| Holzfäller-Simulator 2012 (UIG Entertainment) geschrieben von Uwe Schöler
| ||||||||||||||||||
Wenn Sie schon immer mal einen Sägetraktor oder ein anderes forstwirtschaftliches Gerät bedienen wollten, werden Ihre Erwartungen mit diesem Titel zumindest virtuell erfüllt. Sie managen einen kompletten Forst samt Sägewerk bis hin zur Energieholzgewinnung und Hackschnitzelerzeugung. Sobald der erste Baum gefallen ist, scheint es, als hat ein Tag für einen Forstarbeiter kein Ende; Baum entholzen, den beziehungsweise die Stämme rücken, über die Schnittholzsäge schieben und ins Werk transportieren damit daraus entweder teure Möbelstücke oder auch nur Hackschnitzel entstehen. Der Kunde ist König und bestimmt, was aus dem Holz geschnitzt wird. Am heimischen PC können Sie sich Ihren virtuellen Tag allerdings nach Ihrer eigenen Zeiteinteilung planen und sogar in der Ego-Perspektive die virtuelle Kettensäge schwingen. Früh beginnt der Tag Was erwartet einen eigentlich bei einer solchen Simulation? Schließlich werden Sie sich nicht in der freien Natur befinden, wenn Sie diesen Titel spielen. Somit haben Sie keinen Waldboden unter den Füßen, keine typischen Geräusche um sich herum und vor allem nicht diesen typischen Geruch nach Tannen und Wiese in der Nase. Sie rennen auch nicht mit einer Säge bewaffnet durch den Tann auf der Suche nach Brennholz. Bei dieser Holzfäller-Simulation steuern Sie Gerätschaften, fällen Bäume und hoffen dabei auf ausreichend Hilfestellung durch das Spiel. Zu Beginn befinden Sie sich im Hauptmenü und haben Zugriff auf insgesamt vier Tutorials, die Sie sich ganz in Ruhe anschauen sollten. Jede dieser Einführungen erklärt Ihnen den Umgang mit einem Forstgerät. Während Ihrer Arbeit lernen Sie so Sägetraktor, Bagger, Schlepper und Heber ausführlich kennen. Jedes Fahrzeug hat verschiedene Hebel und Möglichkeiten, den Baum abzuholzen. Beim Sägetraktor fahren Sie anfangs in Ihren Wald und suchen die drei Bäume, die mit einem roten Kreuz markiert sind. Dann bringen Sie das Fahrzeug in die richtige Position, die mittels einer Art Radar genau bestimmt werden kann. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn der Traktor nicht sofort an der richtigen Stelle steht. Danach geht alles sehr schnell; sie betätigen die Feststellbremse und fahren die Säge aus. Der Baum fällt und der erste Teil der Einführung ist geschafft. Das zweite Gerät hat dann schon mehr zu bieten, denn der Baum wird, sofern Sie am richtigen Platz stehen, zuerst entastet, bevor er abgesägt wird. Hierbei steuern Sie einen Greifarm, der sowohl horizontal und vertikal bewegt, als auch gedreht werden kann. Somit können Sie auch bei schwierigerem Gelände immer perfekt zum Baum stehen, ohne Gefahr zu laufen, dass Holz auf Ihrem Fahrzeug landet. Um dieses Tutorial erfolgreich abzuschließen, müssen Sie nicht nur den Schlepper bedienen, sondern auch den Kran am Sägewerk. Haben Sie den Baum vor dem Förderband abgelegt, können Sie auf den Hebekran umstellen, indem Sie am unteren Bildschirmrand das entsprechende Symbol auswählen und damit später das Holz auf das Förderband legen. Die Bedienung des Schleppers ist zu Beginn sicher etwas gewöhnungsbedürftig, denn er lässt sich, zum einen durch den Greifer und zum anderen der sonderbaren Achslenkung geschuldet, nicht so einfach lenken, wie ein PKW. Die dritte Einführung beschäftigt sich mit dem Scheitheber. Dieser wird notwendig, wenn Sie das Holz zum Verladekran beim Truck transportieren wollen. Vom