Command and Destroy (NDS) (Zoo Digital Publishing) geschrieben von Jana Voth
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Das Genre Strategie bringt es so mit sich, dass die genaue Positionierung von Einheiten, wenn nicht gar Gebäuden, extrem wichtig ist. Mit Maus und Tastatur ist das gar kein Problem, nur mit Steuerkreuz ist es jedoch eine elende Fummelei. Der Mini-Joystick der PSP könnte helfen, aber schließlich kommt der Nintendo DS mit dem Stylo den technischen Möglichkeiten einer Maus am nächsten. So ist es kein Wunder, dass man gerade diese Plattform für die Umsetzung von "Command and Destroy" gewählt hat. Die Voraussetzungen sind also da, nun fehlt nur noch ein gutes Spiel. "Aliens gegen die Menschheit: die 1000 und erste" Eine innovative Geschichte ist definitiv etwas anderes. Tatsächlich aber geht es in "Command and Destroy" wieder einmal um das alte Prinzip der bösen, bösen Außerirdischen, die die Menschheit ausrotten wollen. Immerhin kann man noch zwischen Gut und Böse wählen, also ob man für die Menschen kämpft oder für die Aliens. Gameplay Zu Beginn muss man im Singleplayer die Kampagne anwählen und sich für eine der beiden Parteien entscheiden. Es folgt ein wenig Vorgeschichte in Textform und anschließend eine kurze Einsatzbesprechung als Scrolltext. Daraufhin werden die Primär- und Sekundärziele, sowie - Bleistift und Papier bereithalten - ein Levelcode angezeigt. Richtig gelesen. Die Möglichkeit, den Fortschritt der aktuellen Mission zu sichern, sucht man ebenso vergeblich wie Speicherplätze überhaupt. Hat man jedoch den Levelcode, kann man ihn in einer Konsole eingeben und dann mit dem entsprechenden Level fortfahren. So weit, so wirr. Die Schwierigkeit der Aufgaben steigert sich in zwölf Stufen je Partei. Nur eines fehlt leider komplett: ein Tutorial. Die erste Mission ist bei weitem nicht schwer, aber ohne jegliche Ahnung von der Steuerung sitzt man erst einmal hilflos da, wenn der Feind kommt. Also das Handbüchlein rausgesucht und nachgelesen. Glücklich, wer es mitgenommen hat oder daheim spielt. Man war übrigens auch so nett, in das Heft eine Tabelle aufzunehmen, in die sich die 24 Codes schön eintragen lassen. Was aber nicht heißt, dass jeder Level nur einen bestimmten Code hat. Warum man bei jedem Start eine andere sechsstellige Zahlenkombination bekommt, wird nicht erklärt. Wenn man dann weiß, wie die Steuerung funktioniert, wird man sich auch gleich über sie ärgern. Man benötigt alle, wirklich alle Tasten des Nintendo DS und darüber hinaus noch den Stylo. So bewegt man die Kamera mit dem Steuerkreuz, wählt die Truppen mit dem Stylo an, schickt sie mit einem Tippen an den Bestimmungsort und muss dann "B" drücken, um sie wieder ab- und neue anwählen zu können. Möchte man beispielsweise ein Gebäude errichten, muss man mit einer der Schultertasten auf den Bauen-Bildschirm wechseln, das Objekt mit dem Stylo anwählen, mit der Schultertaste wieder auf die Karte zurückschalten, die Ansicht vielleicht noch mit den Pfeiltasten korrigieren und dann das Gebäude per Tippen platzieren - wenn denn der Bildschirm reagiert. Der große Unterschied zwischen den beiden Parteien liegt natürlich in den Gebäuden und Einheiten. Wo Menschen eine "Wache" haben, besitzen Aliens "Trooper". Ein Hubschrauber wird zu einem Ufo und eine Nuklearrakete zum Meteorsturm. Oft heißen sie nicht nur anders, sondern haben auch unterschiedliche Einsatzgebiete oder ähnliches. Beide Parteien benötigen Öl als einzigen Rohstoff, allerdings brauchen Menschen eine Raffinerie, die ein Fahrzeug zum Ölfeld schicken kann, das an der Lagerstätte gefüllt wird. Der Inhalt wird im Gebäude zurück zu Credits umgewandelt. Bei den Aliens gibt es stattdessen einen "Transmitter", der eine Sonde zum Ölfeld entsendet, woraufhin dort eine "Extrator-Kuppel" entsteht, die das Öl direkt vor Ort umwandelt. Nach erfüllter Mission gibt es noch ein paar Statistiken zu betrachten, dann startet unmittelbar der nächste Level. Grafik Wie schon das Speicherprinzip erinnert auch die Grafik an längst vergangene Zeiten. Natürlich ist hinsichtlich der Auflösung nicht allzu viel aus dem Nintendo DS zu holen, aber zumindest ein Zoom wäre wünschenswert gewesen, auch um die Pixelklumpen auseinanderzuhalten. Das Menü und die Hintergründe zu den Scrolltexten sehen noch ganz passabel, die Figuren sogar richtig gut aus, aber der grafische Schock kommt bei den Ölfeldern im Spiel, die wie eigenartige, in der Landschaft verteilte Kleckse aussehen. Musik An sich klingt die Hintergrundmusik gar nicht mal so schlecht, leider aber werden die einzelnen Stücke in zufälliger Reihenfolge abgespielt, dass bisweilen die Spannung der Klänge ohne jeden Grund derart steigt, sodass man sich kaum auf den friedlichen Bau eines Kraftwerks konzentrieren kann. Da aber die einzigen Sprachausgaben des Spiels hinsichtlich ihrer Relevanz sämtlich irgendwo beim "Yes, Sir." der Fußsoldaten stehen, verpasst man rein gar nichts, wenn man die Audioausgabe einfach abschaltet.
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