Sonic Unleashed

Sonic Unleashed (PS3)

(Sega)

geschrieben von Anna Okel

 

 
Entwickler: Sega
Publisher: Sega
Genre: Jump'n'Run
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Sonic Unleashed
Preis: 59,95 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Der beliebteste Igel aller Zeiten ist wieder da: Sonic The Hedgehog muss erneut die Welt retten und die Pläne seines Erzfeindes Dr. Eggman, auch bekannt als Dr. Robotnik durchkreuzen. Fans dürfen sich auf ein spannendes Abenteuer des blauen Helden freuen, das nostalgische Werte aber auch innovative Technologien verbinden soll.

Ein Unterschied bei Tag und Nacht

Die Vorgeschichte zu "Sonic Unleashed" wird in einer spektakulären Sequenz gezeigt und der Spieler wird in das neueste Abenteuer eingeführt. Dr. Eggman ist für seine bösen Absichten bekannt und wieder versucht er mit einem raffinierten Plan, die Weltherrschaft an sich zu reißen und seinen Erzfeind Sonic The Hedgehog zu überlisten. Unterwegs zu der feindlichen Schiffsflotte im Weltall will Sonic seinem Feind endgültig das Handwerk legen, der sich in einer Festung innerhalb der Armada befindet. Allerdings hat sich der Doktor eine heimtückische Falle ausgedacht und ein Energieschild beraubt Sonic seiner Kräfte und macht auch die hilfreichen Chaos Emeralds, die die Verwandlung in Super Sonic ermöglichen, machtlos. So kann der Bösewicht die mächtigen Kristalle für seine Zwecke missbrauchen, indem er sie umpolt und ihre nun dunkle Energie mit einem gewaltigen Strahl auf die Erde schickt. Der Blaue Planet teilt sich in sieben Kontinente, die den Erdkern umkreisen und sonst nicht mehr miteinander verbunden sind. Durch das Getöse erwacht auch noch eine Bestie aus ihrem tiefen Schlaf: Dark Gaia. Allerdings geschieht etwas Ungeplantes und auch Sonic verwandelt sich eine Art Bestie. Er wird zu einem Werigel. einem Wesen mit straffen Muskeln und scharfen Krallen, großen Fangzähnen und einem dichten Fell.

Dr. Eggman glaubt, Sonic unschädlich gemacht zu haben und scheut nicht davor zurück, ihn samt den Kristallen auf die Erde zu katapultieren. Mit einer rasanten Geschwindigkeit landet der Held auf einem der Kontinente und kommt kurz darauf wieder zu Bewusstsein. Erschrocken muss er feststellen, dass er auf einer koboldähnlichen Figur gelandet ist. Äußerlich immer noch ein Monster, jagt er dem kleinen Kerl Angst ein und begreift erst nach einer Weile, was es mit dem befremdlichen Verhalten auf sich hat. Er schaut an sich herunter und muss feststellen, dass er tatsächlich Angst einflößende Proportionen angenommen hat. Als der Tag anbricht, verwandelt er sich zurück in den blauen Igel und versteht jetzt, dass er sich mit Anbruch der Dunkelheit wieder in das Monster verwandeln wird. Durch den harten Aufprall hat der neue Freund leider sein Gedächtnis verloren, schuldbewusst und vor allem hilfsbereit erklärt Sonic ihn zu seinem Gefährten und verspricht, gemeinsam herauszufinden, wer der Kleine ist. Im Spielverlauf übernimmt er die Rolle eines Führers und steht mit hilfreichen Tipps zur Seite. Neben dem Versprechen darf Sonic natürlich sein Hauptziel nicht aus den Augen verlieren: Er muss versuchen, die Welt in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen und Dr. Eggman aufzuhalten.

Stadtbesichtigung

Der Spieler schlüpft, wie üblich, in die Rolle des blauen Igels und übernimmt seine Steuerung. Zunächst begibt man sich in einen Stadtlevel. Hier kann man sich frei bewegen und ist nicht an einen bestimmten Handlungsablauf gebunden. In Gesprächen mit den Bewohnern der Stadt bekommt man hilfreiche Tipps zum weiteren Verlauf, außerdem hat Sonic seinem neuen Freund, den er vorläufig auf den Spitznamen Chip tauft, versprochen, bei der Wiederherstellung seines Gedächtnisses zu helfen und muss auch deshalb die Passanten nach Hinweisen fragen. Diese wissen stets von den neuesten Geschehnissen zu berichten, deshalb sollte man keinen potenziellen Helfer außer Acht lassen, um an möglichst viele Informationen zu gelangen. Sind mehrere Antwortmöglichkeiten verfügbar, kann man selbstständig entscheiden und den Spielverlauf nach eigenem Interesse beeinflussen. Manchmal benötigen auch die Bewohner die Hilfe von Sonic und stellen ihn vor besondere Missionen. Es bleibt dem Spieler überlassen, ob er sie annimmt. Durch das Erfüllen solcher Aufgaben gewinnt man Erfahrungspunkte, die anschließend individuell in das Können des Helden investiert werden können, um so beispielsweise seine Geschwindigkeit oder Kraft zu erhöhen. So lassen sich seine Fähigkeiten weiter ausbauen, um dem Schwierigkeitsgrad zu trotzen.

