Star Wars: The Force Unleashed – Ultimate Sith Edition

(Activision)

geschrieben von Witali Blum

Es ist bereits knapp ein Jahr her, dass "Star Wars: The Force Unleashed" für die Konsolen der nächsten Generation erschienen ist. Das Spiel konnte viele Fans begeistern und neue dazu gewinnen, weil die Hintergrundgeschichte um Darth Vaders geheimen Schüler sehr spannend in glänzender HD-Grafik präsentiert und mit guter Spielmechanik umgesetzt worden ist. Zum aktuellen Zeitpunkt wandert eine Neuauflage des Titels mit dem Zusatz "Ultimate Sith Edition" über die Ladentheken. Was es genau damit auf sich hat, lesen Sie im folgenden Test.

Die dunkle Seite der Macht

Ein solches Highlight wie "Star Wars: The Force Unleashed" wurde selbstverständlich bereits beim ersten Erscheinungstermin auf DLH.Net ausführlich getestet, so dass Interessierte sich an folgender Adresse darüber informieren können: Review "Star Wars: The Force Unleashed". Dabei macht es inhaltlich keinen Unterschied, dass das Review auf Basis einer XBox-360-Version entstanden ist.

Die neu erhältliche "Ultimate Sith Edition" ergänzt das Hauptspiel um weitere Inhalte, die bisher nur über die entsprechenden Online-Shops, etwa dem Playstation Network, bezogen werden konnten. Dazu zählen unter anderem viele Kostüme für den Hauptcharakter "Starkiller", die ihn in die Lage versetzen, als eine andere Person seine Aufträge zu erfüllen. Luke Skywalker, Count Doku oder sogar C-3PO sind nur ein paar der insgesamt 44 möglichen Outfits, die eine rein optische Abwechslung bieten. Darüber hinaus gibt es drei neue, von der Haupthandlung unabhängige Bonusmissionen, die die Story des Protagonisten erweitern beziehungsweise weitererzählen. Dabei führt der erste Bonusauftrag den Sith-Agenten in einen Jedi-Tempel, in dem er seiner Vergangenheit auf den Grund geht. Ein Holocron soll ihm Informationen über seinen Vater verschaffen, doch stattdessen artet das gesamte Unternehmen in eine Macht-Prüfung aus. Um diese zu bestehen, muss sich der Protagonist seinem vielleicht schlimmsten Gegner stellen – sich selbst als dunkler Sith-Lord.

Die zweite Mission weist die finstere Zukunft nach "The Force Unleashed", in der sich der Held für die dunkle Seite der Macht entschieden hat. Dieser alternative Handlungsstrang fordert, dass "Starkiller" seinen ehemaligen Meister, Darth Vader, als Schüler des Imperators abgelöst hat. Ohne Einzelheiten aus der Haupthandlung zu verraten, kann man sagen, dass sich das Aussehen des Protagonisten nicht gerade zum Besseren gewandelt hat, denn er benötigt wie sein "verstorbener" Lehrer einen kybernetischen Anzug zum Überleben. Auf Tatooine soll der neue Sith-Lord zwei Druiden mit geheimen Plänen wiederfinden. Die Suche beginnt in einem unscheinbaren Jawa-Camp, fährt im Palast des Unterweltbosses "Jabba the Hutt" fort und endet schließlich in einer Landebucht von Mos Eisley, der Hauptstadt des Planeten. Zahlreiche mächtige Gegner stellen sich dem Protagonisten in den Weg wie beispielsweise der Kopfgeldjäger Boba Fett oder der alte Ben Kenobi.

Der dritte Auftrag gehört noch exklusiv zur "Ultimate Sith Edition" und ist nicht im Playstation Network erhältlich. In dieser Mission landet der dunkle Sith-Lord auf dem Eisplaneten Hoth, um dort zusammen mit einem Heer an Sturmtruppen ein Rebellennest auszuheben. Das primäre Ziel sind die Anführer, die hinter dem Aufstand gegen das Imperium stecken. Neben feindlichen Soldaten hindern auch die Yeti-ähnlichen "Wampas" den Hauptcharakter am schnellen Vorankommen. Es ist ebenso unvermeidlich, dass der Sith schließlich auf Luke Skywalker trifft, um mit ihm die Lichtschwerter zu kreuzen. Merkwürdigerweise will der nicht-blutsverwandte Protagonist wie Vader - vormals Anakin Skywalker und Vater des Jungen - den jungen Jedi zur dunklen Seite der Macht bekehren, um mit seiner Hilfe womöglich den Imperator zu stürzen. Wahrscheinlich hat "Starkiller“ seine Arbeit viel zu gut gemacht, so dass er nun gezwungen ist, jeden beliebigen Macht-Nutzer für seine Zwecke zu rekrutieren.

Das Imperium schlägt zurück

Im Großen und Ganzen hat sich an der Spielweise von "Star Wars: The Force Unleashed" mit der Erweiterung nicht viel geändert. Noch immer bekämpft die Spielfigur mit Hilfe der Macht sowie des Lichtschwerts zahlreiche Standardgegner, bis schließlich am Levelende ein mächtiger Boss bezwungen werden muss. Solche Duelle laufen immer in mindestens zwei Phasen ab. Im ersten Abschnitt eines finalen Gefechts kämpfen je nach Schwierigkeitsgrad der Protagonist sowie sein Gegner auf vergleichsweise ähnlichem Niveau, doch sobald die Lebensleiste des Kontrahenten auf einen bestimmten Wert abgenommen hat, werden die harten Geschütze aufgefahren. Da hilft nur ausweichen und weiter möglichst viele Komboangriffe einsetzen, bis endlich die Knöpfe für das abschließende Quicktime-Ereignis auf dem Bildschirm erscheinen. Der Spieler muss übrigens in den Missionen als Sith-Lord keine Charakter-Upgrades durchführen, auch wenn er gelegentlich nach Kämpfen erfahrungsbedingt um einen Level aufsteigt. Wer einen Blick ins entsprechende Menü wirft, wird feststellen, dass alle Fähigkeiten maximal aufgerüstet sind.

Fazit

Falls es jemand vor einem Jahr geschafft hat, nicht auf den "Star Wars: The Force Unleashed"-Zug aufzuspringen, dann hat er heute die Gelegenheit, ein Top-Spiel mit allen zusätzlichen, kostenpflichtigen Downloadinhalten zum Schnäppchenpreis zu erwerben. Die vielen Kostüme und vor allem die spannenden Bonusmissionen sind eine große Bereicherung für das Hauptspiel, auch wenn sie nicht der offiziellen Star-Wars-Geschichte folgen. Ebenso kann man diesen Titel Hardcore-Fans empfehlen, die unbedingt eine komplette Sammlung besitzen möchten. Alle anderen Käufer der Grundversion, die womöglich noch Erweiterungen aus dem Playstation Network bezogen haben, sollten sich gründlich überlegen, ob sie knapp vierzig Euro für eine exklusive Mission ausgeben wollen, die wahrscheinlich einige Zeit später zu einem geringeren Preis als Downloadinhalt zur Verfügung stehen wird.

(22.11.2009)