Trials 2 - Second Edition (Rondomedia) geschrieben von Jana Voth
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Kleine wendige Motorräder rasen über eine hügelige Strecke dahin - der Sprungschanze entgegen, dessen Absprung so hoch gelegen ist, dass man sich alle Knochen brechen würde, wenn man von dort herunterfallen würde. Trotzdem nehmen alle Fahrer die Hürde ohne Zögern und fliegen, ohne die eigentliche Herausforderung aus den Augen zu verlieren: die fehlerfreie Landung. Der eine bremst mit seiner Körperhaltung im Flug hab, andere hängen sich rein und nehmen das Risiko eines Sturzes in Kauf. Bei solchen Rennen schießt den Fahrern das Adrenalin so in den Kopf, dass man es mit einem herkömmlichen Spiel nicht simulieren kann. Trotzdem gibt es Spiele, die sich daran versuchen und "Trials" ist eines davon. Dabei hat es sich so gut geschlagen, dass es inzwischen der zweite Teil auf den Markt geschafft hat. "... bist DU cool genug für den perfekten Run?" (Verpackung) Wer sich den Text auf der Verpackung durchliest, erahnt ein "ach so cooles" Szenespiel und wird die Verpackung in 80 Prozent der Fälle schnell wieder ins Regal stellen. Das ist sehr bedauerlich, denn eigentlich handelt es sich schlicht um ein Geschicklichkeitsspiel, dessen Vermarktung nur auf "cool" getrimmt wurde, weil man hofft, denselben Kundenkreis wie bei den realen Rennen zu erreichen. Dabei ist dieses Spiel für jeden geeignet, der gerne Fingerspitzengefühl mit der Tastatur beweist und Wert auf Grafik, nicht aber auf eine Geschichte legt. Einen Hintergrund haben die Rennen tatsächlich nicht. Dafür startet man zügig durch und gelangt schnell zum eigentlichen Spiel. Gesteuert wird allein mit den vier Pfeiltasten und dabei bedeuten "links" und "rechts" nicht einmal Lenken, sondern nach hinten oder vorn beugen. "Vorn" und "hinten" bleiben aber Gas geben und bremsen. Das klingt so einfach, aber es ist viel Feingefühl nötig; allein schon, um im "normalen" Modus das Motorrad ordentlich zu beschleunigen, ohne vorn abzuheben und sich zu überschlagen. Sehr angenehm dabei ist, dass die Strecken mit reichlich Speicherpunkten ausgestattet sind. Mit nur einem Tastendruck springt man augenblicklich zum letzten Abschnitt zurück und kann ohne Malus weiterfahren. Das Zurücksetzen findet auch dann statt, wenn man sich auf die Nase gelegt hat, dann aber erzwungen. Der Vergleich mit den Besten Schon auf der Verpackung ist vermerkt, dass man für die Aktivierung des Spiels eine Internetverbindung benötigt. Dahinter steckt die Idee, dass die Ergebnisse, die man bei den 40 Strecken und bei den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden erreicht hat, im Internet auf einer Rangliste erscheinen. Dabei wird immer das beste Resultat gespeichert und trotzdem gibt es schon mehrere tausend Einträge, mit denen man sich messen kann. "Ergebnisse" heißt hier vor allem die erreichte Zeit und die verursachten Stürze auf dem jeweiligen Parcours. Um Fehler zu vermeiden und bessere Zeiten zu erlangen, besteht sogar die Möglichkeit, sich die Fahrten von anderen Spielern als "Ghost" in die Runde zu laden. Grafik Das ist die absolute Stärke des Spiels und deswegen auch ein Grund, weshalb es als Geschicklichkeitsspiel nicht nur für Motorradfans einen zweiten Blick wert sein sollte. Die Strecken sind ansprechend und abwechslungsreich gestaltet, Lichteffekte lassen Stimmung aufkommen und es ist fast erschreckend, wie realistisch sich der digitale Fahrer alle Gliedmaßen bricht.
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