Sea Monsters - A Prehistoric Adventure (NDS) (Zoo Digital Publishing) geschrieben von Jana Voth
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Das ist bereits das zweite Nintendo DS-Spiel in kürzester Zeit, für das "National Geographics" seinen guten Namen hergegeben hat. "Arctic Tale" war das erste und konnte leider trotz Knut beziehungsweise Flocke-Kollegen im Spiel nicht begeistern. Neben Eisbären spielten noch ein paar weitere bedrohte Tierarten die Hauptrolle. In "Sea Monsters" hingegen stehen Arten im Mittelpunkt, die bereits vor Jahrmillionen ausgestorben sind - Reptilien der Tiefe. Auf der Flucht vor dem Aussterben Startet man das Spiel, findet man sich als Reptil in einem Binnenmeer wieder, in dem sich mit der Zeit immer mehr Feinde sammeln. Deswegen besteht das eigentliche Endziel darin, einen Ausweg aus diesen Gewässern zu finden. Faszinierenderweise ist das offene Meer in greifbarer Nähe. Schwimmt man jedoch dorthin, kehrt das Monster automatisch um. Also bleibt nichts anderes übrig, als den langen Weg zu nehmen. Die Kreatur, die man am Spielanfang steuert, reicht dafür allerdings allein nicht aus. Fünf weitere sind nötig, um ans Ziel zu gelangen. Damit wären wir auch schon bei der eigentlichen Hauptbeschäftigung im Spiel: Fossilien suchen. Hat man alle Skelettteile eines prähistorischen Monsters gefunden, kann man es auch spielen und seine besonderen Fähigkeiten zum Vorankommen im Kampf ums Überleben nutzen. Zusätzlich zu den spielbaren kann man noch Fossilien anderer Reptilien finden und sammeln, deren Sinn hauptsächlich darin besteht, dass man mit jedem gesammelten Teil auch ein paar Informationen über das Tier bekommt. Dabei besteht manches Monster nur aus einem einzigen Überbleibsel, ein anderes wiederum aus bis zu elf zu sammelnden Stücken. Der schwierige Weg über die dritte Dimension Also ist die Grundidee des Spiels das Sammeln von Fossilien. Dazu bewegt man sich durch einen dreidimensionalen Ozean, was steuerungstechnisch nicht immer ganz leicht zu lösen ist. Bei "Sea Monsters" jedoch ist man mit dem Problem recht gut fertig geworden. Auf dem Touchscreen wird dauerhaft ein Sonar angezeigt, das die Umgebung von oben darstellt, wohingegen der obere Bildschirm das Monster aus der Verfolgerperspektive wiedergibt. Mit dem Pen zeigt man nun in die Richtung, in die man schauen möchte, sei es oben, unten, rechts oder links, und mit dem Steuerkreuz, beziehungsweise für Linkshänder mit den Funktionstasten, bewegt man sich in die gewählte Blickrichtung. Selbst rückwärts ist möglich, fast wie bei einem Auto. Nach ein paar Minuten Eingewöhnungszeit funktioniert das auch ganz gut, zumindest solange man nicht all zu genaue Bewegungen benötigt. Sobald es aber darum geht, ein Fossil genau anpeilen zu müssen, um es mitnehmen zu können, oder darum, einem Gegner halbwegs präzise gegenüberzustehen, um ihn angreifen zu können und nicht selbst gebissen zu werden, wird es ungemütlich. Neben dem Sonar befinden sich drei Balken, die möglichst allesamt gefüllt sein sollten, sonst stirbt das Monster und man beginnt beim letzten Speicherpunkt. Der Erste zeigt die Lebensenergie, die hauptsächlich verloren geht, wenn andere Reptilien erfolgreich angreifen, aber auch dann sinkt, wenn man tiefer taucht, als es das aktuelle Monster verträgt. Das wird dann sofort angezeigt, allerdings zeitgleich mit den ersten Verlusten in allen Balken. Auffüllen lässt sich der Balken einzig durch Fressen. Im zweiten ist die aktuell verbleibende Ausdauer zu erkennen und im dritten der restliche Sauerstoffvorrat, denn je nach Monstertyp muss man ab und zu zur Wasseroberfläche und Luft schnappen. Alles für den Spieler wichtige taucht auf dem Sonar in Form von farbigen Punkten auf: Fressfeinde in rot, Futter in grün, Portale blau und Fossilien gelb. Bis auf wenige Ausnahmen müssen sich die Objekte aber in Reichweite des Sonars befinden, um angezeigt zu werden. Für Portale wird zumindest immer die Richtung angegeben, genauso wie für die in Aufgaben ergatterten Fossilien, und zwar auch dann, wenn sie sich außer Reichweite befinden. Dennoch ist es zumeist sinnvoller das Augenmerk auf den oberen Bildschirm zu richten, da das Sonar nur eine verhältnismäßig kleine Fläche überwachen kann. Natürlich ist die Orientierung im blauen Einerlei nicht einfacher als das Verfolgen der bunten Pünktchen, aber mit etwas Konzentration allemal ergiebiger. Das Spielprinzip bringt es nun mit sich, dass man mitunter Fossilien findet, die man noch nicht mitnehmen kann. Die Welt sieht aber so einheitlich aus, dass man unter Umständen nur mit viel Sucherei später zu der Stelle zurückfindet. Eine Übersichtskarte hätte dem Spiel wirklich nicht geschadet. Grafik Das Menü ist einfach und übersichtlich gestaltet. Ebenso wenig kann man über die Statusanzeigen und das Sonar schimpfen, auch wenn beide sicherlich keine überragende Qualität aufweisen. Weiterhin recht ordentlich ist die Übersicht über die gesammelten Fossilien geworden, auch wenn nicht immer ganz klar zu erkennen ist, wo ein Stück aufhört und wo ein neues beginnt, also wohin man klicken muss, um neue Informationen zu bekommen. Eher unbrauchbar ist die Ingame-Grafik. Natürlich sieht es ab einer bestimmten Tiefe in den Ozeanen nicht mehr sonderlich abwechslungsreich aus, aber auch die flacheren Gebiete sind im Spiel sehr langweilig gestaltet, von der mangelnden grafischen Qualität mal ganz zu schweigen. Und dennoch schafft es das Spiel tatsächlich, regelmäßig stark zu ruckeln, selbst an Stellen, an denen eigentlich "nichts" weiter ist. Ob es an den Animationen der Monster liegt? Oder an den aufsteigenden Luftblasen hinter den Kreaturen? Beides sind Elemente, die eigentlich ansprechend sein könnten, wären sie nur etwas ansehnlicher ausgefallen. Insgesamt macht die Spielwelt einen ausgesprochen künstlichen Eindruck, zu dem auch die undurchsichtige Wasseroberfläche in erheblichem Maße beiträgt. Sound Die Hintergrundmusik klingt zumeist schön und steigert die allgemein entspannende Wirkung des Spiels. An Soundeffekten hat man verständlicherweise gespart. Die Geräusche, die auftauchen, sind zumeist in Ordnung. Ein paar fallen negativ auf, weil sie einfach nicht passen. Da wäre schon der Effekt zu nennen, den das erste Monster beim Schwimmen macht. Es klingt einfach nicht wie eine Bewegung durch Wasser, sondern durch Sand.
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