Top Spin 2

Top Spin 2

(2K Games)

geschrieben von Carlos Carvalho

 

 
Entwickler: Indie Built
Publisher: 2K Games
Genre: Sport
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Top Spin 2
Preis: 39,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Von allen bisherigen virtuellen Tennisspielen dürfte das Arcadespiel "Virtua Tennis" von Sega am bekanntesten sein. Darauf basierend hat Microsoft Jahre später für seine damals neue Konsole Xbox das Spiel "Top Spin" entwickelt, das wegen seines sehr gut durchdachten Multiplayersystems noch Hunderttausende aktiver Fans auf der Welt besitzt. Dieses Jahr bringt 2K Games für die Next-Gen-Konsole Xbox 360 und für den PC den Nachfolger "Top Spin 2" heraus. Doch kann es die Beliebtheit des Vorgängers übertreffen?

Gameplay: "Play ball"

Neben dem selbstverständlichen Multiplayermodus findet man im Hauptmenü drei Singleplayermodi. Der erste ist ein Einzelspiel, im Prinzip der direkte Arcademodus, den man sowohl allein als auch mit bis zu drei weiteren Mitspielern an einem Rechner spielen kann. Hier darf man einen der 24 eingebauten realen Tennisprofis wie Federer, Williams, Roddick, Moya, Haas oder Sharapova verwenden. Weiterhin gibt es den Turniermodus, bei dem der Spieler versuchen kann, einen Cup zu gewinnen. Der Karrieremodus schließlich ermöglicht, einen eigenen Charakter zu erschaffen, mit dem man als Neuling auf Platz 200 der Weltrangliste anfängt. In einem sehr ausführlichen Charaktererstellungsbogen entscheidet man über die vollständige äußere Erscheinung des Tennisspielers von den Augenbrauen bis zum Gewicht. Dabei wählt man auch drei Eigenschaften, die der Charakter schon in Grundzügen beherrscht. Hier stehen Ausdauer, Geschwindigkeit, Reflexe, Konzentration, Aufschlag, Vorhand, Rückhand, Volley, Power, Präzision und Spins zur Verfügung.

Zu Beginn der Karriere kann man nicht viel mehr unternehmen, als zu trainieren. Verschiedene Trainer stehen hierzu bereit, jeder ebenfalls mit Stärken und Schwächen. Sieben Übungsprogramme werden von jedem angeboten, die man nach und nach gegen eine Trainingsgebühr durchziehen kann. Jede der Aufgaben ist für die Verbesserung dreier Eigenschaften geeignet und man kann, sofern man sie erfolgreich absolviert hat, zwei Punkte auf sie verteilen. Beweist der Spieler nicht sein Können, bekommt er nur einen Punkt, doch darf er die Übung später wiederholen. Dargestellt wird das Können des Charakters in Sternenform. Die einfachsten Sterne sind aus Bronze, danach kommen Silber und schließlich Gold. In jede Fertigkeit können bis zu zehn Sterne investiert werden, die einen deutlichen Einfluss auf die Bewegungen und Reaktionen des Charakters haben. Erfolgreiche Übungen führen natürlich zu schwierigeren und teureren Trainingsstunden.

Finanziert wird die eigene Karriere zunächst von einem Sponsor mit 200.000 Dollar. Um aber nicht wegen der teuren Trainer verhungern zu müssen, sollte man während der Übungsphase an kleineren Turnieren teilnehmen und das, was man gelernt hat, dort einsetzen. Selbst wenn man in der ersten Runde ausscheidet, gewinnt man etwas Geld und - was noch wichtiger ist - Erfahrung. Man steigt auch langsam in der Weltrangliste auf und schaltet so die bekannteren Turniere frei. Da aber sowohl das Training als auch die Matches eine ganze Woche lang dauern, sollte man klare Prioritäten setzen und sich für Geld oder die Verbesserung des Charakters entscheiden. Erreicht man bestimmte Ziele in den Turnieren, so stellt der Sponsor wieder etwas Geld zur Verfügung. Nun fehlen nur noch ein wenig Training, viel Geduld und ein gelegentlicher Besuch beim Sportwarenladen, um an die Spitze der Weltrangliste zu gelangen.

