Professor Layton und der Ruf des Phantoms (NDS) (Nintendo) geschrieben von Daniela Salten
| ||||||||||||||||||
Professor Layton ist wieder da. Mit dem in Japan bereits 2009 erschienenen vierten Spiel der erfolgreichen Reihe kehrt der berühmte Archäologe und Rätselfreund noch einmal auf den Nintendo DS zurück. Es dürfte vermutlich die letzte größere Neuerscheinung für diese Plattform sein, die mittlerweile durch den 3DS abgelöst wurde. Neue Story ... Storytechnisch stellt "Professor Layton und der Ruf des Phantoms" den ersten Teil einer Vorgeschichte zu den bereits erschienenen drei Spielen der Reihe dar. Der Professor folgt einem Hilferuf seines alten Freundes Clark Triton und reist mit seiner neuen Assistentin Emmy Altava in das kleine Städtchen Misthallery, wo Clark als Bürgermeister amtiert. Misthallery wird des Nachts von einem geheimnisvollen Phantom heimgesucht, das immer wieder Teile der Stadt in Schutt und Asche legt. Nur Luke, der Sohn von Clark Triton, ist in der Lage vorherzusagen, wo das Phantom als nächstes erscheinen wird, er prophezeit jedoch auch das Ende der Welt. Die gesamte Geschichte wird noch mysteriöser, als der Professor von einer geheimnisvollen Flöte erfährt, mit der man das Ungeheuer beschwören könne. Ein Fall, mit dem nur Professor Layton fertig werden kann. Diejenigen, die schon die ersten drei Teile gespielt haben, werden auch hier von der Story nicht enttäuscht werden. Sie ist spannend und bietet wieder mal jede Menge Überraschungen. Hinzu kommen als Neuerung verschiedene Episoden, die im Laufe der Geschichte freigeschaltet werden und zusätzliche Informationen über die einzelnen Charaktere liefern und Hintergründe beleuchten. Letztendlich ist das zwar eine ganz nette, jedoch keine essentielle Ergänzung, die eine wesentliche Verbesserung des Spiels darstellen würde. ... aber viel bekanntes Zentrales Element der "Professor Layton"-Reihe sind selbstverständlich die Rätsel. Auch in diesem Spiel kommen Knobelfans mit insgesamt 170 Herausforderungen auf ihre Kosten. Dabei sind mal wieder alle Bereiche vertreten, von Logikaufgaben bis zu Schiebepuzzles, von Zahlenrätseln bis zu Scherzfragen. Die Schwierigkeitsgrade variieren zum Teil sehr stark, so dass auch anspruchsvolle Tüftler absolut zufriedengestellt werden dürften. Wieder einmal war der japanische Rätselmeister Akira Tago für die inhaltliche Gestaltung der einzelnen Aufgaben verantwortlich, die wie üblich sehr fantasievoll und abwechslungsreich gestaltet worden sind. Bemerkenswert ist, dass mehr Rätsel als zuvor in die Story integriert wurden. Dennoch wird der Großteil der Aufgaben wie auch schon in den bisherigen Teilen nur sehr locker mit der Geschichte verknüpft. Trotz einiger kleiner Neuerungen muss man leider sagen, dass Professor Layton seit dem Erscheinen des ersten Teils 2008 ein wenig Staub angesetzt hat. Die Innovationen halten sich in Grenzen und im Grunde hat sich im Laufe der Jahre nicht viel geändert. Man bewegt sich mit den einzelnen Figuren durch verschiedene Hintergründe, spricht mit den anwesenden Charakteren, löst Rätsel und wird ab und zu von Videosequenzen unterhalten, damit ist der Inhalt aller bisherigen Spiele der Reihe beschrieben. Besonders deutlich wird die geringe Neuerungsbereitschaft, wenn man sich die zusätzlichen Minispiele ansieht, die sich im Koffer von Professor Layton befinden. Dort muss man etwa in mehreren Karten Schienen verlegen, um einen Zug über verschiedene Bahnhöfe zu lotsen, oder mit einem Fisch in einer bestimmten Zeit Goldmünzen aufsammeln. Ähnliche Aufgaben, die diesen Grundprinzipien entsprechen, gab es früher bereits mit Autos und Hamstern. Das einzige Merkmal, das in diesem Fall hinzugekommen ist, ist das Sammeln bestimmter Artefakte im Spiel, die in einem Setzkasten aufbewahrt werden können. Leider hat diese Tätigkeit keinen tieferen Sinn, außer dem Zusammentragen selbst. So bietet das Spiel den Fans zwar wieder mal ein solides und bekanntes Spielprinzip, wer sich aber eine Neuerfindung der beliebten Figur nach Abschluss der ersten Trilogie erhofft hat, dürfte etwas enttäuscht sein. Sound und Grafik Auch in diesen Bereichen herrscht Bekanntes vor. Der Großteil des Spiels wird von einer Hintergrundmusik unterlegt, die klassische Anklänge besitzt und sich nicht sonderlich von denen der bisher erschienenen Titel unterscheidet. Schön ist, dass die alteingesessenen Charaktere ihre üblichen Synchronstimmen erhalten haben und dass die neuen Figuren mit Stimmen ausgestattet wurden, die sehr gut zu ihnen passen. Grafisch hat sich ebenfalls nichts verändert. Der Anime-Stil ist weiterhin eines der Markenzeichen der "Professor Layton"-Spiele, ebenso wie die liebevolle Gestaltung der Umgebung. Auch die Videosequenzen sind wieder mal sehr gut gelungen. Fazit Wer in "Professor Layton und der Ruf des Phantoms" das Bekannte sucht, wird nicht enttäuscht werden. Sound und Grafik haben sich nicht verändert, gleiches gilt für das Spielsystem. Rätselfans werden angesichts der breiten Palette verschiedener Knobelaufgaben ebenfalls begeistert sein. Auch an der Story gibt es nichts zu bemängeln. Alles in allem fällt jedoch auf, dass vieles schon in ähnlicher Form in den früheren Spielen aufgetaucht ist, echte Innovationen sucht man vergebens. Wen das nicht stört, der darf sich auf ein spannendes Abenteuer mit Professor Layton freuen. (13.01.2011) |