Turok (Xbox 360) (Touchstone) geschrieben von Bastian Schössow
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Vor Millionen von Jahren wandelten Dinosaurier auf der Erde, jedoch gab es uns Menschen noch nicht, die ihre Pracht bewundern konnten ... oder unter ihrem Schrecken leiden mussten. Doch jetzt bietet der epische Dinosaurier-Shooter "Turok" uns allen die Gelegenheit, die mehr oder weniger friedliche Koexistenz mit Dinosauriern zu testen. Das von Touchstone veröffentlichte und von Propaganda Games entwickelte "Turok" ist ein super spannender Ego-Shooter der Extraklasse, der euch in die Welt der Dinosaurier eintauchen lässt. "Turok: Opa oder Jüngling?" Am Anfang befindet ihr euch auf einem militärischen Raumschiff, auf dem sich Turok zusammen mit den Mitgliedern der Whisky-Kompanie befindet, um Kane, den charismatischen Anführer des Wolfsrudels zu suchen und ihn dingfest zu machen. Während des Anfluges auf den Planeten wird auf euch geschossen und das Raumschiff stürzt in den Dschungel ab. Sobald ihr einen Weg aus dem Raumschiff gefunden habt und der Explosion gerade noch entkommen seid, findet ihr euch im Dickicht eines Dschungels wieder. Um euch herum erblickt ihr nur noch Trümmer und viele Überlebende scheint es nicht zu geben. Doch ein Kumpan hat mit euch das Unglück überstanden und scheint den Weg zu kennen. Nach einem Marsch auf einen Berg macht ihr kurz Rast und versucht, einen Funkspruch abzusetzen. Plötzlich, wie aus dem Nichts, greift ein Dinosaurier euren Kameraden an und zerfleischt ihn mit seinen riesigen Zähnen. Ihr rennt los und versucht zur Hauptabsturzstelle zu gelangen, um dort vielleicht weitere Überlebende aus eurer Gruppe zu finden. Bei eurem Kampf entdeckt ihr immer mehr Leichen auf eurem Weg. Euch wird langsam klar, dass fast niemand aus eurer Einheit überlebt hat, und schnappt euch ein Rambo-Kampfmesser und eine MG. Die Sekunden eurer Unaufmerksamkeit will sich ein Anhänger Kanes zunutze machen und euch mit einer Kugel ins Jenseits befördern, doch Slade kommt ihm zuvor. Slade ist ebenfalls Mitglied der Whiskey-Kompanie und ein knallharter, jähzorniger Marinesoldat. Sein Bruder war einst ein Teil von Turoks früherer Einheit, und Vorkommnisse aus der Vergangenheit führten dazu, dass Slade einen tiefen Hass gegenüber Turok hegt. Doch im Kampf um Leben und Tod scheint die Vergangenheit vergessen zu sein. In der Schlacht gegen Kanes Mannen, die sich schon aus einem Hubschrauber abseilen, müsst ihr zusammenhalten und böses Blut vergessen. Eure Widersacher sind euch zahlenmäßig überlegen, sie verschanzen sich hinter Bäumen und schießen aus vollen Rohren auf euch. Doch da, die Erde bebt, eure Hände zittern und plötzlich taucht ein T-Rex mit ohrenbetäubendem Schrei aus dem Dschungel auf. Die Soldaten lassen von euch ab und feuern mit ihrem Maschinengewehr auf das Riesenvieh. Die Schießerei ist jedoch vergebens; nach wenigen Minuten werden sämtliche Soldaten Kanes durch den T-Rex vernichtet. Auf eurem gemeinsamen Weg mit Slade trefft ihr auf einen abgestürzten Helikopter, den ihr euch natürlich anschauen wollt. Aus dem Augenwinkel beobachtet ihr, wie sich das Gebüsch bewegt, und plötzlich springt euch ein kleiner Saurier an, der versucht, euch sofort ins Gesicht zu beißen. Ihr drückt wie wild "LT" und "RT" auf dem Controller, greift euch somit den Kleinen und brecht ihm somit das Rückgrat. Am Helikopter angekommen, sammelt ihr Munition ein und versucht, aus dem Dschungel zu entkommen. Überall tauchen riesige, blutverschmierte Skelette auf und neben euch marschiert der trügerischer Slade voller Hass. "Turok" bietet eine packende Spielumgebung und braucht sich hinter keinem Actionfilm zu verstecken. Die feindliche Welt voller blutrünstiger Dinos vermittelt eine unglaubliche Atmosphäre und je weiter ihr im Spiel voran kommt, umso enger wird die Schlinge der Spannung um euren Hals ... Die Waffen eines Helden Um euch den Weg durch den bedrohlichen Dschungel zu erleichtern, stehen verschiedene Waffen zur Verfügung. Das Kampfmesser Oro-P23 ist rasiermesserscharf und karbongehärtet. Mit ihm könnt ihr euch schnell bewegen und eure Gegner lautlos ausschalten. Die Oro-Hog-9mm-Pistole ist bei kleinster Entfernung zielgenau und von hoher Durchschlagskraft. Mit ihrer Sekundärfunktion könnt ihr einen Feuerstoß abgeben und euren Helden sogar beidhändig ausrüsten. Turoks Markenzeichen ist sein Bogen, bei dem es sich genauer gesagt um den Kompositbogen Oro-C9-Perforator handelt, mit dem man aus großer Entfernung Gegner lautlos töten kann. Spannt ihr den Bogen voll, könnt ihr eure Widersacher sogar an die Wand heften. Das