Baja: Edge of Control (PS3) (THQ) geschrieben von Uwe Schöler
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Wer schon immer mal Lust hatte, ein Auto jenseits des Asphalts unter Kontrolle zu haben und über buckelige Pisten zu heizen beziehungsweise steile Berge zu erklimmen, findet mit "Baja: Edge of Control" ein interessantes Off-Road-Rennspiel. Hier gilt es, schwieriges Gelände mittels eines selbst zusammengestellten Vehikels zu erobern. Sie haben die Auswahl zwischen über 40 Fahrzeugen in acht verschiedenen Klassen, wie Buggys, 4x4 oder Trophy Trucks, und können diese zusätzlich noch tunen und aufmotzen. So stehen Hunderte authentische Fahrzeugteile zur Verfügung, die die Leistung, das Fahrverhalten oder auch das Gewicht beeinflussen. Die Fahrzeugphysik sorgt für eine realistische Steuerung der Boliden, und das eingebaute Support-Management-System hilft Ihnen, Ihren Wagen zu überwachen und Schäden am Fahrzeug schnell zu erkennen und zu reparieren. Abgefahrene Fahrzeugteile und platzende Reifen gehören genauso dazu wie überhitzte Motoren und eine zerbeulte Karosserie. Gepaart mit einem Vier-Spieler-Splitscreen-Modus steht der Herausforderung mit Freunden nichts mehr im Weg. Ein Kraftprotz auf Abwegen Nach dem Start und dem Einführungsvideo, bei dem Ihnen Szenen aus realen Baja-Rennen gezeigt werden, stehen Sie im Hauptmenü und können dort auch sofort ein "Einzelrennen" starten, Ihre Rennkarriere beginnen, den Mehrspielermodus wählen oder in die Optionen umschalten. Entscheiden Sie sich erstmal für ein Rennen, haben Sie schon wieder die Qual der Wahl, denn Sie dürfen sich nun zwischen "Free Ride", "Baja", "Open Class", "Hill Climb", "Rallye" und "Streckenrennen" entscheiden. Danach legen Sie den Kurs fest, suchen sich ein Vehikel aus und schon geht es an den Start. Erwehren Sie sich für die eingestellte Rundenzahl Ihrer Haut und kommen Sie am besten unter den ersten Drei ins Ziel. Sind Sie eher an einer Karriere interessiert, bietet dieser Modus schon zu Beginn die Auswahl, ob Sie es eher einfach oder schwierig mögen. Danach suchen Sie sich eine Liga aus, in der Sie fahren wollen. Diese legt den nachfolgenden Kurs fest sowie die einzelnen Strecken und deren Rundenzahl. Auch hier ist es vorteilhaft, das Rennen unter den ersten Drei zu beenden, denn für einen erfolgreichen Abschluss gibt es Erfahrungspunkte, die abhängig vom erreichten Platz vergeben werden. Insgesamt werden die Punkte auf die ersten fünf Plätze ausgeschüttet. Neben der Erfahrung wächst natürlich auch das Konto, denn analog zur Erfahrung wird auch Geld ausbezahlt, mit dem Sie sich neue Fahrzeugteile oder andere Verbesserungen leisten können. Im späteren Spielverlauf können Sie zudem noch mit Sponsoren das nötige Kleingeld verdienen, natürlich nur, wenn die Fahrzeugteile, auf denen sich deren Werbung befindet, auch nach der Zieleinfahrt noch am Auto sind. Haben Sie sich mit der Steuerung vertraut gemacht, lohnt sich auch der Blick in den Mehrspielermodus. Hier haben Sie Zugriff auf verschiedene Möglichkeiten, wie "Panorama", "Geteilter Bildschirm", "LAN-Spiel", "Online" und "Bestenliste". Während der "Panorama"-Modus nur einen Spieler zulässt, bietet der geteilte Bildschirm bis zu vier Personen Platz auf dem Fernseher, vorausgesetzt, Sie haben auch so viele Controller angeschlossen. Haben Sie nur einen, können Sie dieses Spielprinzip gar nicht erst auswählen. Das "LAN-Spiel" gestaltet sich wie bei vielen anderen Titeln. Hier können Sie entweder den Host (Server) stellen oder als Gast einer Sitzung mit bis zu neun Gegnern teilnehmen. Wie im "Online"-Bereich können Sie als Host den Spielmodus, also Streckenrennen, Rallye, etc. auswählen und danach die Umgebung festlegen. Hier stehen viele schöne Pisten, wie "Painted Desert", "Cocono Island", "Uyuni Salt Flats" und viele weitere zur Verfügung, natürlich immer in Abhängigkeit vom gewählten Modus. Danach stellen Sie noch die passende Strecke, wie "Gold Dust", "Auburn Hills" oder "Copper Ridge" ein, und schon kann es losgehen. Wollen Sie lieber an einem bestehenden Spiel teilnehmen, suchen Sie sich einfach einen Server aus. Dieser listet dann die möglichen Szenarien entsprechend auf. Wollen Sie im Internet, also online fahren, so steht nach der