Aussehen her ähnelt er einem normalen Bagger, nur anstelle einer Schaufel befindet sich ein Greifer, mit dem Sie die Stämme anheben können. Auch dieses Fahrzeug hat diese sonderbare Lenkung. Das liegt daran, dass die Lenkung nicht nur die Räder beeinflusst, sondern der gesamte vordere Bereich des Fahrzeugs bewegt wird. Das Gelenk befindet sich etwa in der Mitte des Scheithebers, und wenn Sie das Gerät beim Fahren lenken, richtet es sich nicht automatisch wieder gerade aus, wenn sie die Lenkung loslassen. Im letzten Tutorial können Sie bereits Erlerntes umsetzen, denn Sie brauchen sowohl den Scheitheber, als auch den Kran und den Truck, um die Aufgabe erfolgreich abzuschließen. Auf die einzelnen Geräte können Sie gewohnt über die Symbole am unteren Bildschirmrand zugreifen. Haben Sie ausreichend Stämme am Kran abgelegt, ist nun der Truck vorzufahren, damit das Holz fachgerecht verladen werden kann. Damit Sie den Überblick behalten, können Sie zwischen zwei Kameraperspektiven umschalten. Gerade bei solchen Arbeiten wäre eine Kamera am Greifer sehr angenehm, um das eigentlich lästige Hin- und Herschalten zu umgehen. Allerdings wäre das nicht gerade reell, denn normalerweise würden Sie ja in der Krankanzel sitzen und einen ebenso eingeschränkten Blickwinkel haben. Sind alle Einführungen gemeistert, können Sie sich der ersten Herausforderung stellen. Venedig ist Ihre erste richtige Mission, bei der es sich um Holz zu Testzwecken handelt, ob kritische Fundamentpfeiler der Stadt Venedig ausgetauscht werden können. Das bedeutet nun für Sie, in Ihren Wald zu fahren, acht Bäume zu schlagen und diese auf den Truck zu laden, damit die Lieferung zum Kunden erfolgt. Sie sitzen also in Ihrem Sägetraktor und fahren in den Wald, um die ersten acht Bäume zu fällen. Dann gehts an den Schlepper, um die Stämme an den Verladekran zu transportieren. Haben Sie die gewünschten acht Hölzer beisammen, fahren Sie den Truck heran und laden sie kurzerhand auf. Da nicht alle auf einen Holzlaster passen, müssen Sie den Vorgang ein- bis zweimal wiederholen. Danach ist Venedig innerhalb der vorgegebenen Zeit vollständig abgearbeitet und der nächste Auftrag Hamburg wartet schon auf Sie. Insgesamt stehen 12 Aufträge plus drei als Bonus zur Verfügung, die es zu erledigen gilt. Neben diesen Einzelmissionen gibt es auch den Multiplayer-Modus, bei dem Sie entweder einem bestehenden Spiel beitreten oder ein eigenes erstellen. Das geht wahlweise im lokalen Netzwerk oder Internet. Da weder im lokalen Netzwerk noch im Internet die Möglichkeit eines Matches bestand, konnte dieser Modus nicht näher betrachtet werden. Der Wald voller Bäume Grafisch ist das Spiel gut gelungen, denn sowohl die Umgebung als auch die einzelnen Maschinen werden sehr detailliert angezeigt. Durch die freie Kameraführung können Sie sich Ihre Forstgeräte auch aus der Nähe anschauen. Sehr schön und mitunter anstrengend ist der Tag- und Nachtwechsel; schön, weil Sie manchmal auch ein Abendrot sehen und anstrengend, weil es sich im Dunkeln schlecht arbeiten lässt. Musikalisch wird nicht viel geboten. Hier herrscht das Schweigen im Walde. Allerdings sind die Geräusche der Gerätschaften gut zu hören und ebenso das Zwitschern der Vögel.
Minimale - Windows XP/Vista/Sieben - Pentium IV 2 GHz (oder vergleichbarer AMD) - 1 GB RAM - Grafikkarte mit mind. 256 MB (DirectX 9.0c-kompatibel) - CD-ROM/DVD-ROM - mind. 1 GB freier Festplattenspeicher - Soundkarte (DirectX 9.0c-kompatibel)
| ||||||||||||||||||