Maschinengewehr Modell Oro Fp9 ist die Standardwaffe, die ihr zusätzlich mit einem Schalldämpfer zum lautlosen Töten austatten könnt. Wie die Hog könnt ihr auch dieses Gewehr beidhändig einsetzen. Für die richtige Durchlagskraft sorgt die Schrotflinte, auch "Vollstrecker genannt. Sie kann mit ihrem supergroßen Feuerradius gut Gegner aufhalten. Mit dem Sekundärfeuer könnt ihr Leuchtmunition abfeuern, um Dinos anzulocken, die dann den Gegner angreifen sollen. Die Steinzeittechnik "Turok" greift auf die bewährte Unreal-3-Engine zurück und bietet euch eine unglaubliche Grafikpracht. Der Dschungel wurde wunderschön und bedrohlich zugleich in Szene gesetzt. Im Licht strahlende, gefährliche Felsschluchten und umgestürzte Bäume, aber auch blutverschmierte Skelette und einige Insekten begegnen euch im Pflanzendickicht. Die Hauptcharaktere wurden mit sehr viel Liebe zum Detail und die Dinos ungemein lebendig erschaffen. Die Effekte können sich wirklich sehen lassen. Lediglich die Explosionen hätte man um einiges realistischer inszenieren können. Leider könnt ihr im Spiel auch hin und wieder ein leichtes Kantenflimmern sowie einige Slowdowns sehen. Zum Glück kommt das aber nur äußerst selten vor, und sobald ihr einen Gegner mit dem Pfeil an die Wand genagelt habt, von einem T-Rex gefressen wurdet oder Widersachern mit einer Granate das Fliegen beibringt, wisst ihr, dass ihr einen echten Next-Generation-Shooter spielt. Die Steuerung ist typisch für einen Ego-Shooter auf der Xbox 360 und ihr werdet daher rasch mit ihr zurechtkommen. Jedoch sind die Analog-Sticks des Controllers zu Beginn ganz schön empfindlich. Aber zum Glück könnt ihr das in den Einstellungen ändern und weitere Tasten nach euren Wünschen belegen. Standardmäßig schießt ihr mit den Schultertasten, ladet mit "X" nach und duckt euch mit "Y". Mit den beiden Bumper-Tasten aktiviert ihr das Sekundärfeuer eurer Waffe und mit "A" könnt ihr springen. An einigen Stellen könnt ihr euch mit "B" an Ranken hoch hangeln und mit dem Steuerkreuz eure Ausrüstung aufrufen. Die zweckmäßige und weitgehend selbst erklärende Steuerung sorgt dafür, dass sich "Turok" leicht spielen lässt. Habt ihr in den Einstellungen die Sensibilität eures Eingabegeräts optimal angepasst, so klappt es auch mit dem Zielen und eure Trefferquote erhöht sich um einiges. Ein Manko beim Spielerlebnis ist ganz klar die schlechte KI eurer Gegner. Die Dinos sind noch schlauer als eure menschlichen Widersacher und suchen das Weite, sobald ihr einen aus ihrem Rudel getötet habt. Tötet ihr aber einen von Kanes Soldaten, geht sein Partner, der gerade mit einem Kollegen auf Streife gegangen war, ganz ruhig weiter, als ob gar nichts passiert wäre. Ihn lässt das, was unmittelbar neben ihm geschieht, offenbar völlig kalt, und um uns zu zeigen, wie tollkühn er ist, dreht er uns sogar noch den Rücken zu. Bisweilen fehlt wirklich nur noch ein Aufkleber "Töte mich doch einfach!" auf den gegnerischen Soldaten. In einigen Situationen heizen euch die Gegner zwar ordentlich ein, aber nur, weil sie in der Überzahl sind. Spielt ihr "Turok" auf einem höheren Schwierigkeitsgrad, sieht das nicht viel anders aus. Multiplayer-Modus "Turok" verfügt über ein sehr umfangreiches Mehrspielersystem. In diesem Mehrspielermodus giet es eine Vielzahl von Varianten und Karten für bis zu 16 Spieler. Insgesamt hält das Spiel für euch bis zu zehn Karten bereit, von denen sieben für Wettkämpfe vorgesehen sind und drei für kooperative Missionen. Die Wettkampfmodi umfassen "Capture the Flag, "Capture the Flag im Sturmangriff-Stil, "Deathmatch und "Team-Deathmatch sowie "War Games", eine speziell zielorientierte Spielvariante. Im kooperativen Modus können sich bis zu vier Spieler online zusammentun und Karten erkunden, die zwar von der Story des Solo-Modus inspiriert, aber für den kooperativen Modus optimiert wurden. Sowohl in der Solo-Kampagne als auch in den Mehrspieler-Modi von "Turok" können die Dinos sowie die Rieseninsekten jeden Spieler angreifen und lassen sich auch auf Gegner hetzen. Fazit Bei "Turok" konnte schon der erste Teil der Saga bedingungslos begeistern. Man findet zwar nur wenig Neues in "Turok 2008" aber das muss auch nicht sein, um uns einen Shooter der Superlative zu bieten. Auch wenn die KI nicht die ausgefeilteste ist, führt für den echten Shooter-Fan kein Weg an dem Titel vorbei. Neben dem Story-Modus sorgt auch der sehr gelungene Multiplayer-Modus für eine hohe Langzeitmotivation. Alles in allem ist festzustellen: Dinosaurier lieben Fleisch, ihr seid Fleisch - also lauft weg oder noch besser: kauft euch das Spiel. (01.08.2008) |