| Arena Wars Reloaded (dtp) geschrieben von Jason Schmidtchen
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"Capture the Flag", "Double Domination" und "Bombing Run" sind bekannte Multiplayermodi aus beliebten Egoshootern. Dass man das Ganze auch in ein Strategiespiel verpacken kann, bewiesen exDream bereits vor drei Jahren mit ihrem Titel "Arena Wars", der sogar einen Innovationspreis gewann. Extra für die Electronic Sports League wurde nun ein Remake des Spiels veröffentlicht. Um euch zu erzählen, wie es sich spielt, haben wir uns in endlose Mehrspielerschlachten begeben. Story: "Story? Fehlanzeige, sorry!" An dieser Stelle müsste nun ein kurzer Text stehen, der die Hintergrundstory des Spiels wiedergibt. Doch "Arena Wars Reloaded" wurde augenscheinlich nur für den Mehrspielermodus geschaffen, ohne jegliche Storyfetzen. Keine außerirdischen Rassen oder irdischen Großkotz ... äh, Großkonzerne, keine Hintergründe - nichts, was dem Spieler etwas Tiefgründiges über das Spiel erzählen würde. Also fahren wir fort und lassen diesen Part außer Acht. Gameplay: "Hektik pur""Arena Wars Reloaded" - wie spielt es sich? Am besten lässt es sich folgendermaßen erklären: In einem der drei bekannten Mehrspielermodi "Capture the Flag" (Erobere die Flagge), "Double Domination" (Doppelte Vorherrschaft) und "Bombing Run" (Bombenlauf) treten zwei oder mehrere Spieler gegeneinander an. In "Capture the Flag" geht es zum Beispiel darum, die Flagge des Gegners zu erobern und zu seiner eigenen Flagge zu bringen. In "Double Domination" wiederum gibt es zwei Punkte auf der Karte, die es zu erobern und zu halten gilt; nachdem ihr die beiden Stellen eine bestimmte Zeit lang verteidigt habt, bekommt ihr einen Punkt gutgeschrieben und die beiden Plätze sind wieder neutral. "Bombing Run" fordert von den Kontrahenten schnelles Agieren; hier muss eine in der Mitte der Karte platzierte Bombe zum feindlichen Bombenplatz gebracht werden, wo sie dann nach zehn Sekunden explodiert. Jetzt denkt Ihr euch bestimmt: "Wieso erzählt der Ochse das? Das wissen wir doch!". Ganz einfach - "Arena Wars Reloaded" (AWR) bietet diese Modi in einem ungewohnten Bild. Während ihr sie vorwiegend in Multiplayer-Shootern gespielt habt, ist "AWR" ein Strategiespiel, in dem ihr kein Alter Ego, sondern eine kleine Gruppe von Einheiten aus einer isometrischen Perspektive heraus steuert. Dabei bietet das Spiel eine einzige Rasse mit sechs verschiedenen Einheiten, die allesamt mit verschiedenen Stärken und Schwächen aufwarten. Da das Spiel ohne Basenbau und Ressourcenmanagement daherkommt, könnt ihr euch voll und ganz auf das Taktieren mit eurer kleinen Armee konzentrieren. Allerdings habt ihr nur ein begrenztes Budget, weshalb die Zusammenstellung des eigenen Teams sorgfältig überdacht werden muss - auch wenn der Gegner mit denselben Aufgaben zu kämpfen hat. Dank ausgezeichnetem Balancing der Einheiten entsteht zu keiner Zeit ein Nachteil. Jedes Vehikel hat einen persönlichen Rivalen und individuelle Spezialfähigkeiten, die taktisch klug genutzt werden müssen. Daneben gibt es noch diverse Power-Ups, die an fixen Punkten auf der Karte erscheinen und eingesammelt werden können. Diese Bonusgegenstände verbessern noch einmal die eigenen Einheiten oder wirken sich negativ auf feindliche Kampfverbände aus. Ein weiterer Knackpunkt, der durch das limitierte Geld aufkommt, ist der Zwang, schnell anzugreifen und den Gegner unter Druck zu setzen. Einfach beim Spot, also dem Punkt, an dem eure Flagge steht oder der Gegner die Bombe platzieren muss, zu verweilen und alle angreifenden Einheiten abzuwehren, kann durch eine simple Methode durch den Feind unterdrückt werden: Jeder Spieler hat zu Beginn des Matches eine unzerstörbare Baustätte, in der die eigenen Fahrzeuge produziert werden. Neben diesem gibt es noch den Spot (außer