirm, welcher den Spieler über galaktische Neuigkeiten, aber auch über neue lukrative Aufträge auf dem Laufenden hält. Bevor man jedoch die ersten Aufträge annimmt, empfiehlt es sich, sein Raumschiff aufzurüsten: Dazu stehen dem Spieler eine große Auswahl von Waffen, Raketen und Zusatzsystemen zur Verfügung, welche auch im späteren Spielverlauf regelmäßig durch neue Gerätschaften und Alientechnologie erweitert wird. Hat man seine Schiffe aufgerüstet und sich auch mit den einzelnen Waffen und Modulen vertraut gemacht, wagt man sich an die ersten Missionen. Schon nach dem Laden wird dem Spieler klar, wie die Missionen ablaufen: Während man in einer Art Heimatsystem seine Aufgaben bekommt, springt man zu Beginn einer jeden Mission durch ein Sprungtor in sein Einsatzsystem, wo man nicht selten bereits erwartet wird. Eine Wahl, in welches Raumsystem man springt, gibt es nicht, eine freie Reise durch das Weltall ist also nicht möglich. Nach dem Eintreffen erhält man von seinem Auftraggeber meist genauere Instruktionen wie Wegstrecken oder Navigationspunkte. Allerdings erledigt man innerhalb des Sternensystems nicht nur den Hauptauftrag: Regelmäßig erhält man neue optionale Aufgaben, welche sich zwar oft nur auf Angriffe oder Eskorten beziehen, aber den Spielfluss doch merklich auflockern. Obwohl sich die meisten Aufträge innerhalb der Kampagne kaum unterscheiden und meist im Kampf enden, kann man doch manche Konflikte durch geschickte Auswahl der Antwortmöglichkeiten vermeiden. So lassen sich auch alternative Lösungen erreichen oder man erhält von dem potentiellen Ziel sogar neue Aufträge. Doch bei einem Großteil der Missionen wird man angegriffen oder man greift selbst an. Hier zeigt sich das wirklich gelungene Kampf- und Steuersystem von Star Wolves. Die Steuerung des Teams geht leicht von der Hand, genauso der Angriff oder die Auswahl der Spezialfähigkeiten und Waffen. Die Steuerung und die Umgebung erinnern an Titel wie Haegemonia oder Homeworld: Der Spieler bewegt sich völlig frei innerhalb eines dreidimensionalen Raumes und muss nicht nur die Entfernungen, sondern auch Höhenunterschiede in seine Planungen mit einbeziehen. Kenner werden sich durch die Anlehnung an andere Titel leicht zurecht finden, Ungeübte jedoch werden ein ums andere Mal die Übersicht verlieren, welche sich jedoch durch die gute Kameraführung und die umfassenden Zoomfunktionen leicht wiederherstellen lässt. Mit simplen Klicks lassen sich Ziele markieren, welche dann mit mehr oder weniger Erfolg angegriffen werden. Sollte es jedoch zu Problemen kommen, lässt sich das Geschehen jederzeit pausieren und sie können den Einheiten neue Befehle geben oder Spezialfähigkeiten der Charaktere auslösen. Nach einem Einsatz, kehren Sie dann durch ein Sprungtor wieder zurück und können mit den verdienten Erfahrungspunkten ihre Mitstreiter verbessern. Die Grafik Selbst in der vorliegenden Version macht die Grafik einen ausgezeichneten Eindruck, hier haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet; die Raumschiffmodelle sind sehr gut gelungen und sehr detailreich. Auch die Umgebung des Spielers und die Hintergründe des Weltalls sind sehr schön geworden. Während der Kämpfe sieht man die Raketen an sich vorbeizischen, Asteroidenfelder nehmen dem Spieler die Sicht und verstecken den Spieler; Raumschiffe und Stationen zerbersten in teilweise riesigen Explosionen. Trotz dieser Detailfülle läuft Star Wolves auch auf langsameren Rechnern noch in annehmbarer Geschwindigkeit, ohne jedoch viel schlechter auszusehen. Die Musik Auch über die Musikauswahl kann man nicht klagen, die Musikstücke sind passend und stimmungsvoll, stören den Spielfluss also nicht. Auch passen sie sich den Geschehnissen an und sorgen für eine gelungene Atmosphäre bei den Flügen durch die unendlichen Weiten des Weltraumes. Über die Sprachausgabe kann man nicht viel sagen, Da es sich noch um eine Previewversion handelt, verfügt das Spiel noch über keine deutsche Sprachausgabe. Präsentation und Story Ein großer Vorteil von Star Wolves ist die spielerische Freiheit innerhalb der Missionen, aber auch bei der Missionsauswahl selbst. Über die Kommunikationskanäle wird man sehr oft von einer der 3 großen Firmen angeheuert, für sie die Arbeit zu tun. Dabei kommt es auch oft zu Kämpfen mit Schiffen, welche in vorangegangenen Missionen noch Verbündete oder Auftraggeber waren. Diese häufiger Wechsel von Freund und Feind machen einen immensen Reiz aus, gibt es doch für lange Zeit keinen eindeutigen Feind, jeder kann Opfer werden. Dadurch muss sich der Spieler auch jedes Mal umstellen, sollte er eine Mission annehmen, da jede der Parteien andere Strategien und Waffen benutzt. Als Spieler entscheidet man jedoch selbst, ob man Nebenaufträge für eine Partei bestreiten möchte oder ob er sich den wichtigen Missionen widmet. Jedoch ist es in späteren Missionen fast unmöglich, ohne das nötige Kleingeld die überlebenswichtige Ausrüstung zu erlangen. Allerdings gibt es in der Präsentation der Missionen und der Kampagne einige Schwachstellen. So wird die Geschichte um Intrigen und Kriege meist nur durch lange Texte und Funksprüche erzählt, eine Auflockerung durch kleine Videos oder Animationen fehlt leider. Auch tappt man durch Erzählweise lange Zeit im Dunkeln über die wahren Machtverhältnisse oder die Fortschritte im Universum. Auch auf eine nähere Präsentation der großen Parteien wird verzichtet. Die Grafik setzt zwar keine neuen Maßstäbe, ist aber besser als in vergleichbaren Titeln. Umso mehr erstaunlich ist, dass diese Grafik auch auf schwachen Konfigurationen noch spielbare Ergebnisse liefert. Auch wenn die vorliegende Version noch im Betastatus ist und einige Kleinigkeiten wie eine Übersetzung der Sprache oder die Beschreibung von einigen Schiffen noch fehlen, macht das Spiel bereits jetzt sehr viel Spaß.
(21.01.2005) Systemvorrausetzungen: Mindestanforderungen: - Pentium-3-Prozessor mit 800 MHz oder mehr - Hauptspeicher: 128 MB RAM oder mehr - 3D-Grafikkarte: GeForce2 MX400 mit 32 MB oder besser - CD-ROM-Laufwerk, Tastatur, Maus
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