Bedienung: "Break point"

An der Bedienung von "Top Spin 2" merkt man, dass das Spiel ursprünglich für die Konsole entwickelt wurde. Die Umsetzung für den Rechner beansprucht lediglich die üblichen vier Tasten mit zwei Zusatzknöpfen, die für Spezialschläge benutzt werden. So spielt man mit "S" sichere Schläge, die immer auf dem gegnerischen Feld landen, aber dafür nicht sonderlich herausfordernd sind. Mit "D" macht man einen Topspin und lässt somit den Ball unsicherer, dafür aber in einem schärferen Winkel zurückfliegen. Durch Drücken von "A" macht man den Ball mit einem Spin langsamer und gewinnt dadurch etwas Zeit, um sich wieder zu fassen. Schließlich kann man mit "W" einen Lob spielen und den Gegner mit hohen Bällen vom Netz weglocken. Spezialschläge kann man durchführen, indem man die Leertaste zusammen mit einer der WASD-Tasten gedrückt hält, spezielle Konter dagegen werden mit Shift und WASD ausgeführt. Was sich hier so leicht anhört, ist jedoch am Anfang unglaublich schwer zu bewerkstelligen, da man die Tasten im genau richtigen Moment loslassen muss, sonst geht der Ball ins Netz oder ins Aus. Mit der Maus steuert der Spieler ein Zielkreuz auf dem Feld, das die Position darstellt, zu der sich der Charakter hinbewegen soll. Hält man eine der Schlagtasten gedrückt, wird nicht nur ein festerer Schlag ausgeführt, sondern man kann mit der Maus die Richtung des Schlages beeinflussen.

Grafik und Sound: "Match point"

Mit allen Grafikeinstellungen auf Maximum erscheint das Spiel recht realitätsnah. Die 24 verfügbaren Charaktere sehen tatsächlich wie ihre echten Vorbilder aus und die Felder der 19 lizenzierten Orte entsprechen ebenfalls der Wirklichkeit. Die Bewegungen der Figuren und ihre Kleidungsstücke sehen ebenso gut animiert aus. Leider vermisst man aber hier die Liebe zum Detail - zum Beispiel hinterlässt der Charakter keine Fußspuren auf dem Boden und der Spieler darf sich bei "Top Spin 2" keine Wiederholungen spannender Szenen ansehen. Stattdessen ist nach jedem Punkt die Kamera auf den Charakter gerichtet, der sich entsprechend der Situation entweder freut oder ärgert. Der Spieler hat Einfluss auf die Gefühlsausbrüche des Charakters, jedoch werden diese leider schnell langweilig. Ebenso eintönig ist die Musik im Spiel, die sich fortlaufend wiederholt. Man schaltet sie deshalb am besten nach kürzester Zeit aus und konzentriert sich auf das Spielgeschehen.

 

Wer einen Joystick oder ein Gamepad für PCs zu Hause hat, sollte es für "Top Spin 2" auf jeden Fall entstauben und anschließen. Man markiert mit diesen Controllern nicht mehr die Richtung, in der der Charakter sich bewegen sollte, sondern steuert ihn direkt an. Bewegungen sind daher deutlich leichter zu kontrollieren und Schläge lassen sich besser planen und ausführen. Man braucht im Gegensatz zur Keyboard-Maus-Steuerung nicht mehr Stunden, sondern nur wenige Minuten, um die Steuerung des Spiels im Griff zu haben, was am Anfang des Spiels zu einer höheren Siegchance führt. Mit dieser vereinfachten Steuerung, wie sie auch auf der Xbox 360-Version des Spiels eingesetzt wird, ist eine erhöhte Spielfreude garantiert.


Fazit

   : "Game, Set, Match" Als virtuelle Umsetzung des rasanten und sehr spannenden Tennisspiels ist "Top Spin 2" sicherlich gelungen. Die Bewegungen wirken in jeder Situation realistisch, Bälle fliegen nach perfekter physikalischer Gesetzmäßigkeit und das langsame Aufsteigen während des Karrieremodus macht "Top Spin 2" zu einer echten und Spaß machenden Herausforderung. Doch die schwierige Steuerung, die langen Ladezeiten, der eintönige Soundtrack und die fehlende Wiederholung spannender Momente (wie aus anderen Sportspielen bekannt) schrecken besonders Anfänger ab. Tennisfans, die die nötige Zeit und Geduld aufbringen, die Kontrolle über die äußerst realistischen Bewegungen der Charaktere souverän in den Griff zu bekommen, werden dagegen die Hände nicht von diesem Spiel lassen können. (05.12.2006)


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