bei der "Double Domination") und ein Kraftwerk. Genau dieses Kraftwerk lässt sich zerstören, was zur Folge hat, dass eine große Explosion am Spot stattfindet, die alle umliegenden Einheiten in die ewigen Jagdgründe schickt. Wird eine eigene Einheit zerstört, erhaltet ihr den gesamten Betrag, den ihr für den Bau aufgebracht habt, wieder zurückerstattet, wodurch im Grunde kein Nachteil entstehen kann - der Zeitverlust beim Neubau der Einheit ist minimal. Um das eigene Budget etwas aufzupolieren oder die Kampfkraft der einzelnen Einheiten zu verbessern, stehen auf jeder Karte Gebäude zur Verfügung, die mit den eigenen Mannen besetzt werden können. Eines überweist zum Beispiel in regelmäßigen Abständen kleine Geldbeträge auf das Konto, ein anderes wertet die jeweilige Einheit auf. Zudem wurden Raketentürme auf den meisten Karten platziert, die ebenfalls mit einer Einheit besetzt werden können. Dabei gilt: Je stärker das Gefährt, desto mehr Raketen feuert der Turm ab, wodurch natürlich mehr Schaden entsteht. Nachteil bei dieser ganzen Aktion ist allerdings, dass die Einheiten dabei völlig untätig bleiben und sich nicht mehr zur Wehr setzen - werden sie also zerstört, ist das Gebäude wieder besetzbar. Hauptaugenmerk bei "Arena Wars Reloaded" sind die Mehrspielerpartien. In Zusammenarbeit mit der Electronic Sports League , dem derzeit größten europäischen e-Sport-Liga-System, wurde das Spiel für die angebotenen Ladders optimiert. Das bedeutet, dass beispielsweise Matchergebnisse automatisch auf der ESL-Webseite hochgeladen werden, nachdem ein Kampf beendet wird. Wer im Internet gegen andere Gegner spielt, starrt nicht stur auf die Map. Dank integrierter Webcam-Funktion könnt ihr eurem Gegner sogar in die Augen sehen. Neben dem Multiplayerpart wurde auch ein Einzelspielermodus eingebaut, der jedoch eher als nette Trainingsmöglichkeit angesehen werden kann. Zwar agiert der computergesteuerte Gegner intelligent und auch recht aggressiv, allerdings könnte er auch an einigen Stellen etwas konzentrierter angreifen und den Spieler unter Druck setzen. Optimales Training bekommt ihr also nur in Mehrspieler-Partien mit menschlichen Gegnern. Bedienung: "Hier klick, dort klick, überall klick-klick" Der Zwang, schnell zu handeln, fordert vom Spieler volle Konzentration und eine blitzartige Reaktion. Mit der Maus werden die meisten Aktionen im Spiel gesteuert. Die Auswahl von Einheiten, Befehlen, Produktionsaufträgen und Spezialfähigkeiten werden allesamt mit wenigen Mausklicks ausgelöst. Ein nettes Gimmick ist die Anzeige der Klickrate jedes Spielers in der Übersicht am Ende des Matches. Sie zeigt an, wie viele Klicks ihr im Durchschnitt pro Minute gemacht habt. Einige prahlen damit gern, wie ich in meiner langjährigen e-Sport-Karriere erleben durfte. Grafik: "Nett, aber kein 'Wow' wert"Grafisch bietet das Spiel so allerhand Schmankerl. Dank moderner Techniken wie HDR-Lightning, Normal Mapping und Post Screen Shader erscheint "Arena Wars Reloaded" in einem schönen Grafikgewand; für den Spielfluss jedoch weniger förderlich, wenn der Rechner schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Die Grafikeinstellungen lassen sich deshalb weit herunterschrauben; zwar sieht das Spiel dann nicht mehr ganz so schön aus, allerdings läuft es um einiges flüssiger. Die Texturen überzeugen, Einheiten und Umgebungen sehen sehr schön aus, wirklich Neues bietet das Spiel in grafischer Hinsicht jedoch nicht. Sound: "What does he say?" Kernige Waffensounds und Explosionen brüllen zwar aus den Boxen, die Umgebung jedoch ist irgendwie tot. Und auch sonst lässt das Spiel nicht viel von sich hören, lediglich eine freundliche Männerstimme erklärt im Tutorial, wie was gemacht wird und "motzt" auch mal rum, wenn die eigene Flagge gestohlen wird.
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