| Enigma - Chapter One Gold Edition Geschrieben von Anke Morbitzer
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Das Spiel ist laut Hersteller die Weiterentwicklung des Vorgängers Enigma: Rising Tide und enthält neue Missionen, Schiffe und Waffen, neue Befehl- und Steuer-Features, ein überarbeitetes Interface sowie alle bislang veröffentlichten Patches. Story Die Marinesimulation Enigma - Chapter One Gold Edition versetzt den Spieler ins Jahr 1937. Man kann sich wie bei "Rising Tide" auf die Seite Amerikas, der Kaiserlichen Marine, oder einer fiktiven "Liga der freien Nationen" schlagen. Als Spieler kann man zwischen einer Kampagne (dort muss man sich die Karriere hart erarbeiten) oder 60 Einzelszenarien wählen und alles, vom Vorpostenboot über U-Boote, Zerstörer und Kreuzer bis zum Schlachtkreuzer kommandieren. Dabei hat man die Möglichkeit, alle Funktionen wie Navigation oder das Abfeuern von Waffen selbst zu übernehmen, aber selbst als erfahrener Spieler kann man nicht überall sein. Man kann dann viele Tätigkeiten an die Mannschaft delegieren. Je nach Schiffstyp hat man die entsprechenden Waffensysteme wie Torpedos, MG's, Flak, Artillerie und Wasserbomben zur Verfügung. Wenn man Alarm gibt, werden Artillerie und Flugzeugabwehrkanonen automatisch von Soldaten besetzt und bei Bedarf abgefeuert. Steuerung Die Spielsteuerung ist einfach und intuitiv und man findet sich schnell zurecht. Wenn das ständig sichtbare Radardisplay und die entsprechenden Knöpfe zu klein sind, kann ein "Head-up-Display" eingeblendet werden. Der Schiffskurs kann einfach über Wegpunkte auf dem Radar festgelegt werden. Andere Objekte sind auf dem Radar sichtbar, sogar Flugzeuge und getauchte U-Boote (!), was die Jagd sehr vereinfacht. In der Kontroll-Leiste kann man die jeweils verfügbaren Waffen auswählen und abfeuern (lassen). Wenn man selbst die Waffe übernimmt, erfolgt die Kontrolle am besten mit der Maus. Bei der schweren Artillerie helfen die Pfeiltasten bei der Richtung, die Maus nutzt man besser nur zum Abfeuern. Die Sicht von der Brücke und das Fernglas, von dem man häufig Gebrauch machen sollte, werden ebenfalls mit der Maus gesteuert. Bei schlechtem Wetter und Seegang ist das Zielen alles andere als einfach, die Besatzung trifft besser. Die Soldaten machen Meldungen, die sowohl zu hören als auch zu lesen sind. Oft scheint allerdings die Übersetzung nicht geklappt zu haben, viele Meldungen und Texte klingen seltsam. Daran ist nicht nur der "kumpelhafte" Umgangston schuld, der einen komischen Eindruck macht. Die Informationen der Offiziere helfen aber dabei, die Missionsziele nicht aus den Augen zu verlieren. Die Taktik spielt eine große Rolle, man kann andere befreundete Schiffe mit einbeziehen, zum Verteidigen oder Angreifen schicken oder als Versorger nutzen. Je höher der eigene Dienstgrad ist, desto größer ist der Einfluss, den man auf andere Einheiten der eigenen Flotte hat. Grafik Dazu gibt es nicht viel zu sagen – sie ist sicher nicht ausgereizt, das Spiel läuft aber dafür auch auf älteren Rechnern. Die Fahrzeuge sind nicht sehr detailreich, dafür ist der Gesamteindruck trotzdem gut, vor allem das Wetter und die Meeresoberfläche sehen gut aus. Bei Sturm sieht man schon mal mehr Wellen als Gegner. Nichts für Leute, die leicht seekrank werden. Das Wetter kann sehr unterschiedlich sein, von Sonnenschein bis zu Sturm, Regen und grauschwarzem Himmel ist alles dabei; das Meer verändert sich entsprechend von spiegelglatt bis zu meterhohen Sturmseen. Rauch und Explosionen könnten mehr Details vertragen. Die Treffer sehen meistens gleich aus. Sound Der Sound ist in Ordnung, die Effekte wie Abschussgeräusche, Torpedos und Explosionen klingen realistisch. Die Hintergrundmusik nervt ein wenig, sie klingt sehr beliebig und trägt wenig zur Stimmung des Spiels bei. Umgebungsgeräusche wie Wind, Wellen, Regen könnten mehr betont sein. Die Gesamtatmosphäre ist, was den Sound betrifft, aber gut. Mitten im Artilleriegefecht fliegen einem die Geschosse wirklich „um die Ohren“. Auch herankommende Torpedos machen sich durch deutliches Surren bemerkbar, was schon mal den Adrenalinpegel steigen lässt. Nicht unterschlagen möchte ich die Möglichkeit der "Voice Commands", man kann per Spracherkennung Befehle geben, leider nur in Englisch, was ich aber mangels Hardware nicht ausprobieren konnte. Das Spiel ist sehr vielseitig und man kann sich schnell darin zurechtfinden. Man braucht also nicht erst stundenlang im Handbuch nachlesen, das leider nur elektronisch auf der CD enthalten ist. Man muss sich erstmal mit der Kurzanleitung zufrieden geben, aber damit kommt man schon ziemlich weit. Sehr schön ist die große Anzahl verschiedener Schiffe und Missionen, die keine Langeweile aufkommen lassen. Dadurch wird natürlich am Detailreichtum gespart, aber das wäre wohl auch zuviel verlangt. Man muss mit so vielen Situationen klarkommen, da kann man als Spieler die einzelnen Schiffe auch nicht bis ins letzte Detail beherrschen. Die Sprachsteuerung, eine der wesentlichen Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger, ist leider nur auf Englisch verfügbar. Ich weiß nicht, ob alle Spieler im deutschsprachigen Raum mit den Kommandos so vertraut sind. Man kann jedenfalls auch gut ohne zurechtkommen. Manchmal habe ich im Spielablauf einen Zeitraffer vermisst, am Anfang dauert es etwas, bis der Gegner in Sichtweite kommt. Die Missionen sind aber auch in sehr kurzen Zeiträumen angelegt, man muss nicht erst wochenlang herumfahren und nach dem Gegner suchen.
Ach ja, sollte man auch mal erwähnen: Das Spiel läuft problemlos. Fehler sind nicht aufgetreten, keine Abstürze oder Ähnliches. Beim Laden einer Mission ist es etwas zäh, danach läuft aber alles ohne zu ruckeln. Die Übersetzungen könnten aber besser und weniger fehlerbehaftet sein. Der Gesamteindruck ist positiv, die intuitive Spielanlage macht Spaß und ist schnell zu lernen. Besonders die Vielseitigkeit des Spiels ist hervorzuheben. (05.01.2005)
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