Diner Dash - Flo on the Go (EMME) geschrieben von Jan-Erik Steinkrüger
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Als "optimizing of workflow" bezeichnet der Wirtschaftsmathematiker die Idealproduktionsausnutzung der vorhandenen Zeit. Und genau darum geht es letztlich auch bei diesem Spiel: Wie bekomme ich so viel wie möglich in so kurzer Zeit wie möglich so gut wie möglich geschafft? Wie bereits die Vorgänger der "Diner Dash"-Reihe, aber auch deren Ableger "Wedding Dash", "Dairy Dash", "Doggie Dash" oder "Fashion Dash", setzt auch "Diner Dash - Flo on the Go" diesen Grundgedanken als kleines Arbeitspausenspiel mit frauenfreundlicher Comicästhetik um. Und irgendwie ist es das, was an dem Spielprinzip stört: Multitasking fähige, meist weibliche Angestellte sollen in ihrer Mittagspause Multitasking-fähige, weibliche Angestellte spielen. Aber anscheinend funktioniert es. "Schiff ahoi" Flo, die dauerkellnernde Heldin der "Diner Dash"-Spiele, heuert diesmal gemeinsam mit ihrer Freundin an Bord eines Kreuzfahrtschiffes an, um das gleiche wie immer zu tun: Trinkgeld verdienen, um davon neue Klamotten und neue Restauranteinrichtung zu kaufen. Aus dem Leben einer Bedienung Das Spielprinzip ist leicht erklärt: Bedienungsalltag auf Mausklick. Es gilt, Gäste an einem Tisch zu platzieren, Bestellung aufzunehmen, Essen zu servieren, abzukassieren, die Tische abzuräumen und das an mehreren Tischen gleichzeitig und zur Zufriedenheit aller Gäste zu erledigen. Je schneller die Gäste bedient werden und je zufriedener sie sind, desto mehr Trinkgeld bekommt der Spieler. Nun haben manche Gäste Sonderwünsche - wollen etwa ein Foto gemacht haben oder brauchen für ihr Baby einen Kinderstuhl - oder reagieren allergisch auf die Gäste am Nachbartisch. Also gilt es, auch diesen Bedürfnissen bestmöglich zu entsprechen oder durch das Ausgeben von Cocktails die schlechter werdende Laune wieder zu heben. Dabei bietet "Diner Dash - Flo on the Go" gegenüber seinen Vorgängern zwei neue Typen von Gästen - das verliebte Paar und die nervigen Touristen - und eine Kreuzfahrtbesonderheit: Wasserpfützen durch Seegang. Der Spieler darf also auch noch das Deck schrubben. Fluch der Karibikkreuzfahrt Karibikkreuzfahrt soll es sein und Karibikkreuzfahrt ist es, was das Spiel auch bietet: Zu seichter, karibisch angehauchter Aufzugmusik bewegt sich der Spieler durch typische Szenerien aus "Love Boat". Das Setting entspricht also den gängigen amerikanischen Klischeeträumen einer ebensolchen "Tour Carribien". Der grafische und akustische Aufwand des Spiels entspricht dabei gängigen Mini-Browsergames. Auch hierbei gilt: Mittagspausen-Minispiel soll es sein und Mittagspausen-Minispiel-Grafik ist auch das, was man bekommt. "Diner Dash - Flo on the Go" ist ein nettes Minispiel, um zwischendurch das Gehirn auszuschalten und sich durch belangloses Auf-dem-Bildschirm-Rumklicken vom nervigen Büroalltag abzulenken. Es ist weder ästhetisch aufregend noch spielerisch über die Maße spannend oder innovativ. Aber wer einen Pausensnack für die Mittagspause kauft, will schließlich auch nur ein Sättigungsgefühl und nicht mehr. Und genau das ist "Diner Dash - Flo on the Go" - eine Fünf-Minuten-Terrine auf der Speisekarte des Computerspielemarktes. (28.07.2008)
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