Die gesammelten Ringe kann man auch zum Einkaufen nutzen, in den vorhandenen Geschäften gibt es verschiedene Gegenstände zu erwerben, die automatisch im Inventar abgelegt werden. Essbares beschert Sonic weitere Erfahrungspunkte, während sein kleiner Gefährte einfach nur gerne und viel isst. Eine besondere Vorliebe hegt der Igel für Chili-Hotdogs. In einigen Abschnitten findet man Hotdog-Stände, die Actionlevels mit besonderen Herausforderungen beinhalten. Man versucht zum Beispiel, einen Level in einer bestimmten Zeitspanne abzuschließen oder eine vorgegebene Menge an Ringen einzusammeln. Mit jeder absolvierten Herausforderung steigt Sonics Erfahrung und schwierigere Aufgaben werden freigeschaltet. In der Nacht kommt es vor, dass man auf Bewohner trifft, die sich merkwürdig verhalten, das heißt, dass sie nicht mehr menschlich handeln und von einem Monster besessen sind. Um ihnen zu helfen, ist ein Exorzismus von Nöten. Durch eine spezielle Kamera, beziehungsweise durch das Auslösen des Blitzes, wird das Monster sichtbar und man kann es bekämpfen. Allerdings ist die Anzahl der Blitze begrenzt. Gehen sie zu Neige, muss man sich weitere in einem Geschäft besorgen.

Die Abwechslung ruft

Actionlevels sind durch "Wrap-Tore" zu betreten, die sich in einem Eingangsbereich befinden. Sonnen- und Mondsymbole kennzeichnen die Art des Charakters, den man für die Mission benötigt, da Sonic seine Gestalt je nach Tagesabschnitt wechselt. Erreicht man die nächste Aufgabe zur falschen Zeit, besteht die Möglichkeit, eine Sanduhr zu suchen und sie anzugreifen, um die Zeit vorzudrehen. Die Umgebung gestaltet sich passend zur wechselnden Optik des Helden unterschiedlich. Am Tag besticht vor allem das Tempo. Mit rasanter Geschwindigkeit muss man sich den Weg bahnen und halsbrecherische Hindernisse überbrücken. Zu Beginn werden Tastenkombinationen eingeblendet, damit sich der Spieler in der Steuerung zurechtfinden kann. Es ist nicht immer einfach, alle Interaktionen, wie verlangt, auszuführen. Sobald man jedoch alle Möglichkeiten ausprobieren durfte, sollte die Steuerung nach kurzer Zeit kein Problem mehr darstellen. Schwierig gestalten sich die Tageslevels, weil sie viele Fallen beinhalten. So muss man an mehrbahnigen Schienen hin und her hüpfen, um beispielsweise Stacheln auszuweichen, die kostbare Lebensenergie abziehen und im schlimmsten Falle zum Verlust eines Lebens führen. Außerdem versuchen einige Roboterfeinde das Voranschreiten zu sabotieren und es wird zunehmend schwieriger, sie zu besiegen, da manchmal komplexe Tastenkombinationen nötig sind, um sie auszuschalten. Interessant sind diese Levels, weil sie sowohl dreidimensionale Abschnitte enthalten, aber auch klassische "Sidescroller-Action" in 2D vorweisen. Man wird in alte Zeiten zurückversetzt und es ist erfreulich, Sonic in traditioneller Weise zu sehen.

In den Nachtlevels kommen die Stärken des Werigels zur Geltung. Er ist langsamer, hat jedoch einige spezielle Eigenschaften, die es ermöglichen, Hindernisse zu bewältigen, die sonst unerreichbar wären. Man muss gegen viele Feinde kämpfen, was dadurch erleichtert wird, dass Sonic seine Arme weit ausstrecken kann, um sie aus größerer Entfernung anzugreifen. Außerdem kann man durch sie weit abgelegene Vorsprünge oder Balken erreichen und sich beispielsweise an einer Wand hochziehen. Ein Schutzmechanismus ermöglicht es, einen Schild aufzubauen und sich gegen Angreifer zu verteidigen. Allerdings muss sich die Anzeige regelmäßig regenerieren, um die Funktion erneut freizuschalten. So muss Sonic - wie immer - nach Ringen Ausschau halten. Sie dienen dazu, die Lebensenergie wieder aufzuladen. Wenn man in einer brenzligen Situation viel Energie verloren hat, muss man lediglich einige Ringe sammeln, um sich aus der Gefahr zu befreien. Das ist vor allem während der Kämpfe sehr nützlich, da man den Verlust eines Lebens so leichter umgehen kann. Im Nachtmodus finden sich zerstörbare Gegenstände und verwundbare Feinde, die Energien freisetzen, sobald sie überwältigt worden sind. Die sogenannte "Dark-Gaia-Kraft" füllt die Unleashed-Anzeige und bereichert den Werigel in seiner Stärke und macht ihn unverwundbar. Sobald die Anzeige aufgefüllt ist, kann man den Unleashed-Modus auslösen, der so lange aktiv ist, bis sie verbraucht wurde. Die Feinde, denen man während eines Levels begegnet, sind meist problemlos zu besiegen. Anders sieht es bei den Bossen aus: Sie haben einen bestimmten Schwachpunkt, den man erst finden und anschließend ausnutzen muss, um erfolgreich zu bestehen. Einige Bosslevels befinden sich innerhalb einer Actionmission, während andere nur durch ein bestimmtes Wrap-Tor betreten werden können. Dazu braucht man einen Sonnen- oder Mondschlüssel, da sie sonst verschlossen bleiben.