Anmeldung "Schnelles Spiel", "Spiele suchen", "Spiel erstellen" und "Bestenliste" zur Verfügung. Bei schnellem Spiel können Sie nach Rangliste oder nach Spieler auswählen und finden so immer das richtige Match. Es gibt auch einen Zuschauermodus, bei dem Sie mit verschiedenen Personen mitfahren. Mit der "L1"-Taste schalten Sie sich dabei durch die einzelnen Fahrer sowie einen Helikoptermodus. Die Kameraperspektive wählen Sie mit der "Select"-Taste. Mit dem Boliden über den Sand Die Steuerung von "Baja: Edge of Control" ist einfach und schnell erlernt. Wer hier persönliche Vorlieben für Gas und Bremse hat, kann sich in den Optionen bei der Tastenbelegung durch zehn verschiedene Einstellungen klicken, bis er seine Belegung gefunden hat. Bei der Standardbelegung ist der linke Stick für die Lenkung zuständig und der rechte schwenkt die Kamera. Gas geben Sie mittels der "R2"-Taste und die Bremse erreichen Sie über "L2". Eine Handbremse gibt es über die "Kreuz"-Taste ebenfalls. Ebenso eine Hupe, die Ihnen aber im Rennen nicht wirklich weiterhilft. Manchmal lohnt der Blick auf das Verfolgerfeld, den Sie mit der "Kreis"-Taste riskieren können. Sollten Sie mal von der Strecke abkommen, so helfen Ihnen "L1" und "R1" schnell weiter, denn zusammengedrückt, wird ihr Bolide wieder auf die Piste gesetzt. Nun heißt es nur noch, auf der Bahn zu bleiben und seine Gegner hinter sich zu lassen. Sind Ihnen Ihre Kontrahenten zu stark, können Sie die Schwierigkeit der KI vor jedem Rennen einstellen. Hier sind Werte abwärts bis 70 Prozent möglich. Abkürzen wird nicht gern gesehen und wenn Sie zu lange neben der Piste fahren, werden Sie abgemahnt, indem Ihr Fahrzeug an die Stelle gesetzt wird, bei der Sie den Pfad verlassen haben. Dennoch können Sie ruhig Spitzkehren kurzerhand abkürzen und so schnell mal einen Gegner hinter sich lassen. Die vielen verschiedenen Spielmodi bieten die Teilnahme an insgesamt sieben Veranstaltungen auf jeweils neun unterschiedlichen Strecken. Eine Strecke für Profifahrer ist "Hill Climb", denn hier müssen alle Fahrer zunächst einen sehr steilen Berg erklimmen und dann auch heil wieder unten ankommen. Durchdrehende Räder oder gar Überschläge sind hier keine Seltenheit. Wo Sie bei allen Kursen immer einem bestimmten Pfad folgen müssen, haben Sie einzig im "Free-Ride"-Modus die Chance, einfach mal durch die Wüste zu brettern. Einfach den passenden Boliden wählen und losfahren. So sieht man auch mal nette Details abseits der Strecke. Bleibt nun noch der Blick auf die Optionen, in denen Sie diverse Einstellungen vornehmen können. So besteht im Bereich Fahrphysik die Möglichkeit, die Traktion und die Schaltung zu ändern, oder im Lautstärkemenü den Pegel für Menü, Musik, Motor oder gar Geräusche einzustellen. Im Bereich Videos können Sie sich einen Ingame-Ausschnitt anzeigen lassen oder "Dyno Recording", bei dem Ihnen ein paar Minuten ein Originalstreifen über den Aus- und Umbau eines Vehikels in englischer Sprache gezeigt wird. Ebenfalls in diesem Bereich gibt es die Mitwirkenden an dem Spiel; der Punkt hat aber leider nicht funktioniert. Ebenfalls können Sie - sofern vorhanden - Cheatcodes eingeben, sich Streckenrekorde anzeigen lassen, den Gammawert verändern oder sich Ihre Profildaten ansehen. Hier werden die Anzahl der gefahrenen Rennen, die Gesamtfahrzeit, die gesamte gefahrene Strecke und viele weitere Details aufgeschlüsselt. Buckel, Sand und dröhnende Motoren Optisch ist "Baja: Edge of Control" eher im mittleren Bereich angesiedelt. Die verfügbaren Landschaften sind auch bei der riesigen Spielwelt eher trist und so wirkt die Umgebung karg. Die Vehikel sehen mit dem originalgetreuen Design zwar ganz gut aus, aber auch hier hätte es etwas mehr ins Detail gehen können. Das Schadensmodell ist optisch ebenso langweilig. Auch wenn der Titel ausnahmslos in der Wüste spielt, hätte die Grafik etwas lebendiger ausfallen können. Mitunter sehen an der Strecke geparkte Fahrzeuge grob und klotzig aus. Während es optisch eher Einheitsbrei ist, punktet das Spiel beim Sound, denn dieser ist gut gewählt und zu jeder Zeit absolut passend. Die Motoren hätten etwas kraftvoller klingen können, aber das tut dem Titel keinen Abbruch.
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