Rennen, springen, rollen

Die Steuerung ist relativ einfach und mit etwas Übung schnell erlernt. Gerade in den ersten Levels werden neue Bewegungsmöglichkeiten eingeblendet, so dass man immer weiß, was man zu tun hat, auch wenn es nicht gleich auf Anhieb gelingt. Einige Interaktionen sind durch Tastenkombinationen zu lösen und andere erfordern ein besonders gutes Timing. Die grundlegende Steuerung des Igels erlernt man bereits im ersten Level, der vergleichsweise sehr einfach ist. Bald weiß man Abstände abzuschätzen und den richtigen Zeitpunkt für eine Interaktion zu erkennen. Sonic gehorcht ohne Umstände und alle Befehle werden ohne Verzögerungen ausgeführt. Es entstehen keine frustrierenden Situationen aufgrund willkürlicher Fehler. Die Umstellung auf den Nachtmodus kann eventuelle Schwierigkeiten bereiten, da Sonic The Werehog spezielle Fähigkeiten besitzt und etwas langsamer ist. Dank der Erklärungen ist aber auch das nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kein Problem mehr.

Farbenfroh

Die Grafik ist im üblichen Comic-Stil gehalten, allerdings wirkt alles aufgefrischt und verbessert. Man erkennt viele Details und das Leveldesign ändert sich je nach Ort und Tageszeit. Die Lichtverhältnisse wurden ebenfalls angepasst, dennoch ist es nicht schwer, sich auch bei Nacht zurechtzufinden. Viele Gegenstände stehen für Interaktionen zur Verfügung und man erkennt sie an ihren markanten Farben. Die Charaktere sind besonders gelungen. Die Stadtbewohner sehen alle verschiedenen aus und die Hauptfiguren haben in ihrer Erscheinung Eigenarten, die sie einzigartig machen. Sonics Verwandlung in den Werigel wird sehr deutlich, obwohl sein echtes Äußeres trotz der vielen Veränderungen zu erkennen ist. Die Animationen und Bewegungsabläufe laufen zum größten Teil flüssig ab. Lediglich bei den rasanten Geschwindigkeiten kann es manchmal zu Verzögerungen der Kameraführung kommen. Diese kleinen Ruckler stören jedoch nicht erheblich und man nimmt sie nach kurzer Zeit kaum noch wahr. Insgesamt dürfte die Optik gefallen und teilweise sicherlich auch begeistern.

Klangecht

Die Musik in "Sonic Unleashed" hat einen hohen Wiedererkennungswert und versetzt jeden Fan in eine nostalgische Atmosphäre. Die Dynamik der elektronischen Klänge sorgt für eine angenehme Stimmung. Die Hintergrundgeräusche wurden aus den Vorgängern übernommen, so dass sich Sprünge oder Attacken genau so anhören, wie man sie kennt. Die Synchronsprecher haben gute Arbeit geleistet zwar wird während eines Levels meist nicht viel gesprochen, in den Sequenzen oder bei Gesprächen im Stadtlevel ist die gute Qualität zu aber zu genießen, wenn auch leider nur auf Englisch. Deutsche Untertitel wurden durchgängig eingesetzt und man kann so dem Spielverlauf auch folgen, wenn man die fremde Sprache nicht beherrscht. Die Geräuschkulisse macht durchweg einen guten Eindruck, da alles authentisch untermalt ist und besondere Akzente auf effektvolle Aktionen gesetzt wurden.

Fazit

"Sonic Unleashed" wird jeden Fan begeistern und auch Anfängern dürfte der Titel ein großes Vergnügen bereiten. Durch individuelle Entscheidungen nimmt der Spieler aktiv an dem Verlauf des Spiels teil, da die Handlung je nach Einflussnahme variiert. Spielspaß garantiert vor allem die Abwechslung, da viele verschiedene Levels, Missionen und Herausforderungen zur Verfügung stehen, und man selbst entscheiden kann, wann man das Hauptziel weiter verfolgen möchte. Je nach Stimmung erkundet man entweder nur die Stadt oder stürzt sich in das rasante Abenteuer.

(04.03.2009)

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